6. April 2015 – Ostermontag im “Grossen Apfel”

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Sehr verehrte Damen und Herren,

der heilige Ostermontag gehört mit dem 26. Dezember und dem Pfingstmontag zu den höchsten Kirchenfesten des Kalenderjahres. In zahlreichen Ländern wie Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien sind die Christen aufgerufen, die Gotteshäuser zu besuchen und zu beten – wie schön.

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Frohe Ostern

Da ich mich immer noch in New York City aufhalte, ist es mir heute leider nicht möglich, an einer heiligen Messe teilzunehmen. Trotz allem werde ich die letzten Stunden meiner spannenden Forschungsreise ausnutzen, um mit Georg, Maria und Edelbert die “St. Patrick’s Cathedral” an der Fifth Avenue zu besuchen.

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St. Patrick Cathedral (Aussenansicht)

Wie jedes Kind weiss, ist das besagte Gotteshaus direkt gegenüber des Rockefeller Centers gelegen und dient der katholischen Erzdiözese des Bundesstaates New York als offizieller Amtssitz. Die Diözese von New York wurde im Jahr 1808 gegründet und Anno 1850 von Papst Pius IX. zur Erzdiözese erhoben. Zu dieser Zeit entschloss sich der schlaue Bischof John Joseph Hughes, in Manhattan eine stattliche Kathedrale entstehen zu lassen.

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St. Patrick Cathedral (Innenansicht)

Letztendlich wurde der Grundstein zur “St. Patrick’s Cathedral” am 15. August 1858 gelegt. Dummerweise mussten die Bauarbeiten während des amerikanischen Bürgerkrieges für sieben lange Jahre unterbrochen werden. Erst 1878 wurde das Gotteshaus feierlich eingeweiht und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Kathedrale zählt heutzutage zu den grössten Gotteshäusern auf dem nordamerikanischen Kontinent. Unter anderem findet man im Inneren einen der schönsten Kreuzwege der Welt. Die Tafeln, die das Leiden Jesu eindrucksvoll wiedergeben, wurden 1893 anlässlich der Weltausstellung in Chicago zum ersten Mal gezeigt und mit einem künstlerischen Preis bedacht. Darüber hinaus können Besucher im hinteren Teil der Kirche sogar eine Büste des beliebten Papstes Johannes Paul II. bestaunen – da kommt besonders grosse Freude auf.

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Newark Liberty Airport

Leider werden wir am späten Nachmittag dem Schmelztiegel am Hudson River Lebewohl sagen und mit einem Taxi zum Newark Liberty Airport (löblich: Newark Freiheits Flughafen) krusen. Georg und Maria werden gegen 19.30 Uhr mit AIR CANADA nach Toronto ausfliegen. Edelbert und Ich müssen uns bis 20.45 Uhr gedulden, um endlich einen UNITED Stahlvogel besteigen zu können. Die Ankunft von Flug UNITED 1299 ist gegen 23.56 Uhr in Fort Myers geplant. Selbstverständlich habe ich heute in aller Frühe mit Frau Pontecorvo telefoniert und die Perle gebeten, uns vom Flughafen abzuholen und nach Naples zu kutschieren.

Ich kann es kaum noch erwarten, im Willoughby Drive anzukommen und die renovierte Villa in Augenschein zu nehmen. Immerhin habe ich der “ABC Painting” Malerfirma ein kleines Vermögen für das Streichen der Wohnzimmerwände gezahlt.

Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen einen frohen Ostermontag.
Reinhard Pfaffenberg

5. April 2015 – Frohe Ostern / Frick Collection, New York City

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Hi Fans,

wie ihr sicher gelesen habt, verbringe ich Ostern in Frankfurt.
Das Wetter ist ganz erträglich und meine Eltern sind supernett. Die beiden haben sogar ein Osternest im Wohnzimmer versteckt und mich reich beschenkt 🙂

Natürlich werde ich mich heute revanchieren und meine Eltern sowie die Oma in den Rothschildpark begleiten. Die Anlage wurde im frühen 19. Jahrhundert als Nutzgarten erschaffen und zählt heute zu den beliebtesten Ausflugszielen innerhalb Frankfurts. Man kann nett spazieren gehen und nebenbei den tollen Ausblick auf den Frankfurter Opernturm geniessen.

Übrigens habe ich gestern alte Klassenkameraden im Kino getroffen und den lustigen Film “Kingsman” gesehen. Die Comicverfilmung erzählt vom smarten Geheimdienstmitarbeiter Harry Hart, der das pöbelnde Strassenkind Eggsy zum Superspion ausbilden muss. Obwohl die Story haarsträubend war, haben wir uns sehr gut unterhalten 🙂

Reinhard hat heute auch schon durchgeklingelt und mir von seinen Abenteuern in NYC erzählt. Nach dem gestrigen Museumsbesuch haben die alten Leute den Abend im “Rum House” ausklingen lassen und einen Bourbon nach dem anderen getrunken 🙂

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Henry C. Frick House / Photo: Gryffindor / CC BY-SA 3.0

Heute wird die Reisegesellschaft die “Frick Collection” besuchen und mit grossen Augen Ölgemälde aus dem 18. Jahrhundert begaffen. Das “Frick Museum” findet man in der Upper East Side an der Fifth Avenue. In 16 Galerien haben die Besucher die Möglichkeit, über 1000 Kunstwerke von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert zu sehen. Unter anderem werden Werke der italienischen Maler Tizian und Giovanni Bellini, aber auch der holländischen Künstler Jan Vermeer oder Rembrandt von Rijn präsentiert 🙂

Für den Abend hat Prof. Kuhn im Hotelrestaurant “Maialino” einen Tisch reserviert.
Reinhards Bekannter möchte sich für die New York Einladung Erkenntlich zeigen und alle zum Dinner einladen. Danach steht ein Schlummertrunk in der Hotelbar auf dem Programm.

Ich werde mich nun aufs Sofa knallen und mit meinen Eltern den Tatort aus Münster anschauen. Kommissar Frank Thiel und Prof. Boerne müssen heute den Mord an der Künstlerin Songma aufklären …

Ich hoffe, ihr habt alle eine ruhige und sonnige Woche.
Eure Sandra

4. April 2015 – Metropolitan Museum of Art

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Hallo Leute,

während ich bis zum Umfallen im Kreisverwaltungsreferat schufte und die Renten für die faulen Senioren sichere, urlaubt mein Vermieter in New York City.

Ich habe gerade mit Reinhard telefoniert und erfahren, dass er am Morgen mit Edelbert und seinen Verwandten einen Spaziergang durch den Central Park unternommen hat. Jetzt wollen die alten Leute in einem französischen Fresstempel namens “Le Pain Quotidien” zu Mittag essen und anschliessend das “Metropolitan Museum of Art” besichtigen.

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Metropolitan Museum of Art / Photo: Arad / CC BY-SA 3.0

Das “MET” ist das grösste Kunstmuseum in den Vereinigten Staaten und lockt jedes Jahr Hunderttausende Touristen aus aller Welt an. Neben altertümlichen Nachttöpfen, Klamotten ehemaliger Könige und Kaiser, vergilbten Fotografien und klapprigen Musikinstrumenten, findet der Besucher in den Ausstellungshallen aber auch zeitgenössische Kunst weltbekannter Maler wie Joan Miró, Pablo Picasso, Paul Klee oder Henri Matisse.

Reinhard hat gesagt, dass er die “neumodernen Schmierereien” aussen vor lassen und sich altägyptischen Ausgrabungen zuwenden möchte. Besonders interessiert ist er an der Statue Sahures, die vor 5000 Jahren aus Gneissstein gefertigt wurde. Die 64 × 46 × 42 cm grosse Skulptur ist das einzig vollständige erhaltene Abbild des zweiten ägyptischen Pharaos und zählt zu den kostbarsten Ausstellungsstücken im Metropolitan Museum.

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Statue des Sahure / Photo: Keith Schengili-Roberts / CC BY-SA 2.5

Übrigens hat Reinhard am Freitag Abend Billy Joel Live in Concert erlebt.
Der Rentner war von der energiegeladenen Show des 65jährigen im Madison Square Garden begeistert und hat angekündigt, nach seiner Rückkehr nach Naples sämtliche Alben des Künstlers auf Amazon.de downzuloaden. Auch das Musical “The Book of Mormon” am vergangenem Mittwoch im “Eugene O’Neill Theatre” hat ihm ebenfalls sehr zugesagt. Aber trotzdem scheint der “Big Apple” ein teures Pflaster für Touristen zu sein. Angeblich hat Reinhard in den letzten vier Tagen knapp 800 Dollar für Essen, Getränke und anderen Schnickschnack ausgegeben ^^

Naja, aber mein Vermieter hat genug Kohle, um sich Luxusurlaube leisten zu können.
Ich werde mich nun verabschieden und mit den Eltern Kaffee trinken. Anschliessend treffe ich ehemalige Schulkameraden im Kino 🙂

Ich wünsche euch allen einen tollen Samstag.
Sandra

3. April 2015 – Mr. Piano Man

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Sehr geehrte Heimseitenbesucher,

nach den gestrigen Spaziergängen zum “One World Trade Center” und zum “9/11 Memorial”, steht heute ein weiteres Hochlicht (unlöblich: Highlight) unseres New York Aufenthalts auf dem Plan.

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Der Madison Square Garden

Den Abend werde ich in Prof. Kuhns, Georgs und Marias Gesellschaft im “Madison Square Garden” verbringen und mich an einem Billy Joel Konzert erfreuen. Herr Joel tritt seit dem 27. Januar 2014 einmal im Monat im sogenannten “Garden” auf, um seine Anhänger (unlöblich: Fans) mit weltbekannten Schlägen (unlöblich: Hits) zu erfreuen. Obgleich der gute Mann bisher 50 Mal in der 20.000 Zuschauer fassenden Arena am Pennsylvania Plaza pörformt hat, ist die Nachfrage nach Eintrittskarten weiterhin ungebrochen – wie schön.

Billy Joel erblickte am 9. Mai 1949 als Sohn der Engländerin Rosalind Nyman und des deutschen Emigranten Karl Amson Joel in der New Yorker Bronx das Licht der Welt. Schon als kleiner Bube war er von der klassischen Musik fasziniert und äusserte den Wunsch, das Klavierspielen zu erlernen. Mit 15 Jahren gründete er auf Long Island seine erste Combo und durfte sogar als Studiomusiker mit namhaften Grössen spielen.
Seinen nationalen Durchbruch feierte Billy Joel Anno 1973 mit seinem zweiten Album “Piano Man”. Das Werk wurde im November veröffentlicht und landete prompt auf Platz 27 der Hitparade.


Billy Joel – Piano Man

1977 machte Billy Joel mit seinem fünften Album auch International auf sich aufmerksam. Es folgten ausgedehnte Tourneen durch Asien und Europa. Auch die folgenden Alben verkauften sich wie geschnittenes Brot und machten Herrn Joel zu einem der populärsten und reichsten Musiker auf diesem Planeten.

Aus diesem Grund hat sich der Eigentümer des Madison Square Gardens durchgerungen, Herrn Joel viel Geld für regelmässige Auftritte zu bezahlen. Trotz kaum erschwinglicher Eintrittspreise, reissen sich die Menschen um die Billetts und sind sogar bereit, auf dem Schwarzmarkt bis zu 5.000 Dollars für einen Sitzplatz zu löhnen – das ist ja allerhand.

Um am Abend eine gute Figur abzugeben, werde ich selbstverständlich in meinen nagelneuen Anzug schlüpfen. Nach dem Konzertbesuch wird uns Georg ins “Le Bernadin” ausführen und ein opulentes Nachtmahl spendieren. Ich habe mich bereits im Internetz schlau gemacht und erfahren, dass die Wirtschaft bei Feinschmeckern einen hervorragenden Ruf geniesst – da kommt besonders grosse Freude auf.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen Karfreitag.
Reinhard Pfaffenberg

2. April 2015 – One World Trade Center

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Der Reiseradiowecker geht an und ich finde mich in einem luxuriös eingerichteten Schlafzimmer wieder. Nasereibend nehme ich das Interieur in Augenschein und erinnere mich, dass ich mich seit gestern im “grossen Apfel” (unlöblich: Big Apple) aufhalte. Voller Elan hüpfe ich aus dem Bett und trete ans Fenster, um auf den gegenüberliegenden “Gramercy Park” zu schauen – was kann es schöneres geben.

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Den grossen Apfel muss man gesehen haben

08.30 Uhr Nachdem ich mir eine Dose Diet Coke (löblich: Diät Cola) aus der Mini Bar stibitzt habe, greife ich zum Telefon und rufe in Georgs und Marias Zimmer an. Mein Bruder meldet sich nach dem zweiten Tuten und sagt, dass er hervorragend geschlafen hat und nun im hoteleigenen Restaurant frühstücken möchte. Ich stimme zu und verspreche, dass ich in einer Stunde in der Hotellobby sein werde – wie aufregend.
09.15 Uhr Kurz nach dem Neunuhrläuten drehe ich die Dusche ab und nehme mir das Recht heraus, mich mit einem flauschigweichen Handtuch abzutrocknen. Ferner putze ich mir die Zähne und vergesse auch nicht, meine Haare mit BRISK aufzusteilen. Danach schlüpfe ich in legere Freizeitkleidung und entschliesse mich, wegen des Windes eine wärmende Jacke anzuziehen – da kommt Freude auf.
09.30 Uhr Wenig später finde ich mich in der menschenüberlaufenen Hotelhalle wieder und treffe meine Verwandten und Edelbert in einer Leseecke an. Ich wünsche den lieben Menschen einen schönen Tag und gebe zu Protokoll, dass das “Gramercy Park Hotel” ein prima Haus ist. Prof. Kuhn schlägt in die gleiche Kerbe und informiert, dass das Hotel im Jahre 2006 vom millionenschweren Hotelier Ian Schrager übernommen und in Zusammenarbeit mit dem weltbekannten Künstler Julian Schabel generalüberholt wurde – das hört man gerne.

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Gramercy Park Hotel / Photo: TonyCC BY-SA 3.0

10.00 Uhr Mit knurrenden Mägen laufen wir ins “Maialino Restaurant” und erfahren, dass sich die Hotelgäste vom Buffett bedienen können. Ich reibe mir die Hände und schnappe mir einen Teller, um einen Berg Rühreier, vitaminreiche Bagels, gebratene Tomaten sowie luftgetrockneten italienischen Schinken aufzuladen. Im Anschluss beisse die kraftvoll zu und plaudere mit meinen Tischnachbarn über den gestrigen Theaterbesuch. Edelbert ist voll des Lobes und beteuert, dass er sich beim Musical “The Book of Mormon” sehr gut unterhalten hat. Auch meine Verwandten teilen diese Meinung und kündigen an, dass wir den heutigen Tag etwas ruhiger angehen und einen Spaziergang unternehmen sollten – das hört sich gar nicht schlecht an.
11.00 Uhr Nachdem ich ein italienisches Wurstbrot namens “Porchetta” gefressen habe, verlassen wir das Gasthaus und tauchen in das pulsierende Leben der Millionenmetropole ein. Ich sauge die kühle Luft tief in meine Lungen ein und gebe Edelbert zu verstehen, dass ich den Duft von Autoabgasen und Müll sehr vermisst habe. Der Professor steckt sich seine Meerschaumpfeife an und lotst uns spornstreichs zur Park Avenue.

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Union Square / Photo: David ShankboneCC BY-SA 3.0

11.45 Uhr Nach einem halbstündigen Marsch entlang schicker Boutiquen und Restaurants, finden wir uns auf dem “Union Square” wieder. Während Edelbert Photos knipst, nehme ich die eindrucksvolle Reiterstatue George Washingtons ins Visier und ärgere mich, weil das Denkmal von langhaarigen Gammlern belagert wird. Ich wende mich angeekelt ab und lasse meine Begleiter wissen, dass wir nun ein Taxi herbeiwinken und schnellstmöglich zum “One World Trade Center” (löblich: Eins Welthandelszentrum) krusen sollten. Georg schüttelt jedoch den Kopf und meint, dass wir auf Schusters Rappen schneller am Ziel sein werden – wie schade.

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Washington Square Arch / Photo: David ShankboneCC BY-SA 3.0

12.15 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, tut sich vor uns der beeindruckende “Washington Square Arch” (löblich: Washington Platz Bogen) auf. Prof. Kuhn ist bestens informiert und erzählt, dass der Washington Square Park anno 1870 eröffnet wurde und heute zu den bekanntesten Parkanlagen in New York City zählt – jaja.
13.00 Uhr Nachdem ich mir ein Weicheis (unlöblich: Softeis) geleistet habe, kann der Spaziergang auch schon weitergehen. Wir schlendern gutgelaunt durch Greenwich Village und haben das Vergnügen, einladende Andenkenläden vorzufinden, die mit unglaublichen Angeboten locken. Natürlich sehe ich mich in einem Geschäft genauer um und investiere 18 Dollars in lustige Salz- und Pfefferstreuer – Frau Pontecorvo wird Augen machen.
13.45 Uhr Endlich haben wir unser Ziel erreicht und richten neugierige Blicke auf die glänzende Oberfläche des 541 Meter hohen “One World Trade Centers”. Mein Bruder kommt aus dem Plappern gar nicht mehr heraus und meint, dass dem Architekten David Childs mit diesem Bauwerk ein Meisterwerk für die Ewigkeit gelungen ist. Auch Edelbert ist sichtlich angetan und sagt, dass 70 der insgesamt 105 Stockwerke als Büro- bzw. Geschäftsräume verwendet werden können – das ist ja kaum zu glauben.

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One World Trade Center / Photo: Shelley Russell / CC BY-SA 4.0

14.30 Uhr Nachdem wir den Wolkenkratzer umrundet haben, statten wir dem “9/11 Memorial” einem Besuch ab. Das Mahnmal, das sich auf dem ehemaligen Gelände der zerstörten Zwillingstürme befindet, bietet den Besuchern zwei Wasserbassins, die mit einer Kupferumrandung versehen sind. Wir beäugen die Einfassung ganz genau und bemerken, dass im Metall die Namen aller Todesopfer eingefräst wurden, die am 11. September 2001 ihr Leben lassen mussten – wie traurig.
15.30 Uhr Schlussendlich folgen wir der Greenwich Strasse gen Süden und freuen uns, nach einem knapp vier Meilen langen Fussmarsch die Südspitze Manhattans erreicht zu haben. Völlig erschöpft lassen wir uns auf einer Bank im “Battery Park” nieder und geniessen den Ausblick auf die Freiheitsstatue. Mein Bruder gibt sich spendabel und zögert nicht, bei einem Strassenverkäufer vier Flaschen Mountain Dew Limonade sowie vitaminreiche Hot Dogs (löblich: heisse Hunde) mit Sauerkraut zu ordern – schmeckt gar nicht schlecht.

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Eagle Statue, Battery Park / Photo: Norbert Nagel / CC BY-SA 3.0

16.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, den Heimweg anzutreten. Weil unsere Füsse schmerzen, fassen wir den Entschluss, mit dem Bus nach Norden zu reisen. Georg zückt sein strahlendes Apfel (unlöblich: Apple) Handtelefon und setzt uns darüber in Kenntnis, dass uns die Linie 5 direkt vor dem Hotel abliefern wird – wie schön.
17.00 Uhr Schnaufend finden wir uns an einer Haltestelle ein und haben das grosse Glück, prompt in einem Bus einsteigen zu können. Wie es sich gehört, lösen wir vier Billetts und verabreden während der kurzweiligen Fahrt, dass wir das Abendessen in einem italienischen Restaurant einnehmen werden. Maria ist hellauf begeistert und berichtet, dass direkt in der Nachbarschaft des “Gramercy Park Hotels” das “Novita” beheimatet ist.
18.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf Sechs zugeht, betreten wir das “Novita” und werden von einer freundlichen Kellnerin begrüsst. Das junge Ding (25) lotst uns zu einem Tisch und sagt, dass der Scheffkoch hausgemachte Orecchiette empfehlen kann. Ich lecke mir die Lippen und stelle klar, dass es sich hierbei um Nudeln handelt, die hauptsächlich in Apulien verzehrt werden. Die Bedienung gibt mir Recht und meint, dass dazu Fleischbällchen, Brokkoli und gedünstete Tomaten gereicht werden – das hört sich verlockend an.
18.30 Uhr Während des Nachtmahls schmieden wir Pläne für Morgen und sind uns einig, dass wir vor dem Billy Joel Konzert den “Central Park” sowie den Times Square besuchen sollten. Darüber hinaus komme ich auf das Empire State Building zu sprechen und unterbreite, dass es eine Gaudi wäre, schöne Stunden auf der Aussichtsplattform zu verbringen. Maria schenkt mir ein Lächeln und rechnet vor, dass Tickets für die Terrasse in der 86. Etage mit 32 Dollars zu Buche schlagen – wo soll das noch hinführen.
19.30 Uhr Nachdem Georg die Rechnung übernommen hat, verlassen wir das Restaurant und laufen bei einbrechender Dunkelheit zum Hotel zurück. Edelbert gähnt ohne Unterlass und meint, dass er auf einen Schlummertrunk verzichten und gleich zu Bett gehen wird – dem ist nichts hinzuzufügen.
20.00 Uhr Endlich bin ich wieder in meiner Junior Suite und kann aus den schweren Kuhjungenstiefeln (unlöblich: Cowboyboots) steigen. Wie es sich für einen kultivierten Rentner gehört, beschliesse ich den Tag bei einem Vollbad mit Schaum. Nebenher telefoniere ich mit Frau Pontecorvo und vernehme, dass mich Hund Dixon kaum vermisst.
21.00 Uhr Zu guter Letzt genehmige ich mir einen Whiskey aus der Minibar und falle fix und foxi ins Bett. Gute Nacht.