Sehr geehrte Damen und Herren,
nach der Entdeckung Amerikas stieg Spanien zu einem bedeutenden Land auf dem europäischen Kontinent auf. Doch bereits im 18. Jahrhundert schwand der spanische Einfluss in der Welt. Als Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts den Spaniern Paroli bot und die iberische Halbinsel einnahm, kam es auch in den von Spanien kontrollierten Gebieten in Lateinamerika zu weitreichenden Spannungen. Schlussendlich blieben Spanien nur noch einige Kolonien in der Karibik und dem Pazifikraum.
Im Jahre 1823 erklärte der amerikanische Präsident John Quincy Adams die Annexion Kubas als eine unverzichtbare Aufgabe der Vereinigten Staaten. Wenige Jahre später wurde Spanien der Vorschlag unterbreitet, Kuba an die USA zu veräussern. Selbstverständlich lehnte das Königshaus diesen Handel kategorisch ab und schrieb es sich auf die Fahnen, keine weiteren Verhandlungen mit amerikanischen Regierungsvertretern zu führen.
Nachdem die USA um das Jahr 1890 die Erschliessung ihres kontinentalen Staatsgebietes abgeschlossen hatte, arbeiteten hochrangige Militärs an der Aufgabe, einen sogenannten Expansionskrieg zu führen. Am 1. Mai 1898 besiegte die amerikanische Asienflotte das spanische Geschwader in der Bucht von Manila. Wenige Tage später landeten erste amerikanische Einheiten auf Kuba und schafften es ohne grössere Schwierigkeiten, in kürzester Zeit nicht nur Kuba, sondern auch Puerto Rico einzunehmen.
Just heute vor 118 Jahren wurde dann die südlichste Insel des Marianen-Archipels von der amerikanische Armee überrannt. Guam zählt seitdem zu einem der wichtigsten amerikanischen Militärstützpunkte im Pazifik. Weil Spanien nicht für einen Mehrfrontenkrieg gerüstet war, ging die kriegerische Auseinandersetzung am 12. August 1898 zu Ende. Spanien gab alle Ansprüche bezüglich der Souveränität Kubas auf und trat Guam, Puerto Rico und die Philippinen für 20 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten ab – wie schön.
Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg