Mein Tagebuch
Das Tagebuch von Reinhard Pfaffenberg
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02.04.2007
07.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und stelle beim Blick auf meinen informativen Wandkalender fest, dass der 92. Tag des gregorianischen Kalenders begonnen hat - wie schön. Ferner lerne ich, dass heute vor genau 215 Jahren der Dollar als einheitliches Zahlungsmittel in den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführt wurde. Wie jedes Kind weiss, wird der Dollar nicht nur in den USA, sondern auch auf den britischen Jungferninsel, in Mikronesien, auf Palau, Osttimor sowie in Ecuador als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Staunend lese ich weiter, dass es nicht nur ein, zwei, fünf, zehn, zwanzig, fünfzig sowie einhundert Dollar Scheine, sondern auch fünfhundert, eintausend, fünftausend, zehntausend sowie 100.000 US-Dollar Banknoten gibt - wie aufregend. Obwohl die vier-, fünf- und sechsstelligen Scheine seit 1969 nicht mehr an die Bürger ausgegeben werden, sind sie weiter im Umlauf und werden überwiegend bei grossen Geldtransfers zwischen Banken und der amerikanischen Bundesreserve verwendet. HEUREKA - ich würde zu gerne mit einem 100.000 Dollar Schein in eine New Yorker Bank spazieren und diesen gegen Kleingeld eintauschen.
07.30 Uhr Nachdem ich auf meinem Alphorn die Bayernhymne geblasen und die wichtige Morgengymnastik im Garten absolviert habe, begebe ich mich fingerschnippend in die Nasszelle und verwöhne mich mit einem erquickenden Vollbad - das habe ich mir nach dem Frühsport redlichst verdient. Während ich mich ordentlich wasche und rasiere, höre ich in den Radionachrichten, dass sich vor kurzem ein "Offener Arbeitskreis grüner Muslime/-innen" in den Räumen der Landesgeschäftsstelle der Grünen Chaospartei in Nordrhein-Westfalen gegründet hat. Dieser Schritt ist bundesweit der erste Zusammenschluss politisch aktiver Muslime innerhalb einer deutschen Partei - wie schrecklich. Nach Informationen des Sprechers Mounir Azzaoui bestehen die Aufgaben dieses Arbeitskreises vor allem in der Vernetzung grüner Muslime in Nordrhein-Westfalen, einer innerparteilichen Beratungsfunktion und einer Scharnierfunktion zwischen den Grünen und muslimischen Organisationen. Zu allem Überfluss wird sich die neugegründete Gruppe in den nächsten Monaten mit der Frage der rechtlichen Integration des Islam auseinandersetzen und womöglich schon bald in anderen Bundesländern aktiv werden. HEUREKA - obwohl die Grünen stets eine enge Verflechtung von Politik und Religion abgelehnt haben, werfen sie nun ihre letzten Grundsätze über Bord und spielen sich als Islamversteher auf. Angesichts von fast 3 Millionen Muslimen in der Bundesrepublik ist der Partei natürlich ein entscheidender Wurf gelungen. Sollten es die grünen Gutmenschen wirklich schaffen, alle wahlberechtigten Vertreter der "Religion des Friedens" unter einen Hut zu bringen und sie auch noch von der grünen Ideologie zu überzeugen, könnte uns bereits bei der nächsten Bundestagswahl eine böse Überraschung ins Haus stehen. Mittelfristig könnte die einstige Öko- und Friedenspartei ihre Stimmenanzahl sogar verdoppeln und mit fast 20% in den Bundestag einziehen - daran will ich gar nicht erst denken. Sollte dieses Schreckensszenario wirklich eintreten, werde ich keine Sekunde zögern und meine sofortige Auswanderung ins Rentnerparadies in Angriff nehmen. 
08.15 Uhr Nachdenklich steige ich aus der Wirbelbadewanne und schlüpfe in bequeme Blautschiens von WRANGLER und einen blauen Pullover mit "USA" Aufdruck - in der heutigen Zeit muss man einfach Farbe bekennen. Anschliessend eile ich voller Elan nach unten und stelle naserümpfend fest, dass Sandra auch schon auf den Beinen ist. Nachdem ich das Kind begrüsst habe, nehme ich am Frühstückstisch platz und lasse mir geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), Rühreier mit Speck sowie einen schmackhaften Donut aus Amandas Laden munden. Nebenbei blättere ich gelangweilt im aktuellem MediaMarkt Prospekt und lese, dass der Saftladen unzählige Heimrechnerspiele für wenig Geld anpreist - wie unlöblich. Als ich Sandra auf diesen Missstand aufmerksam mache und zur Erkenntnis komme, dass garstige Killerspiele die heutige Jugend in den Wahnsinn treiben, kann sich mein Gegenüber ein Lachen nicht verkneifen und sagt, dass man nicht alle Probleme auf besagte Heimrechnerspiele schieben kann - da bin ich aber ganz anderer Meinung. Weiter behauptet meine Mitbewohnerin, dass die heutige Rep-Musik einen ganz entscheidenden Beitrag zur allgemeinen Verrohung leistet und schon die Kleinsten mit gewaltverherrlichenden Texten aufstachelt. Selbstverständlich nicke ich zustimmend und gebe zu Protokoll, dass man ein neues Jugendschutzgesetz ins Leben rufen und nicht nur das Herstellen von Killerspielen unter Strafe stellen sollte, sondern auch noch Lichtspielhäuser und unlöbliche Tanzlokale schliessen muss. Leider ist Sandra wieder einmal anderer Meinung und meint, dass meine Vorschläge weit über das Ziel hinausschiessen - wie unlöblich. 
08.45 Uhr Während sich Sandra für die Arbeit vorbereitet und ihre Handtasche mit verschiedenen Gegenständen befüllt, nehme ich entspannt neben Katze Jenny auf dem Sofa platz und lege eine kleine Pause ein. Laut seufzend widme ich mich dem schwierigen Kreuzworträtsel auf Seite 7 der Morgenzeitung und mache mir meine eigenen Gedanken. 
09.15 Uhr Leider wird mein Müssiggang bereits nach wenigen Minuten durch lautes Türklingeln gestört - wie unlöblich. Misstrauisch spähe ich aus dem Fenster und stelle mit Schrecken fest, dass Felix (10) von nebenan vor meinem schmucken Eigenheim steht - das hat gerade noch gefehlt. Als ich den Buben zur Rede stelle, teilt er mir freudig mit, dass er am ersten Tag der Osterferien seinen Dienst antreten und meine Einfahrt kehren möchte - das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Natürlich drücke ich dem braven Kind sogleich Besen und Schaufel in die Hände und zeige anschaulich auf, dass nicht nur die Einfahrt, sondern auch die Terrasse von abgefallenen Blättern und anderem Geröll befreit werden muss. Felix überlegt ganz genau und schlägt frech vor, sämtliche Arbeiten für nur ein wohlschmeckendes Softeis zu erledigen - wie schön.
09.30 Uhr Während der fleissige Junge bei strahlendem Sonnenschein den Besen schwingt, nehme ich an meiner karibischen TIKI Bar im Garten platz und schmökere etwas in der Tageszeitung. Unter anderem erfahre ich, dass heute vor genau zwei Jahren Papst Johannes Paul II. nach schwerem Leiden von uns gegangen ist. Natürlich erinnere ich mich an diesen traurigen Tag und sehe noch heute die vielen Menschen auf dem Petersplatz, wie sie tränenüberströmt für den heiligen Vater beteten. Laut eines offiziellen Berichts des Vatikan sprach Johannes Paul II. um 15.30 Uhr seine letzten Worte und gab in polnischer Sprache seinem Leibwächter zu verstehen, "dass er nun zum Haus des Vaters gehen werde". Vier Stunden später fiel der gute Mann ins tiefe Koma und verstarb letztendlich um 21.37 Uhr im Alter von 84 Jahren - wie schade.
10.00 Uhr Just als ich weiterblättere, erscheint James im Garten und wedelt mit einem Heimrechnerausdruck vor meiner Nase herum. Als ich genauer nachfrage, berichtet mein Neffe stolz, dass er heute die Reisebestätigungen für seine Flüge nach New York bzw. Nashville erhalten hat - wie aufregend. Bei dieser Gelegenheit frage ich noch einmal nach, ob James Plattenfirma womöglich ein weiteres Flugbillett für eine redliche Begleitperson bereitstellen würde. Leider winkt mein Neffe ab und macht mir klar, dass in diesem Jahr nicht einmal Flüge für Amanda und David bezahlt werden - wie schade. 
10.30 Uhr Während ich mir in Gesellschaft meines Neffen ein süffiges Weissbier genehmige, meldet sich Felix zu Wort und gibt vor, sämtliche Arbeiten ordentlich erledigt zu haben - das hört man gerne. Da ich ein ganz besonders netter Nachbar bin, lasse ich mich natürlich nicht lumpen und drücke dem Buben anerkennend ein funkelndes 1 EURO Stück in die Hand - darüber freut er sich ganz besonders. 
11.00 Uhr Nachdem sich auch James redlichst verabschiedet hat und mit seinem OPEL in Richtung Innenstadt davongebraust ist, werfe ich einen prüfenden Blick auf meine wertvolle ROLEX und stelle fest, dass die Mittagszeit gekommen ist - wie schön. Da mir bereits der Magen knurrt, besteige ich voller Vorfreude mein löbliches Bergfahrrad (unlöblich: Mountainbike) und radle in einer nervenaufreibenden Hochgeschwindigkeitsfahrt zu meinem Stammlokal. Auf halber Strecke besuche ich die vielen Enten und Schwäne am Teich und werfe mitgebrachte Brotreste sowie einen vertrockneten Coppenrath und Wiese Käsekuchen ins Wasser. Meine gefiederten Freunde freuen sich sehr und stimmen sogleich ein Schnatterkonzert der Extraklasse an - wie schön.
11.30 Uhr Ich treffe im Gasthaus meines Vertrauens ein und nehme sofort am Stammtisch neben Admiral a.D. Bürstenbinder und Frederick von Braustein platz. Während ich gedankenversunken meine Nase in die Speisekarte stecke und mich angesichts der schmackhaften Gerichte nicht entscheiden kann, erzählt Herr von Braustein, dass sich Herr Töpfer gestern Abend telefonisch aus dem Starnberger Kurhotel "Sonnenschein" gemeldet hat - wie schön. Als ich genauer nach dem Rechten frage, höre ich, dass der gute Mann begeistert ist seine Schönheitskur kurzerhand um zwei Wochen bis zum 24. April verlängern wird - mein Bekannter hat es wirklich zu gut. Während ich Tag für Tag hart arbeiten muss, frönt Herr Töpfer dem Müssiggang und lässt sich die Sonne auf dem Pelz brennen - davon kann ich nur träumen. 
12.00 Uhr Während ich mich an einem süffigen Weissbier sowie einem mageren Krustenbraten mit Knödel und Kraut labe, vermutet der Admiral lüstern, dass sich unser gemeinsamer Freund bestimmt einen feschen Kurschatten angelacht hat. Um dem Seebären schnell den Wind aus den Segeln zu nehmen, rufe ich ihn zu mehr Löblichkeit auf und stelle klar, dass er nicht von sich auf andere schliessen kann.
13.00 Uhr Nach einer zweiten Hopfenkaltschale und einem vitaminreichen Eisbecher "Pumuckl" verabschiede ich mich redlichst und kehre erheitert zum Bergfahrrad zurück. Laut pfeifend hüpfe ich auf meinen Drahtesel und trete bei fast 18°C die Heimfahrt an.
13.30 Uhr Gott sei Dank finde ich mein schmuckes Eigenheim friedlich und verlassen vor - wie schön. Da ein kleines Nachmittagsschläfchen nicht schaden kann, nehme ich entspannt neben Katze Jenny auf dem Sofa platz und schliesse die Augen. Schon bald schlummere ich ein und träume von meiner aufregenden Reise nach Toronto, Dallas und Naples im Mai 2006 - das war ein Vergnügen.
14.30 Uhr Just als ich von einer lustigen Bootsfahrt im Golf von Mexiko träume, werde ich durch lautes und sehr aggressives Türklingeln geweckt - wie unlöblich. Trotzdem erhebe ich mich laut ächzend vom Sofa und gehe zur Türe, um festzustellen, dass Frau Mars schon wieder zum Putzen anrückt. Natürlich lasse ich die Zugehfrau sofort ins Haus und erkundige mich, welche Arbeiten heute auf dem Programm stehen. Die Gute schaut mich entnervt an und verkündet, dass sie die Wohnzimmerfenster putzen sowie Hemden bügeln will - das soll mir ganz Recht sein.
15.00 Uhr Während die fleissige Putzperle schuftet, führe ich mir echten Bohnenkaffee von ONKO und zwei Nussecken aus der Bäckerei Rödl zu Gemüte - schmeckt nicht schlecht, Herr Specht. Weil ich bekanntlich ein ganz besonders netter Arbeitgeber bin, fordere ich Frau Mars auf, die Arbeit kurz zu unterbrechen und ein Tässchen Kaffee mitzutrinken. Meine Zugehfrau lässt sich nicht zweimal bitten und gesellt sich sofort zu mir an die Kaffeetafel - wie schön.
15.45 Uhr Düdeldü - der wichtige Anschnurgang ruft. Wie der Wind eile ich ins Arbeitszimmer und segle direkt auf meine löbliche Heimseite. Als erstes überprüfe ich den elektronischen Briefkasten und erkenne schnell, dass auch heute wieder viele Hilferufe besorgter Eltern eingetroffen sind. Wie immer gebe ich qualifizierte Ratschläge zum Umgang mit jugendlichen Rabauken und empfehle einem Familienvater aus Erlangen, seine beiden Töchter (15, 16) an den Wochenenden nicht mehr aus dem Haus zu lassen und ihnen das Taschengeld zu streichen - immerhin kann es nicht sein, dass die Kleinen regelmässig Tanzlokale besuchen und Drogen am laufenden Band konsumieren.
16.30 Uhr Nachdem ich Herrn Robert D. aus Hamburg geraten habe, seinem Sohn Martin (13) den Hüpfstab wegzunehmen, sorge ich noch schnell im elektronischen Gästebuch für Ordnung. Ferner sehe ich im beliebten Andenkenladen nach dem Rechten und stelle erfreut fest, dass sich die löblichen T-Hemden sowie meine neuen Duftprodukte aus der RP Serie ganz besonders gut verkaufen - wie aufregend.
17.15 Uhr Gerade als ich den Heimrechner mausdrückend herunterfahre, kommt Frau Mars ins Arbeitszimmer und verkündet, dass die Hemden gebügelt im Schrank hängen - wie schön. Ausserdem erinnert mich die gute Frau daran, dass wir uns erst am Ostersonntag wiedersehen werden. Selbstverständlich ermahne ich Frau Mars bei dieser Gelegenheit zur Pünktlichkeit und mache ihr klar, dass das Festessen um 12.00 Uhr auf dem Tisch stehen muss. 
17.45 Uhr Ich sitze weissbiertrinkend in der Küche und werde Zeuge, wie meine Untermieterin laut polternd daherkommt. HEUREKA - ich fordere das Kind auf, mir etwas mehr Ruhe zu gönnen und besser ein nahrhaftes Abendessen zuzubereiten. Ausnahmsweise gibt die Maid keine Widerworte und verspricht, gleich zum Kochlöffel zu greifen - wie schön.
18.15 Uhr Während meine Mitbewohnerin mit Pfannen und Töpfen hantiert, decke ich schon mal den Tisch im Esszimmer und entzünde zur Feier des Tages sogar eine Kerze. Ausserdem öffne ich eine Flasche Rotwein aus dem sonnigen Italien und lasse den Inhalt redlichst dekantieren - wie schön.
18.45 Uhr Endlich ist es soweit und wir können speisen. Sandra hat sich Mühe gegeben und italienische Schmankerl in Form von gegrilltem Gemüse in Olivenöl sowie eine feine Tomatensuppe mit gerösteten Weissbrotwürfeln fabriziert - wie gut das duftet. Ich lobe meine Untermieterin für ihre Kochkünste und gebe zungeschnalzend zu Protokoll, dass man in meiner italienischen Lieblingsgaststätte "La Casareccia" auch nicht besser essen kann.
19.30 Uhr Da man sich als Rentner nach einem reichhaltigen Abendessen am besten hinlegen sollte, geselle ich mich neben Katze Jenny aufs Sofa und überlasse Sandra den Abwasch. Die Maid hat Verständnis für mich und sorgt ohne zu Murren für Sauberkeit und Ordnung in der Küche - wie schön.
20.15 Uhr Nach der informativen Tagesschau und der Wettervorhersage aus Hamburg schalte wie jeden Monatag auf das Programm des bayerischen Fernsehens und verfolge eine neue Ausgabe der löblichen Gesundheitssendung "Die Sprechstunde" mit Dr. Antje Katrin Kühnemann. Die gute Frau gibt wieder jede Menge Gesundheitsratschläge und präsentiert sogar "Schuhbecks Gewürzkunde" - wie aufregend. 
21.30 Uhr Ich schaue noch die aktuelle Rundschau an und drücke dann auf den "OFF" (löblich: AUS) Knopf meiner neumodischen Fernbedienung. Nachdem ich alle Fenster und Türen sicher verschlossen habe, gehe ich zufrieden ins Bett und höre noch etwas Radio. Gute Nacht.


01.04.2007
07.00 Uhr Der Radiowecker geht an und läutet den 1. April ein. Wie jedes Kind weiss, darf man an diesem Tag sämtliche Freunde und Familienmitglieder auf den Arm nehmen und sie mit lustigen Scherzen in den "April schicken" - wie schön. Da ich bekanntlich ein Schelm bin, mache ich sogleich Nägel mit Köpfen und lege mich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Boden. Danach rufe ich laut kreischend um "Hilfe" und fordere meine hereinstürmende Untermieterin auf, sofort den Notarzt zu rufen - da kommt Freude auf. Leider kann meine Mitbewohnerin darüber gar nicht lachen und bittet mich, diesen Unsinn sein zu lassen - wie unlöblich. 
07.15 Uhr Nachdem sich Sandra schimpfend in ihren Wohnbereich zurückgezogen hat, nehme ich ruckzuck am Heimrechner platz und aktiviere knopfdrückend das mehrmediale Sicherheitssystem. Mit Hilfe der leistungsstarken Aussenlautsprecher beschalle ich James und Amandas Eigenheim und gebe mit verstellter Stimme zu Protokoll, dass das Haus von einer Spezialeinheit umstellt wurde und jeder Fluchtversuch zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich fallen auch die Kinder auf meinen Scherz herein und blicken ängstlich aus dem Wohnzimmerfenster - wie lustig. Als nächstes schleiche ich im Bademantel zum Haus der Rudolphs hinüber und lasse es mir nicht nehmen, die Klinke der Eingangstüre mit doppelseitigem Klebeband zu präparieren - die unterbelichteten Nachbarn werden sich freuen. 
07.30 Uhr Anschliessend entspanne ich mich lachend bei einem erquickenden Wirbelbad und lausche nebenbei dem informativen Radioprogramm des bayerischen Rundfunks. Während ich mich ordentlich wasche und rasiere, erfahre ich staunend, dass sich Tschechiens Aussenminister Karel Schwarzenberg zum geplanten amerikanischen Raketenabwehrsystem in Tschechien und Polen zu Wort gemeldet hat. In ungewöhnlich scharfer Form kritisierte der löbliche Mann die ablehnende deutsche Haltung und klärte im "Kölner Stadtanzeiger" auf, "dass die Angst vor einem weltweiten Wettrüsten unbegründet sei". "Wenn Sie glauben, dass Sie mit einem Radar in der Nähe von Prag und ein paar Raketen in Polen, die nicht einmal ein Bruchteil dessen sind, was im benachbarten Russland aufgebaut ist, ein Wettrüsten anregen, ist das reiner Blödsinn" sagte der Politiker. Ferner appellierte der gute Mann an die Adresse aller Deutschen und erinnerte daran, dass die Russen "präzise über die Systeme informiert seinen" und ganz genau wissen, dass das Raketenschutzprogramm keine Gefahr für Russland und seine verbündeten Staaten darstellt. Nach Aussage von Herrn Schwarzenberg handelt es sich bei diesem Streit lediglich um eine "aufgeblasene Sache", bei der die russische Staatsregierung die "Psychologie in Deutschland ausnutze und eigene politische Gewinne verbuchen könne" - wie unlöblich. An diesem Beispiel sieht man wieder einmal, wie Amerikafeindlich die Bundesbürger doch sind. Anstatt sich darüber zu freuen, dass der hervorragende amerikanische Präsident George W. Bush ein Sicherheitssystem in Europa installieren möchte, frönen die verwirrten Deutschen wieder einmal dem dumpfen Antiamerikanismus - wo soll das noch hinführen mit diesem Land. 
08.30 Uhr Stinksauer steige ich aus der Wanne und laufe nach unten, um das wichtigste Mahl des ganzen Tages vorzubereiten. Während ich angesichts wohlschmeckender Spiegeleier, gerösteter Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), delikater irischer Landbutter und Erdbeermarmelade aus dem Zungeschnalzen gar nicht mehr herauskomme, poltert Sandra in die Küche und erkundigt sich, ob ich in der Zwischenzeit wieder "bei Verstand" bin - wie unlöblich. Als sich das Kind gähnend eine Tasse Kaffee einschenkt und daran nippt, mache ich es mit erhobenem Zeigefinger darauf aufmerksam, dass ein bisschen Spass gerade in der heutigen Zeit nicht fehlen darf.
09.00 Uhr Düdeldü - nachdem die Maid wieder platz genommen und die aufgetischten Speisen kritisch beäugt hat, greife ich zur Sonntagszeitung und lese auf der ersten Seite, dass laut eines Berichts in der renommierten "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Massen doch nicht für den Klimawandel verantwortlich sind - wie interessant. Während Politiker weltweit die Ängste der uninformierten Bürger immer weiter schüren, informiert die Zeitung ganz genau und zeigt anhand mehrerer Beispiele auf, dass unser Planet ganz natürlichen Klimaschwankungen unterworfen ist. Noch vor 10.000 Jahren war es auf der Nordhalbkugel der Erde deutlich wärmer, obwohl zu der damaligen Zeit viel weniger Kohlendioxid in der Luft war. Im Laufe der nächsten Jahrtausende stieg der Anteil des Gases auf den heutigen Wert von ungefähr 228 ppm an, was aber zur Folge hatte, dass die Erdtemperatur drastisch sank. Zudem erfahre ich, dass Auto-, Flugzeug- und Industrieabgase kaum Einfluss auf unser Klima ausüben und nicht einmal 4 % der vom Menschen erzeugten Menge an Kohlendioxid ausmachen. Weiter schreibt das Blatt, dass sogar ein striktes Verbot aller Verbrennungsmotoren keinen Einfluss auf das Weltklima hätte. Trotz aller Klimahysterie sollte der menschliche Beitrag zur Erzeugung von CO2 nicht verniedlicht werden. Nur muss sich jeder mündige Bürger darüber im Klaren sein, dass es derzeit unmöglich ist, eine verheerende Klimakatastrophe innerhalb der nächsten fünfzehn oder zwanzig Jahre vorherzusagen. 
09.30 Uhr Während sich Sandra zeitungslesend im Wohnzimmer breit macht, schlüpfe ich in meine elegante Windjacke und gehe nach Draussen. Da heute die Sonne vom Himmel lacht, verzichte ich kurzerhand auf meinen PS-strotzenden Luxuswagen und steige stattdessen auf den Drahtesel um. Laut klingelnd setze ich mich in Bewegung und rase bei frühlingshaften 13°C in Richtung Innenstadt davon - da kommt Freude auf. 
10.00 Uhr Nachdem ich mein Bergfahrrad (unlöblich: Mountainbike) sicher an einem Lichtmasten angekettet habe, betrete ich die Kirche und nehme neben Prof. Edelbert Kuhn und Franz Xaver Ollmann in der ersten Reihe platz. Unser löblicher Pfarrer lässt auch nicht lange auf sich warten und beginnt die Messe mit einem stimmungsvollen Lied - wie schön. Ausserdem zitiert der fromme Mann aus der Passionsgeschichte und erinnert an das christliche Osterfest am kommenden Wochenende - darauf freue ich mich jetzt schon.
11.00 Uhr Nach der Kommunion spaziere ich im Kreise meiner Freunde zum "Wilden Esel" hinüber und lasse mich hungrig und durstig am Stammtisch nieder - eine zünftige Brotzeit kann jetzt nicht schaden. Gutgelaunt lasse ich mir von Bedienung Vroni ein spritziges Weissbier sowie wohlschmeckende Weisswürste mit Brezen und Senf kredenzen und plaudere mit meinen Freunden redlichst über Dies und Das.
11.30 Uhr Als ich kraftvoll zubeisse und die weissen Würste zungeschnalzend verspeise, macht mich Edelbert darauf aufmerksam, dass er das Osteressen am kommenden Sonntag leider absagen muss - wie unlöblich. Natürlich frage ich gleich genauer nach und vernehme, dass mein Bekannter bereits am Donnerstag nach Berlin fliegen und das Fest bei seinem Sohn Peter feiern wird - das ist wieder einmal typisch. Missgelaunt fische ich mir eine weitere Wurst aus dem dampfenden Kessel und zeige nebenbei auf, dass eine Reise in die Bundeshauptstadt nicht nur unlöblich, sondern auch sehr gefährlich ist. Leider will Edelbert nicht auf mich hören und behauptet, dass er bereits gestern Abend seinen Flugschein bei der Lufthansa AG bestellt hat - das soll mir auch Recht sein. Verärgert winke ich ab und gebe den anderen zu verstehen, dass ich dann eben mit Amanda, James und dem kleinen David (18 Monate) ein festliches Mittagessen verzehren werde. 
12.30 Uhr Nachdem Edelbert eine Runde Obstler spendiert hat, bezahle ich meine Zeche mit einem druckfrischen 50 EURO Schein und wünsche allen einen schönen Sonntagnachmittag. Danach hüpfe ich erheitert auf meinen Drahtesel und radle bei strahlendem Sonnenschein in den Waldweg zurück - da kommt Freude auf.
13.00 Uhr Als die Kirchenglocke einmal schlägt, treffe ich erschöpft in der gepflegten Villa ein und finde das Haus verlassen vor - das trifft sich gut. Da ein kleiner Mittagsschlaf jetzt nicht schaden kann, nehme ich entspannt neben Katze Jenny auf dem Sofa platz und lege die Füsse hoch. Schon wenige Augenblicke später schlummere ich ein und träume von Amanda und James Hochzeit im Jahre 2004 - das war eine Gaudi. 
14.00 Uhr Lautes poltern lässt mich hochschrecken - wie unlöblich. Leider bemerke ich schnell, dass ich in eine Wolldecke eingewickelt wurde und mich kaum bewegen kann - wie schrecklich. Da die Einbrecher zu allem Überfluss die Vorhänge zugezogen haben, schreie ich wie am Spiess und erkläre den Eindringlingen, dass ich ein armer Rentner bin und sich in meiner Villa weder ein geheimer Tresor, noch eine wertvolle Münzsammlung befindet. Just als mir das Herz in die Hose zu rutschen droht, öffnen sich die Vorhänge und ich erkenne, dass mich die Kinder wieder einmal zum Narren gehalten haben - was muss ich denn noch alles ertragen. 
