17.07.2007
07.00 Uhr Ich erwache löblichst und freue mich, nach acht langen Monaten endlich wieder nach Nordamerika reisen zu dürfen - das wird ein Spass. Voller Elan hüpfe ich aus den Federn und absolviere die wichtige Morgengymnastik am geöffneten Fenster. Nebenbei werfe ich einen prüfenden Blick auf meinen informativen Wandkalender und erkenne, dass just vor 52 Jahren mit dem "Disneyland" Resort im kalifornischen Anaheim der erste Vergnügungspark seiner Art eröffnet wurde - wie interessant. Um diese Erlebniswelt finanzieren zu können, machte sich Herr Walt Disney bereits während des zweiten Weltkriegs eigene Gedanken und schuf mit der Fernsehserie "Disneyland" ein Kinderprogramm, dass seit Anfang der 50er Jahre erfolgreich im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wird. Letztendlich begannen die Bauarbeiten im Juli 1954 und der millionenschwere Walt Disney Konzern schaffte es, innerhalb nur eines Jahres eine Traumwelt in der Nähe der Millionenmetropole Los Angeles entstehen zu lassen - wie aufregend.
07.15 Uhr Nach der wichtige Morgengymnastik entspanne ich mich bei einem erquickenden Wirbelbad und lausche dem Radioprogramm des bayerischen Rundfunks. Unter anderem bringe ich in Erfahrung, dass auch einen Monat nach dem G8 Gipfel von Heiligendamm fast jede Nacht Autos in der bundesdeutschen Hauptstadt angesteckt und zerstört werden - wie unlöblich. Nach weiteren Brandanschlägen am Wochenende geht die Polizei aktuell davon aus, dass mittlerweile bereits 90 Fahrzeuge aus politischen Motiven in Brand gesetzt wurden. Lars Sünnemann vom Landeskriminalamt geht sogar noch weiter und erklärte anlässlich einer Pressekonferenz, dass die Anschläge von Personen "der linken Szene" begangen werden. Um nicht Gefahr zu laufen, von den Behörden entdeckt zu werden, haben die Täter ein ausgeklügeltes System entwickelt und sich darauf spezialisiert, brennende Stofffetzen sowie Brandbeschleuniger unter die Autos zu legen und dann schnell zu verschwinden. "Erst nach zwei bis drei Minuten - wenn der Täter längst weg ist - fange es an zu brennen. Jemanden zu erwischen, ist deshalb äusserst schwierig" berichtete der Mann weiter und gab ausserdem zu verstehen, dass die Polizei deswegen immer mehr Zivilstreifen durch die Problembezirke patrouillieren lasse. Wieso die Brandanschläge nach dem G8 Gipfel entgegen der Erwartung der Polizei weitergehen, sei derzeit noch unklar. Möglicherweise würden die Täter durch die aktuellen Schliessungen der beiden Kulturzentren "Köpi" und "Rigaer" in der Köpenicker Strasse bzw. der Rigaer Strasse in Berlin-Mitte sowie den Durchsuchungen im Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel motiviert - das ist ja allerhand. An diesem Beispiel sieht man anschaulich, dass es die Rot-Rote Stadtregierung unter Federführung des Oberbürgermeisters Klaus Wowereit versäumt hat, beherzt gegen marodierende Jugendbanden vorzugehen.
08.00 Uhr Nachdenklich steige ich aus der Wanne und werfe mich ordentlich in Schale. Anschliessend verstaue ich meinen Kulturbeutel im Rollkoffer und schleppe das schwere Gepäckstück nach unten. Bevor ich die anstrengende Reise antrete, geselle ich mich hungrig zu Sandra an den Tisch und lasse mir ein Frühstück in Form von gerösteten Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), zwei Spiegeleiern sowie einem Apfel munden - das schmeckt. Nebenbei rede ich noch einmal auf meine Mitbewohnerin ein und mache ihr klar, dass die Hausordnung auch während meiner Abwesenheit Gültigkeit hat. Um mögliche Ausschweifungen schon im Vorfeld auszuschliessen, verweise ich noch einmal auf Admiral a.D. Bürstenbinders Ankündigung, mehrmals im Eigenheim nach dem Rechten zu sehen. Gott sei Dank zeigt sich meine Untermieterin einsichtig und verspricht hoch und heilig, keine Feierlichkeiten in meiner schmucken Villa zu veranstalten - wie beruhigend.
08.45 Uhr Nachdem ich das wichtigste Mahl des ganzen Tages beendet und die Morgenzeitung ausgelesen habe, verabschiede ich mich kopfkraulend von meinem Haustier und teile Sandra mit, dass ich langsam in die Gänge kommen sollte. Während ich mich ein letztes Mal umschaue und die Reisedokumente einstecke, schleppt meine Mitbewohnerin die schweren Gepäckstücke zum Haus der Kinder und macht mich zudem darauf aufmerksam, dass James bereits am Fahrzeug wartet - wie schön. Ruckzuck laufe ich ebenfalls zum Waldweg 5 und besteige schon einmal den OPEL Signum.
09.00 Uhr Wenige Augenblicke später nimmt Amanda endlich auf dem Fahrersitz platz und kutschiert uns mit hoher Geschwindigkeit zum Flughafen. Während der kurzweiligen Fahrt durch unsere bayerische Landschaft plaudere ich angeregt mit meinem Neffen und höre, dass Georg ab heute wieder zu Hause sein wird. HEUREKA - selbstverständlich erhebe ich sogleich den Zeigefinger und bringe einen Ausflug an die eindrucksvollen Niagara Fälle am morgigen Tag ins Gespräch. Leider ist mein Neffe ganz anderer Meinung und sagt, dass sich mein Bruder nach seinem Krankenhausaufenthalt noch etwas schonen muss - das werden wir dann sehen.
09.45 Uhr Als wir am Terminal 2 (löblich: Abflughalle 2) eintreffen, gleite ich umgehend vom Ledersitz und wünsche Amanda und dem kleinen David (22 Monate) eine sichere Heimreise. Anschliessend schnappe ich mir mein Gepäck aus dem Kofferraum und laufe in Begleitung meines Neffen unaufhaltsam zum nächsten Lufthansa Schalter, wo wir einer freundlichen Mitarbeiterin die Pässe sowie einen Heimrechnerausdruck mit der E-Ticket (löblich: Elektronischer Flugschein) Reservierungsnummer überreichen. Die gute Frau macht sich sogleich an die Arbeit und sagt nach kurzer Zeit, dass wir die Sitze 7 A und B einnehmen werden - wie schön.
10.15 Uhr Nachdem wir die Einsteigekarten erhalten haben, nimmt mich James zur Seite und erinnert mich daran, dass wir zu Feier des Tages in der Executive Class (löblich: Ausführende Klasse) der Air Canada (löblich: Luft Kanada) reisen - das ist wohl das mindeste. Gestresst folge ich James zum Abflugbereich und muss zu allem Überfluss eine nervenaufreibende Sicherheitskontrolle über mich ergehen lassen – wie unlöblich.
10.45 Uhr Da wir noch einige Minuten überbrücken müssen, deute ich auf eine einladende Gaststätte und schlage ein süffiges Weissbier auf meine Kosten vor. Selbstverständlich lässt sich mein Neffe nicht zweimal bitten und folgt mir durstig in besagte Wirtschaft.
11.15 Uhr Nach der letzten Erfrischung auf bayerischem Boden gehen wir direkt zum Gate (löblich: Tor) und bemerken, dass wir mit einem Flugzeug der Marke Boing 767-300 reisen werden - wie schön. Gutgelaunt besteigen wir die eindrucksvolle Maschine und freuen uns sehr, als uns eine fesche Flugbegleiterin zwei gegenüberliegende Sitze im vorderen Drittel zuweist. Zudem erklärt das freundliche Kind, dass jeder dieser Sitze über eine Massagefunktion verfügt und elektronisch zu einem flachen Bett von 191 cm Länge und 79 cm Breite umfunktioniert werden kann - wie praktisch. Natürlich lasse ich mich sofort in meinen Sitz fallen und erkläre James, dass ich mich während des ganzen Fluges ordentlich durchmassieren lassen werde. Ferner ziehe ich meine NIKON Digitalkamera aus der Tasche und lichte die neumodernen Sessel redlichst ab – wie aufregend.
12.15 Uhr Mit kurzer Verspätung setzt sich der Vogel auch schon in Bewegung und rollt behäbig in Richtung der Startbahn. Als es endlich losgeht und wir uns in die Lüfte erheben, stelle ich meine wertvolle ROLEX auf die amerikanische Ostküstenzeit um und erkenne, dass wir bereits in neun Stunden im fernen Toronto landen werden.
