11. November 2012 – Veterans Day

Hallo,

heute, am 11. November 2012, beginnt offiziell der Karneval. Das Rheinland ist ausser Rand und Band und im Fernsehen wird auch schon von der “fünften Jahreszeit” berichtet. Karneval – oder Fasching – finde ich einfach nur schrecklich. Wenn es nach mir ginge, würde ich diesen Blödsinn sofort abschaffen.

Gestern hatte ich Marlene und Bernd im Waldweg zu Gast.
Aus dem DVD-schauen wurde leider nichts. Mein LG Player hat den Dienst verweigert. Deswegen musste ich heute im Amazon Store ein neues Gerät aussuchen. Ich habe mich entschlossen, etwas tiefer in die Tasche zu greifen und einen BluRay Player mit Internetanbindung zu bestellen. Weil ich gut drauf war, habe ich ausserdem die erst kürzlich erschienene James Bond Compilation auf BluRay mitbestellt 🙂

Pfaffenberg hat auch schon durchgeklingelt und mir vom Veterans Day erzählt.
Heute gedenken die Amerikaner ihrer Kriegshelden und morgen haben alle Urlaub. Mein Vermieter will am Nachmittag nach Fort Myers fahren und sich einen Festumzug anschauen. Nachher will er mit Frau Pontecorvo und Prof. Kuhn den “Boston Beer Garden” besuchen und dort einen chilligen Abend verbringen.

Für mich heisst es morgen, im Münchner Kreisverwaltungsreferat schuften und Akten wälzen. Zudem hat sich Herr Löschnik von Vorwerk in der Pension Waldblick angemeldet. Wie ihr seht, geht alles seinen gewohnten Gang.

Mehr gibt es nicht zu berichten.
Ich muss jetzt das Pensionszimmer vorbereiten und anschliessend zur Tankstelle fahren.
In sechs Tagen melde ich mich wieder.

Eure Sandra

9. November 2012 – Veterans Day Vorbereitungen

07.30 Uhr Ich werde durch ein schönes Jamey Johnson Lied geweckt und lerne, dass der 37jährige vor wenigen Wochen ein neues Studioalbum veröffentlicht hat. Da mich Sandra während der vergangenen 17 Tage mit grässlicher Hartfelsenmusik beschallt hat, hüpfe ich aus dem Bett und mache es mir zur Aufgabe, auf Amazon.com die brandneuen Musikstücke des aus Alabama stammenden Musikanten herunterzuladen. Anschliessend rufe ich die 1by1 Musikabspielweichware auf und ziehe mich in die Nasszelle zurück.
09.00 Uhr Nachdem ich mich frisch gemacht habe, statte ich meiner Nachbarin einen Besuch ab und lade mich kurzerhand zum Frühstück ein. Frau Pontecorvo fährt Rühreier mit Speck auf und erinnert daran, dass am kommenden Sonntag der “Veterans Day” gefeiert wird. Ich nicke zustimmend und entgegne, dass ich noch heute eine Fahne am Hauseingang anbringen werde. Ferner kündige ich an, am Sonntag nach Fort Myers zu krusen und mir den farbenprächtigen Umzug des örtlichen Veteranenvereins anzuschauen. Meine Tischnachbarin ist begeistert und sagt, dass sie mich begleiten wird – wie schön.
10.45 Uhr Redlichst gestärkt laufe ich in die Garage und hole die Kiste mit den Dekorationsartikeln hervor. Während Dixon im Garten mit Nachbarshund Joey spielt, verschönere ich die Fenster mit Girlanden und vergesse auch nicht, eine Fahne in die Halterung am Türrahmen zu stecken. Währenddessen fröne ich der aktuellen Jamey Johnson Kompaktscheibe und erinnere mich, dass mein löblicher Neffe James am Sonntag Geburtstag hat – wie aufregend.
11.30 Uhr Nach getaner Arbeit halte ich nach dem Vierbeiner Ausschau und bemerke, dass der Rüde zum künstlich angelegten Teich gelaufen ist. Just als ich den Frechdachs zur Ordnung rufen möchte, schellt mein NOKIA Handtelefon besonders laut. Zu allem Überfluss meldet sich Sandra und berichtet, dass sie am Morgen sicher in München gelandet ist. Darüber hinaus kommt die Maid auf das eiskalte Wetter in meiner alten Heimat zu sprechen und meint, dass sich Eisblumen an den Fenstern gebildet haben. Ich wische mir den Schweiss von der Stirn und erkläre, dass mein Thermometer gerade 73°F (23°C) anzeigt.
12.15 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, scheuche ich Hund Dixon ins Haus und bereite eine nahrhafte Mahlzeit vor. Hüftschwingend koche ich Salzwasser auf und lasse das Haustier wissen, dass es ebenfalls eine Portion Langnudeln mit Tomatensauce abbekommen wird.
14.00 Uhr Nach der Hausarbeit lege ich auf dem Kanapee eine kleine Pause ein und strecke genüsslich die Beine aus. Schon bald döse ich ein und träume von spannenden Stunden in der italienischen Hauptstadt Rom.
15.00 Uhr Um die Nachmittagsstunden nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, setze ich mich an den Schreibtisch und kümmere mich um Hilferufe besorgter Bürger. Unter anderem erfahre ich, dass Herr D. aus Berlin grosse Sorgen mit seinem heranwachsenden Sohn Patrick (15) hat. Anstatt für die Schule zu lernen, hat der Bengel einen ellenlangen Weihnachtswunschzettel verfasst und darauf diverse Heimrechnerspiele, ein Mofa und sogar einen sündteuren Fernseher mit neuester LED Backlight (löblich: Rücklicht) Technologie notiert – das ist ja allerhand.
16.00 Uhr Nachdem ich dem Hauptstadtbürger geraten habe, den kleinen Patrick ins Internat zu stecken, gehe ich von der Leine und trinke ein kühles Bier im Freien. Unterdessen tratsche ich mit Herrn Booth und lerne, dass er sich am Sonntag beim Veteranentreffen in Fort Myers aufhalten wird – wie schön.
17.00 Uhr Ruckzuck laufe ich in die Küche und registriere, dass Dixons Napf mit frischen H²O aufgefüllt werden muss. Ausserdem stelle ich eine Pfanne aufs vorgeheizte Cerankochfeld im brate in Minutenschnelle ein vitaminreiches T-Bone Steak (löblich: T Knochen Schnitzel) im heissen Bratfett heraus. Dazu gibt es Saisongemüse aus der Dose sowie eine Scheibe Weissbrot – das schmeckt.
18.30 Uhr Nachdem ich in der Küche für Sauberkeit gesorgt und mit Dixon einen Spaziergang durchs Wohngebiet unternommen habe, schalte ich die Glotze ein und folge interessiert den FOX Abendnachrichten. Danach wähle ich das Qualitätsprogramm des Film- und Seriensenders AMC aus und gebe mich neuen Folgen der Gruselserie “The Walking Dead” (löblich: Der wandelnde Tod) hin.
21.00 Uhr Nach 90 spannungsgeladenen Minuten beende ich den Fernsehabend und trinke ein Glas kalte Muh. Im Anschluss reguliere ich die Klimaanlage und falle gähnend ins Wasserbett. Gute Nacht.

Veterans Day 2012:

8. November 2012 – Sandra fliegt ab

07.30 Uhr Ich rolle mich sportlich aus dem Wasserbett und lasse Hund Dixon wissen, dass uns Sandra in wenigen Stunden auf Wiedersehen sagen wird. Um einen genaueren Überblick zu bekommen, klopfe ich an die Gästezimmertüre und lote aus, wann das Kind abfliegen wird. Sandra zieht sich die Bettdecke über den Kopf und murmelt, dass sie gegen halb Drei am Flughafen sein muss – wie schön.
09.00 Uhr Nach dem Badevergnügen lasse ich die prall gefüllte GOLDEN HEAD Geldbörse in meine Hosentasche wandern und gebe Sandra zu verstehen, dass ich sie zur Feier des Tages zum Frühstück einladen werde. Meine Mieterin stellt ihren Rollkoffer im Gang ab und folgt mir mit hängendem Kopf zum Chevrolet Suburban.
09.45 Uhr Wenig später kommen wir mit quietschenden Bremsen vor Prof. Kuhns Wohnkomplex im Stadtzentrum zum Stehen. Ich betätige gutgelaunt die Klingel und fordere den Professor auf, uns ins “Mangrove Cafe” zu begleiten. Der schlaue Mann lässt sich nicht zweimal bitten und sagt, dass er grossen Hunger hat.
10.30 Uhr Nachdem wir einen kleinen Spaziergang unternommen und die Auslagen in den Schaufenstern begutachtet haben, kehren wir in das gutbesuchte Kaffeehaus ein und bestellen luxuriöse Frühstücke.
11.00 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, lässt Sandra ihren Floridaurlaub Revue passieren und sagt, dass ihr der Ausflug in die Everglades besonders gut gefallen hat. Ich nicke eifrig und informiere, dass in den Sümpfen nicht nur allerhand Bären und Schlangen, sondern auch die einzigen wildlebenden Flamingos der USA beheimatet sind. Die Maid macht grosse Augen und kündigt an, im Frühjahr erneut den Sprung über den grossen Teich zu wagen.
12.00 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, leere ich meinen Becher und animiere die Kellnerin, die Rechnung zu bringen. Danach laufen wir zum Auto und wünschen Edelbert einen schönen Nachmittag.
12.30 Uhr Wieder zurück in der kleinen Villa, versorge ich Dixon mit Trockenfutter und frischem Leitungswasser. Nebenbei deute ich zur geschmackvollen Wanduhr und mache Sandra darauf aufmerksam, dass wir in zwei Stunden zum Flughafen fahren sollten. Das Kind schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass es nun Frau Pontecorvo besuchen wird. Unterdessen mache ich es mir auf dem Kanapee gemütlich und strecke die Beine aus – das tut gut.
13.30 Uhr Ich werde durch laute Hartfelsenmusik aus einem schönen Traum gerissen und bemerke, dass Sandra abfahrbereit ist. Das Mädchen macht sich an meiner Musikanlage zu schaffen und unterbreitet, dass sie genug von der eintönigen Landmusik (unlöblich: Countrymusic) hat. Ich zeige dem Kind den Vogel und erwidere, dass es nichts schöneres geben kann, als zu stimmungsvollen Alan Jackson Klängen das Tanzbein zu schwingen.
13.45 Uhr Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, setze ich meinen Cowboyhut aus Dallas auf und verfrachte Sandras Rollkoffer auf die Ladefläche des PS-strotzenden SUV. Anschliessend starte ich den Motor und gleite zu prima WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik von der Einfahrt.
14.30 Uhr Endlich kann ich das Auto vor dem “Southwest Florida Airport” abstellen und Sandra zum AIR BERLIN Schalter begleiten. Das unterbelichtete Kind zeigt ihren Flugschein vor und wir erfahren, dass der Direktflug nach München für 16 Uhr geplant ist – wie aufregend. Ich lotse Sandra in eine “Dunkin’ Donuts” Filiale und spendiere zum Abschied Kaffee und zwei landestypische Gebäckstücke – das schmeckt.
15.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Ich klopfe der Maid aufmunternd auf die Schulter und rate ihr, während der Atlantiküberquerung brav zu sein und nicht die Mitreisenden zu nerven. Im Anschluss begleite ich sie zum Abflugtor und wünsche eine sichere Reise.
16.30 Uhr Ich treffe zufrieden im Willoughby Drive ein und freue mich, die Villa wieder für mich alleine zu haben. Während Dixon im Garten spielt, setze ich mich erschöpft in die Wohnstube und trinke ein kühles Budweiser.
17.15 Uhr Weil ich keine Lust habe, stundenlang am heissen Herd zu stehen, rufe ich kurzerhand beim Domino’s Pizzabringdienst an und ordere eine Pizza mit Käse, Schwammerl und Schinken.
18.30 Uhr Nachdem ich mich gestärkt und die Küchenzeile geputzt habe, finde ich mich im Wohnzimmer ein. Ich drücke mich durch die unzähligen Satellitenprogramme und bleibe letztendlich auf HBO hängen, um dem spannenden Krimi “Colombiana” zu frönen. Die Erfolgsproduktion aus dem Jahre 2011 erzählt die Geschichte der jungen Catelaya, die den heimtückischen Mord an ihren Eltern rächen will – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Als der Abspann über den Flachbildschirm flimmert, schalte ich die Glotze aus und gehe zu Bett. Gute Nacht.

Eine prima Pizza – sehr vitaminreich und sehr gesund:

dominopizza