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der Mistelbaum ist in allen Teilen der Welt in tropischen, subtropischen und gemässigten Zonen zu finden. Angesehene Forscher gehen davon aus, dass es derzeit über 1.000 verschiedene Arten dieses Sandelholzgewächses weltweit gibt. Die Mistel wird in der Botanik als immergrüner Halbschmarotzer beschrieben, der auf Bäumen oder in Sträuchern gedeiht. In der modernen Pflanzenheilkunde wird die Mistel gegen Bluthochdruck, Rheuma, Krampfadern und Schwindel eingesetzt.
Ein Mistelzweig
Nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Kanadier und Engländer hängen zur Weihnachtszeit Mistelzweige in die Türrahmen. Schon seit Jahrhunderten gehört der Beerenzweig zur weihnachtlichen Dekoration. Ferner heisst es, dass es grosses Glück bringt, wenn man eine andere Person unter einem Mistelzweig küsst. Woher dieser sonderbare Brauch stammt, konnte bisher nicht entgültig geklärt werden.
Fest steht nur, dass die Mistel bereits bei den Kelten als Symbol der “ewigen Liebe” galt. Auch in der germanischen Mythologie wurde die Mistel als heilige Pflanze verehrt. Es wird erzählt, dass Baldur – der nordische Gott der Sonne und des Sommers – eines Nachts davon träumte, ermordet zu werden. Seine besorgte Mutter Friggs lies sich daraufhin von allen Elementen versichern, ihrem geliebten Sohn nichts anzutun. Friggs überging allerdings die Mistel und musste mit ansehen, wie Loki – der Gott des Feuers und des Bösen – Baldur mit einem Mistelpfeil ermordete. Daraufhin verschwand alles Schöne und Friedliche von der Welt.
Baldur stirbt durch einen Mistelzweig
Mit den ersten Siedlern schwappte dieses Ritual auch nach Nordamerika und gilt heutzutage zu den beliebtesten Weihnachtsbräuchen überhaupt. Standesgemäss wird der Mistelzweig am 26. Dezember abgehängt und über einem offenen Feuer verbrannt.
Ich wünsche allen Lesern einen gesegneten zweiten Weihnachtsfeiertag.
Reinhard Pfaffenberg