07.45 Uhr Nachdem ich ein Döschen Coca Cola geleert habe, springe ich auf und vertrete mir etwas die Füsse. Nebenbei halte ich ein Kleingespräch (unlöblich: Small Talk) mit einem Flugbegleiter und bekomme sogar ein Gläschen französischen Schaumwein überreicht - wie freundlich. Zurück auf meinem Platz beäuge ich die ausgelegten Zeitschriften und Informationsbroschüren ganz genau und lese, dass es gleich ein schönes Mittagessen geben wird. Als Geschäftsklassereisender darf man sogar aus vier verschiedenen Gerichten der absoluten Oberklasse auswählen - wie nobel. Um etwas zu entspannen stöpsle ich den Kopfhörer in die flugzeugeigene Musikanlage und fröne dem stimmungsvollen Landmusikkanal - da kommt Freude auf. Leider ist mir der Müssiggang nicht lange gegönnt und eine Flugbereiterin erkundigt sich, ob ich zur Vorspeise gerne Lachs verzehren möchte. Selbstverständlich nicke ich eifrig und bestelle dazu ein weiteres Gläschen Schaumwein der bekannten Marke Veuve Clicquot - das Leben kann wirklich schön sein.
08.45 Uhr Nach einem besonders schmackhaften Hauptgericht namens "Baked Hake with Herb Crust, Tomato Sauce, Chateau Potatoes with Dill, Buttered Leaf Spinach, Fresh mixed vegetable" (löblich: Gebackener Hecht mit Kräuterkruste, Tomatensosse, französischen Dillkartoffeln, Blattspinat und frisches Mischgemüse) mit Rotwein gähne ich laut und entschliesse mich, ein kleines Mittagsschläfchen zu halten. Gekonnt fahre ich meinen Sitz zu einem Bett aus und lasse mich ordentlich durchmassieren. Schon bald schlafe ich ein und träume von Katze Jenny und meinem schönen Eigenheim im Waldweg 11.
10.00 Uhr Ich werde durch aufdringliches Gepipse geweckt und sehe, dass James seinen Knieoberseitenheimrechner ausgepackt hat und durch das weltweite Internetz segelt. Um den Buben bei seinen Recherchen nicht zu stören, unternehme ich einen weiteren Spaziergang durch das geräumige Flugzeug und statte der überfüllten Touristenklasse einen kleinen Besuch ab. Laut seufzend schreite ich an den viel zu engen Sitzen vorbei und erzähle einem dumm dreischauenden Flugreisenden, dass man in der Geschäftsklasse viel mehr Beinfreiheit hat und den Sessel sogar zu einem bequemen Schlafsofa umfunktionieren kann - wie schön.
10.30 Uhr Nun habe ich genug gesehen und entscheide mich, in mein nur zu einem Drittel ausgebuchtes Abteil zurückzukehren und lustige Erdnüsse sowie einen erfrischenden Orangensaft zu bestellen. Nebenbei aktiviere ich den Flachbildschirm und kann aus insgesamt 39 internationalen Fernsehprogrammen auswählen. Um mir etwas die Zeit zu vertreiben, drücke ich mich durch die vielen Programme und verweile auf CNN, um mir die Nachrichten anzusehen.
11.30 Uhr Just wir die Südspitze Grönlands passieren und die Küstenlinie der weltgrössten Insel bestaunen, meldet sich der Flugkapitän per Sprechdurchsage zu Wort und gibt uns zu verstehen, dass wir pünktlich um 14.30 Uhr auf dem "Lester B. Pearson" Flughafen von Toronto landen werden - wie aufregend. Zudem hören wir, dass die Wettervorhersage Sonnenschein und Temperaturen um die 25°C angekündigt hat.
12.00 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit serviert einer der drei Flugbegleiter/innen eine weitere Mahlzeit und kredenzt diesmal japanische Frühlingsrollen mit scharfer Hühnerfleischfüllung, Brokkoli und einem besonders süffigen Weisswein aus Kalifornien - schmeckt wirklich ausgezeichnet. Anschliessend wird ausserdem ein Gläschen Whiskey sowie ein Stück Käsekuchen direkt aus dem Ofen gereicht – wie gut das duftet.
12.30 Uhr Während wir in den kanadischen Luftraum einfliegen, vernehme ich in einer weiteren Durchsage, dass wir bereits in knapp zwei Stunden unser Ziel erreichen werden. Um den letzten Abschnitt des Fluges schnell hinter mich zu bringen, lege ich mich erneut aufs Ohr und entspanne etwas - immerhin will ich ausgeschlafen in Toronto ankommen und dem Tschetleg möglichst aus dem Weg gehen.
13.30 Uhr Düdeldü - just als ich von meiner letzten Romreise träume, rüttelt James an meinem Arm und erzählt, dass er Amanda in diesem Moment eine elektronische Depesche geschickt hat. Staunend reisse ich dem Jungen den Knieoberseitenrechner aus den Händen und mache mich ebenfalls daran, meine elektronische Post zu lesen. Da noch etwas Zeit bleibt, kümmere ich mich auch um die wichtige Anschnurarbeit und beantworte ernstgemeinte Anfragen besorgter Heimseitenbesucher. Unter anderem klagt mir Rentnerin Paula W. (66) aus München-Laim ihr Leid und schreibt, dass sie von den garstigen Nachbarsbuben terrorisiert wird - wie furchtbar. Da die Rüpel sogar mit Steinen werfen und laute Hartfelsenmusik vor dem Fenster der armen Frau abspielen, rate ich der Dame, andere Saiten aufzuziehen und die Polizei einzuschalten - alles darf man sich schliesslich nicht gefallen lassen.
14.30 Uhr Nachdem alles abgearbeitet ist, gebe ich den tragbaren Heimrechner an James zurück und lasse mir ein weiteres Coca Cola kredenzen. Fünfundzwanzig Minuten später ist es endlich so weit und der Air Canada (löblich: Luft Kanada) Vogel setzt auf einer der Landebahnen des Internationalen Flughafens von Toronto auf - das wäre geschafft. Da ich als Rentner meine Zeit nicht gestohlen habe, springe ich als einer der ersten auf und kann es kaum erwarten, endlich kanadischen Boden zu betreten – wie aufregend.
15.30 Uhr Nachdem ein hochnäsiger Angeber im Rollstuhlfahrer die Maschine verlassen hat, kommen wir an die Reihe und können aussteigen. Da ich nicht zum ersten Mal in Toronto bin, finde ich mich bestens zurecht und erreiche ohne Probleme die Ankunftshalle - das klappt wieder wie am Schnürchen. Während James Dank seiner kanadischen Ausweispapiere ohne weiteres einreisen darf, muss ich mir geschlagene fünfzehn Minuten die Beine in den Bauch stehen und dumme Fragen der Grenzbeamten beantworten - wie unlöblich. Nachdem ich einem bärtigen Heini in Uniform glaubhaft versichert habe, dass ich nur ein armer Rentner bin, der seinen schwerkranken Bruder pflegen muss, kann auch ich weitergehen und an der Gepäckausgabe nach meinen DELSEY Koffern Ausschau halten - diesen Stress hält nicht einmal der stärkste Rentner aus.
16.00 Uhr Nach kurzer Wartezeit kann ich mein hochwertiges Reisegepäck vom Förderband wuchten und mit James den Ausgang ansteuern. Als ich mich nach dem weiteren Ablauf erkundige, behauptet mein Neffe, dass uns seine Mutter mit dem Wagen abholen wird – wie schön.
16.30 Uhr Als wir verschwitzt den Sicherheitsbereich verlassen und uns nach kühlen Bieren sehnen, stürmt Maria auch schon auf uns zu und freut sich ganz besonders, uns nach so vielen Monaten endlich wieder in die Arme schliessen zu können. Selbstverständlich drücke ich die Gute sofort an mich und gebe ihr zu verstehen, dass es doch wohl selbstverständlich ist, ihr in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen. Nachdem auch James seine Mutter herzlichst begrüsst hat, verlassen wir das Flughafengebäude und verstauen die Gepäckstücke in Georgs luxuriösem Lincoln Stadtwagen - da kommt Freude auf. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, hüpfe ich umgehend auf den Rücksitz des Fahrzeugs und fordere Maria auf, uns schnellstens nach Hause in den Stadtteil York Mills zu kutschieren. Meine Schwägerin lässt sich natürlich nicht zweimal bitten und prescht mit quietschenden Reifen in Richtung Autobahn davon.
17.15 Uhr Endlich ist es so weit und wir kommen vor dem wunderschönen Anwesen meines Bruders zum Stehen. Da ich es kaum mehr erwarten kann, hüpfe ich als erster aus dem Wagen und betätige fachmännisch die Türklingel. Wie nicht anders zu erwarten, öffnet Georg schon nach wenigen Sekunden und bittet uns freundlichst in seine bescheidene Hütte - wie aufregend.
