20. Februar 2015 – In der Edison Mall

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08.00 Uhr Ich öffne die Augen und werde Zeuge, wie Hund Dixon ans Bett schleicht und komische Laute von sich gibt. Um dem Rüden etwas Gutes zu tun, stehe ich auf und öffne die Terrassentüre. Mein Haustier wedelt freudig mit der Rute und verabschiedet sich bellend zum Teich – wie schön

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Hund Dixon weckt mich

08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik absolviert habe, rufe ich bei meinen Verwandten an und erkundige mich nach dem Rechten. Mein Bruder legt beste Laune an den Tag und meint, dass Maria unbedingt nach Fort Myers krusen und die “Edison Mall” besuchen möchte. Obgleich ich keine grosse Lust habe, gebe ich mich nach kurzem Zögern geschlagen und erwähne, dass ich in zwei Stunden im Lowbank Drive sein werde.
09.30 Uhr Als der Minutenzeiger meines goldenen Chronographens auf halb Zehn deutet, steige ich aus der Badewanne und werfe mich in Schale. Um eine gute Figur abzugeben, ziehe ich eine Blautschiens an und vergesse auch nicht, in ein T-Hemd mit “Naval Air Station Pensacola” Aufdruck zu schlüpfen. Danach nehme ich ein kleines Frühstück ein und telefoniere mit Edelbert. Als ich den schlauen Mann einlade, uns in die Mall zu begleiten, windet er sich aus der Verantwortung und flunkert, dass er sich den Magen verdorben hat – das kann jeder behaupten.
10.00 Uhr Trotzdem lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und pfeife auf den Fingern. Hund Dixon stürmt prompt ins Haus und ist begeistert, als ich ihm von unserem Ausflug erzähle. Bevor ich mich versehe, rennt der Vierbeiner in die Garage und hüpft fiepend in den Chevrolet.

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Das Ferienhaus im Lowbank Drive

10.30 Uhr Pünktlich treffe ich im Lowbank Drive ein und mache es mir zur Aufgabe, am Ferienhaus zu klingelt. Maria bittet mich zuvorkommend herein und kredenzt köstliche Pfannkuchen mit Apfelfüllung. Ferner tratsche ich mit Georg und bringe heraus, dass mein Bruder ein Schuhgeschäft besuchen und bequeme Mokassins anprobieren möchte – das kann heiter werden.
11.15 Uhr Wenig später kann die Reise losgehen. Weil ich mich im Collier- und Lee County bestens auskenne, erkläre ich mich bereit, als Schoffeur zu fungieren. Als Kavalier der alten Schule helfe ich Maria auf den Beifahrersitz und gebe Georg zu verstehen, dass er sich den Rücksitz mit Dixon teilen muss. Anschliessend presche ich in Richtung Norden davon und lege die 32 Meilen lange Wegstrecke in nicht einmal fünfundvierzig Minuten zurück.
12.15 Uhr Nachdem wir endlich einen Stellplatz für den SUV gefunden haben, schlendern wir in das Einkaufszentrum. Ich wische mir den Schweiss von der Stirn und informiere, dass meine trockne Kehle dringend geölt werden muss. Als ich zu einer STARBUCKS Filiale deute, tippt sich Maria an die Schläfe und wirft ein, dass sie die anstrengende Reise auf sich genommen hat, um ein kleines Vermögen aus dem Fenster zu werfen. Mein Bruder nickt eifrig und meint, dass ich gerne meine eigenen Wege gehen kann – wie unlöblich.

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Ich trinken Kaffee / Bild: Nevit Dilmen / CC BY-SA 3.0

12.45 Uhr Während meine Verwandten ins MACY’S Kaufhaus stürmen, kehre ich seufzend in das Kaffeehaus ein und bestelle einen Milchkaffee sowie eine Zimtschnecke. Im Anschluss setze ich mich an einen Fenstertisch und lasse Dixon ins vitaminreiche Backwerk beissen – schmeckt gar nicht schlecht.
13.30 Uhr Nach der Pause zücke ich die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und tippe Georgs Nummer ins Tastenfeld ein. Mein Bruder meldet sich prompt und setzt mich darüber in Kenntnis, dass seine Ehefrau gerade einen Badeanzug anprobiert. Ich rolle mit den Augen und entschliesse mich, ziellos durch die Mall zu laufen und die Auslagen in den Schaufenstern zu begutachten.
14.15 Uhr Letztendlich lande ich in einem Musikgeschäft und halte ein kurzes Schwätzchen mit dem Verkäufer. Der gute Mann macht mir die aktuellen Landmusikscheiben schmackhaft und unterbreitet, dass Aaron Watson ein neues Studioalbum veröffentlicht hat. Ich fackle nicht lange und gebe den Heini zu verstehen, dass ich ein Exemplar kaufen werde – da kommt Freude auf.


Aaron Watson – The Underdog

14.45 Uhr Anschliessend sehe ich mich in einer Schokoladenfachhandlung um und ordere bei einer übergewichtigen Verkäuferin zwei Tafeln Nougatschokolade, Tiramisupralinen sowie lustige Schokoladenkekse. Just als ich der Dame 29 Dollars aushändige, surrt mein Schnurlostelefon und ich habe das Vergnügen, erneut mit Georg sprechen zu können. Mein Bruder gibt sich gestresst und beteuert, dass Maria nun alle Einkäufe erledigt hat und einen Becher Kaffee trinken möchte. Ich atme tief durch und antworte, dass ich gleich im Starbucks sein werde.
15.15 Uhr Nörgelnd laufe ich zum Kaffeehaus und stelle fest, dass meine Verwandten nicht nur eine Sonnenbrille, sondern auch Wohnzimmergardinen, eine Stehlampe und ein Windspiel für den Garten gekauft haben. Ich lasse mich kopfschüttelnd neben meinen Liebsten nieder und genehmige mir ebenfalls Kaffee und Kuchen – das tut gut.
16.00 Uhr Nachdem ich den Waschraum aufgesucht habe, laufen wir plaudernd zum Auto zurück und treten die Heimfahrt an. Maria ist besonders redselig und berichtet, dass sie am Abend mit Herrn und Frau Porello ins Lichtspielhaus gehen wird. Mein Bruder schlägt in die gleiche Kerbe und kündigt an, dass im SILVERSPOT CINEMA der spannende Kriegsfilm “American Sniper” gezeigt wird – das soll mir auch Recht sein.
16.15 Uhr Endlich bin ich wieder daheim und kann Dixons Napf mit Trockenfutter auffüllen. Darüber hinaus verfrachte ich die neue Aaron Watson Kompaktscheibe in die Musikanlage und lege mich aufs Kanapee. Bereits nach wenigen Sekunden döse ich ein und träume von Weihnachtsfest in Toronto – das war schön.
17.15 Uhr Da die Sonne bald hinter einem Palmenhain verschwinden wird, verzichte ich ausnahmsweise auf die Anschnurseelsorge. Stattdessen mache ich mich in der Küche nützlich und zaubere Farfalle (löblich: Schmetterlingsnudeln) mit Pesto aus dem Glas – wie gut das duftet.

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Lustige Schmetterlingsnudeln

18.00 Uhr Nach der feinen Brotzeit nehme ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb und kann es kaum noch erwarten, den nervenaufreibenden Tag im Wohnzimmer zu beschliessen. Völlig erschöpft lege ich die Beine vor der Glotze hoch und folge interessiert den Nachrichten auf FOX.

19.00 Uhr Nachdem ich mich über die politischen Geschehnisse schlau gemacht habe, wähle ich den Bezahlsender HBO aus, um bei der seichten Komödie “Little Miss Sunshine” die Seele baumeln zu lassen.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung schalte ich den Farbfernseher aus und rufe Hund Dixon ins Haus. Im Anschluss reguliere ich die Klimaanlage und lege mich schlafen. Gute Nacht.