Meine Ratschläge für elektronische Versteigerungen
Eine redliche Reportage von Reinhard Pfaffenberg

 

 

 

Derzeit ist es modern, unnützen und defekten Kram in elektronischen Auktionshäusern zum Verkauf anzubieten.

In sogenannten Onlineauktionshäusern können die Leute gebrauchte Waren, wie z.B. Heimrechnerspiele, Kompaktscheiben, Kleidungsstücke oder anderes Zeug zum Kauf oder zur Versteigerung anbieten. Meistens handelt es sich dabei um minderwertige oder defekte Ware.
 

Im Laufe der Versteigerung steigt der Preis immer weiter in die Höhe. Der Käufer bezahlt am Ende meistens einen überhöhten Preis für Ware, die es in den meisten löblichen Einkaufsmärkten viel billiger gibt.

Diese Beispiele habe ich einem grossen Internetz Auktionshaus gefunden:

Ein Herr bietet das berüchtigte Heimrechner-Spiel "Conterstrike" zum Kauf an. 
VORSICHT: Dieses Heimrechnerspiel ist erst ab 18 Jahren freigegeben und darf wegen des neuen Jugendschutzgesetztes überhaupt gar nicht angeboten werden. Ich habe umgehend Anzeige beim BKA erstattet.

In der Rubrik "Musikkompaktscheiben" habe ich insgesamt 12 Angebote für "Alice Cooper" Krachmusik gefunden. Ausserdem werden sogar unlöbliche "Eminem" Kompaktscheiben angeboten. 
VORSICHT: Diese Musik ist sehr gefährlich und führt manchmal zum Gehirnbrand.

Natürlich sind elektronische Versteigerungshäuser nicht nur ein Tummelplatz von Betrügern und unlöblichen Anbietern. 
Trotz allem können sich auch seriöse Menschen an den Versteigerungen beteiligen.

Ich habe die Anschnur-Versteigerung selbst ausprobiert und eine hochwertige, aber leicht defekte Aluminium-Leiter angeboten.
Nachdem ich mich mit meinem löblichen Namen bei E-Bucht registriert hatte, habe ich die Leiter in der Rubrik "Hausrat" angeboten und 99 Euro verlangt. Dieser Preis ist wirklich gerechtfertigt, weil die Leiter vor 12 Jahren immerhin 239 DM gekostet hat. 
Die rostigen Stellen habe ich redlichst abgeschleift und mit löblicher Farbe überpinselt. Die heruntergebrochene Trittstufe habe ich mit Klebeband befestigt und ebenfalls übermalt.

Elektronische Auktionshäuser funktionieren wirklich. Schon nach kurzer Zeit habe ich das erste Angebot erhalten. Ein Mann aus Ostdeutschland hat 100 Euro geboten. Nach Ablauf der Auktion stieg der Preis sogar auf 117 Euro. Umgehend habe ich mich mit dem Käufer per elektronischer Post in Verbindung gesetzt und ihm die Leiter mit UPS zugeschickt. 
Der Herr war wohl sehr zufrieden mit seinem Einkauf, weil ich nie mehr etwas von ihm gehört habe. Ehrlichkeit zahlt sich im Leben eben stets aus.

Nachtrag vom 14.06.2003:

Vor einigen Tagen fand ich bei einem Waldspaziergang einen hochwertigen Grill. Dieser Grill gehörte zur Hinterlassenschaft lärmender Rabauken, die offensichtlich ein Grillfest veranstaltet hatten. Neben dem Grill fand ich unzählige Bier- und Weinflaschen, sowie Zigarettenkippen und Extrasipillen vor. Diesen Grill habe ich nun bei einer elektronischen Versteigerung angeboten. 
Sicher wird der Käufer viel Vergnügen damit haben.




Meine Ratschläge für Versteigerungen:

  • Lassen Sie sich nicht übers Ohr hauen
    Kaufen sie nur bei älteren und seriösen Herren ein. 
  • Vergleichen Sie
    Bevor Sie sich für ein Produkt entscheiden, sollten Sie zuerst ein löbliches Einkaufszentrum besuchen und die Preise vergleichen.
  • Bezahlung
    Bezahlen Sie Ihre ersteigerte Ware nur auf Rechnung oder per Nachnahme. Vorauskasse verleitet den Verkäufer zur Unlöblichkeit.
  • Nach Erhalt der Ware
    Überprüfen Sie die Lieferung umgehend auf Schäden. Sollten Sie einen Schaden feststellen, benachrichtigen Sie sofort die Polizei oder das BKA und stellen Sie Anzeige wegen Betrugs.