13. Oktober 2016 – Strandspaziergang und Lesevergnügen

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08.00 Uhr Ich werde durch schöne Carpenters Klänge geweckt und lerne, dass Richard Carpenter morgen seinen 70. Geburtstag feiern wird. Der Radiosprecher ist bestens informiert und erzählt, dass Richard und Karen Carpenter in den 1970er und 80er Jahren weit über 100 Millionen Tonträger veräussern konnten – das ist phantastisch.

08.30 Uhr Nach dem Frühsport, stecke ich Dixon einen Kauknochen ins Maul und lasse ihn wissen, dass ich nun im hauseigenen Schwimmbecken planschen werde. Während der Vierbeiner ins Bett hüpft, schlüpfe ich in meine SPEEDO Badehose und begebe mich badebemäntelt zum Aufzug. Ruckzuck fahre ich nach unten und eile mit schnellen Schritten an die frische Luft, um mich ins kühle Nass zu stürzen. Als ich mich im Rückenschwimmen übe, blicke ich in den wolkenlosen Himmel und wünsche mir, für immer im Ritz zu wohnen.
09.15 Uhr Kurz nach dem Neunuhrläuten treffe ich wieder im Zimmer ein und entspanne mich bei einer Dusche. Ferner rufe ich Herrn Lofgrund an und bringe heraus, dass die Renovierungsarbeiten in meinem Heim spätestens gegen 16 Uhr abgeschlossen sein werden. Trotzdem bittet mich der Handwerker, den sanierten Boden erst morgen zu betreten. Ich nicke eifrig und lasse den Heini wissen, dass ich mich im Hotel sehr wohl fühle und noch eine Nacht bleiben werde – da kommt besonders grosse Freude auf.

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Hund Dixon darf ein Restaurant besuchen

10.15 Uhr Wenig später werfe ich mich in Schale und erkläre Dixon, dass wir nun im Restaurant frühstücken werden. Der Rüde wird sogleich hellhörig und lässt sich brav an die Leine nehmen. Weil mein Haustier Aufzüge nicht ausstehen kann, ziehe ich es vor, das Treppenhaus zu benutzen – was muss ich denn noch alles ertragen.
10.45 Uhr Schnaufend finde ich mich im “Terrazza” ein und ordere ein grosses Frühstück für mich, sowie etwas Speck für meinen tierischen Begleiter. Darüber hinaus schnappe ich mir eine der ausgelegten Zeitungen und erfahre, dass in achtzehn Tagen Halloween gefeiert wird. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und lese, dass im Stadtzentrum ein Zombie Walk (löblich: Untoten Spaziergang) veranstaltet wird – wie unlöblich.
11.30 Uhr Redlichst gestärkt wische ich mir den Mund an einer Serviette ab und fasse den Entschluss, einen kleinen Strandspaziergang zu unternehmen. Trotz der heissen Temperaturen lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und folge dem Boardwalk (löblich: Strandweg) in Richtung Süden.

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Meine praktische Schwarzbeere

12.00 Uhr Während Dixon durch den Sand flitzt, zücke ich meine Schwarzbeere und telefoniere mit Edelbert. Ich treffe den schlauen Mann in einer Buchhandlung an und vernehme, dass er es sich gerade in einer Leseecke bequem gemacht hat, um in der neuen Bruce Springstein Biografie zu schmökern. Als ich ein gemeinsames Mittagessen anrege, lehnt Edelbert prompt ab und vertellt, dass er am Nachmittag Frau Gomez erwartet – wie schade.
12.30 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, finde ich mich in der Gumbo Limbo Wirtschaft zum Mittagessen ein. Ich fackle nicht lange und wähle von der Tageskarte ein “Grilled Grouper Sandwich” (löblich: gegrilltes Zackenbarsch Brot). Dazu gibt es ein kühles Bier aus dem Hause Anheuser & Busch – das schmeckt.

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Bier schmeckt prima

13.00 Uhr Da man auf einem Bein nicht stehen kann, winke ich den Kellner erneut an den Tisch und fordere ihn auf, eine zweite Hopfenkaltschale zu bringen. Ausserdem wende ich mich dem Vierbeiner zu und berichte, dass der Zackenbarsch einer der grössten Rifffische überhaupt ist und eine Länge von zwei Metern erreichen kann.
13.45 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, um etwas zur Ruhe zu kommen. Zufrieden fahre ich mit dem Lift in den 9. Stock und gönne mir in meinem 50 qm grossen Zimmer eine kleine Pause.
14.45 Uhr Leider wird die Ruhe alsbald durch lautes Telefonschellen gestört. Zu allem Überfluss meldet sich Frau Pontecorvo und erkundigt sich, ob ich ihr beim Kaffeetrinken Gesellschaft leisten möchte. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und entgegne, dass ich heute etwas kürzer treten und keinen Schritt aus dem Ritz Carlton machen werde. Ferner gebe ich zu Protokoll, dass wir uns morgen zum Frühstück treffen könnten.


Klaus Schmeh – Nicht zu knacken

15.15 Uhr Nachdem ich meiner Nachbarin einen schönen Nachmittag gewünscht habe, bediene ich mich aus der Minibar und verköstige ein eisgekühltes Diät Cola auf dem Balkon. Nebenher nehme ich mein Amazon Kindle Lesegerät in Betrieb und lade mir auf dem weltgrössten Marktplatz das spannende Sachbuch “Nicht zu knacken” herunter. Während die Sonne vom Himmel scheint, tauche ich in die Welt diverser Verschlüsselungstechniken ein. Unter anderem schreibt Autor Klaus Schmeh über das berühmte Voynich Manuskript und behauptet, dass es bisher keinem Menschen gelang, dieses verschlüsselte Buch aus dem Mittelalter zu enträtseln – das ist ja allerhand.
16.00 Uhr Beeindruckt überfliege ich die Kapitel und stosse sogar auf eine aufschlussreiches Abhandlung über die geheimen Botschaften des Zodiac Killers, der zwischen Dezember 1968 und Oktober 1969 fünf Menschen in Kalifornien ermordet hat – wie schrecklich.

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Der Zodiac Killer ermoderte 5 Menschen

17.00 Uhr Als meine Augen schmerzen, lege ich das elektronische Lesebuch weg und rufe Dixon auf, mir nach unten zu folgen. Wie es sich gehört, verschaffe ich dem Haustier etwas Auslauf und nehme mir dann das Recht heraus, im “Gourmet Shop” einen vitaminreichen Thunfischsalat zu fressen.
18.00 Uhr Endlich bin ich zurück im Zimmer und kann den langen Tag mit einem erquickenden Vollbad beschliessen. Danach falle ich erschöpft ins Bett und versüsse mit den Abend mit Fernsehschauen. Wie es sich gehört, informiere ich mich auf FOX über die tagesaktuellen Geschehnisse und vernehme, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump seine demokratische Herausforderin scharf kritisiert hat.
19.00 Uhr Zur sogenannten Prime Time (löblich: beste Fernsehzeit) wechsle ich auf HBO und erfreue mich am Dokumentarfilm “All Things Must Pass – The Rise and Fall of Tower Records” (auf deutsch: Alle Dinge enden: Der Aufstieg und Fall der Turm Schallplattenfirma). Der Film handelt vom Aufstieg und der Zerschlagung des “Tower Records” Unternehmens und zeigt in bewegten Bildern, wie Firmengründer Russ Solomon zu einem der wichtigsten Köpfe der Musikbranche aufstieg – wie aufregend.
21.00 Uhr Als der Abspann über die Mattscheibe flimmert, beende ich den Fernsehabend und lege mich schlafen. Gute Nacht.