Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

17.05.2005

17.05.2005
06.30 Uhr Ich erwache löblichst und springe gutgelaunt aus dem Bett. Als ich das Fenster öffne, muss ich leider feststellen, dass es wie aus Eimern regnet - wie unlöblich. Ich absolviere meine Morgengymnastik und atme tief durch. Die lauwarme salzige Luft ist Balsam für meine Stirnhöhlen - wie schön.
07.00 Uhr Laut pfeifend gehe ich ins Bad und nehme ein schönes Vollbad. Ich wasche und rasiere mich ordentlich und lausche nebenbei einer stimmungsvollen Bert Kaempfert Kompaktscheibe. Bei "Take the A-Train" (löblich: Nimm den A-Zug) komme ich richtig in Schwung und dirigiere redlichst mit.
08.00 Uhr Während ich gutgelaunt das Frühstück vorbereite, kommt Laura mit ihrem Sohn daher und nimmt in der Küche platz. Ich brate Rühreier mit Speckstreifen heraus und plaudere redlichst mit dem Kind. Laura erzählt, dass sie sich schon seit Wochen auf diesen Urlaub im Sonnenscheinstaat gefreut hat - wie schön. Leider konnte ihr Verlobter nicht mitkommen, weil er als Lehrer arbeiten und den Kindern an einer Grundschule Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen muss. Ich gebe Laura ganz recht und erkläre ihr, dass Bildung in der heutigen Zeit sehr wichtig ist. Leider sehen das viele Jugendliche in Deutschland anders. Anstatt sich in Mathematik, Erdkunde und Geschichte zu üben, ziehen es viele Jugendliche vor, unlöblicher Hartfelsen- oder Hipf Hüpf Musik zu frönen. Laura lacht nur und sagt, dass es in Kanada nicht anders ist - wie schade.
08.30 Uhr Endlich kommt auch Georg daher. Während Paul einen ekelhaften Reisbrei mit Apfel verzehrt, lassen wir uns das deftige Mahl redlichst munden. Rühreier mit Speck, Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast) und Kaffee gehört zu einfach zu einem gesunden und vitaminreichen Frühstück. Georg ist von meinen Kochkünsten begeistert und verlangt nach einer weiteren Portion Rührei - wie schön. Ferner schlägt er einen Besuch am Strand vor. HEUREKA - das ist gar keine schlechte Idee. Nach diesem Frühstück kann ein bisschen Sport nicht schaden.
09.15 Uhr Nachdem es zu Regnen aufgehört hat, packen wir Handtücher, Getränke, Sonnenkreme und eine köstliche Brotzeit ein und verlassen das Eigenheim. Ich zwänge mich hinter das Lenkrad und kutschiere die Familie gemütlich in Richtung Nordwesten. Schon nach wenigen Meilen haben wir den löblichen "Delnor Wiggins Pass State Park" erreicht. Ich parke das KFZ fachmännisch auf dem Parkplatz und springe mit Elan aus dem Fahrzeug.
10.00 Uhr Nach einem kurzen und erquickenden Spaziergang durch wunderschöne Mangrovengewächse treffen wir endlich am Strand ein. Wir bauen unsere Liegestühle direkt unter einer schattenspendenden Palme auf und legen eine Fliessdecke Decke für Paul in den Sand. Der Kleine ist vom Ozean sichtlich fasziniert und blickt mit grossen Augen auf das weite Meer hinaus. Ich nehme den Jungen auf den Arm und erkläre ihm, dass ganz weit draussen böse Haifische mit grossen Zähnen wohnen. HEUREKA - leider scheint der Junge von meinen aufregenden Erzählungen gar nicht begeistert zu sein und will lieber im Sand spielen - wie unlöblich.
10.30 Uhr Ich kreme mich redlichst ein und setze meine moderne Sonnenbrille auf, anschliessend greife ich zu einem spannenden Agatha Christie Roman und lese die letzten Kapitel von "Das Eulenhaus". Detektiv Hercule Poirot ermittelt gar meisterlich und löst den Mord auf dem Schloss von Lucy Angkatell im Handumdrehen - wie aufregend.
11.00 Uhr Ich springe aus dem Liegestuhl und lichte zwei exotische Vögel ab. Anschliessend ziehe ich mein Hawaiihemd aus und stürze mich in die Fluten. Löblichst schwimme ich auf und ab und tauche sogar zum Meeresgrund hinab. Anstatt einer wertvollen Goldmünze, finde ich leider nur eine verrostete Batterie - wie schade.
11.30 Uhr Zurück am Strand trockne ich mich löblichst ab und schmiere mich erneut ein - Sonnenschutz ist besonders wichtig. Ich erkläre meinem Bruder die Problematik ganz genau und sage, dass wegen den vielen Handtelefonstrahlen das Ozonloch in den letzten Jahren immer grösser und grösser geworden ist. Böse und gemeingefährliche Weltraumstrahlung kann nun ungehindert die Erde erreichen und gesundheitliche Schäden hervorrufen - Gehirnbrand und Hautkrebs sind die Folge. Georg glaubt mir natürlich kein Wort und klopft sich laut lachend auf die Schenkel. HEUREKA - manchmal muss ich mich sehr über Georg wundern. Laura kennt sich da schon besser aus und setzt dem kleinen Paul gleich eine schützende weisse Mütze auf - sehr vernünftig.
12.00 Uhr Während ich mir ein Koka Kola Diät und eine Käsesemmel redlichst schmecken lasse, kommt plötzlich eine Familie mit vier Kindern daher und schlägt ihr Lager direkt neben uns auf - wie unlöblich. Ich blicke entnervt hinüber und stelle mit Schrecken fest, dass es sich bei der lärmenden Bande um Deutsche handelt. HEUREKA - nicht einmal im Rentnerparadies findet man seine Ruhe - wie unlöblich. Kaum haben die Pfingstferien in der Heimat begonnen, verreisen diese Heinis und werfen ihr Geld zum Fenster hinaus. Die Menschen sollten lieber auf ihren Urlaub verzichten und redlichst für meine Rente arbeiten.
12.30 Uhr Ich lasse mich von dem Geschrei unserer Nachbarn nicht weiter stören und lehne mich entspannt zurück. Schon bald schlafe ich ein und träume von meinem schönen Eigenheim im Waldweg 7.
13.15 Uhr Ich erwache löblichst und beobachte Georg und seinen Enkel beim Sandburgbauen. HEUREKA - ich geselle mich dazu und erkläre Paul genau, wie man die Sandschaufel zu halten hat. Ich habe keine Lust, weiter im Sand herumzuliegen und begleite meine Nichte Laura auf einem kleinen Strandspaziergang. Wir plaudern redlichst und wandern gemütlich in Richtung Süden.
13.45 Uhr Nachdem wir an einem Kiosk zwei schöne Schokoladeneis gekauft haben, spazieren wir eisschleckend zurück zu den anderen. Unterwegs berichtet meine Nichte, dass sie ihren Verlobten William am 20. August in Toronto heiraten wird - wie aufregend. Natürlich erkläre ich dem Mädchen sofort, dass ich mir eine Reise zu diesem Familientreffen niemals leisten kann. Laura meint, dass ich mir das ja noch mal überlegen kann.
14.15 Uhr Jetzt wird es aber Zeit für die Heimfahrt. Wir packen alles zusammen und schleppen Liegestühle und Sonnenschirm zurück zum Parkplatz. Nachdem der kleine Paul sicher im Kindersitz festgeschnallt wurde, geht es mit quietschenden Reifen in Richtung Lowbank Drive.
15.00 Uhr Löbliches Kaffeekränzchen im Garten. HEUREKA - gerade als wir uns die erste Tasse Kaffee schmecken lassen, klingelt das Telefon. Ich eile zum Fernsprecher und frage nach dem Rechten. Mein Neffe James ist in der Leitung und möchte wissen, ob ich denn nun am Samstag in München eintreffen werde. Leider muss ich diese Frage bejahen, denn einen noch längeren Aufenthalt im Rentnerparadies kann ich mir unmöglich leisten. Nachdem ich James von meinem aufregenden Treffen mit Jimmy Buffett in Key West berichtet habe, reiche ich den Hörer an meinen Bruder weiter.
15.45 Uhr Ich geniesse ein weiteres Stück Käsekuchen und mache es mir dann im Liegestuhl bequem. Schnell döse ich ein und träume vom Musikantenstadl.
16.45 Uhr Auch heute darf der löbliche Anschnurgang nicht fehlen. Ich nehme im Arbeitszimmer platz und segle direkt auf meine löbliche Heimseite. Im elektronischen Briefkasten hat sich wieder jede Menge Post angesammelt. Die primitiven Drohungen schicke ich gleich ans BKA weiter, die Werbung entsorge ich im Mülleimer. Danach beantworte ich die Schreiben verzweifelter Eltern und gebe wertvolle Erziehungsratschläge.
17.45 Uhr Jetzt wird es mir zu bunt. Ich beende die anstrengende Anschnurarbeit und gehe in den Garten hinaus - immerhin bin ich im Urlaub. Georg und seine Tochter stehen am Schwimmbecken und plaudern redlichst mit Herrn Wang. Ich begrüsse den guten Mann und frage nach dem Rechten. Unser Nachbar lädt uns alle für morgen Abend zum Grillvergnügen in sein Eigenheim ein - wie schön.
18.30 Uhr Laura ist so freundlich und bereitet das löbliche Abendessen zu. Heute gibt es löblichen Hackbraten mit keuschem Kartoffelbrei - wie schön. Selbstverständlich gehe ich meiner Nichte zur Hand und bereite einen vitaminreichen Tomatensalat vor.
19.15 Uhr Düdeldü - endlich können wir essen. Wir sitzen entspannt auf der Terrasse und lassen uns das köstliche Mahl munden. HEUREKA - Hackbraten habe ich sicher schon seit zwei Jahren nicht mehr gegessen. Dazu trinken wir eisgekühlte Budweiser Biere - das tut so richtig gut.
20.15 Uhr Nachdem wir die Küche sauber aufgeräumt haben, nehmen wir ganz schnell vor dem Fernseher platz und freuen uns auf ein besonderes Schmankerl. Auf CBS kommt heute "The 40th Annual Academy of Country Music Awards" (löblich: 40. jährliche Akademie der Landmusik Auszeichnungen) - wie aufregend. Neben löblichen Musikanten wie Brad Paisley, Faith Hill und Tim Mc Graw, treten auch Supersterne wie Kenny Chesney, George Strait und sogar Alan Jackson auf. HEUREKA - Georg meint, dass vielleicht schon im nächsten Jahr James mit seiner Kapelle "Northstar" mit dabei sein wird - das wäre schön.
22.15 Uhr Langsam werde ich müde. Ich wünsche Georg und Laura eine gute Nacht und ziehe mich dann auf mein Schlafzimmer zurück. Ich gehe gleich ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.

Komische Vögel am Strand:

http://pfaffenberg.permuda.net/strand01.jpg

Bericht: Bildung ist sehr wichtig:

http://pfaffenberg.permuda.net/bildung.html

Bericht: Handtelefone sind unlöblich:

http://pfaffenberg.permuda.net/handtelefon.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 17.05.2005
© Reinhard Pfaffenberg