3. November 2017 – Einkäufe für die Verwandtschaft

08.00 Uhr Ich wälze mich ausgeschlafen aus dem Wasserbett und bemerke, dass ich gestern vergessen habe, die Klimaanlage zu regulieren. Weil es viel zu kalt ist, mache ich mich augenblicklich an der Steuereinheit zu schaffen und öffne ausserdem die Terrassentüre. Hund Dixon flitzt freudig nach draussen und schreckt nicht davor zurück, einen Ajaja Vogel zu verscheuchen. Währenddessen lockere ich meine Glieder beim Frühsport – wie schön.


Eine rosa Ajaja

08.45 Uhr Als ich in die gute Stube zurückkehre, schrillt plötzlich das Telefon. Ich nehme den Hörer von der Gabel und bin überrascht, Georgs Stimme in der Leitung zu haben. Mein Bruder plappert ohne Unterlass und erinnert, dass er heute Mittag mit Maria nach Miami ausfliegen wird. Darüber hinaus vernehme ich, dass meine Verwandten während des Wochenendes in einem luxuriösen Hotel logieren und erst am Montag nach Naples reisen werden. Mein Verwandter schnalzt mit der Zunge und bittet mich, bis dahin im Ferienhaus nach dem Rechten zu sehen und Einkäufe zu tätigen – das ist doch eine Selbstverständlichkeit.
09.15 Uhr Nachdem ich das Telefonat beendet habe, verabschiede ich mich ins Bad. Voller Vorfreude lasse ich die Wirbelwanne mit Wasser volllaufen und komme zu dem Ergebnis, dass ich dem Auftrag schon heute nachkommen sollte – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.
10.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 10 Uhr zugeht, setze ich mich an den Küchentisch und verzehre in Dixons Beisein ein kleines Frühstück. Ferner telefoniere ich mit Prof. Kuhn und unterbreite, dass wir in drei Tagen Georg und Maria begrüssen können. In diesem Zusammenhang komme ich auf das Urlaubsdomizil der netten Menschen zu sprechen und gebe zu Protokoll, dass wir im Lowbank Drive vorstellig werden und den Kühlschrank auffüllen sollten. Mein Bekannter nickt eifrig und verspricht, zeitnah loszufahren – wie schön.


Das Ferienhaus meiner Verwandten

11.00 Uhr Pünktlich zum Elfuhrläuten leere ich das Kaffeehaferl und animiere Hund Dixon, mir zum Auto zu folgen. Der Vierbeiner folgt mir brav zum PS-strotzenden SUV und ich mache es mir zur Aufgabe, den CIRCLE K Supermarkt am Piper Boulevard anzusteuern, um frisches Obst, Softdrinks (löblich: Weichgetränke), lustige Knabbereien sowie weitere Produkte des täglichen Bedarfs einzukaufen – was das wieder kostet.
12.00 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit komme ich mit quietschenden Bremsen vor der Villa meiner Verwandten zum stehen. Edelbert ist auch schon vor Ort und informiert, dass er bereits bei Herrn Wang geklingelt hat. Ich werde sogleich hellhörig und erfahre weiter, dass der Motelbesitzer leider nicht zu Hause ist – wie schade.
12.30 Uhr Trotz alledem lassen wir uns die gute Laune nicht verderben und schleppen die Einkaufstüten ins Haus. Während Edelbert die Lebensmittel in den Eiskasten einsortiert, schalte ich die Klimaanlage ein und vergesse auch nicht, am Schwimmbecken für Ordnung zu sorgen. Ich komme aus dem Schwitzen gar nicht mehr heraus und fische abgefallene Palmwedel sowie anderen Tand aus dem Wasser – gleich platzt mir der Kragen.
13.30 Uhr Nach einer geschlagenen Stunde beende ich mein Werk und stelle wohlwollend fest, dass der Professor in der Zwischenzeit den Fussboden in der guten Stube gekehrt und Spinnweben von der Zimmerdecke gewischt hat. Trotzdem beteuert der gute Mann, dass wir Frau Gomez anrufen und sie bitten sollten, am Wochenende den Staubwedel zu schwingen – das ist eine hervorragende Idee.


Ein lustiger Staubwedel

14.00 Uhr Endlich können wir zu den Autos zurückkehren und die Heimfahrt antreten. Edelbert erhebt jedoch den Zeigefinger und schlägt vor, dass wir zuerst zu “Subway’s” rasen und eine Kleinigkeit essen sollten. Ich reibe mir den Bauch und willige prompt ein – immerhin darf das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen.
14.30 Uhr Mit knurrenden Mägen betreten wir das Schnellessgasthaus und ordern am Verkaufstresen zwei mit Schinken und Käse belegte Semmeln. Dazu gibt es durstlöschende 7UP Limonade. Während wir es uns schmecken lassen, erkundigt sich mein Tischnachbar, ob wir im November auch das Vergnügen haben werden, Robert Pfaffenberg im Sonnenscheinstaat begrüssen zu können. Ich spüle meine trockene Kehle mit einem kräftigen Schluck durch und mutmasse, dass der Texaner womöglich in der übernächsten Woche zu uns stossen wird.
15.15 Uhr Redlichst gestärkt verabschiede ich mich vom Professor und kruse zügig nach Hause. Während der kurzweiligen Ausfahrt lausche ich dem Programm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und erfreue mich an angesagten Schlägen (unlöblich: Hits) namhafter Künstler – was kann es schöneres geben.
16.00 Uhr Fix und foxi treffe ich im Willoughby Drive ein und fülle den Napf meines Haustieres mit ROYAL CANIN Trockenfutter auf. Danach falle ich erschöpft aufs Sofa und strecke genüsslich die Beine aus.


Ein leckeres Nachtmahl darf nicht fehlen

17.00 Uhr Ich öffne die Augen und registriere, dass es mittlerweile Abend geworden ist. Während der Rüde ausgelassen am Teich spielt, mache ich mich in der Küche nützlich und sorge für ein prima Nachtmahl. Fachmännisch hantiere ich mit der Pfanne und zaubere gesunde Bratkartoffeln mit Spiegelei – wie aufregend.
18.00 Uhr Nach der Jause nehme ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb und verabschiede mich in den wohlverdienten Feierabend. Um endlich zur Ruhe zu kommen, lege vor der Glotze die Beine noch und schaue mir die Nachrichten sowie eine lehrreiche Politiksendung auf FOX an.

19.00 Uhr Zur Hauptfernsehzeit greife ich auf das NETFLIX Angebot zurück und erfreue mich an der zweiten Staffel der spannenden Fernsehserie “Stranger Things”. Ich öffne zufrieden ein kühles Bier und sehe mich ins Jahr 1984 versetzt – da kommt Freude auf.
21.00 Uhr Nach 120 nervenaufreibenden Minuten betätige ich gähnend den “OFF” (löblich: AUS) Knopf auf der neumodernen Fernbedienung und rufe Dixon ins Haus. Zu guter Letzt verschliesse ich sämtliche Türen und Fenster und lege mich schlafen. Gute Nacht.