08.00 Uhr Der Reisewecker bimmelt und ich habe mit stechenden Kopfschmerzen zu kämpfen. Seufzend rolle ich mich aus dem King-Size Bett und fasse den Entschluss, heute keinen Tropfen Alkohol zu trinken.
09.00 Uhr Nach einem Vollbad mit Schaum poche ich an die Verbindungstüre zur benachbarten Junior-Suite und rufe Edelbert auf, in die Gänge zu kommen. Der Professor wünscht mir einen guten Morgen und kündigt an, sich nach dem Frühstück am Schwimmbecken entspannen zu wollen. Ich schlage in die gleiche Kerbe und antworte, dass wir uns in dreissig Minuten in der Hotelhalle treffen sollten. Danach werfe ich die Pforte ins Schloss und schlüpfe in eine Bermudahose sowie ein T-Hemd mit NYPD Aufdruck.
09.30 Uhr Wenig später eile ich in Edelberts Gesellschaft in die “Ocean Bar & Grill” Gastwirtschaft und bediene mich am reich bestückten Büfett. Während ich kraftvoll zubeisse, halte ich Edelbert die Arnold Schwarzenegger Biografie “Total Recall” unter die Nase und stelle klar, dass ich dies Buch bis zum Mittagsläuten auslesen werde. Mein Tischnachbar nippt am Kaffeebecher und behauptet, dass er mit seinem Weihnachtsgeschenk voll ins Schwarze getroffen hat – wie wahr.
10.30 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten lassen wir uns am Schwimmbecken nieder und ordern bei einer freundlichen Kellnerin süffige Diät Coca Colas. Während Edelbert ins kühle Nass springt, schmökere ich in der Lebensgeschichte des Schauspielers und lerne, dass der aus der Steiermark stammende Prominente im Sommer 2003 seine Kandidatur für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien bekannt gab. Wie nicht anders zu erwarten, gewann Herr Schwarzenegger die Wahl und nahm bis zum Herbst 2010 das höchste Amt im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA ein.
11.00 Uhr Weil mir der Schweiss in Bächen von der Stirn rinnt, leiste ich Edelbert im Pool Gesellschaft und übe mich im Rückenschwimmen. Nebenbei tratsche ich mit meinem Bekannten und frage nach, was wir am Nachmittag unternehmen wollen. Edelbert überlegt kurz und sagt, dass wir dem Vorschlag des Busfahrers nachkommen und den “Jardin Botanico” besuchen könnten. Ich nicke eifrig und rege an, dass wir gegen 14 Uhr losfahren sollten.
11.45 Uhr Nachdem ich mir einen Cheeseburger mit feurigen Chilibohnen an der Poolbar gegönnt habe, kehre ich auf mein Zimmer zurück und dusche mich kalt ab. Anschliessend lege ich mich ins Bett und denke an Hund Dixon, der leider im fernen Naples zurückbleiben musste – wie schade.
13.30 Uhr Ich öffne gähnend die Augen und bemerke beim Blick auf meine ROLEX, dass ich in dreissig Minuten mit Edelbert verabredet bin. Um nicht zu spät zu kommen, ziehe ich mich an und fahre mit dem Aufzug ins Parterre.
14.00 Uhr Pünktlich auf die Minute besteigen wir den Hotelbus und bitten Herrn Jorge (56), uns schnellstmöglich zum “Jardin Botanico” zu kutschieren. Der Knecht verweist auf die anderen Touristen und meint, dass wir zuerst den “Parque Luis Muñoz Marín” (löblich: Park Luis Muñoz Marín) ansteuern werden – das soll uns auch Recht sein.
14.30 Uhr Während der kurzweiligen Reise schauen wir neugierig aus dem Fenster und kommen zu dem Ergebnis, dass in der Hauptstadt Puerto Ricos unzählige amerikanische Firmen wie “General Electric”, “JPMorgan Chase”, “AT&T” oder “Wal Mart” zu finden sind.
San Juan, Puerto Rico – Foto: Matt H. Wade
15.15 Uhr Endlich sind wir am Ziel und finden eine Oase der Ruhe vor. Wir atmen tief durch und spazieren durch eine Parkanlage, die in der Welt ihresgleichen sucht. Edelbert knipst Photos am laufenden Band und informiert, dass der Garten im Jahre 1969 eröffnet wurde und nicht nur seltenen Baumbestand, sondern auch vom Aussterben bedrohte Pflanzen beheimatet. Ich brocke eine gelbe Blüte von einem Strauch und ergänze, dass in diesem Garten auch farbenfrohe Papageie leben – da kommt Freude auf.
17.00 Uhr Nach zwei heiteren Stunden verlassen wir die Anlage und finden uns vor dem Haupteingang der “Universidad de Puerto Rico” (löblich: Universität von Puerto Rico) wieder. Prof. Kuhn deutet auf den Bau und erläutert, dass diese Hochschule sogar Studierende aus Nordamerika und Europa anlockt.
17.30 Uhr Nachdem wir den Uhrenturm besichtigt und leichtbekleidete Studentinnen in Augenschein genommen haben, winken wir ein Taxi herbei und bitten den Fahrer, uns zum “Ritz Carlton” zu bringen. Unterdessen rufe ich bei Frau Crane im fernen Naples an und bringe heraus, dass sich Hund Dixon pudelwohl fühlt – wie schön.
18.15 Uhr Wieder zurück im Hotel schleppen wir uns mit letzter Kraft ins gutbesuchte “BLT Steak” Gasthaus und bestellen einen Pitcher (löblich: Krug) “Magna Special” Bier sowie vitaminreiche Porterhouse Steaks mit French Fries (löblich: französische Kartoffelstäbe) und Salat – das schmeckt.
19.00 Uhr Während des Abendessens blättert Edelbert in einer Hotelbroschüre und unterbreitet, dass Hotelgäste sogar die Möglichkeit haben, das “Arecibo-Observatorium” im Westen zu besuchen. Ich mache grosse Augen und erinnere mich, dass es sich hierbei um das zweitgrösste Radioteleskop der Welt handelt. Mein Bekannter gibt mir Recht und sagt, dass besagtes Teleskop in den frühen 1960er Jahren in Dienst gestellt wurde und seitdem Informationen über die Menschheit ins All sendet. Ich bin begeistert und lasse Edelbert wissen, dass wir uns diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen sollten.
20.30 Uhr Zum Abschluss des nervenaufreibenden Tages trinken wir ein letztes Bier in der “Ocean Bar” und verabreden, dass wir gleich morgen nach Arecibo fahren und das Observatorium besuchen werden. Edelbert freut sich und verspricht, Nägel mit Köpfen zu machen und zwei Busfahrkarten zu organisieren.
21.15 Uhr Kurz nach dem Neunuhrläuten bin ich wieder in der luxuriösen Junior-Suite und versüsse mir den Abend mit fernsehschauen. Im Anschluss falle ich erschöpft ins Bett und döse bald ein. Buenas Noches.
Puerto Rico ist prima: