01.09.2007
07.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und stelle beim Blick auf meine Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) fest, dass wir heute bereits den 1. September schreiben - wie schnell doch die Zeit vergeht. Voller Elan hüpfe ich aus den Federn und läute den Tag mit der wichtigen Morgengymnastik auf der Veranda ein. Während ich mit den Armen rudere und von einem Bein aufs andere hüpfe, landet plötzlich ein garstiger Ajaja Vogel im Schwimmbecken und macht sich daran, sein verschmutztes Federkleid zu reinigen - das ist ja allerhand. Stinksauer klatsche ich in die Hände und schaffe es mit grösster Mühe, das Tier zu verscheuchen - wo soll das noch hinführen mit dieser Welt.
07.30 Uhr Nachdem ich den Frühsport abgeschlossen habe, nehme ich ein erquickendes Vollbad ein und lausche dem informativen Kurzwellenradioprogramm aus meiner weissblauen Heimat. Als ich zu Schwamm und Kernseife greife, erinnert der Radiosprecher plötzlich an den Ausbruch des zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 und rechnet vor, dass mittlerweile 68 Jahre ins Land gezogen sind. Wie jedes Kind weiss, begann der Krieg, der weltweit über 60.000.000 Menschenleben forderte, mit dem Beschuss der Westerplatte bei Danzig durch das deutsche Marineschiff "Schleswig Holstein" - wie furchtbar. Adolf Hitler verkündete noch am selben Tag über den Hamburger Reichssender, dass "seit 5.45 Uhr zurückgeschossen und Bombe mit Bombe vergolten wird" - wie unlöblich. Zeitgleich setzte der Wahnsinnige das sogenannte "Euthanasie-Gesetz" in Kraft und ermöglichte es, dass Krankenhausbedienstete und Ärzte mehr als 100.000 Geisteskranke und Behinderte ermorden konnten. Um diese schrecklichen Taten vor der Öffentlichkeit zu verschleiern, sprachen die Nationalsozialisten nicht von Tötungen, sondern von der "Aktion Gnadentod" oder der "Vernichtung lebensunwerten Lebens". Zudem wurden kriegswirtschaftliche Erwägung zur Begründung herangezogen und den Bürgern klar gemacht, dass die Krankenhäuser und Pflegestationen ausschliesslich den verwundeten Kriegsveteranen offen stehen müssen. Letztendlich wurden bis zum Jahre 1941 in den "Tötungsanstalten" Grafeneck, Brandenburg, Bernburg, Hartheim, Sonnenstein und Hadamar zirka 100.000 Behinderte vergast und anschliessend verbrannt. Nach Protesten der Kirchen verfügte Hitler im Jahre 1941 ein weiteres Gesetz und stellte die "Erwachseneneuthanasie" offiziell ein. Doch in Wirklichkeit wurden die armen Menschen ab diesem Zeitpunkt in die KZs verfrachtet und gemeinsam mit jüdischen Insassen in Baracken eingepfercht und systematisch ermordet.
08.15 Uhr Nachdenklich steige ich aus der Wanne und bin sehr froh, dass dieses dunkle Kapitel längst der Vergangenheit angehört. Trotz der vielen Jahrzehnte, die mittlerweile vergangen sind, darf man diese schrecklichen Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten lassen. Auch in Zukunft wird dieser Makel an den Deutschen hängen bleiben und nicht abzustreifen sein - und das ist auch gut so.
08.30 Uhr Nachdem ich mich ordentlich in Schale geworfen und in eine praktische Bermudahose geschlüpft bin, nehme ich am reich gedeckten Frühstückstisch im Esszimmer platz und wünsche Maria, Herrn Wang und Georg einen schönen guten Morgen. Da unser Nachbar wegen des Motelprojektes immer noch schlechte Laune hat und sich wortlos an einem Becher Kaffee und einem französischen Hörnchen (unlöblich: Croissant) labt, sorge ich für gute Stimmung und zeige mit erhobenem Zeigefinger auf, dass sich sicher bald ein geeignetes Objekt finden wird. Herr Wang stimmt seufzend zu und kündigt an, die Augen offen zu halten und bei der nächsten Gelegenheit sofort zuzugreifen - wie schön. Während ich mir geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), Rühreier mit Speckstreifen sowie lustige Pfannkuchen und Ahornsirup schmecken lasse, studiere ich die Berichte in der "Naples Daily News" (löblich: Naples tägliche Neuigkeiten) ganz genau und bringe in Erfahrung, dass der amerikanische Präsident erneut den Iran scharf kritisiert und eine Parallele zwischen dem Holocaust und der Atombedrohung durch das Mullahregime gezogen hat. Der löbliche Präsident sagte am Dienstag vor Veteranen im US-Bundesstaat Nevada, dass "Irans Streben nach der Atombombe eine ohnehin schon für Instabilität und Gewalt bekannte Region weiter an den Abgrund bringen würde". Bush rief deswegen alle Verbündeten auf, "Irans Regierung sofort zu isolieren und mit weitreichenden Wirtschaftssanktionen zu belegen". Im gleichem Atemzug watschte George W. Bush den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad ab und stellte fest, dass der islamische Führer immer noch Terroristen im benachbarten Irak unterstütze und weltweit der "führende Finanzier des Terrorismus ist" - wie wahr.
09.00 Uhr Während ich mir einen weiteren Becher köstlichen Bohnentrunk eingiesse, greift Maria zu einem Blatt Papier und sagt, dass wir heute unbedingt einen Supermarkt aufsuchen und Lebensmittel einkaufen sollten - wie schön. Da ich heute ausnahmsweise keinen wichtigen Terminen nachkommen muss, nicke ich eifrig und erkläre den anderen, dass ich den Wocheneinkauf gerne erledigen würde. Meine Schwägerin zeigt sich erfreut und macht sich sogleich daran, einen ellenlangen Einkaufszettel zusammenzustellen - das kann ja heiter werden.
09.30 Uhr Als die gute Seele ihre Schreibarbeit endlich beendet hat, verlasse ich sonnenbebrillt das Ferienhaus und unternehme eine erquickende Ausfahrt zum WINN DIXIE Markt am "Golden Gate Center". Radiohörend presche ich auf der Airport Pulling Road gen Süden und lausche nebenbei einem neuen Lied der weltbekannten amerikanischen Landmusiksängerin Martina McBride - hört sich gar nicht schlecht an. Da Melodie und Text sehr ansprechend sind, singe ich bei "How I Feel" (löblich: Wie ich fühle) laut mit und erfreue mich an dem wunderschönen Wetter - das nenne ich Lebensqualität.
10.00 Uhr Nachdem ich mich durch den dichten Samstagvormittagverkehr gekämpft habe, komme ich vor dem Supermarkt zum Stehen und kann mein PS-strotzendes Geländefahrzeug sicher vor dem Haupteingang abstellen - das klappt wieder wie am Schnürchen. Ruckzuck schnappe ich einer unterbelichteten Hausfrau (37) den Einkaufswagen vor der Nase weg und betrete den Markt, um Butter, 24 Flaschen Budweiser Bier, Boneless Steaks (löblich: knochenlose Schnitzel), süsse Maiskolben, köstliche Pfirsiche, Goya Beans (löblich: Goya Bohnen), Chicken Drumsticks (löblich: Hühner Trommelstäbe), Lloyds Barbecue Fleisch (löblich: Lloyds Grill Fleisch), Philadelphia Käse, italienische Langnudeln, 1 Gallone Eistee, Cuban Sandwich Rolls (löblich: Kubanische Brotsemmeln), 1 Flasche Bella Sera Weisswein aus Italien, Küchenrolle, Breyers Eiskreme, Red Ripe Watermelon (löblich: Rote Reife Wassermelone), Äpfel, Petersilie, A1 Grillsosse, 2 Flaschen Mad Housewife Wine (löblich: Verrückte Hausfrau Wein), Reinigungsbenzin, WINN DIXIE Handkreme, 1 Pfund Thunfischschnitzel, Aunt Jemima Pancakes (löblich: Tante Jemima Pfannkuchen), Donuts im Sechserpack, 3 Flaschen Coca Cola ZERO (löblich: Null) in der praktischen 2 Liter Flasche, Yogusto Joghurt, Birds Eye Vegetables (löblich: Vogelauge Gemüse), Kartoffeltschips der Firma Lay's, Bleichmittel für die Terrassenfliesen, Bustelo Kaffee, Olivenöl, Zündhölzer, Bananen, WOW Apple Pie (löblich: WOW Apfel Kuchen), Rotisserie Turkey Breast (löblich: Feinschmecker Truthahnbrust), Baked Beans (löblich: Gebackene Bohnen), Hersheys Popkorn (löblich: Knallmais), Basmatireis, Knoblauch, Birnen, Batterien, 10 Caprisonnen (löblich: Caprisun), Tomaten, 2 Pfund Dixie Crystal Sugar (löblich: Kristall Zucker, Paprikaschoten, Schweine Sparerips für 1,99 DOLLARS pro Pfund sowie die aktuelle Fernsehzeitung einzuladen.
10.30 Uhr Da noch etwas Zeit bleibt, gehe ich in die hervorragend sortierte Elektronikabteilung und beäuge die feilgebotenen Musikkompaktscheiben ganz genau. Als ich die Neuveröffentlichung von Tracy Lawrence namens "Best of" (löblich: Das Beste von) in den Händen halte, fällt mir auf, dass auch mein Lieblingslied "Find Out Who Your Friends Are" (löblich: Finde heraus, wer deine Freunde sind) auf der Scheibe ist - wie aufregend. Selbstverständlich lasse ich die stimmungsvolle Musikscheibe in meinen Einkaufswagen fallen und laufe dann direkt zur Kasse, um die gesalzene Rechnung mit meinem unlöblichen Zahlungsmittel zu begleichen.
11.00 Uhr Nachdem mir ein freundlicher Mitarbeiter die schweren Einkaufstüten zum JEEP geschleppt hat, kehre ich verschwitzt in eine benachbarte Schnellessgaststätte namens "DAIRY QUEEN" (löblich: Molkerei Königin) ein und gebe zungeschnalzend ein schmackhaftes Schokolademilchmischgetränk mit Sahne und vitaminreichen Smarties in Auftrag. Während ich gelangweilt an der Kasse anstehe, werfe ich einen neugierigen Blick in eine ausgelegte Broschüre und erfahre, dass besagtes Mischgetränk sehr gesund ist und mit knapp 2.100 Kalorien sogar für Diabetiker geeignet ist - wie schön. Zudem bringe ich in Erfahrung, dass die amerikanische Kette "Dairy Queen" im Jahre 1940 gegründet wurde und aktuell 6.000 Gasthäuser in 22 Ländern der Welt betreibt - das ist wirklich phantastisch.
11.15 Uhr Milchmischgetränkverköstigend hüpfe ich auf den heissen Ledersitz meines Wagens und stelle als erstes die Klimaanlage auf die höchste Stufe. Anschliessend lasse ich den Motor ordentlich aufheulen und kehre in den Lowbank Drive zurück - da kommt Freude auf.
11.45 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit treffe ich im Wohngebiet ein und stelle fest, dass ein wohlduftender Geruch in der Luft liegt. Nachdem ich die Einkaufstüten in der Küche abgestellt habe und mir ein eisgekühltes Diät Coca Cola aus dem Kühlkasten geholt habe, laufe ich voller Vorfreude nach Draussen und werde Zeuge, wie Georg just in diesem Augenblick marinierte Steaks auf den Rost verfrachtet - schon beim Anblick der saftigen Fleischstücke läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Als ich mich in einen Liegestuhl fallen lasse und den Grill im Blick behalte, deutet Maria schmunzelnd auf mein T-Hemd und macht mich darauf aufmerksam, dass ich wohl mit einem Eis gekleckert habe - wie unlöblich. Um nicht wie ein Gammler herumzulaufen, eile ich wie der Wind ins Gästezimmer und wechsle das verschmutze Oberteil gegen ein farbenfrohes Hawaiihemd aus.
12.15 Uhr Endlich ist es so weit und Maria setzt mir ein schmackhaftes Steak mit Bohnen und einer stattlichen Portion Salat vor - wie schön. Selbstverständlich koste ich sofort und bin voll des Lobes - Georg scheint wirklich ein Meister des Grillofens zu sein. Als wir uns die schmackhaften Speisen munden lasse, präsentiere ich meinen Verwandten die neue Tracy Lawrence Kompaktscheibe und erzähle, dass der gute Mann mit diesem Album bestimmt grossen Erfolge haben wird. Georg stimmt mir uneingeschränkt zu und lässt es sich nicht nehmen, die Scheibe sogleich in die Musikanlage zu schieben - da kommt Stimmung auf.
