Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

05.05.2005

05.05.2005
06.30 Uhr Ich erwache löblichst und spreche ein Gebet. Danach strecke ich mich redlichst und springe mit Schwung aus den Federn. Sofort öffne ich die Vorhänge und blicke in die aufgehende Sonne.
07.00 Uhr Nachdem ich meine löbliche Morgengymnastik im Garten absolviert habe, nehme ich ein schönes Vollbad und wasche mich redlichst mit dem Schwamm. Anschliessend rasiere ich mich ordentlich und ziehe eine moderne Tschiens sowie ein neues Hemden an. HEUREKA - in diesem geschmackvollen Aufzug lenke ich bestimmt die Blicke aller Menschen auf mich.
08.00 Uhr Ich gehe in die Küche und finde Georg kaffeetrinkend vor. Mein Bruder begrüsst mich mit redlichst und erklärt, dass er sich heute blendend fühlt. Angeblich kann er sogar Bäume ausreissen - wie schön. Ich setze mich dazu und lasse mir gesundes Schokoladenmüsli mit frischer Milch, sowie geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast) mit Honig munden. Dazu trinke ich koffeinfreien Kaffee sowie mehrere Gläser Orangensaft - das schmeckt.
08.30 Uhr Während Georg zeitungslesend auf der Terrasse platz nimmt, gehe ich Anschnur und besuche die informative Heimseite von N-TV.de. Interessiert lese ich die Nachrichten und informiere mich über die neuesten Gemeinheiten der Rot-Grünen Kaos Regierung. HEUREKA - natürlich ist "Münteferings Heuschreckenvergleich" immer noch in aller Munde. Leider wird dieser menschenverachtende und marktfeindliche Ausspruch von vielen Deutschen auch noch gutgeheissen. HEUREKA - redliche Menschen wie zum Beispiel Prof. Dr. Wolffsohn, der die Wahrheit gesagt hat und Müntefering "Propaganda wie einst bei den Nazis" vorwirft, werden von den Medien als "bösartig" und "gemein" abgestempelt. Anstatt zu erkennen, dass die Rot-Grüne Kaos Kombo um SPD Scheff Müntefering und Kanzler Schröder nun mit antiliberalen und dummsinnigen Hetzkampagnen vom eigenen Versagen abzulenken versuchen, glauben fast 80% aller Deutschen, dass Müntefering mit seiner Propaganda Recht hat. HEUREKA - zu allem Überfluss präsentiert die IG Metall in einer neu veröffentlichten Broschüre nun auch noch nationalistisches Illustrationsmaterial zu diesem Thema. Schon vor 70 Jahren waren Hetzbilder gegen unsere amerikanischen und jüdischen Freunde an der Tagesordnung. HEUREKA - ich sehe dunkle Wolken über Deutschland aufziehen - wenn das so weitergeht, werden schon bald wieder rot-braune Horden durch die Strassen ziehen.
09.15 Uhr Verärgert gehe ich von der Leine und schalte den Heimrechner ordnungsgemäss aus. HEUREKA - angesichts der Entwicklung in Deutschland, sollte ich vielleicht doch lieber in Florida bleiben und hier unter Palmen meinen Lebensabend geniessen. Von Freiheit und Demokratie kann in Deutschland fast gar keine Rede mehr sein - wie schade.
09.30 Uhr Ich laufe im Garten auf und ab und mache mir meine eigenen Gedanken. Georg fragt sofort nach dem Rechten und will wissen, ob mir heute eine Laus über die Leber gelaufen ist. HEUREKA - davon kann überhaupt gar keine Rede sein. Ich schreie laut und erkläre Georg die Sachlage ganz genau. Mein Bruder ist sehr verständnisvoll und meint, dass ich jederzeit nach Naples oder sogar nach Toronto umziehen kann - wie schön. Ferner meint er, dass er gerade in der Zeitung gelesen hat, dass die amerikanische Heimrechnerfirma IBM 13.000 Menschen entlassen will. Angeblich sind auch bis zu 5.000 Angestellte in Deutschland betroffen. HEUREKA - bestimmt werden Müntefering und die Gewerkschaften heute die Sektkorken knallen lassen. Schliesslich handelt es sich bei IBM auch um eine weltumspannende kapitalistische Firma - die ersten Heuschrecken verlassen das rot-grüne Reich.
10.00 Uhr Kopfschüttelnd nehme ich im Liegestuhl platz und führe mir ein kühles Budweiser Bier zu Gemüte. Einen wohlschmeckenden und gesunden Gerstensaft habe ich mir nach diesem Ärger redlichst verdient.
10.30 Uhr Ein lautes "HUUUHUUU" schallt durch den Garten und stört unsere Ruhe - wie unlöblich. Ich drehe mich um und erblicke Frau Goldsmith am Gartenzaun - wie schön. Sofort winke ich die Dame herüber und bitte sie, platz zu nehmen. Die gute Frau stöhnt und erzählt, dass sie heute schon einen angesehenen Kunstmaler in der Stadt besucht hat. Wir erfahren, dass sich Frau Goldsmith um neue Kunstwerke für ihr Wohnzimmer umsieht. HEUREKA - da ich mich bekanntlich sehr gut mit moderner Kunst auskenne, biete ich ihr sofort meine Hilfe an. Die kleine Frau ist begeistert und meint, dass wir morgen gemeinsam einige Kunstgalerien in der Stadt besuchen könnten - mir soll das ganz Recht sein.
11.15 Uhr Nachdem Frau Goldsmith endlich wieder nach Hause gegangen ist, kümmere ich mich um das Mittagessen und bereite zwei Tiefkühlpizzas sowie einen knackigen, aber keuschen Salat mit Tomaten, Zwiebeln und Gurke vor. Georg deckt den Tisch und entkorkt zwischenzeitlich ein Fläschchen Wein - wie schön.
11.45 Uhr Wir lassen uns die italienische Spezialität redlichst munden und plaudern nebenbei über James und Amanda. Georg ist schon sehr gespannt auf James neue Kompaktscheibe und erklärt, dass er auf der kommenden Tournee einige Konzerte besuchen wird. Ich stimme Georg natürlich zu und erzähle, dass James fast ein ganzes Jahr an den neuen Kompositionen gearbeitet hat.
12.30 Uhr Nachdem wir die Teller in die Geschirrspülmaschine geräumt haben, nehme ich entspannt auf dem Sofa im Wohnzimmer platz und entspanne mich redlichst. Schon bald schlafe ich ein und träume von meinem schönen Eigenheim im Waldweg 7.
13.30 Uhr Ich erwache frisch und ausgeruht und springe mit Elan vom Sofa. Da Georg immer noch schläft, entschliesse ich mich zu einem kleinen Ausflug zum "Winn Dixie Einkaufsmark". Gekonnt steuere den JEEP Karaoke auf der Vanderbilt Beach Road in Richtung Westen. Anschliessend biege ich auf die Airport Pulling Road in Richtung Süden ab.
14.00 Uhr Nach wenigen Kilometern treffe ich endlich auf dem Parkplatz ein. Ich stelle das Fahrzeug direkt neben dem Haupteingang ab und betrete das Gebäude. Löblichst wandere ich durch die Gänge und lade Kätschap, Pfeffer, Maisflocken, Honig, Eier, Langnudeln, Hackfleisch, Tomaten, Kaffee, Zwiebeln, Schokolade, Koka Kola, Hühnerfinger, Tiefkühlpizzas, Senf, Orangensaft, Olivenöl, Frühstücksspeck, Zahnpasta, Zucker, Joghurt und Käse in meinen Einkaufswagen.
14.15 Uhr HEUREKA - als ich am DVD Regal vorbei komme, staune ich nicht schlecht. Hier wird sogar der deutsche Film "Der Untergang" (unlöblich: The Downfall) für nur 5,89 DOLLARS angeboten - wie schön. Sofort greife ich zu und lege den Film zu den anderen Einkäufen. Es wäre gar nicht schlecht, wenn sich alle Deutschen mit dem Schrecken der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auseinandersetzen würden.
14.45 Uhr Nachdem ich die Waren in Bar bezahlt habe, fahre ich zu "BOB'S LIQUOR STORE" hinüber, um dort gesunde Biere einzukaufen. Herr Bob begrüsst mich mit Handschlag und freut sich sehr über meinen Besuch. Ich erwerbe zwölf Flaschen Budweiser, sowie Löwenbräu Bier und bezahle die Getränke mit einem Hundert Dollar Schein.
15.15 Uhr Verschwitzt treffe ich wieder im Eigenheim ein und finde Georg rasenmähend im Garten vor. HEUREKA - sofort ermahne ich meinen Bruder zur Löblichkeit und erkläre ihm, dass er sich schonen sollte. Natürlich will Georg nicht auf mich hören und meint, dass er sich wie ein junger Hüpfer fühlt. HEUREKA - wo soll das noch hinführen.
16.00 Uhr Während ich mit Georg löblichst Kaffee trinke, kommt Herr Wang daher und erkundigt sich bezüglich des Abendessens. HEUREKA - wir fühlen uns hervorragend und sagen natürlich sofort zu. Um 19.00 Uhr werden wir gemeinsam das "Southern Club" Restaurant im Vinyards Community Park besuchen.
16.45 Uhr Jetzt wird es Zeit für den löblichen Anschnurgang. Ich segle auf meine löbliche Heimseite und beantworte Fragen besorgter Eltern. HEUREKA - auch heute finde ich wieder sehr viele Anfragen vor - wie schön. Ich lese alle Briefe sorgsam und helfe wo ich nur kann. Ferner recherchiere ich für neue Anschnurreportagen und schreibe einen Leserbrief an die Frankfurter Allgemeine Zeitung. HEUREKA - dem Volksverhetzer Franz Müntefering muss endlich das Handwerk gelegt werden.
17.30 Uhr Düdeldü - ich nehme eine kalte Dusche und ziehe mir dann eine sportliche Tschiens und ein frisches Hawaii Hemd an. Bevor ich das Bad verlasse, besprühe ich mich redlichst mit "Old Spice" (löblich: altes Gewürz).
18.00 Uhr Ich nehme neben meinem Bruder auf der Terrasse platz und lasse mir ein eisgekühltes Budweiser Bier schmecken.
18.45 Uhr Herr Wang kommt daher und drängt zur Abfahrt. Wir nehmen in Herrn Wangs Mercedes platz und brausen zum "Southern Club" hinüber.
19.00 Uhr Die freundliche Bedienung führt uns zu einem schönen Tisch direkt am Fenster und überreicht uns die Speisekarten. Wir fackeln nicht lange und bestellen gleich eine keusche Flasche kalifornischen Weisswein - der perlt nicht schlecht.
19.30 Uhr Zum Essen wähle ich eine löbliche Hühnerbrust in Zitronen-Weisswein-Sosse mit Gemüse und Kartoffeln. Herr Wang und mein Bruder entscheiden sich für saftige T-Knochen Schnitzel mit Ofenkartoffeln - wie schön. Wir plaudern redlichst und kommen zu dem Entschluss, dass ich morgen meinen Rückflug umbuchen werde. Herr Wang sagt, dass Delta Airlines (löblich: Dreieck Luftlinien) keine Faxen macht und in solchen Fällen sehr entgegenkommend ist - wie schön.
20.15 Uhr Während wir uns das delikate Essen munden lassen, plaudern wir über die Erfolgsgeschichte meines Bruders. HEUREKA - Georg erklärt uns zum wiederholten Male, dass er ein ganz normaler Einwanderer war. Irgendwann investierte er seine gesamten Ersparnisse in ein wertloses Gelände am Stadtrand von Toronto. Just dieses Areal wollten dann verschiedene Konzerne kaufen, um dort ihre Gebäude zu errichten - wie aufregend. Mein Bruder verkaufte dann seinen Grund für das tausendfache des Einkaufspreises. HEUREKA - warum will niemand im Waldweg 7 ein schönes Bürogebäude errichten - ich würde jederzeit verkaufen.
21.00 Uhr Der kalifornische Traubentrunk fliesst in Strömen und wir lachen herzlichst über das schlechte Wetter in Deutschland. Herr Wang sagt, dass wir nächste Woche gemeinsam nach Key West reisen sollten. Sein guter Freund Jimmy Buffett würde sich sehr über unseren Besuch freuen - wie aufregend. Da ich mittlerweile die Musik dieses Mannes zu schätzen gelernt habe, würde ich ihn nun auch ganz gerne persönlich kennenlernen. Angeblich betreibt der löbliche Mann sogar eine eigene Gaststätte namens Margaritaville. HEUREKA - gleich morgen werde ich meinen Rückflug redlichst umbuchen.
22.00 Uhr Nach einer weiteren Flasche Wein lässt es sich Herr Wang nicht nehmen, die Rechnung mit seiner amerikanischen Schnellkarte zu bezahlen. Danach verlassen wir das Gasthaus und lassen uns von einem Taxi zurück zum Lowbank Drive kutschieren. Herr Wang ist vernünftig und meint, dass er sich nach zwei Flaschen Wein besser nicht mehr hinters Steuer setzen sollte - wie löblich.
22.30 Uhr Ich nehme mit meinem Bruder im Garten platz und lasse mir noch ein kühles Bier munden. Georg philosophiert redlichst über den Sinn des Lebens und plaudert über seine Frau und die Kinder.
23.15 Uhr Ein anstrengender Tag geht langsam zu Ende. Ich verschliesse alle Fenster und Türen im Eigenheim und gehe dann ins Bett. Gute Nacht.

Stoppt den Sozialismus:

http://pfaffenberg.permuda.net/muente.jpg

Mein schönes Eigenheim im Waldweg 7:

http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html

Bericht: Unlöbliche Zahlungsmittel:

http://pfaffenberg.permuda.net/zahlen.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 05.05.2005
© Reinhard Pfaffenberg