9. Februar 2016 – 30 Milliarden für Flüchtlinge

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08.00 Uhr Ein neuer Tag beginnt und ich werde durch das stimmungsvolle Simon & Garfunkel Lied “Scarborough Fair” geweckt. Wie es sich gehört, schwinge ich mich aus dem Bett und absolviere auf der Terrasse die Morgengymnastik – wer rastet der rostet.
08.30 Uhr Nachdem ich meine Muskeln gestählt habe, rufe ich bei Edelbert an und erinnere ihn, dass wir uns zum Frühstück in der kleinen Villa treffen werden. Der schlaue Mann schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass er zuvor einen kurzen Abstecher zur Biscotti Farrugia Bäckerei unternehmen und Cannolis mitbringen wird – das ist phantastisch.
09.00 Uhr Während Hund Dixon im Garten spielt, ziehe ich mich in die Nasszelle zurück und entspanne mich bei einem Wirbelbad. Nebenher folge ich dem Radioprogramm von WCKT CAT COUNTRY und lerne, dass der 82jährige Sangeskünstler Willie Nelson am 26. Februar ein nagelneues Studioalbum mit dem Titel “Summertime: Willie Nelson sings Gershwin” auf den Markt bringen wird. Ich staune nicht schlecht und fasse den Entschluss, mir diesen Tonträger am Erscheinungstag zu kaufen.


Willie Nelson Sings Gershwin

10.00 Uhr Redlichst gewaschen beende ich den Badespass und nehme mir das Recht heraus, die DeLonghi Kaffeemaschine knopfdrückend in Betrieb zu nehmen. Ferner schlage ich etliche Eier in eine Pfanne und zaubere unter den fordernden Blicken meines Haustieres vitaminreiche Rühreier mit Virginia Schinken – wie gut das duftet.
10.30 Uhr Wenig später rollt Edelberts schneeweisser JEEP vor. Selbstverständlich begrüsse ich den guten Mann herzlich und gebe zu Protokoll, dass wir gleich essen können. Prof. Kuhn folgt mir zungeschnalzend in die gute Stube und erzählt, dass er heute bereits mit seinem Sohn telefoniert hat. Da Herr Peter im Bundesfinanzministerium arbeitet, versorgt mich Edelbert mit aktuellen Schreckensmeldungen und rechnet vor, dass Deutschland in diesem Jahr mindestens 30 Milliarden EUROS für die unzähligen Flüchtlinge aufbringen muss. Ich atme tief durch und entgegne, dass wir uns glücklich schätzen können, in den Vereinigten Staaten eine neue Heimat gefunden zu haben. Mein Gast nickt eifrig und meint, dass das alte Europa längst am Abgrund steht – wie wahr
11.00 Uhr Als wir echten Bohnenkaffee schlürfen, kommt Frau Pontecorvo daher. Die Alte von nebenan gesellt sich gutgelaunt zu uns und beteuert, dass sie zeitnah in die Stadt krusen muss, um einen Frisörtermin wahrzunehmen. Um der Dame etwas Gutes zu tun, hole ich eine Tasse aus dem Küchenschrank und kredenze ihr ebenfalls ein Heissgetränk. Bei dieser Gelegenheit komme ich auf Sandra zu sprechen und informiere, dass mir das Kind am Samstag echten JACOBS Kaffee mitbringen wird – darauf freue ich mich jetzt schon.

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Meine wertvolle ROLEX

12.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 12 zugeht, verabschiedet sich Frau Pontecorvo. Ich begleite die kleine Frau zur Türe und hole dann zwei gekühlte Budweiserflaschen aus dem Kühlschrank. Edelbert strahlt über das ganze Gesicht und gönnt sich einen kräftigen Schluck. Ich folge dem Beispiel und erwähne ganz beiläufig, dass Anheuser-Busch vor kurzem den SAB Miller Konzern für 100 Millionen Dollars übernommen hat. Darüber hinaus stelle ich klar, dass Anheuser-Busch nun auch Eigentümer der italienischen PERONI Brauerei sowie des deutschen Pilsner Urquell Unternehmens ist – da kommt Freude auf.

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Peroni Bier und Bär

12.45 Uhr Da man sich nicht nur von Hopfensaft ernähren kann, fahre ich kurzerhand reich belegte Sandwiches (löblich: Wurstbrote) auf und animiere Edelbert, kraftvoll zuzubeissen. Der Professor lässt sich nicht zweimal bitten und lobt mich für meine herausragenden Kochkünste – wie schön.
13.30 Uhr Nachdem wir die Brotzeit mit einem Glas Schaumwein beschlossen haben, tippt Edelbert auf seine TIMEX Armbanduhr und meint, dass er nun die Heimreise antreten wird. Ich lotse meinen Bekannten zum Auto und lasse ihn wissen, dass ich mir nun einen ruhigen Nachmittag in der Villa gönnen werde.
14.00 Uhr Als endlich Ruhe und Frieden Einzug gehalten haben, falle ich gähnend aufs Wohnzimmerkanapee und schliesse die Augen. Im Handumdrehen döse ich ein und träume von meiner unterbelichteten Mieterin.
15.00 Uhr Ich öffne die Augen und ringe mich dazu durch, die Anschnurseelsorge ausnahmsweise sausen zu lassen. Stattdessen schenke ich mir ein weiteres Bier ein und mache es mir zur Aufgabe, die hochgewachsene Petersilie im Garten abzuernten. Zudem bemerke ich, dass ich im Laufe der nächsten Tage den Rasen mähen und die abgefallenen Palmwedel aufsammeln sollte.

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Ich bringe die Petersilienernte ein

16.00 Uhr Nachdem ich die kleingehackte Petersilie tiefgefroren habe, nehme ich die Hundeleine zur Hand und breche mit Dixon zu einem entspannten Spaziergang durchs Wohngebiet auf. Mit einem lustigen Lied auf den Lippen laufe ich nach Süden und statte dem CIRCLE K Supermarkt am Piper Boulevard einen Besuch ab. Ich zücke meine prall gefüllte Geldbörse und erwerbe drei HERSHEY’S Schokoriegel, eine Flasche Diät Cola, Reinigungsbenzin sowie ein Pfund Tomaten – da kommt Freude auf.
17.00 Uhr Zuhause angekommen, schufte ich in der Küche und bereite das Abendessen vor. Weil ich auf meine schlanke Linie achten muss, nehme ich mit gesunden Bratkartoffeln und einem Spiegelei Vorlieb. Dazu gibt es einen lustigen Tomatensalat mit perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen – das schmeckt.

18.00 Uhr Endlich beginnt der wohlverdiente Feierabend. Ich lege im klimatisierten Wohnzimmer die Beine hoch und fröne auf dem Bezahlsender HBO dem preisgekrönten Serienformat “The Sopranos”. Obgleich ich das in New Jersey beheimatete Fernsehspiel bereits mehrmals gesehen habe, zieht es mich prompt wieder in seinen Bann.
21.00 Uhr Nach der dritten Folge beende ich den heiteren Fernsehabend und rufe den Vierbeiner ins Haus. Zum Abschluss des anstrengenden Tages reguliere ich die Klimaanlage und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.