Sehr geehrte Damen und Herren,
im Mittelalter wurde die grösste Münchner Isarinsel als Lagerplatz für Bauholz und Kohle genutzt. Die knapp 9 Hektar grosse “Kohleinsel” im heutigen Stadtteil Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt war mit einem Holzsteg erreichbar und wurde von vielen Münchnern benutzt, um die Isar gefahrlos überqueren zu können.
In folgenden Jahren kam immer wieder die Idee auf, die Kohleinsel zu besiedeln und mit stattlichen Häusern aufzuwerten. Doch immer wieder machte das Hochwasser den Stadtplanern einen Strich durch die Rechnung. Erst im 18. Jahrhundert entschloss sich Maximilian IV., die besagte Insel mit Kies aufzuschütten und darauf eine Kaserne zu errichten. Als Konsequenz aus den wiederkehrenden Fluten wurde die Insel im 19. Jahrhundert überschwemmungssicher ausgebaut und als Vergnügungs- und Ausstellungsfläche genutzt.
Das Deutsche Museum zu München
Anno 1903 trat der aus München stammende Bauingenieur Oskar von Miller auf den Plan, auf der Kohleinsel ein Museum entstehen zu lassen. Die Stadtoberen waren von diesem Vorschlag begeistert und stellten das Areal kostenlos zur Verfügung. Drei Jahre später – am 13. November 1906 – wurde schlussendlich der Grundstein zum “Deutschen Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik” gelegt. Gabriel von Seidl wurde mit der Aufgabe betraut, den Zentralbau zu entwerfen und die millionenschweren Baumassnahmen zu überwachen.
Der Neubau wurde zu Oskar von Millers 70. Geburtstag am 7. Mai 1925 eröffnet. Bis zum Jahresende strömten knapp 800.000 Besucher nach München und erfreuten sich an diversen Sonderausstellungen.
Leider wurde das “Deutsche Museum” bei alliierten Luftangriffen in der Nacht vom 24. auf den 25. April 1944 stark beschädigt. Selbstverständlich wurde die Ausstellungshalle nach Kriegsende renoviert und anno 1948 feierlich wiedereröffnet. Heutzutage ist das Museum das grösste naturwissenschaftlich-technische Museum der Welt und zählt mit seinen 28.000 Objekten zu den wichtigsten Tourismusmagneten der bayerischen Landeshauptstadt.
Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg