11. Februar 2015 – Der arabische Frühling

pfaffenbergkl

Sehr geehrte Damen und Herren,

just heute vor 4 Jahren musste der ägyptische Staatspräsident Husni Mubarak seinen Hut nehmen und von sämtlichen Ämtern zurücktreten.

Wie jedes Kind weiss, machten sich im Dezember 2010 viele Muslime auf, den sogenannten “Arabischen Frühling” auszurufen und Revolutionen anzuzetteln. Unter anderem protestierten die Menschen auf der Arabischen Halbinsel, im nahen Osten und besonders in Afrika gegen die politischen und sozialen Strukturen in ihren Ländern.

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Hosni Mubarak during a visit to Quirinale, Rome
Presidenza della Repubblica / © Daverdis

Der Aufstand im einstigen Land der Pharaonen begann am 25. Januar 2011 – dem “Tag des Zorns”. In Folge dessen trat Herr Mubarak 17 Tage später als Staatspräsident zurück und übergab die Macht einem eilig einberufenen Militärrat. Dieser sicherte den Demonstrierenden freie Wahlen zu und versprach, die seit 30 Jahren geltenden Notstandsgesetze mit sofortiger Wirkung abzuschaffen.

Wie man sich denken kann, waren die deutschen Qualitätsmedien begeistert und bezeichnete Husni Mubaraks Rücktritt als “grosse Chance für die arabische Welt”. Letztendlich wurden ab dem 28. November 2011 Wahlen für beide Kammern des ägyptischen Parlaments abgehalten. Die islamischen Parteien bekamen 70% der Stimmen zugesprochen und Mohammed Mursi wurde als neuer Präsident vereidigt. Gleich zum Anfang seiner kurzen Amtszeit verurteilte er Israel scharf und sicherte der palästinensischen Terrorgruppe Hamas zu, ihren Kampf gegen die “Nachfahren von Affen und Schweinen” zu unterstützen – das ist typisch Moslem.

Selbstverständlich kam es in den folgenden Wochen und Monate immer wieder zu Protesten und Mursi wurde am 3. Juli 2013 gestürzt. Seit dieser Zeit steckt Ägypten in einer Staatskrise. Der Tourismus ist zum Erliegen gekommen und die Hoffnung, das Land auf einen demokratischen Kurs zu bringen, ist längst in Vergessenheit geraten. Mittlerweile sind grosse Teile des Landes fest in den Händen gewaltbereiter Milizen und den Urlaubern ist es kaum noch möglich, den Tempel von Luxor, das Tal der Könige, die Pyramiden oder andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen – wie schade.

An diesem Beispiel sieht man anschaulich, dass an einen demokratischen Wandel innerhalb der arabischen Welt nicht zu denken ist.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg