21. November 2012 – Buss- und Bettag

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der heiligen Schrift ist die spannende Geschichte des Propheten Jona zu finden, der einst von Gott nach Ninive geschickt wurde, um der Stadt ihren Untergang zu verkünden. Die Bürger der mesopotamischen Gemeinde am Niger wurden daraufhin gottesfürchtig und entschlossen sich, ihre modischen Seidengewänder abzulegen und in Lumpen Busse zu tun. Als der Schöpfer einen Blick auf die Erde warf, entschloss er sich, die Niniver zu verschonen und von der Zerstörung abzusehen – wie schön.

Aus dieser Erzählung entstand im Mittelalter der sogenannte Buss- und Bettag, der bis ins 20. Jahrhundert als wichtiger und arbeitsfreier Feiertag in Deutschland angesehen wurde. Leider sah sich die Bundesregierung unter Federführung Helmut Kohls im Jahre 1994 gezwungen, den Buss- und Bettag als landesweiten Feiertag zu streichen, um durch die Mehrarbeit die Pflegeversicherung zu finanzieren. Lediglich im Freistaat Sachsen wird der Buss- und Bettag noch heute als gesetzlicher Feiertag gefeiert.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um die Bundesregierung aufzurufen, ihren Entschluss mit sofortiger Wirkung rückgängig zu machen und den Buss- und Bettag erneut zu einem gesetzlichen Feiertag zu ernennen. Immerhin ist es besonders in der heutigen Zeit sehr wichtig, Busse zu tun und zu Gott zu finden.

Ich wünsche allen Lesern einen besinnlichen Buss- und Bettag

Reinhard Pfaffenberg