25. April 2014 – Neue Musik braucht das Land

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08.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und hüpfe aus dem Bett, um den Freitag mit der Morgengymnastik einzuläuten. Als ich einen Purzelbaum schlage und das schöne Lied “Suspicious Minds” singe, kommt Herr Booth dazu und animiert mich, nach Nashville zu fahren und eine Karriere als Musikstern anzustreben – papperlapapp.
08.30 Uhr Weil das Thermometer kurz vor dem Explodieren ist, entschliesse ich mich, der Affenhitze ein Schnippchen zu schlagen und mich im Jacuzzi zu erfrischen. Ruckzuck schlüpfe ich in eine modische Badehose und lasse die Wanne mit Wasser volllaufen. Darüber hinaus stecke ich Dixon einen Kauknochen ins Maul und lege ihm einen Besuch bei Nachbarshund Joey ans Herz.

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Hund Dixon bekommt einen Kauknochen

09.30 Uhr Just als meine geschundenen Glieder vom Sprudelwasser massiert werden, stösst Frau Pontecorvo die Terrassentüre auf und erkundigt sich, ob ich ihr beim Frühstück Gesellschaft leisten möchte. Ich nicke eifrig und verspreche, in einer halben Stunde nach nebenan zu kommen.
10.00 Uhr Nachdem ich mich angezogen und mir die Haare gekämmt habe, eile ich zum Nachbarhaus und werde von der Dame mit vitaminreichen Rühreiern und KELLOGGS Flocken überrascht. Ich greife hungrig zum Löffel und gebe zu Protokoll, dass die KELLOGGS KRAVE Schokoladenflocken prima schmecken. Meine Tischnachbarin gibt mir Recht und füllt die Kaffeebecher mit brühfrischem Bohnentrunk auf – wie schön.
10.30 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, lauschen wir dem Radioprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und erfahren, dass nicht nur Martina McBride, sondern auch Rodney Crowell ein neues Studioalbum veröffentlicht hat. Ich schnalze mit der Zunge und lasse Frau Pontecorvo wissen, dass ich gleich in die Stadt rasen und ein kleines Vermögen in neue Musik investieren werde.
11.00 Uhr Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, bedanke ich mich für die Einladung und lotse Dixon zum PS-strotzenden Chevrolet Suburban. Weil auf den Strassen dichter Verkehr herrscht, setze ich zu waghalsigen Überholmanövern an und lasse es mir ausserdem nicht nehmen, in regelmässigen Abständen zu hupen.

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Ich schoppe bei WalMart ab

11.30 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten betrete ich die WAL MART Filiale und steuere zielsicher die Musikabteilung im hinteren Teil des Flachbaus an. Da in dieser Woche viele Kompaktscheiben veröffentlicht wurden, fällt es mir gar nicht leicht, meine Favoriten zu finden. Seufzend nehme ich einen Stapel Hipf Hüpf Scheiben in Augenschein und bemerke, dass die junge Generation gute Musik gar nicht mehr zu schätzen weiss.
12.00 Uhr Letztendlich werde ich doch fündig und lege das Martina McBride Album “Everlasting” sowie Rodney Crowells “Tarpaper Sky” in den Einkaufswagen. Danach schlendere ich durch die Markthalle und erwerbe eine Abdeckplane aus Plastik, Teppichmesser sowie eine Rolle Klebeband.


Amazon.de: Rodney Crowell – Tarpaper Sky

12.30 Uhr Nachdem ich die Waren an Kasse Nummer 7 bezahlt habe, kehre ich zum KFZ zurück und stecke den Martina McBride Silberling in die Musikanlage. Im Anschluss drücke ich das Gaspedal durch und habe das Vergnügen, neuen Kompositionen der aus Kansas stammenden Interpretin zu hören – wie aufregend.
13.15 Uhr Um nicht am heissen Herd schwitzen zu müssen, kruse ich kurzerhand eine McDonalds Gaststätte an und gebe am Drive Thru (löblich: Fahr hindurch) Schalter zwei Chicken Sandwiches (löblich: Hühnerbrote), vitaminreiche French Fries (löblich: französische Fritten) sowie einen Becher Dr. Pepper Brause in Auftrag.
13.30 Uhr Endlich bin ich wieder zu Hause und kann die Brotzeit im Wohnzimmer verzehren. Zudem rufe ich bei Prof. Kuhn an und informiere, dass ich im Wal Mart eine Abdeckfolie gekauft habe. Edelbert freut sich und verspricht, mir Morgen beim Renovieren zur Hand zu gehen.
14.00 Uhr Nachdem ich den Verpackungsmüll in der Mülltonne der Nachbarn gesteckt und Dixons Napf aufgefüllt habe, bette ich mich auf dem Kanapee zur Ruhe. Bereits nach wenigen Augenblicken schlummere ich ein und träume von meiner Wanderung entlang des Appalachian Trails – das war eine Gaudi.
15.00 Uhr Um den Nachmittag sinnvoll zu gestalten, komme ich in die Gänge und kümmere mich um Belange verzweifelter Heimseitenbesucher. Auch heute helfe ich, wo ich nur kann und rate einer Mutter aus Köln, ihrem Sohn Schnellessrestaurantbesuche zu verbieten. Wie jeder weiss, sind Kartoffelstäbe und Burger sehr ungesund.
16.00 Uhr Ich beende die Anschnursitzung und mache es mir auf der Terrasse bequem, um dem Rodney Crowell Album zu lauschen. Nebenher blättere ich in der Tageszeitung und lerne, dass in der kommenden Woche der “National Day of Prayer” (löblich: Nationalfeiertag des Gebets) begangen wird – wie schön.
17.00 Uhr Weil Dixon selbständig Gassi gegangen ist, verzichte ich auf einen Spaziergang und kehre in die gute Stube zurück. Ich mache mich in der Küche nützlich und brate Fischfilets in nativem Olivenöl heraus. Ferner zaubere ich Kartoffelstäbe und schenke mir ein süffiges Budweiser ein – das tut gut.

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Fischstäbe mit Kartoffelstäbe

18.00 Uhr Nach der Jause halte ich nach dem Vierbeiner Ausschau und treffe den Rüden im Garten von Familie Crane an. Bei dieser Gelegenheit wechsle ich ein paar Worte mit der Dame des Hauses und vernehme, dass Familie Crane morgen für einige Tage verreisen wird – das soll mir auch Recht sein.
18.30 Uhr Ein langer Tag neigt sich seinem Ende zu. Ich genehmige mir ein weiteres Bier und lasse den Abend vor dem Fernseher ausklingen. Unter anderem schaue ich mir die Nachrichten an und ringe mich dazu durch, das BluRay Abspielgerät in Betrieb zu nehmen und mich der Serie “Polizeiinspektion 1” hinzugeben. Ich komme aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und werde Zeuge, wie Kommissar Franz Schöninger aus seiner alten Wohnung ausziehen muss – da bleibt kein Auge trocken.
21.00 Uhr Nach zwei heiteren Stunden betätige ich den AUS Knopf auf der neumodernen Fernbedienung und führe Hund Dixon noch einmal in den Garten. Danach trinke ich ein Glas Milch und gehe erschöpft zu Bett. Gute Nacht.