21. September 2017 – Ich plane eine Feier

08.00 Uhr Der Radiowecker springt an und ich lerne, dass WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) vom 22. September bis zum 1. Oktober als Sponsor (löblich: Geldgeber) des diesjährigen “Island Hopper” (löblich: Inselspringer) Musikfestivals in Erscheinung treten wird. Ich staune nicht schlecht und erfahre, dass gut zwei Dutzend Landmusikanten in den kommenden Tagen in Fort Myers und Captiva Island aufspielen und für gute Stimmung unter den Zuhörern sorgen werden – das ist phantastisch.


Katze Land – der beste Radiosender

08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik hinter mich gebracht habe, nehme ich Dixons Bürste zur Hand und mache es mir zur Aufgabe, das zerzauste Fell meines Haustieres zu säubern.
09.00 Uhr Im Anschluss verabschiede ich mich schnaufend ins Bad und lasse lauwarmes Wasser in die Wirbelwanne laufen. Weil mir Hygiene und Sauberkeit sehr am Herzen liegen, träufle ich duftendes Rosenöl ins Badewasser und nehme beim Badevergnügen ausserdem den Schwamm zur Hand.
10.00 Uhr Pünktlich zum Zehnuhrläuten präsentiere ich mich in farbenfroher Freizeitkleidung und spiele mit der Idee, das Frühstück auswärts einzunehmen. Weil ein Essen in Gesellschaft viel besser schmeckt, kontaktiere ich Prof. Kuhn und vernehme, dass sich mein Bekannter einen Schnupfen eingefangen hat und heute nicht aus dem Haus gehen wird. Ich zucke mit den Schultern und ringe mich dazu durch, zu “Bob Evans” zu krusen und alleine zu frühstücken. Darüber hinaus erkläre ich dem Vierbeiner, dass wir anschliessend zu “Bob Liquor Store” fahren und alkoholische Getränke besorgen werden.

10.30 Uhr Wenig später sitze ich im geräumigen Chevrolet Suburban und rase zum zwei Meilen entfernten Restaurant. Unterdessen fröne ich weiter dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY und habe das Vergnügen, ein neues Lied aus Toby Keiths Feder zu hören – was kann es schöneres geben.
11.00 Uhr Hungrig und durstig betrete ich die Wirtschaft und stelle wohlwollend fest, dass nur wenige Gäste anwesend sind. Ich setze mich kurzerhand an einen Tisch an der Fensterfront und nehme mit einem grossen Homestead Frühstück Vorlieb. Ausserdem schlürfe ich brühfrischen Bohnentrunk und denke daran, dass Edelbert bereits in vier Tagen sein Wiegenfest feiern wird.
11.45 Uhr Nach der Jause kehre ich mit Dixon zum Auto zurück und rase als nächstes zum Alkoholgeschäft meines Vertrauens. Bei dieser Gelegenheit rufe ich bei Herrn Wang an und lote aus, ob er am kommenden Montag zu Edelberts Geburtstagsfeier kommen möchte. Der Motelbesitzer ist begeistert und entgegnet, dass ich ihn gerne auf die Gästeliste setzen kann – wie schön.


Bier ist sehr gesund

12.30 Uhr Kurze Zeit später finde ich mich in meinem favorisierten Alkoholgeschäft wieder und treffe den Ladenbesitzer persönlich hinter der Registrierkasse an. Herr Bob begleitet mich durch den gutsortierten Verkaufsraum und legt mir nahe, neben Erdinger Weissbier auch bayerisches Löwenbräu Helles mitzunehmen. Ich nicke eifrig und erwähne, dass ich am Montag eine Überraschungsfeier für einen Bekannten ausrichten werde.
13.00 Uhr Zuhause angekommen, treffe ich Frau Pontecorvo auf der Nachbarterrasse an. Ich setze mich spornstreichs dazu und werde mit einem Eisbecher verwöhnt. Während ich mir die kalte Köstlichkeit munden lasse, verweise ich auf die anstehende Geburtstagsfeier und merke an, dass ich bereits Herrn Wang eingeladen habe.
14.00 Uhr Nach der Erfrischung wünsche ich meiner Nachbarin einen ruhigen Nachmittag und verabschiede mich winkend. Danach werfe ich die Pforte krachend ins Schloss und bette mich auf dem Sofa zur Ruhe – das tut gut.
15.00 Uhr Um den Nachmittag nicht sinnlos verstreichen zu lassen, nehme ich am Schreibtisch Platz und rufe Depeschen besorgter Eltern ab. Trotz grosser Hitze schufte ich hart und bemerke, dass die Jugend von heute nur noch Handtelefone, Hipf Hüpf und Drogen im Sinn hat. Anstatt für die Schule zu lernen, zieht es die junge Generation vor, fast täglich in Tanzlokale zu gehen und Kreck zu konsumieren – wo soll das noch hinführen.


Ich sage NEIN zu Drogen

16.00 Uhr Nachdem ich unzählige elektronische Briefe versendet habe, gehe ich von der Leine und unternehme mit dem Rüden einen erquickenden Spaziergang durchs Wohngebiet – was kann es schöneres geben.
17.00 Uhr Wieder zurück in meinem bescheidenen Heim, mache ich mich in der Küche nützlich und bereite vitaminreiche Bratkartoffeln mit Rührei
und Schinken zu – wie gut das duftet.


Ich beisse kraftvoll zu

18.00 Uhr Nach dem üppigen Nachtmahl beginnt endlich der angenehme Teil des Tages. Ich mache es mir weissbierschlürfend vor dem Flachbildschirm bequem und gebe mich auf FOX den Nachrichten hin.
19.00 Uhr Zur besten Sendezeit (unlöblich: Prime Time) fröne ich auf NETFLIX dem Gruselfilm “Little Evil” (löblich: Kleiner Teufel) und komme aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Die zwielichtige Eigenproduktion handelt von Herrn Gary, der sich unsterblich in eine Frau mit Kind verliebt. Als er ins Haus seiner Herzensdame einzieht, erkennt er schnell, dass sein Ziehsohn der Antichrist ist. HEUREKA – diesen Unsinn muss man gesehen haben.
21.00 Uhr Nach zwei Stunden beende ich den Fernsehabend und rufe Dixon ins Haus. Danach lösche ich das Licht und lege mich schlafen. Gute Nacht.