1. Juli 2016 – Die Schlacht von Gettysburg

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Sehr geehrte Damen und Herren,

just heute vor 153 Jahren begann die blutige Schlacht von Gettysburg.
Zwischen dem 1. und dem 3. Juli 1863 standen sich bei der Kleinstadt Gettysburg in Pennsylvania während des amerikanischen Bürgerkriegs knapp 150.000 Soldaten gegenüber.

 

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General Robert E. Lee

General Robert E. Lee fasste nach dem überraschenden Sieg über die Nordstaaten bei Chancellorsville, VA den Entschluss, seine Armee weiter nach Norden zu verlegen. Ziel dieses Vormarschs war es, in Bälde in die Hauptstadt Washington einzufallen. Doch Präsident Abraham Lincoln ernannte am 28. Juni 1863 Generalmajor George Gordon Meade zum Oberbefehlshaber der Potomac-Armee und beauftragte ihn, die aufständischen Soldaten am Susquehanna River zu stellen.

Nach drei hartumkämpften Tagen erkannte General Lee am Morgen des 3. Juli, dass seine Armee nicht in der Lage ist, die Schlacht zu gewinnen. Desillusioniert setze er zu einer List an und ermutigte seine Virginia Armee, die verfeindete Potomac Armee mit schwerem Artilleriegeschütz anzugreifen. Zeitgleich machte es sich die konföderierte Kavallerie zur Aufgabe, mit ca. 7.000 berittenen Soldaten in die Schlacht zu ziehen. Der schlecht durchdachte Plan ging jedoch nicht auf und General Lee musste sich letztendlich geschlagen geben.

Am 4. Juli 1864 zog sich die Virginia Armee zurück und musste knapp 21.000 gefallene oder schwer verwundete Krieger beklagen. Schlussendlich war die Schlacht von Gettysburg der entscheidende Wendepunkt des Sezessionskrieges.

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Soldatenfriedhof Gettysburg

Präsident Abraham Lincoln weihte am 19. November 1863 auf dem Schlachtfeld von Gettysburg den Nationalen Soldatenfriedhof ein. Der 16. Präsident der Vereinigten Staaten erinnerte an die blutige Schlacht und hielt eine berühmte Rede, die heute unter dem Namen “Lincoln’s Gettysburg Adress” bekannt ist:

“Vor 87 Jahren gründeten unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation, in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind.
Nun stehen wir in einem großen Bürgerkrieg, der eine Probe dafür ist, ob diese oder jede andere so gezeugte und solchen Grundsätzen geweihte Nation dauerhaft Bestand haben kann. Wir haben uns auf einem großen Schlachtfeld dieses Krieges versammelt. Wir sind gekommen, um einen Teil dieses Feldes jenen als letzte Ruhestätte zu weihen, die hier ihr Leben gaben, damit diese Nation leben möge. Es ist nur recht und billig, dass wir dies tun.
Doch in einem höheren Sinne können wir diesen Boden nicht weihen, können wir ihn nicht segnen, können wir ihn nicht heiligen. Die tapferen Männer, Lebende wie Tote, die hier kämpften, haben ihn weit mehr geweiht, als dass unsere schwachen Kräfte dem etwas hinzufügen oder etwas davon wegnehmen könnten. Die Welt wird wenig Notiz davon nehmen, noch sich lange an das erinnern, was wir hier sagen, aber sie kann niemals vergessen, was jene hier taten. Es ist vielmehr an uns, den Lebenden, das unvollendete Werk weiterzuführen, das diejenigen, die hier kämpften, so weit und so edelmütig vorangebracht haben. Es ist vielmehr an uns, der großen Aufgabe geweiht zu werden, die noch vor uns liegt – auf dass uns die edlen Toten mit wachsender Hingabe erfüllen für die Sache, der sie das höchste Maß an Hingabe erwiesen haben – auf dass wir hier feierlich beschließen, dass diese Toten nicht vergebens gestorben sein sollen – auf dass diese Nation, unter Gott, eine Wiedergeburt der Freiheit erleben soll – und auf dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge.”

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg