Sehr geehrter Leser,
gestern vor 111 Jahren erblickte der berüchtigte Massenmörder Edward Gein in La Crosse, WI das Licht der Welt.
Der Sohn von George und Augusta Gein wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste sich stets mit seinem alkoholkranken Vater herumschlagen. Weil das Familienoberhaupt keinem Job nachkam, war die Mutter genötigt, alleine für den Lebensunterhalt der Familie zu sorgen – wie unlöblich.
Herr Edward Gein
Zu Anfang der 1920er Jahren kaufte die Familie einen Bauernhof in der Nähe von Plainfield. In diesem verlassenen Landstrich frönten die Eltern ihrem religiösen Wahn und schrieben es sich auf die Fahnen, die heranwachsenden Söhne von sämtlichen äusseren Einflüssen abzuschirmen.
Anno 1940 starb George Gein an den Folgen seiner Sucht.
Ed Gein lebte mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder weiter auf der Farm und kümmerte sich ausserhalb seiner Schulzeit um zugelaufene Katzen und Hunde. Als 1944 die Farm abbrannte, fand die Polizei in den verkohlten Trümmern einer Scheune Henry Geins Leiche. Obgleich am Toten ein schweres Schädeltrauma festgestellt wurde, gab Ed zu Protokoll, dass Henry verbrannt sei. Angesehene Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass womöglich Ed seinen Bruder hinterrücks erschlagen und daraufhin das Feuer gelegt haben könnte.
Ein Jahr später starb auch Augusta Gein im Alter von 67 Jahren.
Da Ed an seine Mutter emotional gebunden war, verfiel er in eine tiefe Sinnkrise und vermied es, in der Öffentlichkeit aufzutreten. Erst drei Jahre später, als ein Ladenbesitzer entführt wurde, überprüften einige Polizisten Eds Farmhaus vor den Toren Plainfields. Die Beamten fanden nicht nur die ausgeweidete Leiche des Geschäftsmannes, sondern auch mindestens 15 Teile anderer Verstorbener. Darüber hinaus stiessen die Ordnungshüter in Ed Geins Wohnstube auf ein menschliches Herz, weibliche Geschlechtsorgane, Knochen sowie auf Geschichtsmasken, die aus menschlicher Kopfhaut gefertigt wurden.
Ed Gein wurde daraufhin verhaftet und ins “Central State Hospital” nach Waupun, WI gebracht. In psychiatrischer Behandlung gab er zu, mindestens zwei Morde begangen zu haben. Erst 13 Jahre später wurde er vor Gericht gestellt und zu einer lebenslangen Haftstrafe in der Psychiatrie verurteilt. Ed Gein starb am 26. Juli 1984 im “Central State Hospital” von Waupun, WI an einer Krebserkrankung.
Der Fall beschäftigte für Jahrzehnte die Menschen in den Vereinigten Staaten. Unter anderem verwendete der amerikanische Autor Robert Bloch die Geschichte für seinen Erfolgsroman “Psycho”. Ferner waren die Schreckenstaten auch Vorbild für zahllose Spielfilme wie “Blutgericht in Texas” oder “Das Schweigen der Lämmer” – das ist ja allerhand.
Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg