26. April 2019 – John Audubon

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute möchte ich an einen der bekanntesten amerikanischen Ornithologen und Zeichner erinnern.

John Audubon wurde am 26. April 1785 als Sohn eines französischen Schiffskapitäns und Plantagenbesitzers auf dem Inselstaat Haiti geboren. Weil seine Mutter kurz nach der Geburt starb, ging sein Vater nach Frankreich zurück und ermöglichte es dem Buben, seine Jugend im schönen Nantes zu verbringen.

Um dem Wehrdienst in der Armee Napoleons zu entgehen, entschloss sich der junge John, nach Amerika zu gehen und sich auf dem Familiengut Mill Grove nahe Philadelphia niederzulassen. Dort lebte der mittlerweile 20jährige als Jäger, Händler und Tierpräparator. Ausserdem heirate er die hübsche Lucy Bakewell und schrieb es sich auf die Fahnen, nach Henderson im Bundesstaat Kentucky zu gehen, um dort einen Krämerladen zu eröffnen. Zeitgleich führte der Tierliebhaber die vermutlich ersten Vogelberingungen auf dem nordamerikanischen Kontinent durch und fand heraus, dass Singvögel jedes Jahr zum gleichen Nistplatz zurückkehren – wie aufregend.

Während einer Geschäftsreise im Jahre 1810 traf er auf Alexander Wilson, der zu den grössten amerikanischen Vogelkundler seiner Zeit zählte. Die beiden Männer freundeten sich an und John Audubon entwickelte den ambitionierten Plan, alle Vogelarten Nordamerikas zu katalogisieren. Zusammen mit einem Assistenten fuhr er auf dem Mississippi River flussabwärts und schoss täglich bis zu 100 Vögel. Die Kadaver fixierte er anschliessend mit feinen Drähten und brachte sie als Zeichnung auf Papier. So entstanden in kürzester Zeit zirka 450 kolorierte Bildtafeln, die mehr als 1.000 Vogelarten zeigten.

John Audubon fand schnell einen Verleger und brachte wenig später das Buch “Birds of America” (Die Vögel Amerikas) auf den Markt. Die Publikation war ein voller Erfolg und machte den Forscher weltbekannt.

Noch heute gilt sein Werk als Massstab zeichnerischen Könnens für Naturmaler. Darüber hinaus geniesst der gute Mann noch immer grösste Beliebtheit in den Vereinigten Staaten und Kanada. Nach seinem Ableben im Jahre 1851 wurden zahlreiche Brücken, Strassenzüge, Parkanlage und sogar Gebäude nach ihm benannt – wie schön.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

16. April 2019 – Lucius D. Clay

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Sehr geehrte Damen und Herren,

auf der Militärakademie in West Point, NY versammeln sich just heute unzählige Patrioten, um das Grab des am 16. April 1978 verstorbenen General Lucius D. Clay zu besuchen.

Wie jedes Kind weiss, wurde Lucius D. Clay am 23. April 1898 als Sohn des Senators von Georgia – Alexander Stephens Clay – geboren. Mit 20 Jahren schloss er die Militärakademie in West Point mit grossem Erfolg ab und trat ins Armee Ingenieur-Korps ein. Während des zweiten Weltkriegs diente der unerschrockene Mann in Europa und wurde mit der Aufgabe betraut, den zerstörten Hafen von Cherbourg in der Normandie instand zu setzen.

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Lucius D. Clay

In den folgenden Jahren stieg Lucius D. Clay zum Militärgouverneur der amerikanischen Zone auf und schrieb es sich auf die Fahnen, die Demokratisierung im vom Krieg zerstörten Deutschland voranzutreiben. Unter anderem war er auch Initiator der Berliner Luftbrücke und sorgte dafür, dass die Menschen im eingekesselten Berlin mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt wurden – wie aufregend.

Nach seinem Austritt aus dem Militärdienst machte er sich in diversen Wirtschaftsunternehmen verdient und wurde von Präsident John F. Kennedy Anno 1961 zum persönlichen Vertreter in West-Berlin ernannt.

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Ausbau der Clayallee, 1952
Bundesarchiv Bild 183-13498-0008 / CC BY-SA 3.0 de

Besonders in der Deutschen Hauptstadt ist sein Name noch heute allgegenwärtig.
Unter anderem wurde die 4,5 Kilometer lange Kronprinzenallee in Berlin am 1. Juni 1949 in die Clayallee umbenannt. Ferner wurde Lucius D. Clay im Jahre 1953 die Ehrendoktorwürde der Freien Universität verliehen. Selbstverständlich wurde der weitsichtige Mann fünf Jahre vor seinem Tod auch mit dem Konrad-Adenauer Preis der Deutschland Stiftung ausgezeichnet.

Lucius D. Clay starb am 16. April 1978 im Alter von 79 Jahren auf seinem Anwesen in Chatham (Massachusetts). Letztendlich wurde Herr Clay auf dem Friedhof der Militärakademie in West Point, NY zu Grabe getragen.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

12. April 2019 – Happy Birthday Ed O’Neill

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Bild: iDominick / CC BY-SA 2.0

Sehr geehrter Leser,

heute am 12. April 2019 feiert der amerikanische Film- und Seriendarsteller Edward Leonard O’Neill seinen 73. Geburtstag.

Der gute Mann erblickte am 12. April 1946 im ländlichen Youngstown im Bundesstaat Ohio das Licht der Welt. Schon in jungen Jahren hegte der Sohn irischer Einwanderer den Herzenswunsch, ein Profisportler zu werden. Als er mit 23 Jahren von den “Pittsburgh Steelers” zu einem Football Training eingeladen wurde, musste er jedoch erkennen, dass sein Talent kaum für den Profibereich ausreicht. Schlussendlich fasste er den Entschluss, als Stahlarbeiter und Gebrauchtwarenhändler seine Brötchen zu verdienen. Nebenher agierte er für viele Jahre als Laiendarsteller am “Youngstown Theater”.

Im Sommer 1977 war er seines tristen Lebens überdrüssig und zog kurzerhand nach New York, um sich für die Broadway Produktion “Knockout” zu bewerben. Edward O’Neill wurde prompt engagiert und schaffte es, in den folgenden Jahren weitere Musical- und Theaterrollen am Broadway zu ergattern. Ferner bekam er auch die Chance, bei internationalen Filmproduktionen wie “Cruising” (1980), “Die Hunde des Krieges” (1981) sowie der Fernsehserie “Miami Vice” (1984) mitzuwirken.

Als ihm im Winter 1986 die Hauptrolle für die FOX Serie “Married with Children” angeboten wurde, konnte keiner ahnen, dass dieses Fernsehspiel über 259 Episoden laufen und Ed O’Neil zu einem der bekanntesten Schauspieler der Welt machen würde. In der besagten Serie schlüpfte Ed O’Neil für 11 Jahre in die Rolle des frustrierten Schuhverkäufers Al Bundy, der sich mit seiner kaufsüchtigen Frau Peggy und den missratenen Kindern Kelly und Bud herumschlagen muss.

Die Serie wurde bis 1997 mit grossem Erfolg produziert und machte auch den Fernsehsender FOX in aller Welt bekannt. Wegen zu hoher Gagenforderungen der Hauptdarsteller wurde das Sendeformat im Sommer 1997 leider eingestellt.

In den folgenden Jahren brillierte Ed O’Neill in diversen Lichtspielhauserfolgen sowie dem fiktiven Dokuspiel “Modern Family”, das seit 2009 auf ABC zu sehen ist.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

9. April 2019 – Sacco und Vancetti

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Sehr geehrte Damen und Herren,

die italienische Gemeinde in den Vereinigten Staaten gedenkt heute den italienischen Einwanderern Ferdinando Sacco und Bartolomeo Vanzetti.

Die Herren emigrierten Anno 1908 unabhängig voneinander nach Amerika und hielten sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Beide begegneten sich im Mai 1917 zum ersten Mal und fassten den Entschluss, sich der anarchistischen Arbeiterbewegung um Luigi Galleani anzuschliessen. Damit gerieten Sacco und Vanzetti prompt in den Focus der Behörden und wurden als “kriminelle Ausländer” abgestempelt.

Zwei Jahre später wurden ein Geldtransporter sowie ein Lohnbuchhalter überfallen.
Die unbekannten Täter erbeuteten knapp 16.000 Dollars und flüchteten unerkannt in einem dunkelblauen Buick. In Folge dessen wurden Sacco und Vanzetti verhaftet und auf der Polizeistation von Brockton, MS getrennt voneinander verhört. Ihnen wurde vorgeworfen, Anarchisten zu sein und staatsgefährdende Ideologien zu verfolgen. Ausserdem wurde ihnen unterstellt, Drahtzieher der beiden Überfälle gewesen zu sein. Obgleich Ferdinando Sacco über ein stichhaltiges Alibi verfügte, wurden sie vor Gericht gestellt und am 23. August 1927 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Erst 50 Jahre später wurden die Italiener durch den Gouverneur von Massachusetts – Michael Dukakis – rehabilitiert. Dukakis sagte, “dass das Verfahren von Vorurteilen gegen Ausländer und Feindlichkeiten gegenüber politischen Ansichten geprägt war. Das Verhalten der Behörden wirft einen ernstlichen Zweifel auf ihre Fähigkeit, ein unvoreingenommenes Verfahren zu gewährleisten”.

An diesem Beispiel sieht man anschaulich, dass man Menschen nicht anhand ihrer Nationalität beurteilen darf. Besonders die italienischen Einwanderer, die im frühen 20. Jahrhundert nach Amerika kamen, haben sich wie keine andere Volksgruppe integriert und den Vereinigten Staaten viele Vorteile gebracht.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

5. April 2019 – Douglas MacArthur

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Tagebuchleser,

Herr Douglas MacArthur starb just heute vor 55 Jahren in Washington DC. Der gute Mann war Brigadegeneral im 1. Weltkrieg, General der amerikanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg sowie einer der Oberbefehlshaber über die amerikanische Truppen im Südwestpazifik. Ferner wurde er auch während des Koreakriegs mit der wichtigen Aufgabe betraut, UNO Schutztruppen zu befehligen und die Landung bei Incheon in die Wege zu leiten.

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Douglas MacArthur

Während seiner militärischen Laufbahn wurde der Soldat mit unzähligen Orden und Ehrungen bedacht. Unter anderem wurden Douglas MacArthur nicht nur die “Medal of Honor”, das “Service Cross” mit zweifachem Eichenlaub und der “Silver Star” sondern auch das “Purple Heart” sowie das begehrte “President Unit Citation” mit sechsfachem Eichenlaub verliehen. Unbestritten zählt Douglas MacArthur damit zu den meistdekorierten Soldaten in der Geschichte der amerikanischen Streitkräfte – wie schön.

Nach seiner Dienstzeit in Asien, kehrte Douglas MacArthur in die Vereinigten Staaten zurück und hielt vor dem Kongress eine bewegende Abschiedsrede.

Douglas MacArthur sagte:

“… The world has turned over many times since I took the oath on the plain at West Point, and the hopes and dreams have long since vanished, but I still remember the refrain of one of the most popular barracks ballads of that day which proclaimed most proudly that old soldiers never die; they just fade away.”

Danach lies er sich in New York nieder und verfasste einige Bücher. Darüber hinaus schrieb er es sich auf die Fahnen, an angesehenen Militärakademien als Redner aufzutreten und über seine Einsätze besonders während des Pazifikkriegs zu berichten. Schlussendlich starb Douglas MacArthur am 5. April 1964 im “Walter Reed Medial Center” in Washington DC an einer Leberzirrhose.

Seit seinem Tod wurden zu Douglas MacArthurs Ehren viele Denkmäler errichten. Unter anderem können Besucher sein Grab im “General Douglas MacArthur Memorial” in Norfolk, VA besuchen. Ausserdem wurde ein Tunnel des legendären Highway 1 in San Francisco, CA nach Douglas MacArthur benannt.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg