Sehr geehrte Damen und Herren,
wie jedes Kind weiss, erblickte Herbert Clark Hoover just heute vor 144 Jahren das Licht der Welt.
Der gute Mann kam als erfolgreicher Bergbauingenieur und Unternehmer zu grossem Wohlstand und schickte sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs an, in die Politik einzusteigen. Er wurde bald darauf von Woodrow Wilson zum Leiter der landesweiten Lebensmittelverwaltung (unlöblich: United States Food Administration) ernannt und mit erheblichen Vollmachten ausgestattet. Ferner wurde er mit der wichtigen Aufgabe betraut, nach Kriegsende den Wiederaufbau in Europa voranzutreiben und die Lebensmittelversorgung der gebeutelten Bevölkerung sicherzustellen.
Schlussendlich gewann er im Jahre 1928 die Präsidentschaftswahlen und wurde zum 31. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Mit seiner fulminanten Antrittsrede, die er von annähernd 100.000 Zuschauern in der Hauptstadt Washington DC hielt, entsprach der Politiker den in ihn gesetzten optimistischen Erwartungen. Er kündigte grossspurig an, dass den Menschen noch mehr Freiheit und Wohlstand geschenkt werden wird. Leider setzte alsbald die Weltwirtschaftskrise ein und gut ein Drittel aller Banken mussten geschlossen werden. In Folge dessen verloren viele Arbeiter ihre Tschobs und Herbert Hoovers Ansehen verschlechterte sich rapide.
Da es Herbert Hoover nicht gelang, die Vereinigten Staaten aus dieser verheerenden Staatskrise zu führen und er keine öffentliche Geste des Mitgefühls für die zunehmende Verelendung fand, wurden ihm Mitleidlosigkeit und sogar “kaltblütiger Mord an der amerikanischen Gesellschaft! vorgeworfen. Bei der 32. Präsidentschaftswahl verlor Hoover mit knapp 40% der Wählerstimmen gegen den demokratischen Anwärter Franklin D. Roosevelt (57 Prozent).
Nach der Wahlniederlage zog sich Herbert Hoover verbittert aus der Öffentlichkeit zurück und machte es sich zur Aufgabe, Bücher zu schreiben und die Politik seines Nachfolgers scharf zu kritisieren. Darüber hinaus setzte er sich für Menschenrechte ein und sorgte dafür, dass die Vereinten Nationen ein unabhängiges Kinderhilfswerk (UNICEF) ins Leben rief. Zudem bereiste er zahlreiche Staaten, um sich vor Ort über Hungersnöte zu informieren.
Herbert Hoover verstarb am 20. Oktober 1964 im Alter von 90 Jahren in New York, NY an den Folgen einer Blutvergiftung. Er wurde in seiner Heimatstadt in West Branch, Iowa beigesetzt.
Heutzutage zählt Herbert Hoover wegen seines gesellschaftlichen Engagements zu den beliebtesten Volksvertretern überhaupt. Mittlerweile begehen 16 Bundesstaaten am 20. Oktober den sogenannten “Herbert Hoover Day” – wie aufregend.
Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg