24. Dezember 2013 – Ein Abendessen im Kreise der Familie

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07.45 Uhr Mein Bruder weckt mich unsanft und sagt, dass er mit Dixon einen Spaziergang unternehmen will. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und lasse Georg wissen, dass der Vierbeiner am frühen Morgen sehr störrisch sein kann. Um schlimmeres Unheil abzuwenden, rate ich dazu, das Tier an der kurzen Leine zu halten und anderen Hunden aus dem Weg zu gehen.

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Meine praktische Schwarzbeere

08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik absolviert habe, werfe ich einen Blick auf die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und bemerke, dass eine Depesche eingegangen ist. Ich nehme die Nachricht neugierig in Augenschein und lese, dass Sandra die Feiertage bei ihren Eltern verbringt. Ich antworte prompt und erkläre dem Mädchen, dass in Amerika das Christkind erst am 25. Dezember kommt. Nach wenigen Sekunden trudelt eine Antwort ein und ich bringe heraus, dass meine Mieterin bereits heute reich beschenkt wurde – das ist wieder typisch.
09.00 Uhr Weil Prof. Kuhn auch schon auf den Beinen ist und Maria in der Küche zur Hand geht, laufe ich zügig ins Badezimmer. Ich wasche mich ordentlich und spiele mit dem Gedanken, meine Liebsten am Abend in ein Restaurant auszuführen. Um einen Überblick zu bekommen, navigiere ich mit dem iPad durchs Internetz und erfahre, dass das “Modus Ristorante” an der King Street zu den besten Adressen der Stadt zählt – wie aufregend.
10.00 Uhr Wenig später geselle ich mich in die Küche und höre, dass wir die Kinder gegen 12 Uhr im Eaton Einkaufszentrum treffen werden. Ich schenke mir etwas Kaffee ein und entgegne, dass ich die Spendierhosen angezogen habe und ein opulentes Abendessen im “Modus Ristorante” springen lassen werde. Georg winkt ab und wirft ein, dass wir dort ganz bestimmt keinen Tisch bekommen werden. Maria schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass ich die Familie nach unserer Rückkehr vom Lake Simcoe gerne ins “Zaffron” ausführen kann.
11.00 Uhr Um die jungen Leute nicht warten zu lassen, beenden wir das Frühstück und schlüpfen in warme Winterkleidung. Danach scheuchen wir Dixon zum Grand Cherokee und krusen gemütlich stadteinwärts. Bei dieser Gelegenheit kommt Georg auf den Abend zu sprechen und sagt, dass die jungen Leute die Nacht in seinem Eigenheim verbringen werden. Maria nickt eifrig und meint, dass wir heute auch noch den Christbaum schmücken und im Kreise der Familie zu Abend essen werden – wie schön.

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Morgen kommt das Christkind

11.45 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten erreichen wir das Einkaufszentrum und können das Auto in der Tiefgarage parken. Ich nehme Dixon an die Leine und stelle fest, dass sich sehr viele Menschen im Eaton Centre tummeln. Maria versorgt mich mit Infos und verkündet, dass die vierstöckige Kaufhalle mit ihren 230 Läden das grösste Einkaufszentrum der Provinz Ontario ist – das ist ja allerhand.
12.30 Uhr Wir fahren mit einem gläsernen Aufzug in den vierten Stock und treffen James, Amanda und David im “Indigo Books & Music Store” (löblich: Indigo Bücher und Musik Geschäft) an. Mein Grossneffe (8) hüpft aufgeregt auf und ab und plappert davon, dass sein Vater Kompaktscheiben sowie Bücher ausgesucht hat. James kommt aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und sagt, dass er noch Weihnachtsgeschenke für seine Schwester Laura, deren Lebensgefährten und Sohn Paul besorgen musste.

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Das weltbekannte Eaton Centre; Bild: 분당선M

13.15 Uhr Im Anschluss lotst uns David in den “Disney Store” und behauptet, dass er viele Walt Disney Zeichentrickfilme besitzt. Amanda streicht dem Kleinen über den Kopf und unterbreitet, dass wir heute keine DVDs kaufen werden. Ich gebe der jungen Mutter Recht und erkläre dem 8jährigen, dass womöglich das Christkind einen Film unter den Christbaum legen wird.
14.00 Uhr Bevor wir nach Hause fahren, kehren wir in ein weihnachtlich geschmücktes Starbucks Kaffeehaus ein und lassen uns echten Bohnentrunk sowie Croissants (löblich: französische Hörnchen) munden. Ausserdem planen wir die nächsten Tage und verabreden, dass wir am 27. Dezember nach Gilford reisen sollten.
14.45 Uhr Nun wird es aber Zeit, nach Hause zu fahren und den Christbaum zu schmücken. Ich nehme neben Edelbert auf dem Rücksitz des JEEPS Platz und erfreue mich an stimmungsvollen Carpenters Weihnachtsliedern.

15.30 Uhr Zurück im Stadtbezirk York, laufe ich mit schnellen Schritten ins Haus und hänge meine Winterjacke an die Garderobe. Danach folge ich meinen Verwandten in die gute Stube und werde Zeuge, wie James und Maria den stattlichen Christbaum ins Wohnzimmer schleppen. Weil ich mich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten kann, falle ich in den Ohrensessel und döse bald ein.
16.30 Uhr Nach einer Stunde weckt mich Georg und sagt, dass er nun die Glaskugeln an den Weihnachtsbaum hängen wird. Ich nicke eifrig und ziehe es vor, in die Küche zu gehen und Maria beim Kochen zu beobachten. Meine Schwägerin hantiert gekonnt mit einem Fleischermesser und kündigt an, dass sie in eineinhalb Stunden einen delikaten Braten auf den Tisch bringen wird. Ich bin erfreut und erkundige mich, wo Edelbert und Georg abgeblieben sind. Meine Schwägerin deutet zur Bibliothek und sagt, dass sich die zwei dicke Zigarren angesteckt haben und Whiskey trinken – wie unlöblich.

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Rauchen – Nein Danke

17.00 Uhr Ich treffe auch James zigarrepaffend in der Bibliothek an und vernehme, dass mein löblicher Neffe seiner Ehefrau eine sündteure Halskette schenken wird. Der Bube seufzt laut und rechnet vor, dass er 7000 kanadische Dollars beim Juwelier lassen musste. HEUREKA – solchen Luxus kann ich mir leider nicht leisten.
18.00 Uhr Nachdem wir etliche Bourbon getrunken haben, kehren wir in die gute Stube zurück und sehen, wie Amanda die Kerzen am Christbaum anzündet. Zudem bittet uns Maria ins Esszimmer und kredenzt das Abendessen.
19.00 Uhr Wir verbringen einen wunderschönen Abend und lauschen einer Weihnachtskompaktscheibe der Carpenters. Nebenbei tratschen wir angeregt und vereinbaren, dass wir Morgen nach der Bescherung in die Kirche gehen werden. Ich nippe genüsslich am Weinglas und lote aus, wann Laura, Herr William und der kleine Paul zu uns stossen werden. Georg reibt sich die Hände und sagt, dass er seine Tochter am 26. Dezember erwartet – wie schön.

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20.00 Uhr Nachdem wir das Geschirr in die Spülmaschine verfrachtet haben, beginnt der löbliche Fernsehabend. Wir versammeln uns im Wohnzimmer und schauen uns auf Davids ausdrücklichen Wunsch einen Zeichentrickfilm auf dem Kinderkanal an. Nebenbei schaufle ich Plätzchen in mich hinein und bemerke, dass “Pooh’s Heffalump Halloween Movie” (auf deutsch: Winnie Puuhs Gruselspass mit Heffalump) nicht gerade zu den herausragendsten Walt Disney Produktionen zählt.
22.00 Uhr Weil wir Morgen zeitig aufstehen müssen, schaltet mein Bruder die Glotze aus und wünscht uns angenehme Träume. Zu guter Letzt lasse ich Hund Dixon noch einmal in den Garten hinaus und lege mich dann schlafen. Gute Nacht.