15. September 2014 – Eine Reise nach Key Largo

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Die 38. Woche des Jahres beginnt und ich rolle mich aus dem Wasserbett. Weil Sandra noch im Reich der Träume verweilt, scheuche ich Dixon in die Küche und bereite das Frühstück vor. Um meinem Hausgast etwas Gutes zu tun, richte ich Früchte auf einem Teller an und vergesse auch nicht, köstliche Pfannkuchen zu zaubern.
08.30 Uhr Im Anschluss beschalle ich die Villa mit romantischer Smokey Robinson Musik und wecke Sandra. Das Kind reibt sich den Schlaf aus den Augen und unterbreitet, dass es grossen Hunger hat. Ich nicke eifrig und entgegne, dass ich bereits den Terrassentisch gedeckt habe – da kommt Freude auf.
09.00 Uhr Während Herr Robinson “Get Ready” (löblich: Mach dich fertig) trällert, schaufle ich Rühreier in mich hinein und erfahre, dass Sandra am Donnerstag abreisen wird. Ausserdem behauptet das Kind, dass es einen Ausflug zum “Kennedy Space Center” unternehmen möchte. Ich winke demonstrativ ab und erkläre, dass die besagte Attraktion von vielen Touristen bevölkert wird und kaum Sehenswertes bietet. Stattdessen komme ich auf Key Largo zu sprechen und mache Sandra einen Abstecher auf die Keys schmackhaft. Ich nippe an der Kaffeetasse und gebe zu Protokoll, dass wir augenblicklich losfahren und am Abend in ein schickes Hotel eintschecken könnten.
09.45 Uhr Nachdem ich verraten habe, dass man im Hafen das Originalboot aus dem Hollywoodklassiker “African Queen” bewundern kann, sagt Sandra freudestrahlend zu. Ferner greift das Mädchen zum Telefon und zögert nicht, Frau Pontecorvo über unseren Ausflug in Kenntnis zu setzen.

http://www.youtube.com/watch?v=Zh9CmpivYvA

10.30 Uhr Als der Minutenzeiger meiner ROLEX auf halb Elf deutet, räume ich das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine. Danach rufe ich bei Prof. Kuhn an und lasse ihn wissen, dass ich Sandra nach Key Largo begleiten werde. Edelbert ist begeistert und legt mir nahe, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und den weltbekannten “John Pennekamp Coral Reef State Park” zu besuchen – wie aufregend.
11.15 Uhr Bevor wir losfahren, dusche ich mich kalt ab und fülle einige Kleidungsstücke sowie Waschzeug in meinen praktischen JACK WOLFSKIN Rucksack. Sandra tut es mir gleich und plappert, dass es nichts Schöneres geben kann, als durch die Everglades zu krusen.
12.00 Uhr Zum Mittagsläuten pfeife ich auf den Fingern und fordere Dixon auf, in den Chevrolet zu hüpfen. Anschliessend verabschieden wir uns winkend von Frau Pontecorvo und fahren in Richtung Süden davon.

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Wir rasen auf dem Highway 41 durch die Everglades

12.45 Uhr Schon bald lassen wir Naples hinter uns und rasen auf dem Highway 41 durchs Landesinnere. Weil Sandra angesichts der üppigen Vegetation grosse Augen macht, versorge ich sie mit Infos und erwähne, dass dieses Gebiet lediglich im Sommer überschwemmt ist.
13.30 Uhr Als wir uns der Millionenmetropole Miami nähern, erspähen wir am Strassenrand eine verendete Tigerpython. Ich seufze laut und mache meine Begleiterin darauf aufmerksam, dass diese Reptilien nicht nur Schildkröten und Luchse, sondern auch ausgewachsene Waschbären sowie Panther fressen.

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Dichte Vegetation

14.00 Uhr Nach 115 Meilen passieren wir das Willkommensschild der grössten Stadt in Florida und schicken uns an, eine kurze Pause an einer Tankstelle einzulegen. Als ich den SUV mit sündteurem Premium Benzin befülle und ein Wurstbrot esse, verschafft Sandra dem Vierbeiner etwas Auslauf – wie schön.
14.30 Uhr Im Anschluss wechseln wir auf die legendäre US Route 1 und plaudern über das anstehende Oktoberfest. Sandra atmet tief durch und kündigt an, dass bereits am Donnerstag ein Pärchen ins Pensionszimmer einziehen wird. Als ich skeptisch dreinblicke, beruhigt mich die Maid und versichert, dass Mitbewohnerin Bärbel den Franzosen einen schönen Empfang bereiten wird – das soll mir Recht sein.
15.15 Uhr Fünfundvierzig Minuten später erreichen wir unser Ziel und halten nach einem Hotel Ausschau. Sandra ist vom azurblauen Atlantik sichtlich angetan und meint, dass wir in einem luxuriösen Resort am Meer übernachten sollten. Ich schlage in die gleiche Kerbe und steuere zielsicher das “Hilton Key Largo Resort” an.
16.00 Uhr Gutgelaunt schlendern wir zur Rezeption und lernen, dass zwei Einzelzimmer mit je 159 Dollars zu Buche schlagen werden. Da das Angebot auch ein Frühstück einschliesst, gehen wir prompt auf den Handel ein und bitten die Rezeptionistin, uns zwei nebeneinanderliegende Zimmer mit Meeresblick zuzuweisen.
16.30 Uhr Nachdem wir auf zwei Formularen persönliche Daten hinterlassen haben, können wir mit dem Lift ins vierte Obergeschoss fahren und die Räumlichkeiten 426 und 427 beziehen. Ich werfe meinen Rucksack völlig erschöpft aufs Bett und trete dann auf den Balkon, um auf den Ozean zu schauen – wie aufregend.
17.15 Uhr Just als ich mir eine Dose Diät Cola aus der Minibar nehme, pocht Sandra an die Verbindungstüre und ruft mich auf, in die Gänge zu kommen. Meine Mieterin ist kaum zu bändigen und sagt, dass wir nun mit dem Taxi ins Stadtzentrum fahren sollten – wie unlöblich.
17.30 Uhr Missmutig folge ich der Maid nach unten und frage an der Rezeption nach einer Gaststätte, die auch vegetarische Gerichte anbietet. Die Hotelfachfrau überreicht mir eine Broschüre mit den angesagten Adressen und legt mir nahe, zum zwei Meilen entfernten “Mrs. Mac’s Kitchen” zu fahren – das hört sich verlockend an.
18.00 Uhr Nach einer kurzweiligen Taxifahrt kehren wir in das besagte Gasthaus ein. Weil unsere Mägen knurren, setzen wir uns an einen Tisch und ordern das hausgemachte Chili sowie Thousand Island (löblich: 1.000 Insel) Salate mit lustigen Maiskräckern.

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Ein süffiges Bier – das tut gut

19.00 Uhr Während wir es uns schmecken lassen und Budweiser trinken, verweise ich auf morgen und bringe einen Besuch des “John Pennekamp Coral Reef State Parks” ins Spiel. Zudem verspreche ich Sandra, dass wir auch das Dampfboot anschauen werden, mit dem der Schauspieler Humphrey Bogart Afrika erkundet hat.
20.00 Uhr Nachdem wir die zweite Flasche Wein geleert haben, entschliessen wir uns, die Rechung zu begleichen und auf Schusters Rappen zum Hotel zurückzukehren. Bei einsetzender Dunkelheit vertreten wir uns die Beine und haben sogar das Vergnügen, eine Meile am Strand entlang zu laufen – das macht Spass.

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Ein prima Blick auf den Atlantik

21.00 Uhr Zum Abschluss des nervenaufreibenden Tages lade ich Sandra zu einem Schlummertrunk in die hoteleigene “Beach Bar” ein. Bei Kerzenschein und romantischer Calypsomusik tratschen wir angeregt und kommen überein, dass es eine prima Idee war, nach Ley Largo zu reisen.
22.00 Uhr Endlich bin ich wieder auf dem Zimmer und kann die Seele bei einem Vollbad baumeln lassen. Ich rasiere mich gründlich und nutze die Ruhe, um mit Edelbert zu telefonieren. Anschliessend streichle ich Dixon über den Kopf und falle fix und foxi ins gemütliche King Size Bett. Gute Nacht.