23. September 2014 – Kenny Chesneys – The Big Revival

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08.00 Uhr Ich öffne die Augen und höre auf der Frequenz von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) ein neues Kenny Chesney Lied. Ferner erzählt der Moderator, dass der Künstler just heute sein 15. Studioalbum herausgebracht hat. Weil mir die Musik sehr gut gefällt, hüpfe ich aus dem Bett und laufe zum Heimrechner.
08.30 Uhr Während sich Hund Dixon über einen Kauknochen hermacht, segle ich auf Amazon.com und mache es mir zur Aufgabe, sämtliche Lieder der neuen Scheibe auf meinen Heimrechner zu laden – da kommt Freude auf.


Kenny Chesney – The Big Revival

09.00 Uhr Nachdem ich die EmPe 3 Dateien auf einen Silberling gebrannt und die Kaffeemaschine in Betrieb genommen habe, verabschiede ich mich ins Bad. Wie es sich gehört, wasche ich mich ordentlich und lausche nebenher stimmungsvollen Kenny Chesney Kompositionen. Dummerweise wird mein Müssiggang bald durch schrilles Telefonbimmeln gestört. Edelbert meldet sich in der Leitung und erinnert, dass wir um halb Elf verabredet sind. Selbstverständlich nicke ich eifrig und stelle klar, dass er mich pünktlich im “Mangrove Cafe” antreffen kann.
10.00 Uhr Nach dem Badespass schlüpfe ich in legere Kleidung und lasse den Rüden wissen, dass wir jetzt Prof. Kuhn besuchen werden. Das Haustier hüpft freudig auf und ab und rennt wie ein Wilder zum Auto.
10.30 Uhr Am Ziel angekommen, parke ich den PS-strotzenden SUV direkt vor der Gaststätte und habe das Vergnügen, Edelberts Hand zu schütteln. Der schlaue Mann lotst uns plappernd in die gutbesuchte Wirtschaft und kündigt an, dass er nach der wichtigsten Mahlzeit des Tages eine Kartusche für seinen Heimrechnerdrucker kaufen muss. Ich zucke mit den Schultern und entgegne, dass wir im “Naples Pen & Paper” (löblich: Naples Stifte und Papier) Fachgeschäft bestimmt fündig werden.
11.00 Uhr Zuerst nehmen wir jedoch das Frühstück ein und stärken uns mit vitaminreichen Rühreiern, röschen Speckstreifen und frischen Früchten. Bei dieser Gelegenheit redet mein Tischnachbar ohne Unterlass auf mich ein und rechnet vor, dass er in 18 Tagen seinen Sohn im Sonnenscheinstaat begrüssen kann. Edelbert schwärmt in den höchsten Tönen und verkündet, dass er mit Herrn Peter schöne Ausflüge unternehmen und eventuell sogar ein Theaterstück im örtlichen Schauspielhaus anschauen wird – wie langweilig.
11.45 Uhr Kurz vor dem Zwölfuhrläuten verlassen wir das Restaurant und laufen zum Schreibwarenladen. Ein zuvorkommender Mitarbeiter wünscht uns einen guten Tag und lotet aus, ob er uns helfen kann. Der Professor kommt sogleich auf den Grund unseres Kommens zu sprechen und sagt, dass er einen Toner für seinen in die Jahre gekommenen Epson Drucker benötigt. Der Heini hinter dem Tresen schaut skeptisch drein und erwidert, dass Zubehörteile für dieses Modell nicht mehr lieferbar sind – wie unlöblich.
12.15 Uhr Missmutig kehren wir zu Edelberts Wohnkomplex zurück und sind einstimmig der Meinung, dass man der heutigen Wegwerfgesellschaft gar nicht mehr entkommen kann. Edelbert seufzt laut und bestätigt, dass er den Drucker erst vor 7 Jahren gekauft hat und nun gezwungen ist, ein Vermögen für ein neues Modell auszugeben.

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Ich fröne meinem Lieblingsradiosender

12.45 Uhr Nachdem ich mich von meinem Bekannten verabschiedet habe, trete ich die Heimreise an und fröne dem Qualitätsprogramm meines Lieblingsradiosenders . Wie nicht anders zu erwarten, spielen die Verantwortlichen erneut Lieder des brandneuen Kenny Chesney Albums “The Big Revival” – wie schön.
13.30 Uhr Zurück im Willoughby Drive, lasse ich mich aufs Sofa fallen und schliesse die Augen. Nach wenigen Augenblicken döse ich ein und träume von meiner ersten Reise nach Florida – das waren noch bessere Zeiten.
14.30 Uhr Ich erwache ausgeruht und nutze die himmlische Ruhe, um der Kunst zu frönen. Da meine Aquarelle sehr begehrt sind, spanne ich einen Malkarton auf der Tischstaffelei und beginne, ein Strandmotiv auf die graue Unterlage zu bringen. Währenddessen gebe ich mich abermals der Kenny Chesney Kompaktscheibe hin und registriere, dass dem 46jährigen mit “The Big Revival” ein Meisterwerk gelungen ist.

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Ein neues Meisterwerk

15.30 Uhr Nach einer Stunde wasche ich den Pinsel aus und lege das Aquarell zum trocknen auf die Terrasse. Danach genehmige ich mir ein Budweiser und komme meinen Pflichten als Anschnurseelsorger nach. Auch heute rufe ich Depeschen besorgter Eltern ab und helfe verzweifelten Menschen bei schwerwiegenden Problemen.
16.15 Uhr Leider wird die Beratungsarbeit zeitnah durch lautes Telefonbimmeln unterbrochen. Diesmal meldet sich meine unterbelichtete Mieterin und teilt mir mit, dass sich der englische Pensionsgast, der derzeit im Gästezimmer logiert, in den Schirmständer erbrochen hat. Ich mache grosse Augen und bringe heraus, dass Sandra den Schirmständer mit dem Dampfreiniger aussprühen musste – wie unlöblich.
16.45 Uhr Nachdem ich dem Kind gut zugeredet habe, beende ich das Gespräch und schalte die neuen Einträge im Gästebuch frei. Im Anschluss laufe ich in die Küche und kredenze meinem Haustier eine Portion Trockenfutter. Ferner backe ich eine TOMBSTONE Fertigpizza auf und verzehre dazu einen Tomatensalat – das schmeckt.
18.00 Uhr Als die Geschirrspülmaschine endlich läuft, trinke ich ein weiteres Bier und lasse den Tag vor der Glotze ausklingen. Um auf dem Laufenden zu bleiben, schaue ich mir die Nachrichten an und lerne, dass sich auf dem Atlantik ein Tropensturm zusammenbraut, der am Wochenende auf das Festland treffen könnte.

19.00 Uhr Trotz der schlechten Nachrichten lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und schalte auf HBO um. Ich lehne mich entspannt zurück und gebe mich dem Fernsehspiel “Ian Fleming” hin, das aus dem Leben eines englischen Schriftstellers erzählt. Ich staune nicht schlecht und erfahre, dass Herr Fleming nicht nur ein Spion war, sondern auch als Autor grosse Erfolge feierte. Unter anderem veröffentlichte der gute Mann in den 1950er und 1960er Jahren etliche James Bond Romane – wie aufregend.
21.00 Uhr Nach zwei Episoden beende ich den Fernsehabend und stelle das Bierglas in die Spüle. Anschliessend wasche ich mir die Hände und lege mich erschöpft ins Bett. Gute Nacht.