07.45 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und erinnere mich, dass ich morgen nach New York ausfliegen werde. Da ich die Abflugzeit nicht im Kopf habe, rufe ich bei Edelbert an und bringe heraus, dass wir spätestens um 8 Uhr am Flughafen sein müssen. Darüber hinaus höre ich, dass die CSU in der gestrigen Landtagswahl 47,7% der Stimmen erringen konnte. Der Professor überschüttet Landesvater Horst Seehofer mit Lob und sagt, dass der 64jährige unsere bayerische Heimat nun ganz alleine regieren kann – das ist phantastisch
Die löbliche CSU erreicht die absolute Mehrheit
08.15 Uhr Nachdem ich das Telefonat beendet habe, absolviere ich die Morgengymnastik und erkläre Dixon, dass er mich natürlich begleiten darf. Der Hund leckt sich freudig die Lefzen und scheint es kaum noch erwarten zu können, im Zentral Park (unlöblich: Central Park) spazieren zu gehen.
09.00 Uhr Im Anschluss lasse ich die Wirbelbadewanne vollaufen und entspanne mich redlichst. Nebenher tippe ich Frau Pontecorvos Festnetznummer in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und berichte, dass ich mich schlapp fühle und nicht in der Lage bin, das Frühstück zuzubereiten. Meine Nachbarin macht sich die grössten Sorgen und wirft ein, dass ich ihr gerne Gesellschaft leisten kann – wie schön.
10.00 Uhr Nach dem Badespass eile ich nach nebenan und werde von Frau Pontecorvo herzlich begrüsst. Die kleine Frau lotst mich in die Küche und erkundigt sich, ob ich Kamillentee möchte. Ich schüttle entschieden den Kopf und entgegne, dass meine staubtrockene Kehle nach einem Kaffee verlangt. Ferner deute ich auf eine KELLOGGS Packung und gebe zu Protokoll, dass ich Rühreier mit Speck bevorzuge.
10.30 Uhr Endlich kann ich kraftvoll zubeissen und auf den Grund meines Besuchs zu sprechen kommen. Ich verweise auf meine bevorstehende Kulturreise und gebe vor, dass mich jemand zum Flughafen bringen muss. Frau Pontecorvo schenkt mir ein Lächeln und entgegnet, dass ich auf sie zählen kann – wie schön.
11.00 Uhr Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, esse ich ganz schnell auf und verabschiede mich nach nebenan. Als ich die Haustüre aufstosse, bimmelt das Telefon besonders aggressiv. Ich nehme das Gespräch an und vernehme Edelberts Stimme. Der Professor ist ganz aufgeregt und erzählt, dass er soeben seinen nagelneuen SAMSONITE Rollkoffer gepackt hat. Ich seufze laut und antworte, dass ich auch noch mein Ränzlein schnüren und mich von den Nachbarn verabschieden muss.
11.45 Uhr Nach dem Telefonat lasse ich die Schwarzbeere in meine Hosentasche gleiten und mache es mir zur Aufgabe, den Rollkoffer aus der Garage zu holen. Unter den skeptischen Blicken meines Haustieres lege ich Kleider hinein und freue mich schon darauf, morgen in die weltbekannte “Rum House” (löblich: Rum Haus) Wirtschaft an der 47th Strasse einzukehren.
12.30 Uhr Kurz nach dem Mittagsläuten verstaue ich die Reisedokumente im praktischen Brustbeutel und bemerke, dass ich den Reisestrapazen gar nicht mehr gewachsen bin. Da ausserdem mein Magen knurrt und nach einer Mahlzeit verlangt, heize ich den Backofen vor und zaubere in Minutenschnelle eine schmackhafte TOMBSTONE Fertigpizza. Dazu gibt es einen Tomatensalat mit perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen.
Eine schmackhafte Pizza
13.30 Uhr Redlichst gestärkt stelle ich die Teller in die Spülmaschine und vergesse auch nicht, das leistungsstarke Küchengerät einzuschalten. Anschliessend falle ich verschwitzt aufs Kanapee und lege die Beine hoch.
14.30 Uhr Weil das sonnige Wetter zu einem Spaziergang einlädt, hüpfe ich vom Sofa und halte Hund Dixon an, mich an die frische Luft zu begleiten. Wir schlendern an den gepflegten Nachbaranwesen vorbei und nutzen die Gelegenheit, um Frau Crane einen Besuch abzustatten. Ich treffe die ehemalige Olympiateilnehmerin im Garten an und lasse sie wissen, dass ich morgen dem Sonnenscheinstaat auf Wiedersehen sagen werde.
15.00 Uhr Die freundliche Dame lädt mich prompt zu einer Tasse Kaffee ein und bittet mich, Einzelheiten preiszugeben. Selbstverständlich stehe ich der 65jährigen Rede und Antwort und gebe zu Protokoll, dass ich mich für vier Tage in New York amüsieren und dann nach München weiterfliegen werde.
15.45 Uhr Als nächstes klingle ich an Wayne Gregors Villa und wünsche dem Fernsehkoch einen wunderschönen Nachmittag. Herr Gregor reicht mir die Hand und sagt, dass er just im Moment an neuen Rezepten feilt. Trotzdem bittet mich der Prominente herein und serviert Hopfenkaltschalen. Ich nehme einen kräftigen Schluck und unterbreite, dass ich bereits morgen in der Weltkulturhauptstadt sein werde. Mein Gastgeber wird augenblicklich hellhörig und erklärt, dass ich unbedingt das Kitchen Museum (löblich: Küchenmuseum) in Queens besichtigen muss.
16.30 Uhr Nach der dritten Halbe lüfte ich meine NY YANKEES Kappe und gebe Herrn Gregor zu verstehen, dass wir uns spätestens Mitte Oktober wiedersehen werden.
NY YANKEES – eine Baseballmannschaft
17.00 Uhr Zuhause angekommen, fülle ich Dixons Napf mit frischem H²O auf und richte eine kalte Brotzeitplatte mit Cheddarkäse, hauchdünn aufgeschnittenem Capocollo und Gewürzgurken aus dem Glas an. Im Anschluss mache ich es mir auf der Terrasse bequem und studiere die lesenswerten Artikel in der Tageszeitung.
18.00 Uhr Nachdem ich die Hausarbeit erledigt habe, beginnt der ruhige Teil des Tages. Ich fröne den Abendnachrichten auf FOX und erfreue mich auch an einer lustigen Ratesendung. Dabei lerne ich, dass die Mexikaner heute ihren Unabhängigkeitstag feiern – das soll mir auch Recht sein.
19.00 Uhr Zur “Prime Time” (löblich: besten Sendezeit) schalte ich auf HBO um und habe das Vergnügen, den Gruselfilm “Ghostbusters” (löblich: Geisterjäger) zu sehen, dessen Handlung im grossen Apfel angesiedelt ist – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung beende ich den Fernsehabend und lasse Dixon noch einmal in den Garten hinaus. Während der Rüde die Rosengewächse der Nachbarn bewässert, stelle ich den Wecker auf 6.30 Uhr ein. Danach rufe ich Dixon herein und lege mich schlafen. Gute Nacht.