Sehr verehrte Damen und Herren,
wie bereits gestern angekündigt, habe ich heute mit meinen Bekannten den Flughafen in Immokalee besucht. Die Kleinstadt liegt 30 Meilen im Nordosten und ist nicht nur für den “Corkscrew Swamp Sanctuary” (löblich: Korkenzieher Sumpf Schutzgebiet), sondern auch für sein sehenswertes Flugzeugmuseum bekannt.
Weil ich heute ausnahmsweise keine wichtigen Termine im Kalender verzeichnet hatte, habe ich mich kurzerhand entschlossen, Edelbert und Frau Pontecorvo zu einer Flugzeugschau zu begleiten. Wir besichtigten während der Vormittagsstunden mehrere Ausstellungshallen und hatten das Vergnügen, eine “Douglas SBD-5” zu sehen, die im Jahre 1940 gebaut wurde und der NAVY als Kampfjet zur Verfügung stand. Das Flugzeug wurde unter anderem während des Pazifikkriegs eingesetzt und soll laut Aussagen des Museumsführers den amerikanischen Truppeneinmarsch auf die Salomoneninsel unterstützt haben – wie aufregend.
Zu guter Letzt bestaunten wir eine “Lockheed VC 121A Constellation”, die in den 1940er und 1950er Jahren als Transport- und Passagierflugzeug zwischen den Kontinenten pendelte. Der Stahlvogel wurde nach Anregung des amerikanischen Milliardärs und Ölmagnaten Howard Hughes von Lockheed in Burbank, CA entwickelt und hatte eine maximale Reichweite von bis zu 7.000 Kilometern. Die Constellation wurde als erstes Flugzeug mit einer Klimaanlage, Toiletten und einer Druckkabine ausgestattet und wird deswegen von vielen Fachleuten noch heute als “Königin der Lüfte” bezeichnet.
Nach dem aufschlussreichen Rundgang, knurrten unsere Mägen und wir kehrten ins “Popeyes Louisiana Kitchen” Gasthaus ein. Dort orderten wir süffige braun’sche Röhren sowie panierte Shrimps mit Kartoffelstäben und Maisbrot.
Kurz vor 16 Uhr waren wir endlich wieder zu Hause und Frau Pontecorvo war so freundlich, ein opulentes Abendessen auf der schattigen Terrasse zu spendieren. Die Dame kredenzte ein vitaminreiches Nudelschichtgericht (unlöblich: Lasagne) mit Spinat und überraschte uns ausserdem mit hausgemachtem Eistee.
Danach machten wir es uns vor der Glotze bequem und frönten auf “BBC AMERICA” der am 19. August 2012 neu angelaufenen Serie “Copper”. Das Fernsehformat wurde von der englischen BBC finanziert und erzählt die Geschichte eines Iren, der zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs nach New York auswandert. Während die zweite Episode über den Bildschirm flimmerte, fiel mir auf, dass die deutsche Schauspielerin Franka Potente die Rolle der Bordellbesitzerin Eva übernommen hat. Als Film- und Fernsehkenner wurde mir schnell klar, dass die aus Münster stammende 38jährige mit ihren amerikanischen Schauspielkollegen kaum mithalten konnte. Die Dame wäre gut beraten, Amerika den Rücken zu kehren und sich für eine Rolle in der ARD-Vorabendserie “Lindenstrasse” zu bewerben.
Gedenktafel im Münchner Olympiadorf
Am Wochenende fand anlässlich des 40. Jahrestages des PLO-Anschlags auf israelische Sportler während der Olympischen Spiele in München eine islamkritische Demonstration statt. Viele Menschen versammelten sich in der Conollystrasse im Olympiadorf, um sich an die schrecklichen Ereignisse am 5. September 1972 zu erinnern. Anschliessend fanden sich die zahlreichen Teilnehmer am Sendlinger Tor ein, um gegen das geplante “Europäisches Zentrum für den Islam” in der bayerischen Landeshauptstadt zu demonstrieren. Das Zentrum soll unweit des Münchner Hauptbahnhofes entstehen und wird von Privatpersonen und Organisationen mitfinanziert, die seit vielen Jahren vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet werden. Darüber hinaus sollen im “Europäischen Islamzentrum” auch Imame ausgebildet und mit der Aufgabe betraut werden, den Islam in Europa hoffähig zu machen – das ist ja allerhand. Wie nicht anders zu erwarten, haben die Medien abfällig über die Demonstration berichtet und deren Teilnehmer sogar als “Feinde der Demokratie” beschimpft – wo soll das noch hinführen. An diesem Beispiel sieht man anschaulich, dass in Deutschland längst keine Meinungsfreiheit mehr herrscht.