27.07.2007
07.00 Uhr Düdeldü - ein neuer Tag beginnt und ich hüpfe voller Tatendrang aus den Federn, um den wichtigen Frühsport ein letztes Mal in Toronto zu absolvieren - wer rastet, der rostet. Anschliessend befülle ich die DELSEY Reisetasche mit meinen Sachen und vergesse auch nicht, Ausweispapiere sowie Bargeld sicher in den Brustbeutel zu verfrachten.
07.30 Uhr Nachdem ich das Bett gemacht und meine Gepäckstücke in den Flur gestellt habe, entspanne ich mich bei einem erquickenden Vollbad und lausche nebenbei dem informativen Kurzwellenprogramm des bayerischen Rundfunks. Unter anderem bringe ich in Erfahrung, dass rund 700 marokkanische UN-Soldaten in der Elfenbeinküste suspendiert wurden, weil sie über Jahre hinweg junge Mädchen missbraucht haben sollen - das ist ja allerhand. Laut ersten Meldungen aus UNO-Kreisen sollen Mitglieder der besagten Blauhelm-Truppe in dem westafrikanischen Land sogar 13jährige wie Tiere gehalten haben, um sich reihenweise an den armen Mädchen zu vergehen. Die bemitleidenswerten Kinder sollen zudem von Einheit zu Einheit weitergerecht worden sein und mehrere Babies geboren haben. Gott sei Dank konnten UNO Mitarbeiter diese Schweinerei nun aufdecken und einen sofortigen Abbruch des marokkanischen Mandats einleiten. An diesem Beispiel sieht man anschaulich, wie scheinheilig der Islam doch ist. Während die Grünen Scheffin Claudia Roth immer wieder beteuert, welche Bereicherung die selbsternannte "Religion des Friedens" für die Gesellschaft darstellt, zeigt es sich in letzter Zeit immer öfter, dass sich Muslime selbst als "Übermenschen" sehen und bei "Ungläubigen" gerne über die Stränge schlagen - wo soll das noch hinführen mit dieser Welt.
08.30 Uhr Nachdem ich mich kopfschüttelnd in Schale geworfen und meine restlichen Habseligkeiten verstaut habe, steht einem sauberen Frühstück nichts mehr im Weg - wie schön. Ich laufe geschwind nach unten und nehme entspannt neben Maria, James und Georg am Küchentisch platz, um mir Backhörnchen, Rühreier mit Schinken und einen Blaubeermuffin schmecken zu lassen. Als ich mich nach dem Rechten erkundige und eine baldige Abfahrt ins Gespräch bringe, nickt mein Bruder zustimmend und sagt, dass wir gegen 9 Uhr aufbrechen und in Richtung Niagarafälle losfahren sollten - das ist eine hervorragende Idee. Natürlich nutze ich die restliche Zeit, um mich bei Maria noch einmal für den schönen Aufenthalt zu bedanken. Zudem frage ich James bezüglich seines heutigen Auftritts noch einmal aus und höre, dass er gegen 21 Uhr mit seinen Musikerkollegen die Bühne stürmen und die besten Lieder spielen wird. Ausserdem hält mir mein Neffe einen Heimrechnerausdruck unter die Nase und zeigt anschaulich auf, dass er bereits am kommenden Dienstag die Heimreise antreten und zurück zu Amanda und dem kleinen David (22 Monate) fliegen wird – das soll mir ganz Recht sein.
09.00 Uhr Just als Georgs wertvolle Wanduhr neunmal schlägt, heisst es Abschied nehmen. Während James unsere Gepäckstücke zum nagelneuen JEEP PATRIOT schleppt, drücke ich meine Schwägerin noch einmal an mich und ermuntere sie zu einem Gegenbesuch im Herbst. Maria nickt eifrig und meint, dass wir uns vielleicht schon sehr bald in Naples wieder sehen werden – wie schön. Zu guter Letzt schüttle ich die Hand meines Neffen und trage ihm auf, Amanda, dem kleinen David sowie meiner Untermieterin Sandra beste Grüsse auszurichten. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, hüpfen wir umgehend in das frisch aufpolierte Fahrzeug und krusen laut hupend von der Einfahrt.
09.30 Uhr Nach knapp dreissig Minuten verlassen wir das Stadtgebiet und kehren nördlich von Port Credit in eine kleine Tankstelle ein, um Getränke, eine kleine Brotzeit sowie Treibstoff für unsere anstehende 400 Meilen Reise zu erwerben. Während Georg fachmännisch den Tank befüllt und einige Sätze mit dem unterbelichteten Tankstellenbetreiber wechselt, beäuge ich die feilgebotenen Lebensmittel in der Tiefkühltruhe und komme zu dem Schluss, dass mehrere Dr. Pepper Dosen sowie schmackhafte Truthahn- und Eiersalatbrote genau das richtige sind - wie schön. Nachdem mein Bruder die Rechnung mit seiner unlöblichen Kreditkarte beglichen hat, geht es auch schon weiter. Wir rasen satellitenradiohörend auf dem "Queen Elisabeth Way" nach Südwesten und freuen uns sehr, als wir einen Blick auf das azurblaue Wasser des Ontariosees werfen können.
10.00 Uhr Während ich aus dem Staunen gar nicht mehr herauskomme, versorgt mich Georg mit weiterführenden Informationen und erinnert daran, dass dieser See lediglich der kleinste der fünf grossen Seen Nordamerikas ist. Zudem behauptet mein Bruder, dass wegen der Ausmasse von sagenhaften 19.000 km² sogar Ebbe und Flug bemerkbar sind – wie aufregend.
10.30 Uhr Nach weiteren fünfzig Kilometern taucht plötzlich eine Brücke am Horizont auf. Als ich schon zu meiner Rand McNally Strassenkarte greifen möchte, erzählt Georg, dass es sich hierbei um den im Jahre 1985 eröffneten "James N. Allen Burlington Skyway" handelt - dieses Bauwerk muss man einfach gesehen haben. Als "Big & Rich" ihren neuesten Nummer 1 Schlag (unlöblich: Hit) "Between Raising Hell And Amazing Grace" (löblich: Zwischen der aufgehenden Hölle und der erstaunenden Gnade) anstimmen, fahren wir über die Brücke und sehen den CN Turm in der Ferne.
11.00 Uhr Just als ich eine Dose Brause öffne und kraftvoll in eine belegtes Brot beisse, drosselt Georg die Geschwindigkeit und erklärt, dass wir nun die grösste Stadt der Niagara Region, St. Catharines, erreicht haben. Um mir einen besseren Überblick zu verschaffen, schlage ich umgehend meinen informativen Atlas auf und lerne, dass die Stadt auch St. Kitts genannt wird und zirka 130.000 löblichen Kanadiern ein Zuhause bietet - wie aufregend. Da es bis zur Grenze nur noch ein Katzensprung ist, krame ich den Reisepass aus meinem Brustbeutel und schlage vor, an den Niagarafällen eine schöne Gastwirtschaft aufzusuchen. Mein Bruder ist natürlich einverstanden und sagt, dass ihm mittlerweile auch der Magen knurrt.
11.30 Uhr Nachdem wir unsere Pässe vorgezeigt, Fingerabdrücke eingescannt und schöne Stempel bekommen haben, passieren wir den Grenzübergang und steuern einen grossen Parkplatz direkt neben dem "Niagra State Park" an - die erste Etappe unserer knapp 2.000 Meilen langen Reise wäre nun geschafft. Ich danke Gott, endlich wieder im Land der Freiheit zu sein und lasse es mir nicht nehmen, laut "Yuhuuu" rufend auszusteigen und mich ordentlich zu strecken. Bevor wir ein ordentliches Mittagessen einnehmen, besuchen wir die Fälle und kommen in den Genuss, das rauschende Wasser sauber spritzen zu sehen - da kommt Freude auf. Da sich auch eine Schulklasse aus Rochester an diesem Weltwunder eingefunden hat, nehme ich einen kleinen Buben (7) zur Seite und erkläre ihm, dass vor 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit die grossen Gletscher schmolzen und das Becken für den reissenden Niagarafluss bildeten. Der Kleine nickt zustimmend und sagt, dass die Fälle heutzutage Dutzende Wasserkraftwerke antreiben und Strom für Millionen Menschen liefern – wie schlau.
12.00 Uhr Um nicht zu verhungern, kehren wir kurzerhand in das unlöbliche "Hard Rock Cafe" (löblich: Hartfelsen Kaffee) ein und nehmen bei aggressiver Musikberieselung an einem schönen Tisch mit Ausblick platz. Ein vorlauter Kellner mit gegeelten Haaren lässt nicht lange auf sich warten und kredenzt zwei Gläser Cola Cola sowie die Speisekarten. Während sich mein Bruder für einen schmackhaften "HRC Veggie Burger" (löblich: Hartfelsenkaffee Vegetarische Semmel) entscheidet, gebe ich zungeschnalzend ein deftiges "Cajun Club Sandwich" mit Krautsalat und Kartoffelstäbe in Auftrag - schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
12.45 Uhr Da wir an den Niagarafällen keine Wurzeln schlagen wollen, übernimmt Georg freundlicherweise die Rechnung und bugsiert mich anschliessend in den angeschlossenen Andenkenladen. Als ich mich nach dem Rechten erkundige, sagt mein Bruder, dass er seiner Frau von jeder Zwischenstation eine schöne Ansichtskarte schicken wird - das ist eine hervorragende Idee.
13.15 Uhr Endlich geht die Reise weiter. Um Georg nicht zu überanstrengen, übernehme ich nun das Steuer und biege zu Tracy Lawrence Weltschlag "Texas Tornado" auf die Interstate 90 ein. Ruckzuck verlassen wir das schöne Ausflugsziel an den Fällen und krusen weiter nach Osten. Auf halber Strecke zwischen Buffalo und Syracuse werde ich plötzlich von einem sonnenbebrillten, sandwichverzehrenden Heini in einem rosaroten "Cadillac Eldorado" überholt und bin sicher, dass es sich bei dem Fahrer garantiert um Elvis Presley handelt. Als ich meinen schlafenden Bruder wild gestikulierend auf meine Beobachtungen hinweise, lacht er herzlich und sagt, dass er Elvis erst heute morgen in der Tankstelle gesehen hat – wie unlöblich.
14.45 Uhr Nun wird es mir aber zu bunt - da mir langsam die Äugen zufallen, drücke ich auf dem nächsten Parkplatz ordentlich auf die Bremse und fordere Georg auf, das Steuer zu übernehmen. Während der Gute den Wagen auf sechzig Meilen beschleunigt und eine stimmungsvolle Jimmy Buffett Kompaktscheibe einlege, schliesse ich die Augen und falle schon nach wenigen Augenblicke in einen tiefen Schlaf, um von meinem schnurrenden Haustier zu träumen – wie schön.
16.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und erfahre, dass wir soeben die Pennsylvania Staatsgrenze überquert haben – wie aufregend. Bei dieser Gelegenheit werfe ich einen Blick in meinen Rand McNally Strassenatlas und lerne, dass es bis Scranton nur noch etwa 60 Meilen sind. Ich fordere meinen Bruder auf, die nächste Raststätte anzusteuern, um einen Fahrerwechsel vorzunehmen sowie Erfrischungsgetränke einzukaufen – schliesslich muss man gerade im Alter auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten.
16.30 Uhr Nachdem ich den Wagen vollgetankt und mit meinem unlöblichen Zahlungsmittel namens Meisterkarte bezahlt habe, schauen wir uns in der gepflegten Raststätte um und vergessen nicht, zwei Broschüren mit löblichen Motelgutscheinen mitzunehmen – wer den Cent nicht ehrt, ist des Dollars nicht wert. Danach setzen wir die Fahrt in Richtung Süden fort und frönen einem besonders stimmungsvollen Nummer 1 Lied namens "Find out who you´re Friends are" (löblich: Finde heraus wer deine Freunde sind) – da kommt Freude auf.
16.45 Uhr Während wir uns unaufhaltsam Scranton nähern, meint mein Bruder broschürestudierend, dass wir eigentlich die paar Meilen bis Wilkes-Barre durchfahren könnten, weil es dort ein schönes "Holiday Inn" gibt. HEUREKA – für einen versierten Fahrer meines Kalibers sollte das kein Problem darstellen. Ich drücke ordentlich auf die Tube und lasse mich auch von dem dichten Freitagnachmittag Verkehr nicht daran hindern, den JEEP Patriot mit unglaublichen 55 Meilen/h auf der Interstate 81 in Richtung Süden zu steuern.
17.30 Uhr Endlich ist es soweit und wir bringen unseren PS-strotzenden Wagen vor besagtem "Holiday Inn" an der Strasse 309 zum Stehen. Nachdem Georg fachmännisch die beiden Coupons ausgeschnitten hat und zur Rezeption gegangen ist, öffne ich gekonnt die Motorhaube und überprüfe den Ölstand. Nach wenigen Augenblicken kommt mein Bruder auch schon wieder zurück und gibt zu Protokoll, dass er zwei löbliche Zimmer zum Preis von je 59,95 Dollars plus Steuer bekommen hat – wie schön.
18.00 Uhr Nachdem wir das Gepäck in unsere komfortablen Zimmer 110 und 111 geschleppt haben, finden wir uns in der Rezeption ein und erkundigen uns bei einer rothaarigen Holiday Inn Maid namens Tina (27) nach einem gepflegten Gasthaus in der Nähe. Die Frau gibt bereitwillig Auskunft und sagt, dass gleich in der Nachbarschaft eine Wirtschaft namens "Pasta Lovers" (löblich: Nudelliebhaber) beheimatet ist – das hört sich nicht schlecht an. Ruckzuck machen wir uns auf den Weg und wandern zu Fuss zu besagtem Nudellokal.
18.30 Uhr Eine nette Bedienung teilt uns einen Tisch im hinteren Bereich des Gasthauses zu und überreicht uns auch gleich die Speisekarten. Bei dieser Gelegenheit bestellen wir auch sofort zwei spritzige Budweiser Biere der Spitzenklasse – das haben wir uns nach der langen Fahrt redlichst verdient.
19.00 Uhr Endlich wird das löbliche Abendessen serviert. Während mein Bruder auf seine Gesundheit achtet und nur einen grossen Salat sowie ein Knoblauchbrot bestellt hat, habe ich richtig Hunger und deswegen einen kleinen Caesarsalat sowie eine gegrillte Hühnerbrust auf Langnudeln in herzhafter Weissweinsosse geordert – wie gut das duftet. Wir lassen uns die Köstlichkeiten zungeschnalzend munden und plaudern nebenbei über die spannende Fahrt von Toronto bis hierher in den "Keystone State" (löblich: Schlüsselstein Staat).
19.30 Uhr Nachdem wir noch zwei kühle Biere verköstigt haben, bezahlt Georg die Zeche in Bar und schlägt vor, zum Hotel zurückzukehren – das soll mir Recht sein. Bei 82° Fahrenheit (löblich: 28°C) spazieren wir die wenigen Meter zum Hotel und stellen fest, dass diese Unterkunft sogar über ein eigenes Aussenschwimmbecken verfügt – wie aufregend. Morgen werde ich die Gelegenheit nutzen und den wichtigen Frühsport im Schwimmbecken absolvieren – darauf freue ich mich jetzt schon.
19.45 Uhr Während mein Bruder laut gähnend auf sein Zimmer geht, nehme ich noch schnell den Laptop (löblich: Schossspitzenrechner) aus dem JEEP und ziehe mich dann ebenfalls auf mein redlichst klimatisiertes Zimmer zurück.
20.15 Uhr Bei laufendem Fernseher trinke ich eine Dose Coca Cola und widme mich der wichtigen Anschnurarbeit. Unter anderem überprüfe ich meine elektronische Post und vergesse auch nicht, auf meiner löblichen Heimseite vorbeizuschauen. Ferner erstelle ich mein löbliches Tagebuch und sorge dafür, dass die Anschnurgemeinde stets über meine spannenden Erlebnisse informiert ist – wie schön.
21.15 Uhr Weil mir langsam die Augen zufallen, klappe ich das Gerät zu und nehme noch geschwind eine kalte Dusche – das tut gut. Danach gehe ich zufrieden ins Bett und lese noch etwas in der hoteleigenen Bibel. Gute Nacht.
[b]Ich verabschiede mich von James:
http://pfaffenberg.permuda.net/guido.html
Ausserdem richte ich Grüsse an Sandra aus:
http://pfaffenberg.permuda.net/sandra.html
Bericht: Unlöbliche Zahlungsmittel:
http://pfaffenberg.permuda.net/zahlen.html
Ich lese meine elektronische Post:
http://pfaffenberg.permuda.net/ebriefe.html
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 27.07.2007
©
Reinhard Pfaffenberg |
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