13.00 Uhr Just als wir in der Küche für Ordnung und Sauberkeit sorgen und die Spülmaschine kopfdrückend in Betrieb setzen, klingelt plötzlich das Telefon ganz besonders aggressiv. Zu allem Überfluss meldet sich Sandra im Rohr und teilt mir mit, dass sie soeben von einem freundlichen ADAC Mitarbeiter nach Hause gebracht wurde - wie unlöblich. Da Männerbesuche in meinem bescheidenen Eigenheim laut der Hausordnung verboten sind, erhebe ich den Zeigefinger und rufe meine Untermieterin auf, den Mann sofort vor die Türe zu setzen und ins Bett zu gehen. Leider erteilt mir das Kind eine schnelle Absage und berichtet, dass mein JAGUAR kurz vor Freising mit einem Kühlerschaden liegengeblieben ist und gerade von besagtem "gelben Engel" zu Bernds KFZ-Werkstätte geschleppt wurde - das darf nicht wahr sein. Trotz allem beruhigt mich Sandra sofort und kündigt an, die Reparaturkosten selbstverständlich zu übernehmen - das ist ja wohl das mindeste.
13.30 Uhr Um mich nicht noch mehr ärgern zu müssen, werfe ich den Hörer wortlos auf die Gabel und kehre kopfschüttelnd in die Küche zurück, um mir nach diesem Schreck ein kühles Budweiser zu gönnen. Während der köstliche Gerstensaft durch meine ausgetrocknete Kehle fliesst, mache ich mir meine eigenen Gedanken und komme schnell zu dem Schluss, dass ich meiner Mitbewohnerin noch heute kündigen sollte - alles darf man sich schliesslich nicht bieten lassen.
14.00 Uhr Da ich langsam müde werde, kehre ich schnell ins klimatisierte Wohnzimmer zurück und nehme entspannt auf dem Sofa platz. Schon nach wenigen Augenblicken falle ich einen tiefen Schlaf und finde mich im Traum im Biergarten des "Wilden Esel" wieder - wie schön.
15.00 Uhr Gerade als ich von einem Schweinebraten mit Knödel träume, werde ich durch lautes Scheppern geweckt – wie unlöblich. Trotzdem erhebe ich mich laut ächzend vom Sofa und stelle fest, dass meine Schwägerin in der Küche steht und das löbliche Kaffeekränzchen vorbereitet. Selbstverständlich gehe ich der guten Frau zur Hand und decke schon mal den Tisch im Esszimmer – da kommt Freude auf.
15.30 Uhr Wir sitzen gemütlich an der Kaffeetafel zusammen und lassen uns Bohnentrunk sowie delikaten Käsekuchen aus der Winn Dixie Bäckerei zungeschnalzend munden. Nebenbei plaudern wir über die gestrige Besichtigung des "Bel Aire" Motels und kommen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Falls Herr Wang diese Bruchbude wirklich gekauft hätte, wäre er wohl mitsamt seines Motels innerhalb der nächsten zehn Jahre im Sumpf versunken – wie unlöblich. Mein Bruder winkt jedoch ab und meint, dass er den Untergrund vor Vertragsabschluss auf jeden Fall noch geprüft hätte – das kann jeder behaupten.
16.00 Uhr Nachdem Georg und Maria das Haus verlassen haben, um einen Flohmarkt in der Innenstadt zu besuchen, gehe ich ins Arbeitszimmer und beginne mit der wichtigen Anschnurarbeit. Als erstes segle ich auf meine löbliche Heimseite und beantworte Fragen besorgter Erziehungsberechtigter. Herr Michael B. aus Bielefeld berichtet, dass seine Tochter Karin (15) jedes Wochenende Tanzlokale besucht und dort nicht nur Alkopops trinkt, sondern auch gleichaltrige Buben trifft – wie schrecklich. Selbstverständlich tröste ich den armen Mann redlichst und empfehle ihm, dem Kind das Taschegeld zu streichen und eventuell das Jugendamt einzuschalten – so kann es jedenfalls nicht weitergehen.
16.45 Uhr Ich beantworte weitere Hilferufe und sorge dann auch noch im elektronischen Gästebuch für Ordnung. Wie immer lese ich alles genau durch und freue mich über die neuen Einträge freundlicher Heimseitenbesucher – wie schön. Ferner verfasse ich elektronische Briefe an Prof. Kuhn sowie Amanda und James und teile ihnen mit, dass im Rentnerparadies alles bestens läuft und ich genau in einer Woche wieder in der Heimat eintreffen werde.
17.30 Uhr Düdeldü – mausdrückend sende ich die Depeschen ab und fahre dann den Heimrechner gekonnt herunter. Als nächstes greife ich zum Fernsprecher und rufe die Nummer von Georgs Handtelefon an. Der Gute meldet sich bereits nach dem ersten Klingeln und erzählt, dass er mit Maria immer noch auf dem Flohmarkt ist, aber spätestens gegen halb sieben zurückkehren wird – das soll mir auch Recht sein. Durstig begebe ich mich in die Küche und öffne ein Fläschchen Budweiser, um es mir auf der Veranda in grossen Schlucken munden zu lassen – das tut echt gut.
18.15 Uhr Weil es Draussen immer noch viel zu heiss ist, kehre ich wieder ins Haus zurück und mache es mir auf dem Sofa bequem. Just als ich mich durch die vielen Programme schalte und angesichts der aggressiven Werbesendungen aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskomme, treffen Maria und Georg im Eigenheim ein und berichten, dass sie auf dem Flohmarkt ein echtes Schnäppchen gemacht haben – wie aufregend. Natürlich frage ich genauer nach und bringe in Erfahrung, dass Georg eine alte Schwarz-Weiss Fotografie vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit New Yorker Feuerwehrleuten für nur vier Dollars erstanden hat. Meine Schwägerin kennt sich mit diesen Dingen aus und gibt zu Protokoll, dass solch gut erhaltene Aufnahmen in Sammlerkreisen mit bis zu 100 Dollars gehandelt werden. HEUREKA – das müssen wir unbedingt feiern.
19.00 Uhr Zum löblichen Abendessen gibt es heute italienische Langnudeln mit Tomaten-Thunfischsosse sowie vitaminreichen Gurkensalat – wie gut das duftet. Zur Feier des Tages trinken wir ein Fläschchen kalifornischen Rotwein der Extraklasse dazu und kommen aus dem Zungeschnalzen gar nicht mehr heraus.
19.15 Uhr Während ich mir eine zweite Portion der italienischen Spezialität genehmige, meint Georg, dass er das Foto vom Flohmarkt redlichst rahmen wird und es neben den anderen historischen Fotografien im heimischen Billardzimmer in Toronto aufhängen wird – wie schön. Weil ich von dieser Sammelleidenschaft gar nichts wusste, biete ich meinem Bruder eine Schwarz-Weiss Fotografie von meiner Einschulung im Jahr 1941 sowie ein altes Bild von meinem ersten Moped an. Leider will der Gute davon nichts wissen und sagt, dass er nur alte Bilder mit Motiven aus New York oder Washington sammelt – wie unlöblich.
20.00 Uhr Nachdem wir gemeinsam in der Küche für Sauberkeit und Ordnung gesorgt haben, nehmen wir entspannt im Wohnzimmer platz und freuen uns auf einen gemeinsamen Fernsehabend. Fachmännisch schalte ich auf und ab und erkenne schnell, dass heute meine Lieblingssendung "Cops" (löblich: Polizisten) auf dem Programm steht. Wir verfolgen gleich zwei Folgen besagter Reportage und werden Zeugen, wie löbliche Polizisten Verbrecher am laufenden Band zur Strecke bringen – da kommt Freude auf.
21.00 Uhr Mit "America`s most wanted" (löblich: Amerikas meist gesuchte), der amerikanischen Version von "Aktenzeichen XY ungelöst", kommt nun ein weiteres Schmankerl der Spitzenklasse ins Wohnzimmer – wie aufregend. Während Georg und ich den spannenden Kriminalfällen frönen und aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskommen, geht Maria lieber ins Bett und sagt, dass ihr diese Sendung zu gruselig ist – wie unlöblich.
22.15 Uhr Laut gähnend wünsche ich meinem Bruder noch einen schönen Abend und ziehe mich dann ebenfalls auf mein Zimmer zurück. Nachdem ich die Verandatüre besonders sicher verschlossen habe, gehe ich zufrieden ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.
Georg und Maria erwerben eine alte Fotografie:
Sandra ruft an und erzählt Schreckliches:
http://pfaffenberg.permuda.net/sandra.html
Mein bescheidenes Eigenheim im Waldweg 11:
http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html
Ich träume vom "Wilden Esel":
http://pfaffenberg.permuda.net/esel/index.html
Ich beantworte Anfragen besorgter Menschen ...
http://pfaffenberg.permuda.net/kummerkasten.html
... und werfe einen Blick in mein elektronisches Gästebuch:
http://two.guestbook.de/gb.cgi?gid=626861&prot=bprirl
Bericht: Tanzlokale sind unlöblich:
http://pfaffenberg.permuda.net/tanzlokale.html
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 01.09.2007
©
Reinhard Pfaffenberg |
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