8. November 2012 – Sandra fliegt ab

07.30 Uhr Ich rolle mich sportlich aus dem Wasserbett und lasse Hund Dixon wissen, dass uns Sandra in wenigen Stunden auf Wiedersehen sagen wird. Um einen genaueren Überblick zu bekommen, klopfe ich an die Gästezimmertüre und lote aus, wann das Kind abfliegen wird. Sandra zieht sich die Bettdecke über den Kopf und murmelt, dass sie gegen halb Drei am Flughafen sein muss – wie schön.
09.00 Uhr Nach dem Badevergnügen lasse ich die prall gefüllte GOLDEN HEAD Geldbörse in meine Hosentasche wandern und gebe Sandra zu verstehen, dass ich sie zur Feier des Tages zum Frühstück einladen werde. Meine Mieterin stellt ihren Rollkoffer im Gang ab und folgt mir mit hängendem Kopf zum Chevrolet Suburban.
09.45 Uhr Wenig später kommen wir mit quietschenden Bremsen vor Prof. Kuhns Wohnkomplex im Stadtzentrum zum Stehen. Ich betätige gutgelaunt die Klingel und fordere den Professor auf, uns ins “Mangrove Cafe” zu begleiten. Der schlaue Mann lässt sich nicht zweimal bitten und sagt, dass er grossen Hunger hat.
10.30 Uhr Nachdem wir einen kleinen Spaziergang unternommen und die Auslagen in den Schaufenstern begutachtet haben, kehren wir in das gutbesuchte Kaffeehaus ein und bestellen luxuriöse Frühstücke.
11.00 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, lässt Sandra ihren Floridaurlaub Revue passieren und sagt, dass ihr der Ausflug in die Everglades besonders gut gefallen hat. Ich nicke eifrig und informiere, dass in den Sümpfen nicht nur allerhand Bären und Schlangen, sondern auch die einzigen wildlebenden Flamingos der USA beheimatet sind. Die Maid macht grosse Augen und kündigt an, im Frühjahr erneut den Sprung über den grossen Teich zu wagen.
12.00 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, leere ich meinen Becher und animiere die Kellnerin, die Rechnung zu bringen. Danach laufen wir zum Auto und wünschen Edelbert einen schönen Nachmittag.
12.30 Uhr Wieder zurück in der kleinen Villa, versorge ich Dixon mit Trockenfutter und frischem Leitungswasser. Nebenbei deute ich zur geschmackvollen Wanduhr und mache Sandra darauf aufmerksam, dass wir in zwei Stunden zum Flughafen fahren sollten. Das Kind schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass es nun Frau Pontecorvo besuchen wird. Unterdessen mache ich es mir auf dem Kanapee gemütlich und strecke die Beine aus – das tut gut.
13.30 Uhr Ich werde durch laute Hartfelsenmusik aus einem schönen Traum gerissen und bemerke, dass Sandra abfahrbereit ist. Das Mädchen macht sich an meiner Musikanlage zu schaffen und unterbreitet, dass sie genug von der eintönigen Landmusik (unlöblich: Countrymusic) hat. Ich zeige dem Kind den Vogel und erwidere, dass es nichts schöneres geben kann, als zu stimmungsvollen Alan Jackson Klängen das Tanzbein zu schwingen.
13.45 Uhr Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, setze ich meinen Cowboyhut aus Dallas auf und verfrachte Sandras Rollkoffer auf die Ladefläche des PS-strotzenden SUV. Anschliessend starte ich den Motor und gleite zu prima WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik von der Einfahrt.
14.30 Uhr Endlich kann ich das Auto vor dem “Southwest Florida Airport” abstellen und Sandra zum AIR BERLIN Schalter begleiten. Das unterbelichtete Kind zeigt ihren Flugschein vor und wir erfahren, dass der Direktflug nach München für 16 Uhr geplant ist – wie aufregend. Ich lotse Sandra in eine “Dunkin’ Donuts” Filiale und spendiere zum Abschied Kaffee und zwei landestypische Gebäckstücke – das schmeckt.
15.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Ich klopfe der Maid aufmunternd auf die Schulter und rate ihr, während der Atlantiküberquerung brav zu sein und nicht die Mitreisenden zu nerven. Im Anschluss begleite ich sie zum Abflugtor und wünsche eine sichere Reise.
16.30 Uhr Ich treffe zufrieden im Willoughby Drive ein und freue mich, die Villa wieder für mich alleine zu haben. Während Dixon im Garten spielt, setze ich mich erschöpft in die Wohnstube und trinke ein kühles Budweiser.
17.15 Uhr Weil ich keine Lust habe, stundenlang am heissen Herd zu stehen, rufe ich kurzerhand beim Domino’s Pizzabringdienst an und ordere eine Pizza mit Käse, Schwammerl und Schinken.
18.30 Uhr Nachdem ich mich gestärkt und die Küchenzeile geputzt habe, finde ich mich im Wohnzimmer ein. Ich drücke mich durch die unzähligen Satellitenprogramme und bleibe letztendlich auf HBO hängen, um dem spannenden Krimi “Colombiana” zu frönen. Die Erfolgsproduktion aus dem Jahre 2011 erzählt die Geschichte der jungen Catelaya, die den heimtückischen Mord an ihren Eltern rächen will – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Als der Abspann über den Flachbildschirm flimmert, schalte ich die Glotze aus und gehe zu Bett. Gute Nacht.

Eine prima Pizza – sehr vitaminreich und sehr gesund:

dominopizza