18.00 Uhr Nachdem wir auf das Wiedersehen mit kühlen Labatt Blau Bieren bzw. einem Orangensaft für meinen kranken Bruder angestossen haben, nehmen wir gemütlich im klimatisierten Wohnzimmer platz und halten Kleingespräch (unlöblich: Smalltalk). Unter anderem schildert Georg seinen Zusammenbruch ganz genau und erzählt, dass er schon eine Woche vorher mit einem Beklemmungsgefühl im Brustbereich und Bauchschmerzen zu kämpfen hatte. Trotz aller Nackenschläge gibt sich Georg kämpferisch und sagt, dass er bald wieder der Alte sein und der wichtigen Büroarbeit nachgehen wird - wie unlöblich. Natürlich protestiere ich energisch und fordere den Mann eindringlich auf, die Zeichen zu erkennen und etwas kürzer zu treten. Zudem mache ich den Vorschlag, nach Naples zu reisen und erkläre meinem Bruder, dass er im Sonnenscheinstaat viel besser ausspannen und sich hervorragend von seiner Krankheit erholen könnte. Leider ist Georg von dieser Idee weniger begeistert und behauptet, dass er derzeit unmöglich ein Flugzeug besteigen kann und ausserdem nicht gewillt ist, die lange Strecke mit dem Auto zurück zu legen - wie schade.
18.45 Uhr Da uns nach dem langen Flug langsam der Magen knurrt, macht sich Maria nun daran, ein kleines Abendessen vorzubereiten - phantastisch. Während wir ungeduldig auf das feine Essen warten, vertreiben wir uns die Zeit mit weiteren Plaudereien und kommen auch auf James anstehende Tournee durch Nordamerika zu sprechen. Der gute Junge wird sogleich gesprächig und sagt, dass er die Tage in Toronto dazu nutzen wird, seine Musikerkollegen zu treffen und einige neue Lieder einzustudieren. Ferner glaubt mein löblicher Neffe, dass sein Freund Herr Sam Dietz womöglich einen kurzfristigen Auftritt in einer Musikkneipe in der Innenstadt organisieren wird – wie aufregend.
19.30 Uhr Endlich ist es so weit und Maria ruft uns zu Tisch. Zu meiner Freude hat die gute Frau eine kalte, aber keusche Platte mit wohlschmeckendem Schinken, Salami, verschiedenen Käsen, Tomatenspalten, Oliven und französischem Langbrot vorbereitet. Dazu lassen wir uns weitere kühle Labatt Blau Biere der absoluten Spitzenklasse munden - das schmeckt. Während wir kraftvoll zubeissen und die lange Reise noch einmal Revue passieren lassen, meint Georg ganz nebenbei, dass er morgen Abend zu unseren Ehren eine Grillfeier im Garten veranstalten wird und sogar einige Nachbarn sowie den örtlichen Pfarrer dazu eingeladen hat. Als ich genauer nachfrage, kündigt mein Bruder an, köstliche Fleischspezialitäten vom Schwein sowie landestypische Hamburger mit Kartoffelspalten zu grillen - das hört sich nicht schlecht an.
20.45 Uhr Weil mir nach der anstrengenden Flugreise mittlerweile die Augen zufallen, wünsche ich den anderen noch einen schönen Abend und schleppe dann meinen schweren Rollkoffer und die Reisetasche nach oben ins Gästezimmer. Bevor ich ins Bett gehe, verfrachte ich die Kleidungsstücke in den begehbaren Schrank und stelle nebenbei fest, dass ich meinen schönen Anzug dummerweise zuhause vergessen habe. Da ich schlecht im Smoking auf der Grillfeier erscheinen kann, wird mir morgen nichts anders übrig bleiben, als tief in die Tasche zu greifen und mir einen neuen Sommeranzug zu leisten – wo soll das noch hinführen.
21.15 Uhr Trotz allem lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und schliesse den aufregenden Tag mit einer kalten Dusche ab. Anschliessend gehe ich laut gähnend ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.
Ein Langstreckenflug kann grosse Freude bereiten:
Das Eigenheim meines Bruders im Stadtteil York Mills:
Untermieterin Sandra muss leider Zuhause bleiben:
http://pfaffenberg.permuda.net/sandra.html
Ich wünsche Katze Jenny auf Wiedersehen:
http://pfaffenberg.permuda.net/jenny.html
Mein Eigenheim im Waldweg 11:
http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html
Reisebericht: Meine Romreise im August 2006:
http://pfaffenberg.permuda.net/rom2006.html
Ich beantworte Anfragen besorgter Eltern:
http://pfaffenberg.permuda.net/kummerkasten.html
Bericht: Böse Musikanten:
http://pfaffenberg.permuda.net/musikanten.html
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 17.07.2007
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Reinhard Pfaffenberg |
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