30. Oktober 2015 – Halloweenvorbereitungen

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08.00 Uhr Ich werde durch das stimmungsvolle Eric Church Lied “Creepin'” (löblich: Kriechen) aus einem schönen Traum gerissen. Als ich mir den Schlaf aus den Augen wische, erinnert der WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Moderator, dass Morgen Halloween gefeiert wird. Ich schnippe mit den Fingern und hüpfe spornstreichs aus dem Bett, um meine müden Glieder auf der Terrasse zu stählen.

08.30 Uhr Nach den Freiübungen schlendere ich pfeifend ins Bad und lasse die Wirbelwanne mit lauwarmen Wasser volllaufen. Nebenher rede ich auf Hund Dixon ein und informiere, dass uns nichts anderes übrig bleiben wird, als die kleine Villa zu schmücken. Immerhin werden Morgen im Minutentakt kreischende Kleinkinder schellen und Süssigkeiten herausfordern – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.
09.30 Uhr Als der Minutenzeiger meiner goldenen ROLEX auf halb Zehn zugeht, beende ich das Badevergnügen und steile mein Haar mit BRISK Schmiere auf. Unterdessen fällt mir auf, dass ich nur noch eine einzige Tube im Badezimmerschrank vorrätig habe. Weil ich auf dieses prima Pflegeprodukt nicht verzichten kann, greife ich kurzentschlossen zum Telefon und rufe bei Sandra an.
09.45 Uhr Als sich das unterbelichtete Kind endlich meldet, fordere ich es mit Nachdruck auf, noch heute im Supermarkt vorstellig zu werden und fünf Tuben Haargel einzukaufen. Darüber hinaus bitte ich meine Mieterin, ausserdem vier Pfund echten Bohnenkaffee zu besorgen und mir ein lustiges Paket zu schnüren.
10.00 Uhr Anschliessend brühe ich echten Bohnenkaffee auf und freue mich, als Edelberts schneeweisser JEEP vor meinem Zuhause vorfährt. Selbstverständlich winke ich meinen Bekannten zuvorkommend herein und lade ihn zum Frühstück ein. Ich hole einen weiteren Teller aus dem Küchenschrank und zögere nicht, den schlauen Mann mit Rühreier zu versorgen. Nebenbei komme ich auf das unlöbliche Halloweenfest zu sprechen und kündige an, dass ich nach der Jause in die Hände spucken und die Veranda mit beleuchteten Plastikkürbissen und aufblasbaren Gruselfiguren ausstaffieren werde. Edelbert nickt eifrig und meint, dass er währenddessen den Grill putzen und Vorbereitungen für das Barbecue am Samstag treffen wird – das hört man gerne.

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Mein Zuhause unter Palmen

11.00 Uhr Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, beenden wir das Frühstück und eilen in die Garage. Ich händige dem Professor einen Kübel sowie einen Schwamm aus und bitte ihn, nicht nur den Grill, sondern auch den Grillrost zu reinigen. Ferner hole ich die Schachtel mit den Dekorationsartikeln hervor und mache es mir zur Aufgabe, einen ekelerregenden Totenkopf aus Plastik direkt neben die Haustüre zu legen – da kommt Freude auf.
11.45 Uhr Just als ich damit beschäftigt bin, das von Dr. Frankenstein erschaffene Monster aufzublasen, kommt Frau Pontecorvo daher und rät, zur Tankstelle zu krusen und die Gummipuppe mit einem Luftkompressor aufzupumpen. Ich winke demonstrativ ab und erkläre der Perle, dass ich fit wie ein Turnschuh bin und keinen Kompressor benötige. Ausserdem lade ich die Dame zum Grillvergnügen ein und stelle klar, dass sie Morgen gerne einen Salat mitbringen kann.

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Morgen wird Halloween gefeiert

12.15 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, beenden wir die Arbeit. Ich wische mir den Schweiss von der Stirn und nehme mir das Recht heraus, meinen Gästen kühle Budweiser zu servieren – das tut gut.
13.00 Uhr Nachdem sich meine Nachbarin in Richtung Supermarkt verabschiedet hat, lotse ich Edelbert in die Küche und bereite vitaminreiche Käsesandwiches (löblich: Käsebrote) vor. Ausserdem trinken wir weitere Biere und lauschen dem Radioprogramm von WCKT CAT COUNTRY – was kann es schöneres geben.
13.45 Uhr Da Edelbert mit seinem Sohn telefonieren möchte, begleite ich ihn zur Türe und gebe zu Protokoll, dass ich ihn Morgen pünktlich um 17 Uhr erwarte.
14.15 Uhr Nachdem Ruhe und Frieden in der Villa Einzug gehalten haben, lege ich eine kleine Pause ein. Ich strecke genüsslich die Beine aus und döse bald ein, um von meiner Forschungsreise nach Atlantic City zu träumen.

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Ich träume von Atlantic City

15.15 Uhr Ich erwache ausgeruht und fülle meine Hahn und Henne Tasse mit frischem Bohnentrunk auf. Anschliessend nehme ich das Telefon zur Hand und rufe abermals in der alten Heimat an. Diesmal plaudere ich mit Hildegard und erfahre, dass meine Schwester in zwei Tagen das Grab unserer Eltern besuchen wird. Die gute Seele ist den Tränen nahe und setzt mich darüber in Kenntnis, dass am Sonntag Allerheiligen ansteht – wie wahr.
16.15 Uhr Völlig entnervt beende ich das Gespräch und folge Dixon in den Garten. Während der Rüde mit einem Tennisball spielt, wippe ich in der Hollywoodschaukel hin und her und blättere in der “Naples Daily News” (löblich: Naples tägliche Neuigkeiten). Unter anderem lese ich, dass Scherriff Bradfort vom Bürgermeister wegen seines unerschrockenen Einsatzes gegen die Drogenkriminalität belobigt wurde – wie schön.
17.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, den Vierbeiner zu füttern und das Abendessen vorzubereiten. Ich fülle den Napf mit ROYAL CANIN auf und nehme selbst mit einer im Ofen aufgebackenen TOMBSTONE Tiefkühlpizza Vorlieb. Dazu gibt es eine eiskalte Diät Cola in der Dose – das schmeckt.

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Pizza schmeckt prima

18.00 Uhr Nachdem ich in der Küche für Sauberkeit gesorgt habe, lege ich im Wohnzimmer die Füsse hoch und schaue fern. Mein Haustier leistet mir brav Gesellschaft und folgt neugierig den FOX Abendnachrichten.
19.00 Uhr Zur sogenannten “Prime Time” (löblich: Hauptfernsehzeit) schalte ich auf HBO um und gebe mich dem Spielfilm “Wait Until Dawn” (auf Deutsch: Warte bis es dunkel wird) hin. Staunend folge ich den Geschehnissen und werde Zeuge, wie eine blinde Frau drei hinterlistige Ganoven zur Strecke bringt – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach 120 nervenaufreibenden Minuten beende ich den Fernsehabend und begleite Dixon noch einmal in den Garten. Danach lösche ich das Licht und falle übermüdet ins Bett. Gute Nacht.