10. Oktober 2014 – Auf Wiedersehen Key Largo

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08.00 Uhr Der Reisewecker springt an und läutet die letzten Stunden in Key Largo ein. Weil wir heute nach Naples zurückfahren werden, steige ich aus dem Bett und absolviere auf dem Balkon die Morgengymnastik – das tut gut.
08.30 Uhr Nach dem Frühsport klopfe ich an Frau Pontecorvos Terrassentüre und frage nach, ob es ihr besser geht. Die kleine Frau blickt traurig drein und sagt, dass sie von der Lebensmittelvergiftung zwar noch geschwächt ist, aber die Heimreise ganz sicher unbeschadet überstehen wird – wie schön.

buttonwoodsound
Der Buttonwood Sound

08.45 Uhr Wenig später kommt Edelbert dazu und meint, dass er den Blick auf den Buttonwood Sound ganz sicher vermissen wird. Der schlaue Mann seufzt laut und unterbreitet, dass wir nun unsere Koffer packen und schnellstmöglich das Frühstück einnehmen sollten. Als ich genauer nachfrage, tippt der Professor auf seine TIMEX Armbanduhr und erinnert, dass morgen sein Sohn zu Besuch kommen wird – das ist phantastisch.
09.00 Uhr Bevor wir die wichtigste Mahlzeit des Tages im hoteleigenen Gasthaus einnehmen, lasse ich die Seele bei einem Vollbad baumeln. Bei dieser Gelegenheit mache ich mir meine eigenen Gedanken und komme zu dem Schluss, dass der Aufenthalt in Key Largo wunderschön war.
10.00 Uhr Nachdem ich meine Habseligkeiten in den Rucksack gestopft habe, scheuche ich Dixon nach nebenan und setze meine Begleiter darüber in Kenntnis, dass wir nun austschecken können. Ruckzuck fahren wir mit dem Lift nach unten und geben die Schlüsselkarten am Empfang ab.
10.30 Uhr Danach kehren wir in das hoteleigene Frühstücksgasthaus ein und laben uns an brühfrischem Kaffee, Rühreiern mit Speck und Donuts. Frau Pontecorvo begnügt sich währenddessen mit einem Pfefferminztee und beklagt, dass sie immer noch mit Bauchschmerzen zu kämpfen hat.
11.15 Uhr Kurz nach dem Elfuhrläuten verlassen wir das Vier-Sterne Haus am Overseas Highway und verschaffen dem Vierbeiner etwas Auslauf. Ausserdem plane ich mit Edelbert die Heimfahrt und rege an, dass wir an Miami vorbeifahren und auf der Interstate 75 nach Westen rasen könnten. Mein Bekannter schlägt in die gleiche Kerbe und ist sich sicher, dass wir spätestens in drei Stunden das Collier County erreichen werden – wie schön.

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Wir reisen auf der Interstate 75 nach Westen

11.45 Uhr Endlich sitzen wir im Auto und können Key Largo auf Wiedersehen sagen. Ich lasse den Wählhebel der Automatikschaltung elegant in der “D” Stellung einrasten und folge dem legendären Highway Nummer 1 nach Nordosten. Nebenher erzähle ich meinen Mitreisenden, dass diese Staatsstrasse in Key West ihren Anfang nimmt und sich bis zur kanadischen Grenze schlängelt – wie aufregend.
12.45 Uhr Nach einer Stunde passieren wir Miami und ich mache es mir zur Aufgabe, eine Dr. Pepper Getränkedose zu öffnen und meine ausgetrocknete Kehle durchzuspülen. Ferner bemerke ich beim Blick in den Rückspiegel, dass Frau Pontecorvos Gesichtsfarbe einen grünen Farbton angenommen hat. Als ich mir die grössten Sorgen mache, beruhigt mich die Dame und meint, dass es ihr blendend geht – das will ich hoffen.
13.30 Uhr Weil wir nicht unter Zeitdruck stehen, legen wir kurz nach Weston einen Zwischenstopp ein. Als Frau Pontecorvo tief durchatmet, flitzt Dixon kläffend ins Dickicht der Mangroven und scheucht ein Gürteltier auf – da kommt Freude auf.

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Ein lustiges Gürteltier

14.30 Uhr Im weiteren Reiseverlauf vertreiben wir uns die Langeweile mit Plaudereien und erfahren, dass Edelbert seinen Sohn Morgen Mittag vom Flughafen abholen muss. Der Professor strahlt wie ein Honigkuchenpferd und kündigt an, dass er uns am Sonntag zum Essen einladen wird.
15.00 Uhr Nach 170 Meilen tut sich am Strassenrand eine Werbetafel mit “Picayune Strand State Forest” Aufschrift auf. Ich drossle die Geschwindigkeit und lasse meine Bekannten wissen, dass nur noch 20 Meilen vor uns liegen. Prof. Kuhn ist erfreut und bittet mich, ihn im Stadtzentrum abzusetzen.
15.45 Uhr Nachdem ich mich von Edelbert verabschiedet habe, rase ich in Richtung Willoughby Drive davon und kann es kaum noch erwarten, einen ruhigen Abend in der kleinen Villa zu erleben. Frau Pontecorvo schenkt mir ein Lächeln und sagt, dass sie gleich ins Bett gehen und sich richtig ausschlafen wird.

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Mein Zuhause unter Palmen

16.30 Uhr Zuhause angekommen, wünsche ich meiner Nachbarin gute Besserung und schleppe den Rucksack ins Haus. Während Dixon im Garten tollt, kippe ich mir ein kühles Bier hinter die Binde und falle auf Sofa.
17.30 Uhr Zum Abschluss des nervenaufreibenden Tages mache ich mich in der Küche nützlich und backe eine Tiefkühlpizza im Ofenrohr auf. Zudem bereite ich einen Beilagensalat zu und nutze die Wartezeit, um mit Edelbert zu telefonieren. Der schlaue Mann gibt sich kurzangebunden und sagt, dass er noch das Gästezimmer vorbereiten und Einkäufe erledigen muss.
18.30 Uhr Nachdem ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb genommen habe, lege ich in der klimatisierten Stube die Beine hoch und schaue mir die FOX NEWS (löblich: Fuchs Nachrichten) an. Ich informiere mich aus erster Hand über die Geschehnisse in der Welt und lerne, dass am kommenden Montag der “Columbus Day” gefeiert wird.

http://www.youtube.com/watch?v=62JrbbVUBlI

19.00 Uhr Um auf andere Gedanken zu kommen, schalte ich auf HBO um, wo gerade der Vorspann zum Krimi “Scenic Route” anläuft. Ich lehne mich entspannt zurück und tauche in die Abenteuer zweier Freunde ein, die mit ihrem 30jahre alten Auto in der Wüste liegen bleiben – wie furchtbar.
21.00 Uhr Nach zwei Stunden schalte ich die Glotze aus und laufe in den Garten, um Dixon in die kleine Villa zu scheuchen. Im Anschluss reguliere ich die Klimaanlage und lege mich schlafen. Gute Nacht.