Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

28.04.2005

28.04.2005
03.45 Uhr Ich erwache unlöblichst und habe überhaupt keine Orientierung. HEUREKA - erst als ich aus dem Fenster blicke und einen keuschen Waschbären durch den Garten hüpfen sehe, wird mir klar, dass ich mich in Naples befinde - wie aufregend. Da mein Bruder immer noch schläft, lege ich mich auch wieder ins Bett. Gute Nacht.
05.30 Uhr Ich erwache erneut und strecke mich redlichst. Anschliessend springe ich mit Elan aus den Federn und ertüchtige mich mit keuschen Dehn- und Streckübungen.
06.00 Uhr Löblichst begebe ich mich ins Bad und lasse mir ein schönes Vollbad einlaufen. Ich entspannt mich redlichst bei einem schönen Wirbelbad und studiere nebenbei meinen Florida Reiseführer. HEUREKA - dieses mal muss ich unbedingt das bekannte Seebad Sarasota im Norden besuchen. Wie jedes Kind weiss, befindet sich dort das weltbekannte Ringling Museum, eines der bedeutendsten Kunstmuseen der ganzen Ostküste. Ferner werden in Sarasota auch löbliche Bootsreisen aufs offene Meer angeboten - wie aufregend.
07.00 Uhr Ich ziehe mir eine kurze Hose und ein fesches Hawaiihemd an und gehe in den Garten hinaus. HEUREKA - mein Bruder Georg sitzt kaffeetrinkend am Schwimmbecken und pelzt sich redlichst. Ich begrüsse ihn mit Handschlag und frage nach dem Rechten. Georg erklärt, dass er heute schon einen keuschen Dauerlauf durch das Wohngebiet unternommen hat und nun etwas Ruhe braucht - wie schön. Trotzdem deute ich auf meine wertvolle Armbanduhr und mache Georg darauf aufmerksam, dass wir nun zu Julies Gasthaus aufbrechen sollten. Schliesslich ist das Frühstück das wichtigste Mahl des ganzen Tages.
07.15 Uhr Mit dem JEEP Karaoke fahren wir die Vanderbilt Beach Strasse in Richtung Westen entlang. Schon nach wenigen Kilometern treffen wir vor "Julies Restaurant" ein - wie schön. Wir lassen uns von einer freundlichen Maid zu einem schönen Tisch direkt am Fenster führen und bestellen frischen Kaffee sowie zwei grosse Frühstücke mit Toast (löblich: geröstetes Weissbrot), Frühstücksspeck, Bratkartoffeln und Rühreiern. Dazu wählen wir frisch gepressten Orangensaft - Vitamine dürfen schliesslich nicht fehlen.
07.30 Uhr Während wir uns das wohlschmeckende Frühstück redlichst schmecken lassen, erzählt Georg, dass er heute Nachmittag zu einem Lungenspezialisten in die Stadt reisen muss. Angeblich steht heute die letzte Nachuntersuchung auf dem Programm - wie schön. Mein Bruder strahlt und meint, dass er heute Abend endlich wieder eine Zigarre am Grill geniessen kann - wie unlöblich. Natürlich mache ich ihn auf die verheerenden Auswirkungen des Rauchens aufmerksam und erkläre ihm, dass Zigaretten und Zigarren zu schweren Herz- und Kreislauferkrankungen und sogar zum Gehirnbrand führen können. Georg winkt ab und will mir natürlich nicht glauben.
08.00 Uhr Nachdem mein Bruder freundlicherweise die Rechnung mit seiner goldenen Meisterkarte bezahlt hat, brausen wir wieder zurück zum Feriendomizil. Auf halber Strecke machen wir vor einem löblichen WALMART halt. Wir betreten das kühle Geschäft und schnappen uns umgehend einen Einkaufswagen. HEUREKA - diese Produktauswahl muss man wirklich gesehen haben. Neben meterlangen Kartoffeltschipsregalen, werden hier Dutzende Joghurtsorten und mindestens hundert verschiedene Fruchtsäfte feilgeboten. Wir erwerben löbliches Weissbrot (unlöblich: Toast), abgepackte Fleischspiesse, schweizer und amerikanischen Käse, Hackfleisch, Hamburgersemmeln, Milch, Kaffee und Filtertüten, Speckstreifen, Grillkohle, Kätschap, Obst, Butter, Senf, Salat, Grillanzünder, Olivenöl, Alufolie, extraordinären italienischen Rotweinessig, Maisflocken, Zucker, Kartoffelstäbe, eine Paprika, Gewürzgurken, feine Plätzchen sowie eine aktuelle Fernsehzeitung.
08.30 Uhr An der Kasse angekommen, staune ich nicht schlecht. Obwohl der Einkaufsmarkt von Hunderten Menschen bevölkert wird, herrscht an der Kasse überhaupt gar kein Gedränge - wie schön. Daran könnten sich die stinkfaulen Mitarbeiter des Konsumlands ruhig einmal ein Beispiel nehmen. Natürlich übernimmt Georg auch hier die Bezahlung - wie schön.
09.30 Uhr Verschwitzt treffen wir endlich im Ferienhaus ein. Nach diesem anstrengenden Vormittag haben wir uns ein kühles Budweiser Bier redlichst verdient. Wir nehmen entspannt im Garten platz und lassen uns den Hopfentrunk schmecken. Georg holt sogar einen modernen Kompaktscheibenspieler hervor und legt eine löbliche Jimmy Buffet Scheibe ein. HEUREKA - bei schönen Liedern wie "Son of a Son of a Sailor" (löblich: Sohn eines Sohnes eines Seefahrers), "Come Monday" (löblich: Komme am Montag) und "Grape Fruite - Juicy Fruit" (löblich: Grapfrucht - Fruchtige Frucht) kommt sofort karibische Stimmung auf - wie schön. Mein Bruder sagt, dass ihm James diese Polka empfohlen hat.
10.15 Uhr HEUREKA - zu meiner Überraschung kommt Herr Wang an den Gartenzaun und begrüsst uns mit einem freundlichen "Hi". Sofort springe ich auf und umarme den guten Mann redlichst. Herr Wang hüpft auf und ab und freut sich sehr über meinen Besuch - wie schön.
10.30 Uhr Budweisertrinkend plaudern wir redlichst über Dies und Das. Natürlich erzähle ich von den unlöblichen Entwicklungen in meinem Heimatland und gebe den Herrschaften zu verstehen, dass es mit Deutschland immer weiter bergab geht. Herr Wang schüttelt nur den Kopf und meint, dass ich doch einfach in Florida bleiben sollte. Hier im Rentnerparadies gibt es keine Arbeitslosigkeit und auch keine SPD - wie schön. Herr Wang verspricht, dass er heute Abend um 19.00 Uhr zum Grillvergnügen erscheinen wird und verschwindet dann wieder.
11.15 Uhr Langsam wird es Zeit für das Mittagessen. Mein Bruder baut fachmännisch den Grill auf und befüllt ihn mit keuscher Holzkohle. HEUREKA - während löbliche Rindersteaks (löblich: Schnitzel) auf dem Rost herausbrutzeln, kredenzt mir Georg schmackhafte Langbrotschnitten mit Butter - schmeckt gar nicht schlecht, Herr Specht.
12.00 Uhr Endlich können wir speisen. Wir lassen uns das saftige Fleisch aus Texas redlichst munden und trinken eiskalte Budweiser Biere dazu. HEUREKA - plötzlich werden wir durch lautes Sirenengeheul gestört. Während ich erschrecke, springt Georg auf und lacht laut. Offensichtlich handelt es sich bei dem Gesetzeshüter vor dem Eigenheim um Scherriff Bradford - wie schön. Der gute Mann kommt in den Garten und schnappt sich sofort ein Bier aus der Kühlschachtel. Der Scherriff begrüsst mich freundlichst und wünscht mir einen schönen Aufenthalt im Collier County. HEUREKA - leider muss Herr Bradford gleich weiter, weil sich auf der Vanderbilt Beach Road angeblich ein schwerer Verkehrsunfall ereignet hat - wie aufregend.
13.00 Uhr Nachdem wir die Spülmaschine eingeräumt haben, geht Georg in sein Arbeitszimmer und ich lege mich in den Liegestuhl im Garten. Ich schlafe schnell ein und träume vom Strand.
14.15 Uhr Mein Bruder weckt mich unsanft und sagt, dass er jetzt zum Arzt fahren wird. Ich wünsche ihm alles gute und stehe schnell auf. Währenddessen könnte ich Frau Goldsmith besuchen und mich zum Kaffeekränzchen einladen.
14.45 Uhr Ich pflücke einige Blumen im Garten und mache mich auf den Weg zum Haus besagter Dame. Leider bleiben mein Klingeln, Klopfen und Rufen ungehört - wie schade. Wahrscheinlich spielt die kleine Frau gerade eine Partie Golf.
15.15 Uhr Zurück im Eigenheim greife ich zum Telefon und rufe zu Hause an. HEUREKA - Admiral a.D. Bürstenbinder scheint mein Eigenheim redlichst zu hüten und begrüsst mich freundlichst. Sofort frage ich nach dem Rechten und erfahre, dass in meinem Haus alles in bester Ordnung ist - wie schön. Ferner berichtet der Admiral von einer Internetzseite, auf der man löbliche Satellitenaufnahmen einsehen kann - wie aufregend. Angeblich kann man auch das Eigenheim in Naples sehen. Sofort werfe ich den Hörer auf die Gabel und eile ins Arbeitszimmer. Ich gehe Anschnur und segle umgehend auf besagte Seite und staune nicht schlecht. Dank weltraumgesteuerter Satellitenanlagen, kann man den Lowbank Drive von Oben sehen - wie aufregend.
16.00 Uhr Ich bleibe Anschnur und arbeite an meiner löblichen Heimseite. Obwohl ich mich im Urlaub befinde, kümmere ich mich weiter um die Fragen besorgter Eltern. Ferner erstelle ich mein Tagebuch und recherchiere für neue Anschnurberichte.
16.30 Uhr Georg trifft mit quietschenden Reifen vor dem Eigenheim ein und kommt freudestrahlend zur Türe herein. Er meint, dass jetzt einer kleinen Zigarre nichts mehr im Weg steht. HEUREKA - wo soll das noch hinführen.
17.15 Uhr Gemeinsam marinieren wir die Fleischspiesse für den heutigen Grillabend. Ausserdem bereite ich aus dem Hackfleisch formschöne Hamburger zu. Natürlich darf auch ein vitaminreicher Salat nicht fehlen. Ich schneide Zwiebeln, Karotten, Tomaten und einen Paprika redlichst auf und mische alles unter den grünen Salat.
18.00 Uhr Während ich mich weissbiertrinkend im Liegestuhl niederlasse, heizt Georg redlichst den Grill an.
19.00 Uhr Pünktlich auf die Minute trifft Herr Wang im Garten ein. Wir begrüssen uns redlichst und begiessen unser Wiedersehen mit keuschen Bieren aus der Kühlschachtel. Ich nehme gemeinsam mit Herrn Wang auf der Terrasse platz und beobachte Georg beim Grillen.
19.45 Uhr Wir lassen uns Fleischspiesse und Hamburger redlichst schmecken und lassen den Hopfentrunk in Strömen fliessen - das macht Freude. Herr Wang erzählt, dass seine Tochter im März den sogenannten "Spring Break" besucht hat - wie unlöblich. Wie jedes Kind weiss, sind bei dieser Veranstaltung Unzucht, Drogen und Gewalt an der Tagesordnung.
20.30 Uhr HEUREKA - ich verspeise den dritten Hamburger und mache mir meine eigenen Gedanken. Wahrscheinlich wäre es wirklich besser, im Sonnenscheinstaat zu bleiben und dem kalten Deutschland den Rücken zu kehren. Meine Anschnurseelsorge könnte ich auch von hier aus betreiben.
21.15 Uhr Georg holt sich ein Weissbier aus dem Kühlschrank und stellt sich zigarrerauchend neben den Grill. HEUREKA - mein Bruder erklärt, dass er sich seit drei Wochen auf diesen Moment gefreut hat. Wenn das so ist, soll es mir Recht sein.
22.00 Uhr Nach weiteren Bieren verabschiedet sich Herr Wang redlichst und torkelt zu seinem Haus hinüber. Georg und ich bleiben noch im Garten sitzen und geniessen die gute Luft.
22.45 Uhr Ich bin müde und wünsche Georg eine gute Nacht. Danach gehe ich in mein Zimmer und falle müde ins Bett. Gute Nacht.

Der Lowbank Drive vom Weltraum gesehen:

http://pfaffenberg.permuda.net/naplessatellit.jpg

Bericht: Rauchen ist ungesund:

http://pfaffenberg.permuda.net/zigaretten.html

Bericht: Unlöbliche Zahlungsmittel:

http://pfaffenberg.permuda.net/zahlen.html

Bericht: Der "Frühlingsbruch":

http://pfaffenberg.permuda.net/fruehling.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 28.04.2005
© Reinhard Pfaffenberg