14. April 2015 – Schoppingvergnügen bei Regenwetter

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08.00 Uhr Auch heute werde ich durch stimmungsvolle Radiomusik geweckt. Während der kanadische Sänger Ron Sexsmith “Is Anybody Going To San Antone” (löblich: Geht irgendwer nach San Antonio) trällert, hüpfe ich aus dem Bett und bemerke, dass es immer noch regnet. Angesichts des Sauwetters absolviere ich die Morgengymnastik im Trocknen und erkläre Dixon, dass an einen ausgedehnten Spaziergang nicht zu denken ist.

08.30 Uhr Im Anschluss eile ins Badezimmer, um den Tag mit einem löblichen Wirbelbad zu beginnen. Unterdessen telefoniere ich mit Prof. Kuhn und gebe zu Protokoll, dass wir uns im Miromar Outlet Store (löblich: Miromar Auslassgeschäft) tummeln könnten. Mein Bekannter ist begeistert und sagt, dass er in eineinhalb Stunden vorbeikommen wird – das klappt wieder wie am Schnürchen.
09.30 Uhr Nach dem Badevergnügen setze ich mich an den Küchentisch und lasse mir vitaminreiche Kelloggs Zerealien mit frischer Muhmilch schmecken. Nebenher blättere ich in der Tageszeitung und erfahre, dass im Einkaufszentrum meines Vertrauens ein Ausverkauf mit Rabatten bis zu 75% stattfindet – das hört man gerne.
10.00 Uhr Wenig später schellt Edelbert an der Haustüre und setzt mich darüber in Kenntnis, dass uns höchstwahrscheinlich eine Sintflut ins Haus steht. Ich beruhige den Professor redlichst und biete ihm an, einen Becher Kaffee zu trinken. Während der Vierbeiner mit der Rute wedelt, lotse ich den schlauen Mann in die Küche und informiere, dass das Tiefdruckgebiet morgen nach Westen weiterziehen wird. Mein Hausgast atmet tief durch und meint, dass wir gleich in Richtung Fort Myers aufbrechen sollten – wie wahr.

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Wir trinken Kaffee / Bild: Nevit Dilmen / CC BY-SA 3.0

10.30 Uhr Um nicht in Frau Pontecorvos Fadenkreuz zu geraten, verlassen wir die Villa durch die Garage. Voller Vorfreude helfe ich Dixon auf die Ladefläche des JEEPS und ermutige Edelbert, die Pneus rauchen zu lassen. Mein Bekannter straft mich jedoch mit skeptischen Blicken ab und behauptet, dass er sich stets an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung des Staates Florida hält – wie langweilig.
11.15 Uhr Fünfundvierzig Minuten später passieren wir das Willkommensschild der Nachbargemeinde und können die Interstate 75 verlassen. Edelbert drosselt die Geschwindigkeit auf 25 Meilen pro Stunde und folgt der Corkscrew Strasse gemächlich nach Norden. Nebenbei lässt der gute Mann seinen gestrigen Fernsehabend Revue passieren und berichtet, dass er auf dem öffentlichen Fernsehkanal PBS eine Dokumentation über die Entstehung des “Grand Coulee” Staudamms im Bundesstaat Washington verfolgt hat. Ich rolle gelangweilt mit den Augen und entgegne, dass ich mich am Abend bei der spannenden Serie “Bloodline” vergnügt habe.

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Die Miromar Auslass Geschäfte

11.45 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten stehen wir auf dem Hauptplatz des weitläufigen Schopping Areals und ringen uns dazu durch, im Bloomingdale’s Kaufhaus nach preiswerter Kleidung Ausschau zu halten. Zu allem Überfluss spricht uns prompt eine lispelnde Verkäuferin an und erkundigt sich, ob sie uns beraten darf. Ich komme aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus und lasse das junge Ding wissen, dass ich Socken benötige. Die Maid kommt sogleich in die Gänge und legt mir nahe, PIERRE CARDIN Kniestrümpfe im 12 Pack zu erwerben. Selbstverständlich erhebe ich Einspruch und stelle klar, dass ich nicht bereit bin, meine hartverdienten Dollars einer französischen Firma in den Rauchen zu werfen. Stattdessen nehme ich THORLO’S Socken vom Regal und erkläre Edelbert, dass diese Strümpfe seit vielen Generationen in North Carolina gefertigt werden.
12.30 Uhr Nachdem ich der Verkäuferin 20 Dollars für vier Paar überreicht haben, setzten wir unseren Bummel fort und finden uns bald vor dem einladenden “All American Grill” Gasthaus ein. Edelbert reibt sich den Bauch und sagt, dass sein Magen eigenartige Knurrlaute von sich gibt. Ich schlage in die gleiche Kerbe und entgegne, dass ich nach dem Stress eine kleine Brotzeit vertragen könnte.

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Schnitzel sind sehr vitaminreich

13.00 Uhr Ruckzuck scheuchen wir Dixon in die gutbesuchte Wirtsstube und lassen uns an einem Tisch mit Ausblick nieder. Schon nach wenigen Sekunden kommt ein Kellner daher und versorgt uns mit den Tageskarten. Wir fackeln nicht lange und bestellen zwei New York Strip Steaks (löblich: New Yorker Streifenschnitzel) mit Kartoffelspalten und Gemüse. Dazu gibt es süffiges Coors Light (löblich: Leicht) – schmeckt gar nicht schlecht.
13.45 Uhr Nach italienischen Schaumkaffees (unlöblich: Cappuccinos) und köstlichem Zitronenkuchen, begleichen wir die Zeche und nehmen uns das Recht heraus, zu guter Letzt die renommierte “Rocky Mountain Chocolate Factory” (löblich: Rocky Mountain Schokoladenfabrik) zu besuchen. Die übergewichtige Inhaberin begrüsst uns herzlich und beteuert, dass gestern eine Lieferung an erlesenen Pralines hereingekommen ist. Ich nehme die Schmankerl ganz genau in Augenschein und ordere ein Pfund Gourmet Trüffel. Prof. Kuhn folgt meinem Beispiel und deckt sich mit drei Tafeln Mokkaschokolade ein – da kommt Freude auf.
14.30 Uhr Im Anschluss verlassen wir das Einkaufsparadies und schlendern plaudernd zum Auto. Weil mittlerweile der Regen nachgelassen hat, lasse ich Dixon von der Leine und animiere ihn, die Palmen zu bewässern.
15.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 3 deutet, sitzen wir im Auto und gleiten zu prima WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik nach Hause. Edelbert beisst während der kurzweiligen Reise von einer Schokoladentafel ab und sagt, dass er Mokkaschokolade für sein Leben gerne isst – wie schön.
16.00 Uhr Endlich bin ich wieder zu Hause und kann dem Professor einen schönen Abend wünschen. Während Dixon im Garten zurückbleibt, mache ich es mir in der klimatisierten Stube bequem und döse bald ein.

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Meine kleine Villa unter Palmen

17.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und mache es mir zur Aufgabe, den Rüden mit einer Portion ROYAL CANIN Trockenfutter zu verwöhnen. Ferner schiebe ich eine TOMBSTONE Fertigpizza in den vorgeheizten Backofen und zaubere im Handumdrehen ein nahrhaftes Abendessen.
18.00 Uhr Nachdem ich mich gestärkt habe, beginnt der gemütliche Teil des Tages. Ich lege im Wohnzimmer die Beine hoch und schaue mir auf NETFLIX drei weitere Folgen des unterhaltsamen Fernsehspiels “Bloodline” an.
21.00 Uhr Um keine viereckige Augen zu bekommen, schalte ich die Glotze nach drei Stunden ab und rufe Hund Dixon ins Haus. Danach verschliesse ich die Haustüre sorgsam und falle fix und foxi ins Bett. Gute Nacht.