19. März 2018 – Ein schöner Tag an den Niagara Fällen

08.00 Uhr Die zwölfte Woche des Jahres beginnt und ich bin traurig, weil wir gleich aus dem luxuriösen “Embassy Suites Hotel” in Niagara Falls austschecken müssen. Trotz aller Widrigkeiten lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und hüpfe ausgelassen aus dem Bett, um vor der Kulisse der beeindruckenden Niagara Fälle die Morgengymnastik zu absolvieren – wer rastet, der rostet.
08.30 Uhr Weil ich mit Edelbert um 10 Uhr ins benachbarte IHOP Gasthaus einkehren möchte, verschwinde ich in der Nasszelle und läute den jungen Morgen mit einem Vollbad ein. Nebenher rufe ich bei meinen Verwandten an und lasse Maria wissen, dass wir am frühen Abend in Toronto zurück sein werden. Meine Schwägerin ist hellauf begeistert und verspricht, einen leckeren Rinderbraten mit hausgemachten Spätzle zuzubereiten – wie schön.


Die Niagara Fälle muss man gesehen haben

09.15 Uhr Kurz nach dem Neunuhrläuten beende ich den Waschvorgang und mache es mir zur Aufgabe, meine Habseligkeiten in die Reisetasche zu verfrachten. Ferner stibitze ich mir die Bibel aus dem Nachtischkästchen und vergesse auch nicht, ein Handtuch mit “Embassy Suites Hotel, Niagara Falls” Aufdruck einzupacken.
09.45 Uhr Wenig später poche ich an Edelberts Türe und erkläre dem schlauen Mann, dass wir nun aufbrechen können. Mein Bekannter schlägt in die gleiche Kerbe und zögert nicht, Dixon über den Kopf zu streicheln und mir zum Lift zu folgen. Darüber hinaus verrät mir der gute Mann, dass er hervorragend geschlafen hat und sich am Morgen eine Massage in der hoteleigenen Wellness Oase (löblich: Wohlfühl Oase) gegönnt hat – wie aufregend.
10.15 Uhr Nachdem wir das Reisegepäck an der Rezeption deponiert haben, verlassen wir die Herberge und schlendern mit Dixon zum benachbarten Restaurant. Unterdessen verweise ich auf meinen knurrenden Magen und gebe zu Protokoll, dass ich grossen Hunger habe. Edelbert gibt mir Recht und freut sich, zum Frühstück vitaminreiche Pfannkuchen fressen zu können – schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.


Schmeckt gar nicht schlecht

10.30 Uhr Endlich sitzen wir an einem einladenden Tisch und werden von einer IHOP Kellnerin mit leckeren Buttermilch Pfannkuchen, Hash Browns (löblich: Kartoffelpuffer) und Rühreiern mit Krabben verwöhnt. Natürlich greife ich spornstreichs zur Gabel und gebe meinem Tischnachbarn zu verstehen, dass wir Nachmittag die Heimreise antreten sollten. Edelbert zeigt sich einverstanden und meint, dass wir zuvor noch einen Spaziergang mit dem Vierbeiner unternehmen könnten – das ist doch eine Selbstverständlichkeit.
11.15 Uhr Mit vollen Bäuchen bezahlen wir die Rechnung in Bar und ziehen es vor, ein letztes Mal die “Horseshoe Falls” zu besichtigen. Mein Begleiter erhebt den Zeigefinger und belehrt, dass die Hufeisenfälle die natürliche Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten bildet. Ich nicke eifrig und schubse einen photoknipsenden Japaner zur Seite. Danach vertreten wir uns die Beine und bestaunen den sogenannten “Terrapin Point” auf der amerikanischen Seite. Der Professor ist bestens informiert und beteuert, dass es sich hierbei um eine bekannte Aussichtsplattform handelt, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts in den Felsen geschlagen wurde – wie schön.
12.15 Uhr Nachdem wir alles gesehen haben, machen wir kehrt und laufen fröstelnd zum Hotel zurück, um das Gepäck abzuholen. Anschliessend fahren wir mit dem Aufzug in die Parkgarage und schicken uns an, Hund Dixon auf den Rücksitz zu helfen und die Heimfahrt anzutreten.


Hund Dixon hatte grossen Spass

13.00 Uhr Alsbald finden wir uns auf dem “Queen Elizabeth Way” wieder und Edelbert erzählt, dass sich diese Autobahn auf 140 Kilometer von der amerikanischen Grenze bis nach Toronto schlängelt. Ich beschleunige den JEEP auf schwindelerregende 60 Stundenkilometer und mutmasse, dass wir in zwei Stunden unser Ziel erreichen werden. Edelbert schüttelt jedoch den Kopf und meint, dass wir am Ontariosee eine Rast einlegen und ein reichhaltiges Mittagessen einnehmen sollten – das ist eine hervorragende Idee.
13.45 Uhr Nachdem wir St. Catharines hinter uns gelassen haben, gleiten wir entspannt am Lake Ontario vorbei und fassen den Entschluss, die Ausfahrt nach Grimsby zu nehmen und nach einer Wirtschaft Ausschau zu halten. Schon bald parken wir den PS-strotzenden Geländewagen vor dem “Cibo” Italiengasthaus und nehmen uns das Recht heraus, Caesar Salads (löblich: Cäsar Salate) sowie gesunde Prosciutto Pizzas (löblich: Schinkenpizzas) zu verzehren. Dazu gibt es süffigen Weisswein, der aus einem der umliegenden Weinbetriebe stammt – das tut gut.
14.45 Uhr Bevor wir weiterfahren, führen wir den Vierbeiner entlang der Ontario Strasse Gassi und bemerken, dass Grimsby ein wunderschöner Ort ist. Ausserdem flanieren wir an der St. George’s Kirche vorbei und lernen anhand einer Informationstafel, dass es in dieser 25.000 Einwohner zählenden Stadt auch eine Orthodoxe Gemeinde gibt.

15.30 Uhr Um rechtzeitig zum Abendessen in Toronto zu sein, setzen wir unsere Reise fort und krusen unaufhaltsam nach Hamilton weiter. Ruckzuck passieren wir die Bayfront Bucht und registrieren, dass die Millionenmetropole nur noch 60 Kilometer entfernt liegt – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.
16.30 Uhr Nach knapp 150 zurückgelegten Kilometern kommen wir vor dem Ferienhaus zum halten und werden von Maria und Georg Willkommen geheissen. Mein Bruder umrundet den JEEP neugierig und erkundigt sich, ob wir die Fahrt ohne Zwischenfälle absolviert haben. Ich rolle mit den Augen und entgegne, dass ich ein guter Fahrer bin und seit mehr als 50 Jahren unfallfrei im Strassenverkehr unterwegs bin – was muss ich denn noch alles ertragen.
17.00 Uhr Weil das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, finden wir uns hungrig am Esstisch ein und bekommen von Maria stattliche Portionen vorgesetzt. Ferner lässt uns Georg an seinen Wochenenderlebnissen teilhaben und berichtet, dass er mit den Kindern im Lichtspielhaus war und den sehenswerten Film “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” gesehen hat – wie unlöblich.

18.00 Uhr Redlichst gestärkt gehen wir zum gemütlichen Teil des Tages über und betten uns im Wohnzimmer zur Ruhe. Während die Nachrichten laufen, lassen wir unseren Ausflug zu den Niagara Fällen Revue passieren und erzählen, dass es ein grosser Spass war, drei Nächte im “Embassy Suites Hotel” zu logieren.
19.00 Uhr Während das Labatt Blau Bier in Strömen fliesst, frönen wir einem belanglosen Spielfilm auf HBO und verabreden, dass wir morgen den örtlichen Tierpark besuchen sollten – das kann mir nur Recht sein.
20.00 Uhr Weil mir langsam die Augen zufallen, erhebe ich mich vom Kanapee und wünsche den Anderen einen ruhigen Abend. Danach ziehe ich mich ins Gästezimmer zurück und lege mich schlafen. Gute Nacht.