14.15 Uhr Nachdem mich Amanda aus meiner misslichen Lage befreit hat, reibt sich James demonstrativ die Hände und sagt, dass dies die gerechte Strafe für meine garstigen Aprilscherze war. Auch Amanda und Sandra schlagen in die gleiche Kerbe und können sich vor Lachen kaum halten - wie unlöblich. 
14.30 Uhr Stinksauer nehme ich auf dem Sofa platz und fordere Amanda auf, endlich frischen Kaffee und eine ordentliche Torte aus der weltbekannten Coppenrath und Wiese Bäckerei auf den Tisch zu bringen. Während sich die beiden Mädchen tuschelnd in der Küche zu schaffen mache, werfe ich James einen bösen Blick zu und stelle mit erhobenem Zeigefinger fest, dass ich durch den Schreck fast einen Herzinfarkt erlitten hätte. Mein löblicher Neffe tröstet mich redlichst und meint, dass ich heute früh mit meinen Scherzen ebenfalls über das Ziel hinausgeschossen habe - wie unlöblich. 
15.00 Uhr Endlich ist es so weit und Amanda fährt echten Bohnenkaffee von ONKO sowie schmackhaften Kuchen auf - wie schön. Da draussen die Sonne für angenehme Temperaturen um die 18°C sorgt, nehmen wir entspannt auf der gepflegten Terrasse platz und halten das löbliche Kaffeekränzchen an der frischen Luft ab - da kommt Freude auf. Während wir uns die schmackhaften Delikatessen zungeschnalzend munden lassen, komme ich noch einmal auf die Taufe des kleinen David sowie den Donutladenumzug zu sprechen. Meine Scheffin klärt mich ganz genau auf und erzählt, dass der Laden ab dem 30. April für eine Woche geschlossen bleibt und David am Samstag, den 5. Mai getauft wird - wie schön. Um die wichtigen Termine nicht zu vergessen, gebe ich sie gekonnt in meine praktische Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) ein und stelle nebenbei fest, dass James bereits am 7. Mai zu Plattenaufnahmen nach New York ausfliegen wird - wie aufregend. Selbstverständlich komme ich sogleich ins Grübeln und überlege, ob ich den Jungen vielleicht nicht doch in den "grossen Apfel" begleiten sollte. Leider erteilt mir James eine schnelle Absage und behauptet, dass er alt genug ist und selbst auf sich aufpassen kann - wie unlöblich. 
15.45 Uhr Als sich die jungen Leute über die gestrige Mottoschau von "Deutschland sucht den Superstar" und Henry Maskes Boxkampf unterhalten, ziehe ich mich entnervt ins Arbeitszimmer zurück. Kopfschüttelnd stelle ich die Internetzverbindung her und segle direkt auf meine löbliche Heimseite, um die elektronische Post zu beantworten. Neben unzähligen Werbedepeschen und wüsten Beschimpfungen unterbelichteter Jugendlicher finde ich auch heute wieder einige ernstgemeinte Anfragen besorgter Menschen vor. Unter anderem berichtet Herr Willi G. (69) aus Chemnitz, dass er von seiner Nichte bestohlen wurde - wie furchtbar. Angeblich hat die 19jährige insgesamt 200 EUROS aus der Geldbörse des Rentners stibitzt, um Haschgift, Kreck und andere Rauschmittel zu erwerben. Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und rate dem armen Mann, härtere Saiten aufzuziehen und die Polizei zu benachrichtigen - alles darf man sich in der heutigen Zeit nicht gefallen lassen. 
16.45 Uhr Düdeldü - die anstrengende Anschnurarbeit ist beendet und ich kann den Heimrechner mausdrückend herunterfahren. Auf dem Weg zur Küche bemerke ich, dass die Kinder immer noch meine Terrasse bevölkern und sich Tschips sowie italienischen Schaumwein (unlöblich: Prosecco) munden lassen - wo soll das noch hinführen mit dieser Jugend. Selbstverständlich lasse ich mir ebenfalls ein Gläschen des prickelnden Trunks einschenken und höre nebenbei, dass die jungen Leute über meine informative Heimseite tratschen. Als ich genauer nachfrage, kann sich Sandra ein Lachen nicht verkneifen und macht mich darauf aufmerksam, dass ihre Arbeitskollegen fast täglich meine Internetzpräsenz besuchen und über mein Tagebuch lachen - das wird ja immer schöner. Wenn Sandra so weitermacht, werde ich mich wohl doch nach einem löblicheren Untermieter umsehen müssen. 
17.15 Uhr Nachdem James, Amanda und David das Eigenheim verlassen haben, nehme ich entspannt im Wohnzimmer platz und lasse mir ein süffiges Weissbier aus bayerischen Landen munden. Ausserdem deute ich auf meine wertvolle ROLEX und gebe meiner Mitbewohnerin zu verstehen, dass ein kleines Abendessen nach den Anstrengungen des Tages nicht schaden könnte. Sandra nickt verständnisvoll und schlägt vor, den Pizabringdienst "NAPOLI" zu bemühen - das ist eine hervorragende Idee. Gutgelaunt entscheide ich mich für eine Pizza mit Salami und Pilzen sowie einen knackigen, aber keuschen Salat mit lustigen Zwiebelringen. Sandra lässt sich nicht zweimal bitten und greift schnell zum Telefon, um bei besagtem Lieferdienst anzurufen.
17.45 Uhr Just als ich zu verhungern drohe, kommt ein nach Haarwasser duftender Italiener in einem verrosteter Fiat Punto vor der Villa zum Stehen und liefert die wohlriechenden Speisen - das wurde auch langsam Zeit. Ich bezahle den Heini redlichst und gebe zur Feier des Tages sogar ein stattliches Trinkgeld in Höhe von 70 ZENTS. Wenige Augenblicke später lassen wir uns die italienischen Köstlichkeiten zungeschnalzend schmecken und trinken ein Fläschchen kalifornischen Rotwein der Extraklasse dazu. HEUREKA - diese knusprigen Steinofenpizzas muss man wirklich probiert haben. 
18.30 Uhr Während sich Sandra freundlicherweise um den Abwasch kümmert, unternehme ich einen kleinen Abendspaziergang zum trage eine leere Ketschapflasche zum Glascontainer. Bei dieser Gelegenheit schleiche ich neugierig am Anwesen der Wohngemeinschaft in der Rosenstrasse 4 vorbei und höre schon von weitem laute Krawallmusik aus den Fenstern des Hauses dröhnen - bestimmt feiern die Drogensüchtigen der Kommune wieder einmal eine ausufernde Party - wie schrecklich. 
19.00 Uhr Pünktlich zur unlöblichen HEUTE Sendung kehre ich ins schmucke Eigenheim zurück und nehme bequem auf dem Sofa neben Katze Jenny platz, um mich über die politischen Entwicklungen in der Welt ganz genau zu informieren.
20.15 Uhr Nach einer lustigen Tierdokumentation auf VOX und der Tagesschau direkt aus Hamburg wechsle ich ruckzuck den Sendeplatz und fröne auf dem NDR einer neuen Ausgabe von "Das grosse Wunschkonzert der Volksmusik" - wie aufregend. Katrin Krebs und Carlo von Tiedemann präsentieren die schönsten Volkslieder und begrüssen international bekannte Sterne wie zum Beispiel Eva Lind, Helmut Lotti, Heino, die Fischer Chöre und sogar die Wildecker Herzbuben - da kommt Freude auf. 
21.45 Uhr Laut gähnend beende ich den stimmungsvollen Fernsehabend und mache einen letzten Rundgang durchs Eigenheim. Nachdem ich sämtliche Fenster und Türen sicher verschlossen habe, gehe ich zufrieden ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht. 


31.03.2007
06.30 Uhr Mein neuer Radiowecker klingelt laut und läutet einen schweren Arbeitstag im Donutladen ein. Gerädert vom wechselhaften Wetter hüpfe ich aus den Federn und trete laut gähnend an das geöffnete Fenster, um die wichtige Morgengymnastik an der frischen Luft zu absolvieren - das tut richtig gut. 
06.45 Uhr Obwohl ich bereits in knapp sechzig Minuten meinen Dienst antreten muss, lasse ich mich nicht beirren und eile laut juchzend in den Garten, um den Morgen mit dem bekannten Lied "Yellow Submarine" (löblich: Gelbes U-Boot) zu beginnen. Fröhlich blase ich in mein schönes Alphorn und sorge dafür, dass alle Nachbarn in den umliegenden Häusern durch stimmungsvolle Aerophonklänge geweckt werden - darüber werden sie sich sicher freuen. 
07.15 Uhr Düdeldü - nachdem ich das schöne Instrument in die Garage zurückgestellt habe, entspanne ich mich bei einem erquickenden Wirbelbad und lausche nebenbei dem informativen Radioprogramm des bayerischen Rundfunks. Zu meinem Erstaunen erzählt der Sprecher, dass sich die drei Millionen Muslime in Deutschland schon wieder auf den Schlips getreten fühlen und sich gegen den OBI Baumarkt eingeschworen haben. Nachdem bereits der MediaMarkt im letzten Jahr mit seiner lustigen Schweinchen-Werbung für grosse Aufregung sorgte, beleidigt aktuell der OBI-Markt die Gefühle besagter Menschen. Kopfschüttelnd höre ich, dass sich die "Vertreter der Religion des Friedens" diesmal wegen der Abbildung des Taj Mahal als grossflächige Aufkleber auf den Fussböden in den Heimwerkergeschäfte aufregen und mit einem Boykott drohen - gleich platzt mir der Kragen. Da auf dem indischen Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert die "heiligen Schriften" des Korans verewigt wurden, gaben beleidigte Moslems zu Protokoll, dass sich diese Werbekampagne gegen den Propheten Mohammed stelle und den ganzen Islam in den Schmutz ziehe - wie lächerlich. 
07.45 Uhr Entnervt steige ich aus der Wanne und kleide mich ordentlich an. Anschliessend laufe ich in die Küche und nehme das wichtigste Mahl des ganzen Tages in Form von Rühreiern, Speckstreifen und gerösteten Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast) ein. Während ich mir das Frühstück zungeschnalzend munden lasse, blättere ich gelangweilt in der Morgenzeitung und lese im politischen Teil, dass in den letzten fünf Jahren knapp 5.400 Frauen in der Türkei Opfer sogenannter Ehrenmorden geworden sind - wie unlöblich. Ferner berichtet die Leiterin des Frauenforschungszentrums an der Ägäis-Universität im westtürkischen Izmir, Nurselen Toygar, dass sich während der gleichen Zeitspanne etwa 5.000 Frauen aus "familiären Gründen" das Leben genommen haben. Obwohl das Land am Bosporus im Zuge seiner EU-Ambitionen die Strafnachlässe für sogenannte Ehrenmorde abgeschafft hat, werden in der Türkei nach wie vor Frauen ermordet, die nach Ansicht ihrer Verwandten die "Familienehre" beschmutzt hätten. Weiter behauptet die schlaue Universitätsleiterin, dass jede dritte Türkin mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt werde. Zu allem Überfluss vertreten viele Frauen immer noch die Meinung, dass Schläge von Familienangehörigen normal und von "Allah erlaubt" sei. Schon an diesem Beispiel sieht man anschaulich, dass die Türkei niemals ein Vollmitglied eines demokratischen Europas werden kann. Anstatt dumme Reden zu schwingen und das Land als "starke Wirtschafsmacht mit klaren politischen Strukturen" zu bezeichnen, sollte der türkische Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan endlich die Karten auf den Tisch legen und eine Banane essen. 
08.15 Uhr Just als ich die Zeitung zur Seite lege und auf meine wertvolle ROLEX blicke, kommt Untermieterin Sandra auf- und ab hüpfend dazu und leistet mir Gesellschaft - wie unlöblich. Da ich mich nicht auch noch um die Belange meiner unterbelichteten Mitbewohnerin kümmern kann und auch keine Erlebnisberichte vom gestrigen Tanzlokalbesuch hören möchte, springe ich schnell auf und eile nach Draussen. Verärgert schwinge ich mich hinter das Lenkrad meines auf Hochglanz polierten JAGUAR und brause mit quietschenden Reifen in Richtung Donutladen davon. Während der Fahrt fröne ich stimmungsvoller amerikanischer Landmusik und denke wehmütig an meinen letzten Ausflug ins Rentnerparadies zurück - das waren noch bessere Zeiten. 
08.45 Uhr Mit fünfundvierzigminütiger Verspätung treffe ich endlich im Geschäft ein und sehe, dass sich bereits zu früher Stunde gut ein Dutzend Jugendliche im Verkaufsraum versammelt haben - wie unlöblich. Selbstverständlich werfe ich mir sogleich meine frischgewaschene Schürze über und gehe Kerstin beim Bedienen redlichst zur Hand - da kommt man echt ins Schwitzen. 
09.00 Uhr Nachdem die hungrigen Kinder mit Donuts, Muffins und Kaffee versorgt worden sind, nehme ich entspannt an meinem angestammten Platz neben der Registrierkasse platz und blättere in der neuesten Ausgabe des "STERN". Unter anderem lese ich einen aufschlussreichen Bericht über Allergien und erfahre, dass alleine in Deutschland 25 Millionen Menschen an dieser Plage leiden - wie unlöblich. International anerkannte Fachärzte haben ausserdem herausgefunden, dass immer mehr Menschen in den Grossstädten von Allergien aller Art befallen werden, weil sie sich fast gänzlich in einer keimfreien Umgebung aufhalten und deswegen mit extremen allergischen Reaktionen auf Hausstaub, Blütenpollen oder Tierhaare reagieren. 
09.30 Uhr Als ich Kerstin über das interessante Thema aufkläre, nickt sie zustimmend und gibt mir zu verstehen, dass sie ebenfalls schon seit ihrer Kindheit an einer Katzenhaar- und einer Hausstauballergie leidet - wie schrecklich. Ich blättere schnell weiter und lese auf Seite 42 einen Zwischenruf von Hans-Ulrich Jörges. Der stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Berliner Büros des "Stern" macht sich in seinem Aufsatz über das amerikanische Raketenschutzprogramm Gedanken und sieht in der Debatte über "Krieg und Frieden" ein grosses Thema für die kommende Bundestagswahl im Jahre 2009 aufziehen - das hat gerade noch gefehlt. Angeblich sehen 54% der Deutschen durch die Stationierung von Abwehrraketen den Frieden innerhalb Europas bedroht. Gar 72 Prozent der Bundesbürger lehnen diese Pläne kategorisch ab und stehen zum Nein unseres neuen "Friedensaktivisten" Kurt Beck - das wird ja immer schöner. Sollte sich Russlands Präsident Putin weiter gegen das amerikanische Raketenabwehrprogramm stellen und die unbegründeten deutsche Ängste nähren, könnte er vielleicht sogar die nächste Wahl zu Gunsten der unlöblichen SPD entscheiden - daran will ich erst gar nicht denken. Vielleicht wäre es wirklich am besten, noch heute das Ränzlein zu schnüren und ins Rentnerparadies auszufliegen - dort ist Freiheit wenigstens noch gewährleistet. 
10.00 Uhr Stinksauer stopfe ich das Schmierblatt ins Zeitungsregal und beginne, die alten Magazine gegen die Neuerscheinungen des Wochenendes auszutauschen. Während ich redlichst arbeite und Tageszeitungen zu einem Bündel schnüre, macht mich Kerstin darauf aufmerksam, dass sich drei Kinder an der Eismaschine versammelt haben - wie unlöblich. Missgelaunt gehe ich nach Draussen und stelle fest, dass Felix Rudolph (10) zwei seiner Freundinnen zu einem schmackhaften Softeis einladen möchte - wie schön. Da ich bekanntlich ein besonders netter Nachbar bin, lasse ich Fünfe gerade sein und lade die Kleinen kurzerhand ein. Felix freut sich ganz besonders und kündigt grossspurig an, in der kommenden Woche meine Einfahrt zu kehren - das werde ich mir merken. 
10.30 Uhr Zurück im Laden helfe ich meiner Mitarbeiterin, ein Backblech mit frischen Muffins zu bestücken. Währenddessen erzähle dem Kind von meinem Dachbodenausbau. Selbstverständlich zeigt sich Kerstin angesichts dieser Schilderungen hocherfreut und meint, dass meine Mitbewohnerin bestimmt bald in den Speicher umziehen wird - das kommt natürlich überhaupt gar nicht in Frage. Wie jedes Kind weiss, wird der neue Wohnbereich ausschliesslich meinen Verwandten und Freunden zur Verfügung stehen. 
10.45 Uhr Während meine Mitarbeiterin das Blech laut ächzend ins Rohr schiebt, erkundige ich mich bezüglich des anstehenden Umzugs und bringe in Erfahrung, dass der Donutladen bereits nach Davids (18 Monate) Taufe am 5. Mai in die neuen Geschäftsräume neben dem Rathaus umsiedeln wird. Gott sei Dank beruhigt mich Kerstin redlichst und sagt, dass eine Umzugsfirma aus Poppendorf die schwere Arbeit übernehmen wird - da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. 
11.15 Uhr Langsam knurrt mir aber der Magen. Da ich bis jetzt nur mit einem Frühstück vorlieb nehmen musste, greife ich in einem unbeobachteten Augenblick in die Auslage und lege mir zwei besonders schöne Donuts zur Seite. Ferner giesse ich mir einen Becher Bohnenkaffee ein und gönne mir dann eine kurze Verschnaufpause - die habe ich mir nach der harten Arbeit redlichst verdient. 
11.45 Uhr Frisch gestärkt mache ich mich wieder ans Werk und bediene eine übergewichtige Frau (56) mit Dackel. Während der Vierbeiner eigenartige Geräusche von sich gibt, überlegt die Kundin besonders lange und entscheidet sich letztendlich für zwei Muffins sowie ein mit Frischkäse und Lachs belegtes Bagelbrötchen. Mit einem freundlichen Lächeln komme ich der Bestellung nach und kredenze dem Hund auch noch einen vitaminreichen Schokoladenkeks. Der brave Langhaarteckel namens "Emil" freut sich ganz besonders und bedankt sich mit lautem Bellen - wie schön. 
12.15 Uhr Als der Kundenansturm zur Mittagszeit etwas nachlässt, greife ich pflichtbewusst zum Besen und sorge auf dem Bürgersteig für Sauberkeit und Ordnung. Während ich bei leichtem Nieselregen alles Geröll (Zigarettenkippen, Servietten, Becher sowie einen Kaugummi) auf die Strasse schleudere, kommt plötzlich Admiral a.D. Bürstenbinder vorbei und erkundigt sich, ob Kerstin ebenfalls da ist. Als ich genauer nachfrage, behauptet mein Bekannter, dass er die Maid heute zum Essen in den "Wilden Esel" ausführen möchte. HEUREKA - da ich diese Idee angesichts eines Altersunterschiedes von 44 Jahren unmöglich gut heissen kann und meiner Mitarbeiterin schlimmeres ersparen will, erteile ich Friedbert eine schnelle Absage und gebe vor, dass Kerstin heute ganz besonders schlechte Laune hat. Gott sei Dank glaubt mir mein Bekannter aufs Wort und zieht verärgert in Richtung "Wilder Esel" weiter - das ging gerade noch einmal gut. 
12.30 Uhr Bevor ich mich in den wohlverdienten Feierabend verabschiede, poliere ich noch die Schaufensterscheibe ordentlich mit SIDOLIN und sorge dafür, dass die Kunden einen klaren Blick ins Innere des weltbesten Donutladens erhaschen können - daran sollten sich die anderen Gewerbetreibenden ein Beispiel nehmen. 
13.15 Uhr Endlich ist die schwere Arbeit beendet und ich kann meine Schürze an den Haken hängen. Nachdem ich Kerstin ein schönes Wochenende gewünscht und festgestellt habe, dass ich am Ostersamstag nicht arbeiten muss, spaziere ich erheitert zum Gasthaus meines Vertrauens hinüber und nehme am Stammtisch neben Admiral a.D. Bürstenbinder und Prof. Edelbert Kuhn platz. Bedienung Vroni lässt nicht lange auf sich warten und kredenzt mir ein süffiges Weissbier sowie einen gesunden Jungschweinebraten mit Knödel und Kraut - wie gut das duftet. 
13.45 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse und mich an dem bayerischen Schmankerl labe, komme ich auf das Osterfest am kommenden Wochenende zu sprechen und lade den Professor kurzerhand zum Festessen in mein wunderschönes Eigenheim ein. Edelbert lässt sich natürlich nicht zweimal bitten und verspricht, am Ostersonntag pünktlich um 12.00 Uhr zu erscheinen - das finde ich echt knorke. 
14.30 Uhr Nachdem ich das zweite Weissbier und einen wohlschmeckenden Eisbecher "Pumuckl" verköstigt habe, verlasse ich erheitert die Wirtschaft meines Vertrauens und fahre radiohörend davon. Bevor ich jedoch den Waldweg ansteuere, statte ich meiner Zugehfrau in der Mozartstrasse einen kurzen Besuch ab. Nachdem ich die Klingel am heruntergekommenen Wohnblock betätigt habe, meldet sich die Perle auch schon per Sprechanlage zu Wort und fordert mich flüsternd auf, schnell nach oben zu kommen - das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Fingerschnippend betrete ich die herausgeputzte Wohnung und erkläre der guten Putzfrau, dass ich am Ostersonntag ein Essen für meine Familie plane. Während mir Frau Mars eine Tasse Kaffee vorsetzt, überlege ich ganz genau und schlage vor, dass ein saftiger Schweinebraten genau das richtige wäre. Frau Mars zeigt sich schnell einverstanden und meint schnippisch, dass sich sie für einen kleinen Feiertagszuschlag in Höhe von 50 EUROS gerne bereit wäre, den Kochlöffel zu schwingen und meine Gäste mit wohlschmeckenden Spezialitäten zu verwöhnen - wo soll das noch hinführen mit dieser Welt. Letztendlich stimme ich zähneknirschend zu und ziehe mehrere bunte Scheine aus meiner Geldscheinklammer - als Rentner hat man wirklich nichts mehr zu lachen. 
15.30 Uhr Erschöpft treffe ich im Eigenheim ein und nehme sofort neben Katze Jenny auf dem Sofa platz. Da Sandra wieder einmal ausgeflogen ist und sich dem Konsumwahn hingibt, steht einem kleinen Nachmittagsschläfchen nichts mehr im Weg. Schon bald döse ich ein und träume von meinem Aufenthalt in Toronto letztes Weihnachten - das war schön.
16.30 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und erhebe mich laut ächzend vom Sofa. Ohne lange zu fackeln gehe ich in die Küche und brühe echten Bohnenkaffe der Marke ONKO auf. Ferner lege ich einen vitaminreichen Snickers Riegel auf eine Untertasse und begebe mich dann ins Arbeitszimmer, um mit der wichtigen Anschnurarbeit zu beginnen. Wie immer überprüfe ich als erstes den elektronischen Briefkasten und erkenne schnell, dass auch heute wieder viele Eltern qualifizierte Ratschläge haben wollen. Unter anderem berichtet Frau Marion T. aus Innsbruck, dass ihre Tochter Lisa (16) unbedingt dem Beispiel ihrer Freundin folgen und ein ekelerregendes Bauchnabelpiercing haben will - wie schrecklich. Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und rate der armen Frau, ihrer Tochter das Taschengeld zu streichen und sie auf keinen Fall ins Stechstudio wandern zu lassen.
17.15 Uhr Nachdem ich weitere Hilferufe fachmännisch beantwortet habe, sorge ich im elektronischen Gästebuch für Ordnung und schreibe dann noch einen E-Brief an meinen guten Freund Herrn Wang im sonnigen Florida - wie schön.
18.00 Uhr Endlich ist die nervenaufreibende Anschnurarbeit erledigt und ich kann den Heimrechner mausdrückend herunterfahren. Zur Belohnung genehmige ich mir ein Weissbier der Extraklasse und greife zum Fernsprecher, um das Handtelefon meiner Untermieterin anzurufen. Die Maid meldet sich schon nach dem zweiten Klingeln und berichtet, dass sie zusammen mit Bärbel das Fussballspiel Bayern München gegen Schalke 04 im Fernsehen verfolgt hat und jetzt zum "Abfeiern" in ein Lokal namens "Club 77" gehen wird - wie unlöblich. Natürlich ermahne ich das Kind zur Löblichkeit und fordere es auf, sich nicht bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken und auch nicht mit fremden Menschen zu sprechen. Leider legt die Maid einfach auf und scheint kein Interesse an meinen qualifizierten Ratschlägen zu haben - wie schade.
18.45 Uhr Zum Abendessen gibt es heute eine kalte, aber keusche Platte mit Camembert, Schwarzwälder Schinken, Bauernbrot, Gewürzgurken und sogar einer Tomate. Dazu trinke ich eine Kanne wohlduftenden Pfefferminztee und komme angesichts der feinen Nahrungsmittel aus dem Zungeschnalzen gart nicht mehr heraus.
19.30 Uhr Mit einem lustigen Lied auf den Lippen sorge ich in der Küche für Sauberkeit und Ordnung und freue mich jetzt schon auf einen geruhsamen Fernsehabend im heimischen Wohnzimmer. Bei dieser Gelegenheit befülle ich gleich eine Holzschale mit gesunden "Cheese & Onion Crunchips" (löblich: Käse und Zwiebeln Tschips) der Marke Lorenz und öffne ein Fläschchen Coca Cola - wie schön.
20.15 Uhr Nach der informativen Tagesschau aus Hamburg schalte ich ruckzuck auf das Programm des ostdeutschen MDR und verfolge ein Fernsehschmankerl der ganz besonderen Art. Gunther Emmerlich meldet sich direkt aus der Stadthalle Chemnitz und präsentiert die "Krone der Volksmusik" mit hervorragenden Künstlern wie z.B. Jan Smith, Helene Fischer und das Nockalm Quintett - wie aufregend. Daran sieht man wieder einmal, dass die Ostdeutschen gute Unterhaltung wirklich zu schätzen wissen.
22.00 Uhr Düdeldü - ein anstrengender Samstag geht langsam zu Ende und ich schalte mein neumodernes Farbfernsehgerät aus. Nachdem ich Fenster und Türen sicher verriegelt habe, gehe ich zufrieden ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht. 


30.03.2007
07.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und freue mich auf einen ruhigen Freitag im Eigenheim - als hart arbeitender Anschnurreporter und Menetscher des weltbesten Donutladens habe ich mir etwas Entspannung redlichst verdient.
07.15 Uhr Nachdem ich den Frühsport am geöffneten Schlafzimmerfenster absolviert und meine Muskeln redlichst gestählt habe, eile ich voller Elan nach Draussen und erfreue meine Nachbarn mit "Recitativo f. danza delle ore". Wie jedes Kind weiss, ist dies das bekannte Lied aus der Coppenrath und Wiese Werbung, komponiert vom italienischen Komponisten Amilcare Ponchielli (1834-1886). Die verführerische Weise stammt aus seiner Oper "La Gioconda" und ist weltbekannt - wie schön. Während ich kraftvoll in mein Alphorn blase und den gesamten Waldweg beschalle, erscheint plötzlich Herr Rudolph am Gartenzaun und macht mich laut schimpfend darauf aufmerksam, dass es so nicht weitergehen kann - wie unlöblich. Obwohl ich mit erhobenem Zeigefinger klarstelle, dass ich das Recht zum Musizieren habe, sagt der Mann, dass er beim nächsten Konzert Anzeige wegen Ruhestörung erstatten wird - das ist ja allerhand. Verärgert schleppe ich mein hochwertiges Instrument in die Garage zurück und stapfe danach ins Bad, um mich bei einem erquickenden Wirbelbad zu entspannen. 
07.45 Uhr Als ich kopfschüttelnd zum Schwamm greife und mich ordentlich wasche, höre ich in einer informativen Radiosendung, dass das Berliner "Kaufhaus des Westens" (KadeWe) in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag feiert - wie aufregend. Wie jedes Kind weiss, gründete der jüdische Kaufmann Adolf Jandorf bereits im Jahre 1907 ein 24.000 qm grosses Kaufhaus in der Tauentzienstrasse in Berlin-Schöneberg. Der gute Mann konzipierte das Einkaufsparadies ganz nach amerikanischen Vorbildern und machte sich als erster deutsche Geschäftsmann daran, viele kleine Fachgeschäfte unter einem Dach zu vereinen - wie schön. Ferner watete das Kaufhaus schon damals mit zwanzig Aufzügen sowie einem ausgeklügelten Rohrsystem auf, das die mehr als einhundert Bezahlstellen mit der Zentralkasse im ersten Stock verband. Nach dem Verkauf des Warenhauses im Jahre 1927 an den Konzern Hermann Tietz (Hertie) und der einsetzenden Weltwirtschaftskrise geriet das renommierte Unternehmen schon bald in arge Liquiditätsengpässe, die zu einem erneuten Verkauf an den bekennenden Nationalsozialisten Georg Karg führte - wie unlöblich. Nach dem Wiederaufbau in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts umfasst das Haus aktuell knapp 60.000 qm Verkaufsfläche und gehört neben "Harrods" in London zu den grössten Warenhäusern des Kontinents. 
08.30 Uhr Nachdem ich die Morgentoilette abgeschlossen habe, springe ich gutgelaunt aus der Wirbelbadewanne und werfe mich redlichst in Schale. Da ich heute ausnahmsweise keinen wichtigen Terminen nachkommen muss, wähle ich besonders legere Kleidung und schlüpfe kurzerhand in meine bequeme Wohlfühltschiens von WRANGLER und einen blauen Pullover mit "NYPD" Aufdruck. Anschliessend begebe ich mich fingerschnippend nach unten und finde meine griesgrämige Untermieterin maisflockenverzehrend in der Küche vor. Da die Maid ein ganz besonders langes Gesicht zieht, frage ich neugierig nach dem Rechten und bringe in Erfahrung, dass fast keine Lebensmittel mehr vorrätig sind - wie furchtbar. Trotz allem lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und verzehre die letzten Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), delikate Rühreier und einen Obstgarten Vanille - das schmeckt. Nebenbei greife ich zu Schreibblock und Bleistift und setze einen löblichen Einkaufszettel auf. Selbstverständlich packt meine Mitbewohnerin diese Gelegenheit sofort beim Schopf und fordert mich frech auf, unbedingt Coca Cola Licht (unlöblich: Light) sowie Papiertaschentücher mitzubringen - das hat gerade noch gefehlt. 
09.00 Uhr Bevor ich in Richtung Konsumland losbrause, werfe ich einen prüfenden Blick in die Morgenzeitung und lese, dass FDP und Grüne in der Gunst der Wähler zulegen konnten. In einer am Donnerstag veröffentlichten FORSA-Umfrage im Auftrag des Magazins "STERN" und dem Fernsehsender RTL gewannen beide Parteien im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu und kämen jeweils auf 12 Prozent. Während mich diese Entwicklung am Beispiel der FDP sehr freut, frage ich mich wirklich, wer heutzutage noch Grün wählt. Mittlerweile dürfte wohl jeder Depp erkannt haben, dass die Grüne Chaospartei so unnütz wie ein Kropf geworden ist. Anstatt einer längst überholten Ideologie nachzulaufen und nationale Ökosozialisten wie Renate Künast oder ehemaligen RAF Sympathisanten wie Hans-Christian Ströbele die Hand zu reichen, sollten die Menschen endlich zur Vernunft kommen und sich der redlichen CSU zuwenden - wo soll das nur hinführen mit dieser Welt. 
09.30 Uhr Kurz nachdem Sandra das Eigenheim im Richtung Arbeitsstelle verlassen hat, komme auch ich in die Gänge und mache mich hüftschwingend auf den Weg zum Konsumland. Fröhlich hüpfe ich in meinen PS-strotzenden JAGUAR und brause in einer nervenaufreibenden Hochgeschwindigkeitsfahrt zum Kaufhaus ins Industriegebiet. Während der Autofahrt lausche ich einer stimmungsvollen Johnny Cash Kompaktscheibe und komme beim schönen Lied "I've been everywhere" (löblich: Ich war überall) ins Schwärmen:
  

I've been everywhere, man. Crossed the deserts bare, man. 
I've breathed the mountain air, man. Of travel I've had my share, man. 
I've been everywhere. I've been to: Pittsburgh, Parkersburg, Gravelbourg, 
Colorado, Ellensburg, Rexburg, Vicksburg, Eldorado, Larimore, Adimore,
Haverstraw, Chatanika, Shasta, Nebraska 

  
HEUREKA - kaum zu glauben, wie weit Herr Cash während seiner Jahrzehnte andauernden Karriere herumgekommen ist. Vielleicht sollte ich ebenfalls den Sprung über den grossen Teich wagen und mit einem schönen Cadillac von New York City nach San Franzisko quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika fahren - das wäre die Erfüllung eines Lebenstraums. 
10.00 Uhr Nachdenklich komme ich auf einem freien Behindertenstellplatz direkt vor dem Haupteingang des Konsumlandes zum Stehen und reisse sogleich einer unterbelichteten Hausfrau (27) den Einkaufswagen aus den Händen. Anschliessend laufe ich zielstrebig durch die breiten Gänge und lade irische Landbutter, Wurstaufschnitt, Langnudeln, Obstgärten, Karotten, Teewurst, Rotweinessig, Erdnüsse, Fleischsalat, Batterien, reifen Camembert, Buntstifte, schmackhafte Truthahnschnitzel, Milchschnitten, frische Eier von freilaufenden Hühnern, Eisbergsalat, Haarschampu, verschiedene Coppenrath und Wiese Torten, Müsli, NUTELLA, Pfefferminztee, saftige Fleischtomaten, Vollkornbrot, Blumenkohl, Zahnpasta, Tomatensosse im Glas, Himbeerkonfitüre, Eisbergsalat, Flasche Sekt, Pfund Hackfleisch, Frischhaltefolie, Katzenfutter, Kernseife, lustige Schokoladenostereier, Vollmilch, Vanilleeis, Linsen, ein Bündchen Petersilie, Kaffeefilter, Ravioli, Puderzucker, Kaffeesahne, Orbit Kaugummi Erdbeere, Schokoladenosterhase, polnische Würste, Kartoffeln, Sauerkraut, Sonnen Bassermann Suppen, Äpfel, Haselnüsse, Weissbrotscheiben, Kinder Chocofresh, Wienerwürstchen, TESA Film, Dijon Senf, Fernsehzeitung, Gurke, BRISK Haarschmiere, Kartoffeltschips von Chio, Majonäse, Briefumschläge, Orvieto Weisswein, Fischstäbe, Kaffee ONKO, PEZ, Orangensaft, Knäckebrot, Birnen, UHU, Parmesan, Osterfladen mit Rosinen, Ketchup, Zahnbürste, Pfeffer, rösches Bauernbrot, Snickers, Bananen, Taschentücher für Sandra sowie Glühbirnen ein. 
10.30 Uhr Entnervt kämpfe ich mich zu den Kassen durch und finde zu allem Überfluss eine lange Warteschlange vor. Da ich als Rentner meine Zeit nicht gestohlen habe, melde ich mich lautstark zu Wort und fordere eine herumlungernde Marktfrau auf, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und weitere Kassen zu besetzen. Leider erteilt mir die kleine Frau eine schnelle Absage und gibt vor, ausschliesslich für das Einräumen der Regale verantwortlich zu sein - das ist wieder einmal typisch.
10.45 Uhr HEUREKA - da es einfach nicht vorwärts gehen will, zücke ich meinen Presseausweis und kläre die Wartenden darüber auf, dass ich in meiner Funktion als Scheffredakteur der hiesigen Lokalzeitung die Testeinkäufe schnellstens ins Labor bringen muss. Gott sei Dank glauben mir die Menschen aufs Wort und winken mich staunend durch - wie schön. 
11.00 Uhr Nachdem ich meine Einkäufe mit einem druckfrischen 100 EURO Schein bezahlt und die schweren Tüten in den Kofferraum meines Wagens verfrachtet habe, statte ich dem Getränkemarkt in der Nachbarschaft einen Besuch ab. Ruckzuck entscheide ich mich für zwei Kisten Qualitätsweissbier aus bayerischen Landen, einen Träger Mineralwasser sowie Coca Cola Licht (unlöblich: Light) für meine Mitbewohnerin.
11.15 Uhr Verschwitzt steige ich in den Wagen ein und komme zu dem Schluss, dass eine fachgerechte Autowäsche vor dem Osterfest nicht schaden kann. Fröhlich steuere ich die Konsumlandeigene Waschstrasse mit dem unlöblichen Namen "WASH & DRIVE" (löblich: Waschen und Fahren) an und teile dem gelangweilten Autowäscher mit erhobenem Zeigefinger mit, dass er das luxuriöse KFZ ordentlich einseifen und vor der Hauptwäsche mit dem Hochdruckreiniger absprühen soll. Um meiner Bitte Nachdruck zu verleihen, zwinkere ich dem Bartträger redlichst zu und drücke ihm zusätzlichein funkelndes 1 EURO-Stück in die Hand - davon kann er sich eine Flasche Bier kaufen. 
11.30 Uhr Nach der Vorreinigung geht es auch schon los und mein Wagen rollt auf Kettenschienen ins Innere der Anlage - wie aufregend. Während sich die Reinigungsbürsten langsam senken und die Karosserie mit Seifenlauge einsprühen, überprüfe ich noch einmal die elektronisch betriebenen Fenster und stelle sicher, dass sich die Schalter in der "Geschlossen" Stellung befinden. Danach werfe ich prüfende Blicke in die Seitenspiegel und werde Zeuge, wie mein englisches Automobil ordentlich abgeschrubbt wird - das klappt wie am Schnürchen.
11.45 Uhr Nach der Unterbodenversiegelung und dem Trocknungsprozess kann ich endlich aus der Anlage fahren und zum Gasthaus meines Vertrauens in die Innenstadt krusen - wie schön. 
12.00 Uhr Pünktlich zum Zwölfuhrläuten kehre ich in den "Wilden Esel" ein und nehme laut seufzend neben Admiral a.D. Bürstenbinder, Franz Xaver Ollmann und Prof. Edelbert Kuhn am Stammtisch platz. Während Bedienung Vroni ein prächtig eingeschenktes Weissbier sowie die Speisekarte an den Tisch bringt, teile ich den Anwesenden mit, dass ich bereits seit den frühen Morgenstunden hart arbeite und nebenbei auch noch den nervenaufreibenden Wocheneinkauf erledigt habe. Als ich aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskomme und mit dem Gedanken spiele, ins Rentnerparadies auszuwandern, ruft mich der Professor zur Ordnung und sagt, dass ich die schwere Hausarbeit an meine garstige Untermieterin delegieren sollte - das ist leichter gesagt, als getan. 
12.30 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse und mir delikate Käsespätzle mit lustigen Röstzwiebeln munden lasse, zeige ich anhand mehrerer Beispiele auf, dass meine Mitbewohnerin gar nicht in der Lage wäre, ein so grosses Haus zu menetschen. Edelbert stimmt uneingeschränkt zu und behauptet, dass es ohne erfahrenen Rentnern in der heutigen Zeit einfach nicht mehr geht - der Gute hat ja so Recht. HEUREKA - ich bin mir sicher, dass Sandra ohne mein Zutun schon längst ihre Arbeitsstelle in der Werbeagentur "Dynamic Flow" (löblich: dynamischer Fluss) verloren hätte und bei den Obdachlosen unter der Brücke leben würde - welch schreckliche Vorstellung. 
13.15 Uhr Nach dem zweiten Weissbier verlasse ich erheitert den "Wilden Esel" und hüpfe laut pfeifend in das frisch gewaschene KFZ. Gutgelaunt stelle ich den Wählhebel der Automatikschaltung auf "D" und brause wie der Wind zur Villa im Waldweg 11 zurück.
14.00 Uhr Zum Glück finde ich mein schmuckes Eigenheim ruhig und verlassen vor - wie schön. Da Sandra am Freitag meistens bis 15 Uhr arbeitet, schleppe ich die schweren Einkaufstüten schnell in die Küche und nehme dann entspannt auf dem Sofa platz, um mir eine wohlverdiente Pause zu gönnen. Schon bald schlafe ich ein und finde mich im Traum im verschneiten Zentral Park (löblich: Central Park) in der Weltmetropole New York wieder - das war spannend.
15.15 Uhr Ich erwache laut gähnend und stehe sofort auf, um mich redlichst zu strecken - das tut so richtig gut. Danach laufe ich in die Küche und brühe echten Bohnenkaffee der Marke ONKO auf. Ferner lege ich zwei lustige Schokoladendonuts aus Amandas Laden auf einen geschmackvollen Teller - das keusche Auge isst bekanntlich mit.
15.45 Uhr Gerade als ich im Wohnzimmer sitze und mir Kaffee und Gebäck zungeschnalzend munden lasse, kommt meine Untermieterin laut plappernd von der Arbeit nach Hause und verkündet, dass sie sich nur schnell umziehen wird, um dann mit der S-Bahn zu ihrer Freundin Bärbel nach München zu fahren. Angeblich wollen die beiden heute Abend eine Kunstausstellung sowie ein neues Lokal im Stadtteil Schwabing besuchen - das soll mir ganz Recht sein.
16.15 Uhr Just als ich ins Arbeitszimmer gehe, kommt Sandra in frischer Blautschiens und passender Tschiensjacke die Treppe herunter und sagt, dass sie jetzt losfährt. Natürlich erhebe ich den Zeigefinger und mache das Kind darauf aufmerksam, dass es nicht zu viel trinken und auch nicht mit fremden Menschen reden soll - in der heutigen Zeit kann man einfach nicht vorsichtig genug sein. Leider winkt die Maid nur ab und meint, dass ich besser eine Banane essen sollte - wie unlöblich.
16.30 Uhr Nachdem meine garstige Untermieterin das Haus endlich verlassen hat, gehe ich an die Leine (unlöblich: online) und segle direkt auf meine löbliche Heimseite. Als erstes beantworte ich Fragen besorgter Eltern und gebe qualifizierte Ratschläge zum Umgang mit jugendlichen Rabauken. Unter anderem berichtet Frau Andrea H. aus dem schönen Ennepetal, dass ihr Sohn Alexander (15) jeden Tag zum Schnellessgasthaus McDonalds wandert, um dort Mc Rippen, Hühnerklumpen und Weichgetränke zu verzehren - wie unlöblich. Selbstverständlich erkläre ich der guten Frau, dass gesunde Ernährung gerade in der heutigen Zeit ganz besonders wichtig ist und dass sie dem Buben das Taschengeld streichen sollte - so kann es jedenfalls nicht weitergehen.
17.15 Uhr Ich sende weitere Briefe ausdrückend ab und sorge dann im elektronischen Gästebuch für Ordnung. Ausserdem mache ich Inventur im Anschnurladen und stelle erfreut fest, dass sich mein neuer RP Duft "Elf" gerade im Frühling ganz besonders gut verkauft - wie schön.
18.00 Uhr Düdeldü - endlich ist alles abgearbeitet und ich kann den Heimrechner gekonnt herunterfahren. Nachdem ich auch den neumodernen PHILIPS Flachbildschirm ausgeschaltet habe, begebe ich mich in die Küche und schenke mir zur Feier des Tages ein spritziges Qualitätsweissbier ein - das habe ich mir redlichst verdient. Bei dieser Gelegenheit greife ich auch gleich in den Küchenschrank und hole eine Dose Gemüseravioli der Marke Maggi hervor - das geht schnell und schmeckt gut.
18.30 Uhr Ich lasse mir das italienische Schmankerl zungeschnalzend im Esszimmer munden und esse eine Scheibe Bauernbrot mit Butter dazu - schmeckt nicht schlecht, Herr Specht. Nebenbei blättere ich nochmals den Prospekt von "Möbel Moese" durch und stelle fest, dass besagtes Einrichtungshaus sogar über einen Schnäppchenmarkt im Keller verfügt, den ich bei meinem letzten Besuch anscheinend übersehen habe. HEUREKA - da ich noch einige modische Accessoires für mein nagelneues Gästezimmer im Dachboden benötige, sollte ich vielleicht nächste Woche noch einmal zu Moese fahren, um ordentlich abzuschoppen.
19.00 Uhr Laut pfeifend sorge ich in der Küche für Sauberkeit und Ordnung. Während ich meine hochmoderne SIEMENS Spülmaschine in Gang setze, frage ich mich, was meine garstige Untermieterin wohl gerade treibt. Bestimmt besucht das Kind zwielichtige Tanzlokale, hört unlöbliche Hartfelsenmusik und trinkt Schnaps und Bier in rauen Mengen - wie furchtbar. HEUREKA - wenn das so weitergeht, werde ich doch einmal ein ernstes Wörtchen mit Sandras Eltern wechseln müssen.
19.30 Uhr Endlich kann ich mich entspannen und neben meinem Haustier auf dem Sofa platz nehmen. Selbstverständlich stelle ich auch heute eine Schale Erdnussflips sowie eine Flasche vitaminreiches Coca Cola bereit - einem geruhsamen Fernsehabend sollte somit nichts mehr im Weg stehen.
20.15 Uhr Nach der informativen Tagesschau und der Wettervorhersage aus Hamburg schalte ich auf den ostdeutschen MDR und verfolge eine Sendung namens "Mitten ins Herz - Frank Schöbel". Die Moderatorin Madeleine Wehle präsentiert ein Portrait über den Ostsänger Frank Schöbel. HEUREKA - diesen Unsinn muss man gesehen haben.
21.30 Uhr Laut gähnend beende ich den langweiligen Abend und unternehme einen Rundgang durch die Villa. Nachdem ich alle Fenster und Türen ganz sicher verriegelt habe, gehe ich zufrieden ins Bett und höre noch etwas Radio. Gute Nacht.


29.03.2007
07.00 Uhr Mein nagelneuer SONY Radiowecker läutet den Morgen mit Elton Johns Lied "Philadelphia Freedom" (löblich: Philadelphia Freiheit) ein - wie schön. Wie es sich für einen redlichen Rentner gehört, hüpfe ich voller Elan aus den Federn und werfe während der löblichen Morgengymnastik einen Blick auf meinen informativen Wandkalender. Staunend lerne ich, dass heute vor fünfzehn Jahren der bekannte amerikanische Unternehmer Sam Walton im Alter von nur 74 Jahren verstorben ist. Wie jedes Kind weiss, gründete der fleissige Mann die weltweit tätige Supermarktkette "WAL MART" und schaffte es, während seines steinigen Arbeitslebens ein stattliches Vermögen von zirka 90 Milliarden US-Dollars zusammenzutragen - wie schön. Noch heute gehört seine Biografie mit dem Titel "Sam Walton: Made In America" zu den besten Werken der internationalen Managementliteratur. 
07.15 Uhr Nachdem ich meine Muskeln mit auf- und abhüpfen redlichst gestählt habe, eile ich in den Garten, um mit meinem Alphorn die löbliche Bayernhymne zu blasen - wie schön. Während sich sämtliche Nachbarn begeistert an den Fenstern der umliegenden Häuser einfinden und neugierig in meinen Garten spähen, schaffe ich es zu meinem Erstaunen, fast das ganze Lied fehlerfrei vorzutragen - das soll mir erst mal einer nachmachen. 
07.30 Uhr Düdeldü - laut pfeifend kehre ich in die warme Stube zurück und finde Sandra im Schlafanzug auf der Treppe vor. Als ich freundlich nach dem Rechten frage, zeigt mir das Kind frech den Vogel und unkt, dass bald die Polizei kommen und mich in die örtliche Klapsmühle einliefern wird - wie unlöblich. Da ich mich von einer Jugendlichen nicht beleidigen lassen muss, schiebe ich die Maid missgelaunt zur Seite und laufe in mein Bad, um mich bei einem erquickenden Wirbelbad zu entspannen - das tut so richtig gut. Nebenbei lausche ich dem informativen Radioprogramm des bayerischen Rundfunks und erfahre, dass ein ranghoher afghanischer Talibanführer mit verheerenden Selbstmordanschlägen gegen Soldaten der Bundeswehr gedroht hat. Laut eines Berichts im heute erschienenen Magazin "Cicero" hatte sich vor Kurzem ein Terrorist namens Mullah Obajdullah Achund zu Wort gemeldet und verlauten lassen, "dass nicht die Deutschen, nicht die Briten, nicht die Kanadier und schon gar nicht die Amerikaner verschont blieben" - wie unlöblich. Mehr als 6.000 junge Krieger würden sich im Kampf für Allah opfern, sagte der verlauste Nachthemdträger, der früher afghanischer Verteidigungsminister war, und stellte fest, dass ein "grosser Schlag" gegen die internationalen Besatzer unmittelbar bevor stehe. Auch der pakistanische Abgeordnete Maulana Noor Mohammed schlug in die gleiche Kerbe und fordere alle gläubigen Muslime auf, "Deutschland und die Deutschen genauso zu bekämpfen, wie sie uns bekämpfen". Anstatt die Menschen in Freiheit und Frieden leben zu lassen, möchten die Vertreter der selbsternannten "Religion des Friedens" Afghanistan mit Waffengewalt ins Verderben stürzen und erneut ein menschenverachtendes Regime des Hasses aufbauen - wie schrecklich. 
08.30 Uhr Als Sandra naserümpfend neben mir platz nimmt und sich ein Müsli mit frischer Bergbauernmilch munden lässt, blättere ich schnell weiter und stürze mich voller Vorfreude auf das grosse Preisrätsel auf Seite 7. Natürlich kann ich auch heute sämtliche Fragen ganz genau beantworten und komme letztendlich auf das Lösungswort "AIRBUS" - wie schön. Bei dieser Gelegenheit teile ich meiner Mitbewohnerin mit, dass gestern Mittag zum ersten Mal ein Luftbus A 380 neuester Bauart auf dem Flughafen im Erdinger Moos gelandet ist. Sandra weiss genau Bescheid und macht mich darauf aufmerksam, dass mehrere Zehntausende Menschen den Flughafen belagert und sämtliche Zufahrtsstrassen blockiert haben - wo soll das noch hinführen mit dieser Welt. 
09.00 Uhr Nachdem meine Mitbewohnerin das Eigenheim verlassen hat und in Richtung Werbeagentur "Dynamic Flow" (löblich: dynamischer Fluss) aufgebrochen ist, nehme ich entspannt am Heimrechner platz und sehe mich cocacolatrinkend und gummibärchenverzehrend im weltweiten Internetz um. 
09.15 Uhr Während ich gespannt neue Kommentare in meinem hochmodernen Nachrichtenbrett studiere, werde ich durch lautes und sehr aggressives Türklingeln gestört. Misstrauisch spähe ich nach Draussen und stelle fest, dass Frau Mars schon wieder da ist und sich um den Hausputz kümmern möchte - wie unlöblich. Obwohl ich mich ruhig verhalte und hinter dem Vorhang verschwinde, ermahnt mich meine Zugehfrau durch das gekippte Fenster zur Ordnung und behauptet, dass sie mich bereits am Heimrechner sitzend gesehen hat - das hat gerade noch gefehlt. Da ich mich nun nicht mehr herausreden kann, bitte die Dame herein und stelle mit erhobenem Zeigefinger fest, dass ich beschäftigt bin und nicht gestört werden will. Frau Mars eilt wortlos an mir vorbei und greift umgehend zum leistungsstarken Koboldstaubsauger von VORWERK - das kann ja heiter werden. 
09.45 Uhr Da mich das laute Staubsaugerröhren schier in den Wahnsinn treibt, gehe ich kopfschüttelnd in den Garten und baue meine beiden Vogelhäuschen ab. Selbstverständlich reinige ich die Futterkrippen redlichst mit Hilfe des Dampfstrahlers und vergesse auch nicht, meine Terrasse vom Schmutz der kalten Wintermonate zu befreien - Ordnung muss einfach sein. 
10.15 Uhr Nach getaner Arbeit verstaue ich die Vogelhäuser ordentlich in der Garage und schiebe danach mein neumodisches Bergfahrrad auf die Einfahrt. Da der Drahtesel ebenfalls eine Grundreinigung dringend nötig hat, spucke ich erneut in die Hände und poliere das Gestell sowie die Speichen redlichst heraus. Ferner öle ich die Fahrradkette mit etwas Leichtlauföl der Weltmarke "LIQUI MOLY" und pumpe die Reifen auf - dabei kommt man richtig ins schwitzen. 
10.30 Uhr Da Frau Mars immer noch mit dem Staubwedel durch die Villa flitzt und einen Höllenlärm veranstaltet, packe ich alte Brot- und Kuchenreste in eine praktische Jutetasche und radle laut pfeifend in Richtung Stadtpark davon. Just als ich in die städtische Grünanlage einbiege und wegen der hohen Geschwindigkeit fast ins Straucheln gerate, höre ich plötzlich jemanden meinen wohlklingenden Vornamen rufen. Als ich mich neugierig umblicke, steht plötzlich James mit dem kleinen David (18 Monate) auf seinen Schultern vor mir - wie schön. Da die jungen Leute ebenfalls einen kleinen Spaziergang unternehmen, leiste ich ihnen redlichst Gesellschaft und fordere sie auf, mich zum Ententeich zu begleiten. Mein Grossneffe ist natürlich sofort Feuer und Flamme und klatscht freudig in seine kleinen Hände - wie schön. 
10.45 Uhr Am Teich angekommen breite ich die Brotreste auf dem Boden aus und fordere David auf, die wohlschmeckenden Schmankerln zu den Enten und Schwänen ins Wasser zu werfen. Der Zwerg lässt sich natürlich nicht zweimal bitten und beginnt sogleich mit der Vogelfütterung. Währendessen nehme ich mit James auf einer Parkbank platz und erzähle ihm, dass ich gestern sündteure Möbel für meinen frisch ausgebauten Speicher erworben habe. James zeigt sich erstaunt und schlägt vor, den neu dazu gewonnenen Raum als eine Art "Motel-Zimmer" den vielen Durchreisenden zur Verfügung zu stellen - das ist gar keine schlechte Idee. Vielleicht sollte ich an meiner Eingangstüre probeweise ein Schild mit der Aufschrift "Pension Pfaffenberg - Zimmer frei" anbringen und 70 EUROS pro Übernachtung verlangen. Meiner gähnend leeren Geldbörse würde das wirklich gut tun. 
11.15 Uhr Während James mit seinem Sohn zurück ins Wohngebiet spaziert, schwinge ich mich wieder auf den Drahtesel und brause in einer nervenaufreibenden Hochgeschwindigkeitsfahrt zu meinem Stammlokal in die Stadt. Während der Fahrt mache ich mir meine eigenen Gedanken und sehe schon internationale Gäste in mein löbliches Fremdenzimmer einziehen - wie aufregend. 
11.45 Uhr Endlich treffe ich im "Wilden Esel" ein und kann neben meinen Freunden im Biergarten platz nehmen. Bedienung Vroni lässt nicht lange auf sich warten und kredenzt mir sogleich ein kühles Weissbier sowie die Speisekarte. Da ich heute die Spendierhosen anhabe, lasse ich mich nicht lumpen und bestelle eine vitaminreiche Schweinshaxe mit Knödel und Kraut - ein warmes Essen sollte sich jeder Rentner einmal pro Woche gönnen. 
12.15 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse und mir das zarte Fleisch zungeschnalzend munden lasse, steckt sich Admiral a.D. Bürstenbinder eine Zigarre an und fragt neugierig, ob meine Kollegin Kerstin aus dem Donutladen einen Freund hat. Als ich erstaunt aufblicke und den Seebären genauestens mustere, meint er lüstern, dass das besagte Fräulein ein "nettes Ding" ist - gleich schlägt es Dreizehn. Um meinem Bekannten schnell den Wind aus den Segeln zu nehmen, lege ich das Besteck zur Seite und stelle unmissverständlich klar, dass Kerstin bereits vergeben ist und sogar schon ihre Hochzeit plant. Leider lässt sich Friedbert nicht beirren und kündigt an, das Mädchen demnächst zum Tanz auszuführen - das werde ich zu verhindern wissen. Gleich am kommenden Samstag werde ich mir Kerstin zur Brust nehmen und sie vor dem Admiral warnen.
13.15 Uhr Nach einem weiteren Weissbier und einem kleinen Eisbecher mit Sahne verabschiede ich mich von meinen Freunden und kehre kopfschüttelnd zum Fahrrad zurück. Missgelaunt hüpfe ich auf den Sattel und radle über Stock und Stein zur Villa in den Waldweg zurück. 
13.45 Uhr Im Eigenheim angekommen finde ich Frau Mars wäschebügelnd im Keller vor. Da ich mich nicht um alles kümmern kann, ziehe ich mich schnellstens in die Bibliothek zurück und nehme entspannt auf dem Sofa neben der schnurrenden Jenny platz. Schon bald finde ich mich im Reich der Träume wieder und wandere auf einem kilometerlangen Sandstrand am Golf von Mexiko entlang - wie schön. 
14.45 Uhr Ich erwache ausgeruht und erhebe mich laut gähnend vom Sofa. Bevor ich mich der wichtigen Anschnurarbeit hingebe, brühe ich echten Bohnenkaffee von ONKO auf und lege zwei lustige Vanillemuffins auf einen edlen Porzellanteller. Danach segle ich Dank der Hochgeschwindigkeitsinternetzverbindung von M-NET ruckzuck auf meine löbliche Heimseite und beantworte Fragen besorgter Erziehungsberechtigter. Frau Susanne G. aus Darmstadt schreibt, dass ihr Sohn Patrick (17) sich gar nicht mehr für das Gymnasium interessiert und ständig nur zum Bolzplatz wandert - wie schrecklich. Zu allem Überfluss kündigte der Rüpel an, im kommenden Sommer einige Fussball Europameisterschaftspiele in Österreich bzw. der Schweiz besuchen zu wollen - wie unlöblich. Da ich momentan keine passende Antwort parat habe, verweise ich die gute Frau kurzerhand an RTL Diplompädagogin Katharina Saalfrank und lege ihr ausserdem meinen investigativen Fussballbericht ans Herz, den ich anlässlich der unlöblichen Weltmeisterschaft im letztem Jahr verfasst habe. 
15.45 Uhr Nachdem ich mehrere elektronische Briefe mausdrückend verschickt habe, recherchiere ich im weltweiten Internetz, um Informationen für brisante Anschnurreportagen zu sammeln. Bei dieser Gelegenheit frage ich beim renommierten Forschungszentrum Kuschmelka (München) nach und fordere von der Pressestelle neue Geheimdokumente an. 
16.00 Uhr Weil es für das löbliche Abendessen noch viel zu früh ist, mische ich mir gekonnt einen tropischen Mojito zusammen und nehme dann an meiner TIKI Bar im Garten platz. Während ich däumchendrehend in den Himmel starre und die Schäfchenwolken zähle, gesellt sich plötzlich der kleinste Spross der Nachbarsfamilie an den Gartenzaun und erkundigt sich, ob er auch einmal durch mein neues Alphorn blasen darf - das kommt natürlich nicht in Frage. Trotzdem schleppe ich das wertvolle Instrument in den Garten und mache Felix (10) anschaulich klar, dass das Alphorn mehrere Tausend EUROS gekostet hat und deswegen nicht in Kinderhände gehört. Mein kleiner Freund nickt verständnisvoll und fordert mich auf, ein schönes Lied zu spielen. Fachmännisch setze ich das Mundstück an meine Lippen und trage gekonnt das Lied "All you need is love" (löblich: Alles was du brauchst ist Liebe) von der englischen Combo Beatles vor - das soll mir erst mal einer nachmachen. 
16.30 Uhr Während wir musizierend im Garten stehen und uns die Zeit mit löblichem Gesang vertreiben, gesellt sich James mit seiner Wandergitarre auch noch dazu und stimmt das schöne Johnny Cash Lied "Ring of Fire" (löblich: Ring des Feuers) an - wie aufregend. 
17.00 Uhr Da sich mittlerweile die gesamte Nachbarschaft an den Fenstern eingefunden hat, beschliessen wir, unsere Tschemseschn zu beenden und ins Haus zurückzukehren - sicher ist sicher. Missgelaunt nehme ich auf dem Sofa im Wohnzimmer platz und kann gar nicht glauben, in welcher kulturfeindlichen Gesellschaft ich leben muss. Anstatt sich über stimmungsvolle Hausmusik zu freuen, vertreten meine unlöblichen Nachbarn die Meinung, dass zu jederzeit Ruhe zu herrschen hat - wie schade. 
17.30 Uhr Da Sandra noch immer auf sich warten lässt, kümmere ich mich selbst um die Zubereitung des Abendessens. Ich lege eine stimmungsvolle Kompaktscheibe von Gesangsstern Jimmy Buffett auf und bereite mir mit schwingenden Hüften ein indisches Fertiggericht namens "Curry Reis" von BOFROST zu. Während der weltbekannte Sänger das schöne Lied von dem Mädchen mit den braunen Augen (löblich: Brown Eyed Girl) zum Besten gibt, decke ich schon einmal den Tisch im Esszimmer und giesse mir ein süffiges Qualitätsweissbier aus bayerischen Landen ein - der Hopfentrunk schmeckt nicht schlecht, Herr Specht. 
18.00 Uhr Endlich kann ich speisen. Ich lasse mir das exotische Gericht mit einem Tomatensalat der Extraklasse munden und komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. HEUREKA - vielleicht solle ich mich doch für die lustige Fernsehserie "Das perfekte Dinner" bewerben und die anderen Freizeitköche mit meinen Spezialitäten verwöhnen. 
18.45 Uhr Nachdem ich das Geschirr in die neumodische SIEMENS Spülmaschine verfrachtet und das Sparwaschprogramm ausgewählt habe, nehme ich kartoffeltschipsverzehrend im Ohrensessel platz und freue mich auf rentnergerechte Fernsehunterhaltung
19.30 Uhr Als der Abspann der dummen HEUTE Sendung über den Bildschirm flimmert, kommt Sandra endlich von der Arbeit zurück und erzählt, dass sie heute Abend an einem wichtigen Geschäftsessen teilgenommen hat - das kann jeder behaupten. Ferner plappert das Kind davon, dass es ab kommenden Mittwoch Urlaub hat und über das Osterfest zu ihren Eltern nach Frankfurt reisen wird - das soll mir ganz Recht sein.
20.15 Uhr Nach der informativen Tagesschau aus Hamburg wechsle ich umgehend das Programm und verfolge im ZDF die neueste Ausgabe von "Aktenzeichen XY.. ungelöst". Herr Rudi Cerne beschäftigt sich unter anderem mit dem Mord an einer 67jährigen Rentnerin, die im oberbayerischen Lenggries Opfer eines garstigen Triebtäters wurde - wie schrecklich. 
21.45 Uhr Ich gähne laut und beende den heutigen Fernsehabend mit Hilfe meiner modernen Fernbedienung. Nachdem ich alle Fenster und Türen besonders sicher verschlossen habe, gehe ich zufrieden ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.


28.03.2007
07.00 Uhr Ich erwache wie gerädert und verspüre ein unlöbliches Dröhnen im Kopf - wie unlöblich. Taumelnd steige ich aus dem Bett und ärgere mich, weil pünktlich zum Frühlingsanfang ein unlöblicher Föhnwind ums Haus bläst und Kopfschmerzen bei wetterfühligen Rentnern verursacht. Missgelaunt gehe ich nach unten und lasse mir zwei löbliche Aspirin® Tabletten sowie ein grosses Glas kühles Coca Cola Licht (unlöblich: Light) schmecken - das tut richtig gut. 
07.15 Uhr Nachdem die Kopfschmerzen etwas nachgelassen haben, eile ich im Bademantel in die Garage und läute den Morgen mit löblichen Alphornklängen ein. Da ich mittlerweile Übung habe, schaffe ich es sogar, die erste Strophe der Bayernhymne fehlerfrei zu blasen - das soll mir erst mal einer nachmachen. 
07.45 Uhr Zufrieden begebe ich mich nach dem Musizieren ins Bad und lasse mir ein erquickendes Wirbelbad einlaufen. Während ich mich ordentlich wasche und rasiere, lausche ich dem informativen Radioprogramm von BAYERN 2 und höre, dass der bekannte Sänger Cat Stevens am vergangenen Sonntag auf der "Echo Verleihung" in Berlin den Preis für sein Lebenswerk entgegengenommen hat - wie unlöblich. Obwohl der Gesangsstern vor vielen Jahren zum Islam konvertiert ist und unter anderem zum Mord am islamkritischen Autor Salman Rushdie aufgerufen hat, lies es sich der Dachverband der Phonoindustrie nicht nehmen, dem Terroristenunterstützer für sein "musikalisches, soziales und politisches Engagement" und als "Brückenbauer zwischen dem Westen und der islamischen Welt" einen Ehrenpreis zu verleihen - wie lächerlich. Gott sei Dank meldeten sich wenigstens einige Bosse aus der Plattenindustrie zu Wort und kritisierten die Verleihung aufs schärfste. Herr Stevens fühlte sich dagegen von den Medien falsch verstanden und entschuldigte sich für die Vorkommnisse in der Vergangenheit - darüber kann ich nur lachen. Anscheinend haben die Verantwortlichen vergessen, dass sich Herr Stevens oder Yusuf Islam, wie er sich aktuell nennt, noch vor wenigen Jahren folgende Stellungnahme in der "Berliner Zeitung" abgegeben hat: "Wenn jemand Blasphemie betreibt, dann muss er auch entsprechend bestraft werden. Schon bei Jesus stand auf Gotteslästerung Steinigung". Während in vielen Ländern der freien und demokratischen Welt keine Cat Stevens Schallplatten mehr aufgelegt werden, hat Deutschland mit der Preisverleihung wieder einmal bestätigt, dass die Etablierung islamischer Menschenfeindlichkeit in unserem Land weit fortgeschritten und nicht mehr aufzuhalten ist. 
08.30 Uhr Stinksauer steige ich aus der Wanne und beginne den sonnigen Morgen mit einem schmackhaften Frühstück. Während ich entspannt neben meiner Untermieterin sitze und geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), delikate Spiegeleier, Milchschnitte und einen Apfel verzehre, macht mich das Kind darauf aufmerksam, dass es gestern Abend einige Kunstdrucke im Speicher aufgehängt hat - wie schön. Ich nicke zustimmend und gebe der Maid zu verstehen, dass ich heute eventuell das bekannte Einrichtungshaus "Moese" im Industriegebiet besuchen und mich nach stilvollen Möbeln umsehen werde. Sandra ist hellauf begeistert und sagt, dass ich auf jeden Fall ein sogenanntes "King Size" (löblich: Königs Grösse) Bett sowie ein schönes Sofa kaufen sollte - das werden wir noch sehen. Skeptisch greife ich zum aktuellen "SPIEGEL" und lese auf der Titelseite, dass sich das Blatt in dieser Woche mit dem Thema "Mekka Deutschland - die stille Islamisierung" beschäftigt - wie interessant. Während Sandra unaufhörlich von ihrer eintönigen Arbeit bei der Werbeagentur "Dynamic Flow" (löblich: Dynamischer Fluss) berichtet, schlage ich Seite 32 auf und studiere einen Aufsatz meines Lieblingsjournalisten Hendryk M. Broder. Der gute Mann zeigt anhand mehrerer Beispiele anschaulich auf, dass ganz Europa in einem langsamen Prozess steckt, der letztendlich zur Kapitulation der abendländischen Gesellschaft führen wird:
 

... So wird das Stück "Der beleidigte Moslem und wir" seit Rund 20 Jahren in verschiedensten Besetzungen aufgeführt, wobei der Plot immer der gleiche bleibt: Dort die verletzten und gekränkten Gläubigen, die gar nicht anders können, als Botschaften abzufackeln, um ihre Ehre zu verteidigen, hier die kleinlauten und ewig bussvertigen Relativisten des Abendlandes, die den "Dialog der Kulturen" als therapeutisches Selbstgespräch inszenieren: Günther Grass, der als Goodwillgeste gegenüber den in Deutschland lebenden Muslimen eine Kirche in eine Moschee umwandeln möchte; Hans-Christian Ströbele, der einen christlichen Feiertag gegen einen islamischen eintauschen will; Oscar Lafontaine, der "Schnittmengen zwischen linker Politik und islamischer Religion" entdeckt hat; ein Gericht, das einem Berliner erlaubt, seinen Sohn "Dschihad - heiliger Krieg" zu nennen ... 

Quelle: "Der Spiegel / Nr. 13, 26.03.2007 Hendryk M. Broder 

  
HEUREKA - kaum zu glauben was in unserem Land alles passiert. Sollte das "alte Europa" nicht bald zur Vernunft kommen, werde ich Nägel mit Köpfen machen und ins Rentnerparadies auswandern. 
09.15 Uhr Nachdem meine Mitbewohnerin das Eigenheim verlassen hat und in Richtung Arbeitsstelle aufgebrochen ist, gehe ich in den Speicher und stelle fest, dass Sandra wirklich hervorragende Arbeit geleistet hat - wie schön. Da mittlerweile der Teppich verlegt ist und die bei IKEA gekauften Bilder an den Wänden hängen, sollte ich wirklich in die Gänge kommen und umgehend nach geeigneten Möbeln Ausschau halten. 
09.30 Uhr Trotz meiner angespannten finanziellen Situation breche ich auf und hüpfe voller Vorfreude in den JAGUAR, um mit quietschenden Reifen zum Einrichtungshaus "Möbel Moese" zu brausen. 
09.45 Uhr Just als auf Radio Arabella die schönsten Hits (löblich: Schläge) der letzten vierzig Jahre erklingen, treffe ich auf dem Parkplatz des besagten Möbelhauses ein und kann meinen auf Hochglanz polierten Wagen sicher neben dem Haupteingang abstellen. Fingerschnippend betrete ich das Geschäft und frage an der Information, wo ich schöne Wohn- / Schlafkombinationen finden kann. Die rothaarige Dame nimmt sich meiner ganz besonders freundlich an und macht mich darauf aufmerksam, dass ich im zweiten Stock bestimmt das richtige finden werde - wie schön. Gutgelaunt fahre ich auf der hochmodernen Rolltreppe nach oben und finde mich letztendlich zwischen verschiedenen Wohnbeispielen wieder - angesichts dieser Auswahl fällt die Entscheidung wirklich nicht leicht. 
10.15 Uhr Als ich aufgeregt durch die Gänge laufe und aus dem Schauen gar nicht mehr herauskomme, tritt plötzlich ein Angeber im Anzug an meine Seite und bietet mir seine Hilfe an. Selbstverständlich gebe ich mich sogleich als Reinhard Pfaffenberg aus dem Waldweg zu erkennen und zeige auf, dass ich für mein neu ausgebautes Gästezimmer im Speicher erschwingliche Möbel benötige. Der junge Mann legt seine Stirn sogleich in Falten und führt mich nach kurzem Überlegen zu einer besonders schicken Schlafkombination aus firmeneigener Manufaktur. Während ich mich staunend auf das Bett fallen lasse, schwärmt der Herr in den höchsten Tönen und behauptet, dass das Bett selbstverständlich mit einer Kaltschaummatte geliefert wird und besonders wirbelsäuleschonend ist - wie schön. 
10.30 Uhr Da mir diese edle Ausstattung sehr gut gefällt, lasse ich mir ein Hochglanzprospekt überreichen und erfahre, dass das Bett zusammen mit einem Beistelltisch, einem Deckenfluter, Schrank sowie einem kleinen Sofa knapp 4.900 EUROS kosten würde - günstig ist das wirklich nicht. Der Fachmann lässt trotz meiner Skepsis nicht locker und schlägt vor, dass er mir bei einer sofortigen Vertragsunterzeichnung einen kleinen Rabatt in Höhe von 200 EUROS gewähren würde - das hört sich schon besser an. Um mich nicht noch länger mit dem Dachbodenausbau aufhalten zu müssen, reiche ich dem Möbel-Moese-Mann die Hand und willige kopfnickend ein - wie aufregend. 
11.00 Uhr Nachdem ich meine schwungvolle Unterschrift unter den Vertrag gesetzt und eine Anzahlung in Höhe von 400 EUROS geleistet habe, verspricht mir der Verkäufer, dass das Mobiliar bereits in der kommenden Woche geliefert und aufgebaut wird - das passt mir hervorragend in den Kram. Zufrieden wünsche ich dem Herren noch einen erfolgreichen Arbeitstag und eile dann zum JAGUAR, um mit quietschenden Reifen zum Gasthaus meines Vertrauens zu fahren - ein schmackhaftes Mittagessen habe ich mir nach dem erfolgreichen Geschäftsabschluss redlichst verdient. 
11.30 Uhr Als die Kirchenglocke zweimal schlägt, treffe ich im "Wilden Esel" ein und sehe, dass sich meine Bekannten kartenspielend im Biergarten eingefunden haben - wie schön. Natürlich leiste ich Admiral a.D. Bürstenbinder, Prof. Edelbert Kuhn, Frau Probst und Franz Xaver Ollmann sofort Gesellschaft und ordere bei Bedienung Vroni ein süffiges Weissbier sowie einen schmackhaften Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln und kleinem, aber keuschen Salat. 
12.15 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse und mir das vitaminreiche Schmankerl zungeschnalzend munden lasse, erzähle ich von meinem Möbelhausbesuch und berichte, dass ich erneut tief in die Tasche gegriffen und mich auch bei den Einrichtungsgegenständen nicht habe lumpen lassen. Friedbert nickt zustimmend und erinnert mich daran, dass wir heute Mittag eigentlich zum Franz Josef Strauss Flughafen fahren und uns die Landung des neuen Supervogels Airbus (löblich: Luftbus) A380 ansehen wollten. HEUREKA - da ich den Termin ganz vergessen habe, entschuldige ich mich redlichst und gebe zu Protokoll, dass wir noch oft genug die Gelegenheit haben werden, dieses Flugzeug aus nächster Nähe zu bestaunen. Mein Bekannter ist gleicher Meinung und sagt, dass heute sowieso Zehntausende auf den Beinen sind, um diesem Schauspiel beizuwohnen. 
13.30 Uhr Nach dem zweiten Weissbier und einem Eisbecher "Pumuckl" verlasse ich nachdenklich den Biergarten und kruse gemütlich nach Hause. Während der Fahrt schiebe ich die nagelneue Tim McGraw Landmusikkompaktscheibe "Let it Go" (löblich: Lass es gehen) in meine hochmoderne Musikanlage ein und erfreue mich an den zünftigen Klängen - da kommt Freude auf. Während der Musikant in Amerika derzeit sämtliche Hitparaden stürmt und innerhalb von nur wenigen Tagen über 200.000 Exemplare seiner extraordinären Neuveröffentlichung an den Mann bringen konnte, kennen ihn in Deutschland nur wenige - das ist wieder einmal typisch. Anstatt guter Musik zu frönen, hören die ach so "kulturliebenden" Bundesbürger lieber peinliche "Tokio Hotel" oder gähnend langweilige "Herbert Grönemeyer" Kompaktscheiben - über soviel Dummheit kann ich nur lachen. 
14.15 Uhr Zum Glück finde ich mein Eigenheim ruhig und verlassen vor - wie schön. Da Sandra bekanntlich bis 17 Uhr arbeiten muss, steht einem kleinen Nachmittagsschläfchen nichts mehr im Weg. Ich nehme entspannt auf dem Sofa neben Katze Jenny platz und lege die Füsse hoch. Schon bald schlafe ich ein und träume von meiner aufregenden Reise nach London im Jahre 2004 - das war eine Gaudi. 
15.15 Uhr Katze Jenny weckt mich auf- und abhüpfend und fordert mich unmissverständlich auf, die Terrassetüre zu öffnen. Natürlich komme ich der Bitte meines löblichen Haustiers umgehend nach und lasse es in den Garten hinaus. Während sich der brave Vierbeiner im Garten vergnügt, brühe ich frischen Kaffee auf und lege zwei Nussecken aus der Konkurrenzbäckerei Rödl auf einen edlen Kristallteller - das keusche Auge isst bekanntlich mit. 
15.45 Uhr Anschliessend nehme ich entspannt vor dem Heimrechner im Arbeitszimmer platz und widme mich der wichtigen Anschnurarbeit. Als erstes segle ich auf meine löbliche Heimseite und beantworte Fragen besorgter Eltern. Unter anderem klagt mir Frau Erna B. aus Freyung ihr Leid und berichtet, dass sich ihr Sohn Holger (16) zum Osterfest ein Tretbrett wünscht und mit diesem Teufelsding in einer sogenannten Halfpipe (löblich: Halbrohr) fahren möchte - wie furchtbar. Natürlich tröste ich die arme Dame redlichst und zeige auf, dass Tretbretter unlöblich sind und ein schönes Puzzelspiel viel besser für den Kleinen wäre. 
16.30 Uhr Ich beende die anstrengende Anschnurseelsorge und sehe zu guter Letzt im elektronischen Gästebuch nach dem Rechten. Auch heute darf ich mich wieder über viele Einträge freundlicher Heimseitenbesucher freuen - wie schön. Bei dieser Gelegenheit aktualisiere ich auch gleich die Rubrik mit den "dümmsten Heimseitenbesuchern" und bin wirklich erstaunt, dass so viele jugendliche PISA Absolventen im weltweiten Internetz unterwegs sind.
17.00 Uhr Nachdem ich noch schnell einen elektronischen Brief an meinen Bruder Georg verfasst und mausdrückend nach Toronto abgeschickt habe, fahre ich den Heimrechner gekonnt herunter und laufe in die Küche, um mir zur Belohnung ein spritziges Weissbier der Extraklasse einzuschenken - das habe ich mir jetzt redlichst verdient. 
17.15 Uhr Just als ich mir den köstlichen Hopfentrunk an der karibischen TIKI Bar im Garten munden lasse, kommt Sandra von der Arbeit zurück und sagt kopfschüttelnd, dass es den Rentnern in diesem Land viel zu gut geht - darüber kann ich nur lachen. Selbstverständlich widerspreche ich energisch und stelle mit erhobenem Zeigefinger klar, dass ich wie immer hart gearbeitet habe und nebenbei auch noch im Möbelhaus "Moese" beim Abschoppen war. Meine Mitbewohnerin staunt nicht schlecht und erkundigt sich, ob ich denn schöne Möbel gekauft habe. Ich nicke eifrig zu verweise die Maid auf das Hochglanzprospekt im Wohnzimmer. 
17.30 Uhr Während meine garstige Untermieterin zum Kochlöffel greift und sich um die Zubereitung eines schmackhaftes Abendessens kümmert, kehre ich an die TIKI Bar zurück und stelle fest, dass ich langsam die Vogelhäuschen abbauen sollte - immerhin ist der Winter vorbei. Gleich morgen werde ich in die Gänge kommen und mich um die Gartenarbeit kümmern. 
18.00 Uhr Als mein Magen schon vor Hunger knurrt, ruft mich Sandra endlich zu Tisch - das wurde auch langsam Zeit. Wie der Wind eile ich ins Esszimmer und lasse mir zungeschnalzend eine grosse Portion eines vegetarischen Schmankerls in Form von überbackenem, aber keuschen Blumenkohl sowie Petersiliekartoffeln kredenzen - wie gut das duftet. Wie immer nehme ich Sandra redlichst auf den Arm und schlage vor, das Gericht mit der ein oder anderen Scheibe Kochschinken zu verfeinern - leider kann das Kind darüber gar nicht lachen.
18.45 Uhr Während sich meine Mitbewohnerin auch noch um den Abwasch kümmert, nehme ich erschöpft im Ohrensessel platz und fröne der unlöblichen HEUTE Sendung im ZDF. Unter anderem wird über die iranische Entführung von 15 britischen Marinesoldaten berichtet und vermeldet, dass England mittlerweile härtere Saiten aufgezogen hat und sogar mit dem Gedanken spielt, die UNO anzurufen - diesen Schritt kann ich nur unterstützen. 
20.15 Uhr Nach einer besonders primitiven Spielschau mit Jörg Pilawa und der Tagesschau aus Hamburg drücke ich salzstangenverzehrend und cocacolatrinkend auf meine neumoderne Fernbedienung und verfolge die neueste Ausgabe der interessanten Politsendung "Hart aber Fair - das Reizthema" mit Moderator Frank Plasberg im hessischen Fernsehen. Der gute Mann spricht mit Harry Wijnvoord, Theologe Manfred Lütz, Ernährungsberater Stefan Frädrich und Fernsehkoch Horst Lichter über das spannende Thema "Billig, schnell, heiss und fettig - Deutschland in der Fressfalle" und berichtet, dass Deutschlands Kinder immer dicker werden - wie unlöblich. 
21.45 Uhr Ein informativer Fernsehabend neigt sich seinem Ende zu und ich schalte laut gähnend ab. Nachdem ich alle Fenster und Türen sicher verschlossen habe, gehe ich zufrieden ins Bett und schmökere noch etwas in meinem neuen Roman. Gute Nacht.

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