5. Oktober 2016 – Herr Lofgrund steht mir mit Rat und Tat zur Seite

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07.45 Uhr Weil sich der Inhaber der “ABC Painting” Firma für halb Elf angekündigt hat, stehe ich heute etwas früher auf. Voller Elan eile ich an die frische Luft und führe bei schweisstreibenden Temperaturen die Morgengymnastik durch. Natürlich komme ich aus dem Schnaufen kaum noch heraus und erkläre Dixon, dass das heisse Wetter nicht mehr auszuhalten ist. Der Rüden blickt traurig drein und trabt fiepend zum Teich.

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Hund Dixon schwitzt

08.30 Uhr Im Anschluss verabschiede ich mich in die Nasszelle und telefoniere während des Badevergnügens mit Edelbert. Der schlaue Mann gibt sich besonders redselig und kündigt an, dass er in Kürze vorbeikommen wird. Ich stimme zu und beauftrage meinen Bekannten, zur “Biscotti Farrugia” Bäckerei zu krusen, um leckere Schmankerl zu besorgen – immerhin kann ich mich nicht um alles kümmern.
09.30 Uhr Sechzig Minuten später schwinge ich mich aus der Wanne und hole farbenfrohe Freizeitkleidung aus dem begehbaren Schrank. Ferner sprühe ich auch etwas RP LOB Luxusduft auf meine Haut und komme beim Blick in den Spiegel zu dem Schluss, dass ich heute wieder besonders schnieke aussehe.
10.00 Uhr Wenig später trudelt Edelbert in der kleinen Villa ein. Ich heisse Prof. Kuhn herzlich Willkommen und informiere, dass ich gerade die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine in Betrieb gesetzt habe. Edelbert leckt sich die Lippen und entgegnet, dass er vier mit Sahne gefüllte Cannolis mitgebracht hat – das ist phantastisch.
10.30 Uhr Just als ich kraftvoll in die sizilianische Spezialität beisse, fährt ein weisser Lieferwagen mit “ABC PAINTING” Aufdruck vor. Ich laufe wild gestikulierend nach draussen und habe das Vergnügen, Herrn Lofgrund begrüssen zu können. Der Handwerker lüftet sein Käppi und vertellt, dass er vorbeigekommen ist, um sich die Bodenplatten im Wohnzimmer anzusehen. Ich nicke eifrig und lasse es mir nicht nehmen, den guten Mann durchs Haus zu führen – da kommt besonders grosse Freude auf.
11.00 Uhr Währenddessen hantiert Herr Lofgrund mit einem Massband und sagt, dass es nicht nötig ist, die alten Fliesen herauszureissen. Stattdessen schlägt der Fachmann vor, dass er lediglich die vergilbten Fugen erneuern und die Bodenplatten mit einem Sandstrahler reinigen wird. Zudem erfahre ich, dass die Renovierung drei Tage in Anspruch nehmen und zirka 4.700 Dollars zuzüglich Steuern kosten wird. Obgleich ich keinen Goldesel mein Eigen nenne, gehe ich auf das Angebot ein und höre, dass der gute Mann bereits am kommenden Dienstag gegen halb Elf mit einigen Kollegen anrücken und mit der Arbeit beginnen wird – das soll mir Recht sein.

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Ich proste Edelbert redlichst zu

11.30 Uhr Nachdem ich Herrn Lofgrund einen schönen Nachmittag gewünscht habe, setze ich mich zu Edelbert auf die Terrasse und lasse mir ein kühles Bier schmecken. Nebenher blättere ich in einer Broschüre und lerne, dass die Fugen ausgefräst und anschliessend mit einem speziellen Mörtel verschlossen werden. Ich staune nicht schlecht und bringe heraus, dass der verwendete Werkstoff sogar Schimmelbildung verhindert. Edelbert macht ebenfalls grosse Augen und meint, dass wir am Wochenende die Möbel zur Seite rücken sollten. Ich schlage ich die gleiche Kerbe und nehme das Telefon zur Hand, um beim DOMINO’S Bringdienst eine grosse Pizza zu bestellen.
12.00 Uhr Dreissig Minuten später kommt ein verrosteter TOYOTA vor meinem Eigenheim zum Halten und ich kann das Mittagessen in Empfang nehmen. Natürlich zeige ich mich mit einem stattlichen Trinkgeld erkenntlich und fordere den dunkelhäutigen Lieferanten auf, sich von den 25 Cents ein Eis zu kaufen.

25cent
Der Lieferant bekommt ein Trinkgeld

12.30 Uhr Just als wir kraftvoll zubeissen, stösst Frau Gomez die Haustüre auf und sagt, dass sie am Vormittag leider verhindert war und sich erst jetzt um den Hausputz kümmern wird. Ich zucke mit den Schultern und hole zwei weitere Flaschen Bier aus dem Eiskasten.
13.30 Uhr Um der Mexikanerin nicht im Weg zu stehen, entschliessen wir uns, die Segel zu streichen und zum Einkaufen zu fahren. Ruckzuck scheuche ich Dixon zum Auto und gebe Edelbert mit erhobenem Zeigefinger zu verstehen, dass ich der bessere Fahrer bin und vor ihm am PUBLIX Supermarkt eintreffen werde.
14.00 Uhr Selbstverständlich fahre ich als Sieger auf den Kundenparkplatz auf und nehme mir das Recht heraus, Edelbert mit Hohn und Spott zu überschütten. Der Professor zeigt mir den Vogel auf und unkt, dass mich ein Gericht bald wegen Rasens zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilen wird – papperlapapp.

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Wer wird Präsident?

14.45 Uhr Während wir Produkte des täglichen Bedarfs in den Einkaufswagen verfrachten, kommt der Professor auf den gestrigen Fernsehabend zu sprechen und erzählt, dass er auf PBS eine aufschlussreiche Dokumentation über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gesehen hat. Ich winke demonstrativ ab und gebe zu Protokoll, dass ich von dieser hochnäsigen Dame gar nichts halte.
15.15 Uhr Kurz nach dem Dreiuhrläuten verlassen wir den Supermarkt und verladen die Einkaufstüten in die Autos. Anschliessend wünsche ich Edelbert einen schönen Abend und trete die Heimreise in den Willoughby Drive an.
15.45 Uhr Endlich bin ich wieder daheim und finde die kleine Villa sauber vor. Weil Frau Gomez die Arbeit mittlerweile beendet hat, stelle ich die Musikanlage ein und räume die Lebensmittel in den Kühlschrank. Dixon vergnügt sich unterdessen mit Garten und flitzt mit Nachbarhund Joey durch die hochgewachsenen Mangroven.
16.15 Uhr Um endlich zur Ruhe zu kommen, falle ich fix und foxi aufs Kanapee und strecke genüsslich die Beine aus. Bereits nach wenigen Sekunden döse ich ein und träume von einem frisch renovierten Wohnzimmer.

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Langnudeln mit Pesto

17.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und mache mich in der Küche nützlich. Um Dixon eine kleine Freude zu bereiten, brate ich tiefgefrorene Hühnerleber mit einem Schuss Olivenöl an. Darüber hinaus schwenke ich gesunde Butter in einem Topf und nehme selbst mit köstlichen Langnudeln an Pesto Sauce Vorlieb – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Nach dem Essen verfrachte ich das schmutzige Geschirr in die Spüle und verabschiede mich in den Feierabend. Während der Rüde zufrieden mit einem Spielzeug quietscht, schalte ich die Glotze ein und verfolge die Abendnachrichten auf FOX.
19.00 Uhr Um angesichts der Schreckensmeldungen aus der arabischen Welt auf andere Gedanken zu kommen, wechsle ich auf den Bezahlsender AMC und gebe mich der Serie “Halt and Catch Fire” hin.
21.00 Uhr Nach drei spannenden Episoden beende ich den Fernsehabend und lege mich schlafen. Gute Nacht.