Sehr geehrte Damen und Herren,
der “Mann in Schwarz” (unlöblich: Man in Black) würde heute seinen 84. Geburtstag feiern. Wie jeder weiss, trug der weltbekannte Sänger Johnny Cash den Spitznamen “The Man in Black”, weil er stets in einem schwarzen Anzug vor sein Publikum trat.
J.R. Cash kam am 26. Februar 1932 als viertes Kind einer mittellosen Bauernfamilie in Kingsland (Arkansas) zur Welt. Der fleissige Bube musste bereits als Kleinkind auf den Baumwollfeldern mitarbeiten und konnte nur selten die Schule besuchen. Obgleich die Familie auf den Taler achten musste, bekam der kleine Johnny an seinem zehnten Geburtstag eine Gitarre überreicht. Da er sehr musikalisch war, erhielt er ausserdem Gesangsunterricht und durfte im Mai 1950 auf der Abschlussfeier seiner Schule ein Lied zum Besten geben.
Nach seiner Ausbildung schloss er sich der “Air Force” an und wurde als Funker nach Landsberg in Bayern geschickt. Dort gründete er die Kapelle “Landsberg Barbarians” und komponierte das Lied “Folsom Prison Blues”.
Anno 1954 kehrte er völlig desillusioniert nach Amerika zurück und wurde in Memphis, TN sesshaft. Um über die Runden zu kommen, arbeite er tagsüber als Vertreter und trieb spätabends seine Sangeskarriere in einschlägigen Kneipen voran. Johnny Cash spiele unzählige Konzerte und lernte Sam Phillips kennen, der ihm Plattenaufnahmen im “Sun Records” Tonstudio ermöglichte. Die erste Schellackplatte mit den Titeln “Hey Porter” und “Cry, Cry, Cry” erschien am 21. Juni 1955 und setzte sich prompt in der Hitparade fest. In Folge dessen wurde Johnny Cashs Combo von Elvis Presley gebucht und durfte bei einigen Auftritten das Vorprogramm bestreiten.
Bis zum Ende der 1960er Jahre ging es mit Johnny Cashs Karriere steil bergauf. Der gute Mann schrieb Lieder am laufenden Band und schaffte es, die grössten Hallen im ganzen Land zu füllen. Seine Ehe mit der drei Jahre älteren June lief blendend und ihm wurde sogar eine eigene Fernsehsendung namens “The Johnny Cash Show” angeboten, die jeden Samstag im ganzen Land zu sehen war.
Mitte der 1970er Jahre wurde es um Johnny Cash ruhiger. Neue Künstler wie Merle Haggard, Charley Pride, Dolly Parton, Tammy Wynette, Waylon Jennings, John Denver oder Kenny Rogers liefen ihm den Rang ab und liesen seine Albumverkäufe einbrechen. Zu dieser Zeit war der 43jährige stark alkohol- und drogenabhängig – wie traurig.
Erst 1985 machte Johnny Cash mit dem Musikprojekt “The Highwaymen” wieder von sich Reden. Gemeinsam mit Waylon Jennings, Willie Nelson und Kris Kristofferson veröffentlichte er zwei wegweisende Alben und spielten unzählige Konzerte in den Vereinigten Staaten, Europa und Australien.
Bis zu seinem Tod im Jahre 2003 erfreute Johnny Cash seine Anhängerschar regelmässig mit neuen Studioalben. Die fünfteilige “American Recordings” Reihe machte Johnny Cash auch bei jüngeren Musikkonsumenten bekannt und untermauerte seinen Stellewert in der Musikszene.
Johnny Cash starb am 12. September 2003 im Alter von 71 Jahren in Nashville an Lungenversagen. Trotzdem ist sein musikalisches Vermächtnis noch heute allgegenwärtig.
Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg