15. Januar 2019 – Lustige Stunden am Hundestrand

07.45 Uhr Während Nichtsnutze im Bett verweilen und kaum etwas für das Allgemeinwohl beitragen, stehe ich heute besonders früh auf und läute den sonnigen Morgen mit dem Frühsport auf der Terrasse ein. Wie es sich gehört, lockere ich meine Muskulatur redlichst und vergesse auch nicht, einen Purzelbaum zu schlagen – das macht Spass.
08.15 Uhr Nachdem ich mich ertüchtigt habe, lasse ich die Badewanne mit Wasser volllaufen und gebe etwas Rosenöl dazu. Im Anschluss entspanne ich mich und blättere interessiert in der “Naples Daily News” (löblich: Naples tägliche Neuigkeiten). Unter anderem bringe ich heraus, dass sich gestern entlang der 5th Avenue ein langer Stau gebildet hat. Ich staune nicht schlecht und lese weiter, dass ein unterbelichteter Jugendlicher (4) beim Versuch, die Schnellstrasse zu überqueren, von einem Lastwagen überrollt wurde – das ist wieder typisch.


Hund Dixon ist brav

09.15 Uhr Kopfschüttelnd beende ich die Morgenwäsche und greife zum Frotteehandtuch, um mich sorgsam abzutrocknen. Danach schlüpfe ich in modische Freizeitkleidung und erkläre Hund Dixon, dass wir nun ein reichhaltiges Frühstück einnehmen werden. Der Rüde ist kaum zu bändigen und rennt kläffend in die Küche.
09.45 Uhr Kurz vor dem Zehnuhrläuten lasse ich mich am Frühstückstisch nieder und stärke mich mit vitaminreichen KELLOGGS Strawberry Krispies (löblich: Erdbeer Knusprigs). Ausserdem tippe ich Georgs Telefonnummer in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) ein und frage nach, ob mich die Verwandten an den Strand begleiten möchten. Mein Bruder seufzt laut und setzt mich darüber in Kenntnis, dass er Maria zum Schönheitssalon und anschliessend zur Nagelmaniküre begleiten muss – wie schade.


Meine praktische Schwarzbeere

10.30 Uhr Trotz der Absage lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und bereite für den Strandausflug eine kleine Brotzeit zu. Neben zwei Dosen Dr. Pepper Limonade, verfrachte ich ausserdem drei reichbelegte Sandwiches sowie eine Banane in einen praktischen Jutebeutel. Ferner stecke ich auch etliche Kauknochen sowie einen Tennisball dazu und animiere das Haustier, mir unauffällig zum Chevrolet Suburban zu folgen.
11.00 Zu stimmungsvoller WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik gleite ich vom Grundstück und schlage den Weg gen Westen ein. Während die “American Idol” (löblich: Amerikanisches Vorbild) Teilnehmerin Brandy Neelly ein belangloses Lied trällert, beschleunige ich den SUV auf schwindelerregende 30 Meilen pro Stunden und lasse mir den milden Fahrtwind durchs Haar wehen – was kann es schöneres geben.

11.30 Uhr Nach sieben zurückgelegten Meilen erblicke ich den azurblauen Golf von Mexiko und erkläre dem Vierbeiner, dass wir zeitnah am städtischen “Dog Beach” (löblich: Hundestrand) eintreffen und mit der Filzkugel spielen werden – das macht Spass.
11.45 Uhr Nachdem ich das Auto sicher geparkt habe, lasse ich Dixon von der Ladefläche springen und schlendere mit einem lustigen Lied auf den Lippen zum Wasser. Mein tierischer Begleiter folgt mir schnüffelnd und nimmt sich das Recht heraus, zwei Windhunde argwöhnisch ins Visier zu nehmen. Obgleich ich Dixon anhalte, brav zu sein, flitzt er zu den Greyhounds und bricht in lautes Bellen aus. Augenrollend geselle ich mich zu der besorgten Hundebesitzerin und gebe zu Protokoll, dass mein Haustier ein Maulheld ist und jeden Hund anbellt. Die Dame (45) gibt sich erleichtert und entgegnet, dass ihre beiden Windhunde sehr ängstlich sind – das ist mir Wurst.
12.30 Uhr Wenig später verabschiedet sich die kleine Frau und wir haben den Strandabschnitt für uns alleine. Bei einer leichten Brise werfe ich Dixon den Tennisball zu und animiere ihn, den Möwen hinterher zu jagen.
13.30 Uhr Weil der Frechdachs aus dem Hecheln gar nicht mehr herauskommt, nehme ich unter einer schattenspendenden Königspalme platz und hole die mitgebrachte Brotzeit aus meinem Beutel. Dixon leckt sich die Lefzen und freut sich, als ich ihn vom Sandwich abbeissen lasse – da kommt besonders grosse Freude auf.


Ich beisse kraftvoll zu

14.00 Uhr Um keinen Hitzeschlag zu riskieren, rapple ich mich auf und kehre zum Auto zurück. Wie es sich für einen Tierfreund gehört, helfe ich Dixon auf die Ladefläche und stelle dann die Klimaanlage auf die höchste Stufe ein.
14.45 Uhr Endlich bin ich wieder zu Hause und kann den Napf meines tierischen Mitbewohners mit gesundem Trockenfutter auffüllen. Anschliessend strecke ich auf dem bequemen Kanapee die Beine aus und döse prompt ein.
15.45 Uhr Ich öffne die Augen und registriere, dass es für das Nachtmahl noch zu früh ist. Um nicht der Langeweile zu verfallen, hole ich den Besen aus der Garage und sorge auf der Einfahrt für Sauberkeit. Nebenher tratsche ich angeregt mit Frau Pontecorvo und vernehme, dass meine Nachbarin morgen zum Zahnarzt gehen wird – jaja.
16.30 Uhr Fünfundvierzig Minuten später stelle ich die Kehrutensilien in die praktische Doppelgarage zurück und begebe mich in die Küche, um für das Nachtmahl zu sorgen. Um mir nicht stundenlang die Beine in den Bauch stehen zu müssen, verfrachte ich kurzerhand eine TOMBSTONE Fertigpizza in den Backofen und zaubere dazu einen nahrhaften Beilagensalat mit perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen.


Pizzas sind vitaminreich

17.30 Uhr Redlichst gesättigt nehme ich die leistungsstarke Geschirrspülmaschine in Betrieb und lege dann die Beine vor der Glotze hoch. Um auf dem Laufenden zu bleiben, gebe ich mich den FOX Nachrichten hin und mache mich über die aktuellen Geschehnisse in der Welt schlau.
18.30 Uhr Um auf andere Gedanken zu kommen, wechsle ich zur besten Sendezeit auf den Premiumkanal HBO, um mich der Serie “True Detective” hinzugeben. In der dritten Staffel ermitteln zwei Polizisten im ländlichen Arkansas und müssen das verschwinden zweiter Jugendlicher aufklären – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zweistündigem Nervenkitzen beende ich den Fernsehabend und verabschiede mich gähnend ins Schlafzimmer. Gute Nacht.