Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

28.11.2006

07.00 Uhr Mein leistungsstarker Weltempfänger geht an und weckt mich redlichst - wie schön. Voller Tatendrang hüpfe ich aus den Federn und absolviere die wichtige Morgengymnastik am Fenster im siebzehnten Stock - wer rastet, der rostet.
07.15 Uhr Da ich bereits am Nachmittag nach Fort Myers weiterfliegen werde, packe ich praktischerweise meine Sachen zusammen und entspanne mich anschliessend bei einem erquickenden Vollbad - das tut gut. Während ich mit dem Schwamm hantiere und mich rasiere, lausche ich nebenbei dem Landmusikradioprogramm von "WKHX 101,5 FM Kicks" und höre sogar den neuesten Schlag (unlöblich: Hit) von Gesangsstern Mark Chesnutt namens "Dreaming my Dreams with you" (löblich: Träume meine Träume mit dir) - da kommt Stimmung auf.
08.00 Uhr Düdeldü - nachdem ich mich ordentlich in Schale geworfen und eine frisch gebügelte Tschiens sowie meinen nagelneuen Pullover mit Coca Cola Aufdruck angezogen habe, stopfe ich meinen Kulturbeutel in die Reisetasche und stelle die Gepäckstücke ordentlich neben der Badezimmertüre ab. Anschliessend eile ich pfeifend nach Unten und nehme das wichtigste Mahl des ganzen Tages im hoteleigenen Frühstücksraum ein. Selbstverständlich bediene ich mich auch heute vom Büffett und verzehre unter anderem geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), delikate Rühreier mit lustigen Speckstreifen, vitaminreiche Kartoffeln sowie einen Pfirsich - schmeckt nicht schlecht, Herr Specht. Während ich kraftvoll zubeisse und die anderen Gäste im Auge behalte, gesellt sich plötzlich der weltbekannte Schauspieler Al Pacino an den Nebentisch - wie aufregend. Natürlich mustere ich den Herren ganz genau und erinnere mich, dass der Schauspieler nicht nur in der bekannten Theaterverfilmung "Angels in America" (löblich: Engel in Amerika), sondern auch in meinen Lieblingsfilmen "Der Pate Teil 1 bis 3" mitgewirkt hat. Daumenzeigend proste ich meinem Gegenüber mit der Kaffeetasse zu und frage neugierig nach dem Rechten. Herr Pacino grüsst zurück und gibt mir während des Kleingesprächs (unlöblich: Smalltalk) zu verstehen, dass er derzeit in Atlanta den Nachfolger des Kinospektakels "Ocean Twelve" (löblich: Ozean Zwölf) dreht - wie aufregend. Weiter erfahre ich, dass Herr Pacino bis zum kommenden Samstag mit Schorsch Kluni, Brett Pitt und Mett Dämon eine spektakuläre Aktionsszene in der städtischen Mehrzweckhalle "Georgia Dome" abdreht - das hört sich wirklich spannend an. Da ich bekanntlich während meiner Schulzeit einem Theaterverein angehörte, erkundige mich nach einer Möglichkeit, ebenfalls an diesem Filmprojekt teilzunehmen. Leider erteilt mir Herr Pacino eine schnelle Absage und behauptet, dass die heutigen Hollywood Grossproduktionen ausschliesslich auf "bekannte Köpfe" setzen - wie schade.
08.45 Uhr Da ich nicht den ganzen Tag mit Schauspielern verplaudern kann, leere ich schnell meine dritte Tasse Kaffee und kehre erheitert auf mein Zimmer Nummer 1711 zurück, um meine Koffer zu holen.
09.15 Uhr Nachdem ich die Gepäckstücke sicher beim Concierge hinterlegt habe, eile ich fröhlich nach Draussen und besteige das erstbeste Taxi. Der löbliche Fahrer freut sich ganz besonders und braust redlichst in Richtung Aquarium in die Baker Street 255 los. Dummerweise merke ich erst jetzt, dass die besagte Sehenswürdigkeit nur knapp zehn Gehminuten vom Hilton Hotel entfernt liegt - die 4 DOLLARS Fahrtkosten hätte ich mir wirklich sparen können.
09.45 Uhr Nörgelnd überreiche ich dem Taxifahrer ein Portrait Abraham Lincolns und springe aus dem Fahrzeug, um dem eindrucksvollen Aquarium einen Besuch abzustatten. Nachdem ich weitere 20 DOLLARS für das Billett ausgegeben habe, finde ich mich in der Eingangshalle wieder und beginne meinen Rundgang bei den heimischen Fischen, Wasserschildkröten und Krebsen - diese löblichen Tiere muss man einfach gesehen haben.
10.15 Uhr Als nächstes stosse ich auf ein Aquarium mit seltenen Wasserpflanzen, Flundern und anderen Meeresbewohnern. Während merkwürdig anmutende Blubbergeräusche aus den Lautsprechern dröhnen, beäuge ich einen sogenannten "Electric Fish" (löblich: elektrischen Fisch) aus dem chinesischen Meer ganz genau und werde Zeuge, wie er gerade einen ekelerregenden Wurm verschluckt. Naserümpfend gehe ich ganz schnell weiter und sehe im nächsten Becken Belugawale, kalifornische Seelöwen, Ottern und sogar afrikanische Schwarzfuss Pinguine - wie aufregend. Neugierig lese ich auf einer Informationstafel, dass der kalifornische Seelöwe zur Gattung der pazifischen Ohrenrobbe zählt und nicht nur im Westen der USA, sondern auch auf den Galapagosinseln sowie in Japan beheimatet ist. Nebenbei stelle ich fest, dass die Museumsverantwortlichen wirklich viel Geld ausgegeben haben und den Tieren nicht nur ein Unterwasserriff, sondern auch einen kleinen Sandstrand sowie Klippen von zirka drei Metern Höhe zur Verfügung gestellt haben. Trotz allem bin ich als aktiver Tierschützer der Meinung, dass man freiheitsliebende Tiere nicht einsperren, sondern besser in ihrer natürlichen Umgebung belassen sollte.
11.00 Uhr Düdeldü - nachdem ich mir ein wohlschmeckendes Softeis für einen DOLLAR geleistet habe, spaziere ich zur Hauptattraktion hinüber und bleibe vor einer gigantischen Glaswand stehen. Ein Mitarbeiter des Aquariums setzt mich sogar darüber in Kenntnis, dass es sich hierbei um ein knapp 20 Millionen Liter fassendes Salzwasserbecken mit knapp 100.000 Fischen handelt - kaum zu glauben. Selbstverständlich mache ich sogleich grosse Augen und sehe plötzlich einen gefährlichen Hammerhai sowie einen Schwarm bunter Fische vorbeischwimmen. HEUREKA - natürlich trete ich erschrocken zurück und bemerke erst jetzt, dass mich ein besonders mürrisch dreinblickender weisser Hai von zirka vier Metern Länge in Augenschein genommen hat - wie unheimlich. Um den Raubfisch nicht zu verärgern, winke ich freundlich und mache mich schnellstens aus dem Staub, um meinen Rundgang bei einem Aquarium namens "Tropical Diver" (löblich: Tropischer Taucher) zu beenden. Unter anderem sehe ich hier lustige Sandwürmer, die ihre Köpfe aus dem Sand stecken, bunte Fische aus der Karibik sowie elegante Quallen in den verschiedensten Farben - da kommt Freude auf.
11.30 Uhr Just als ich auf einer Bank platz nehme und die Eindrücke auf mich wirken lasse, zieht mich plötzlich ein kleiner Junge an der Jacke und macht mich darauf aufmerksam, dass er gerade den Fisch "Nemo" aus dem gleichnamigen Walt Disney Film gesehen hat - das soll mir ganz Recht sein. Da der Kleine unentwegt plappert und mir sogar ein Malbuch unter die Nase hält, greife ich in die Trickkiste und erkläre dem Buben, dass Nemo gerade von einem grossen Blauwal verschluckt wurde. Gott sei Dank lässt mich der Kleine jetzt in Ruhe und rennt weinend zu seinen Eltern in die museumseigene Gaststätte namens "Cafe Aquaria" zurück - wie schön.
12.00 Uhr HEUREKA - nun darf ich aber keine Zeit mehr vergeuden. Da ich bekanntlich schon in knapp drei Stunden nach Fort Myers aufbrechen werde, renne ich zu guter Letzt in den Souvenirladen am Ausgang und erwerbe schöne Salz- und Pfefferstreuer, ein interessantes Buch und einen aufblasbaren Nemo für die Liebsten zuhause - der kleine David (1) wird sich sicher freuen.
12.30 Uhr Düdeldü - fingerschnippend treffe ich im "Downtown Altanta Hilton" ein und lasse mir sogleich meine Gepäckstücke aushändigen. Nachdem ich ein stattliches Trinkgeld in Höhe von zwei DOLLARS gegeben habe, hüpfe ich erneut in ein Taxi und lasse mich in einer halsbrecherischen Hochgeschwindigkeitsfahrt zum "Hartsfield International Airport" vor den Toren der Stadt bringen. Während der knapp halbstündigen Fahrt plaudere ich mit dem übergewichtigen Fahrer und berichte, dass ich auf einer wichtigen Forschungsreise bin. Leider interessiert sich der Mann nur am Rande für meine Ausführungen und behauptet stattdessen, dass er jetzt gleich sein Mittagessen einnehmen wird - wie unlöblich.
13.15 Uhr Am Flughafen angekommen, schaue ich mich ganz genau um und laufe dann schnell zu den Flugschaltern von Delta Airlines (löblich: Dreieck Luftlinien). Auf einem flimmernden Bildschirm erfahre ich, dass mein Flug mit der Nummer 479 planmässig um 15 Uhr starten wird - wie schön. Fröhlich gebe ich meine Gepäckstücke auf und kehre anschliessend in eine Schnellessgaststätte namens "Wendy's" ein - ein kleines Mittagessen habe ich mir nach dem Stress des Vormittags redlichst verdient. Neben einem "Big Bacon Hamburger" (löblich: grosser Speck Hamburger) wähle ich ausserdem Kartoffelstäbe sowie einen grossen Becher Cola - schmeckt gar nicht schlecht, Herr Specht.
14.00 Uhr Langsam aber sicher sollte ich mich auf den Weg zum Abflugtor machen. Ausgestattet mit einer löblichen Tageszeitung und einem Becher Kaffee eile ich zum Tor (unlöblich: Gate), um das Flugzeug der Marke Boeing 757 zu besteigen - wie schön. Völlig entnervt stosse ich einen langhaarigen Rüpel (19) zur Seite und nehme bequem meinen Fensterplatz in Reihe 32 direkt neben der linken Tragfläche ein - ein guter Ausblick sollte hier gewährleistet sein.
15.00 Uhr Pünktlich auf die Minute setzt sich der Vogel auch schon in Bewegung und hebt laut polternd vom Boden ab. Während der löbliche George Strait im Apfel Empe 3 Spieler singt und mich mit dem schönen Lied "Baby Blue" (löblich: Kleinkind Blau) erfreut, kann ich sogar einen letzten Blick auf die Skyline (löblich: Himmelslinie) von Atlanta erhaschen - wie aufregend. 15.30 Uhr Nachdem das "Fasten Your Seatbelts" Zeichen erloschen ist und die Boing in Richtung Südosten abdreht, kommt eine fesche Flugbegleiterin daher und serviert eine kleine Brotzeit bestehend aus einer Käsesemmel und einer lauwarmen Coca Cola - wie unlöblich. Eigentlich hätte ich für den teuren Flugpreis ein reichhaltiges Dreigänge Menü erwarten dürfen. Trotz allem lasse ich mir die Brotzeit munden zu blicke zu den Klängen von Alan Jacksons neuer Kompaktscheibe aus dem Fenster. Schon bald schlummere ich ein und finde mich im Traum mit Untermieterin Sandra am Frühstückstisch im Waldweg wieder - welch schrecklicher Gedanke.
16.30 Uhr Lautes Scheppern lässt mich hochschrecken. Als ich die Augen öffne und aus dem Fenster spähe, bemerke ich schnell, dass das Flugzeug bereits zur Landung ansetzt und in wenigen Minuten den "Southwest Florida International Airport" von Fort Myers erreichen wird - das ging aber schnell. Der Flugkapitän meldet sich zu Wort und teilt uns mit, dass es zwar leicht bewölkt, aber mit 27°C angenehm warm ist - wie schön. Gutgelaunt bereite ich mich auf die Landung vor und bin schon ganz aufgeregt, Herrn Wang in wenigen Minuten begrüssen zu können - das wird ein Vergnügen.
16.45 Uhr Nachdem die Maschine endlich am Ankunftsgebäude angedockt hat, springe ich auf und versuche, als erster zum Ausgang zu gelangen - schliesslich haben redliche Rentner grundsätzlich Vortritt. Ich wünsche einer rothaarigen Flugbegleiterin noch einen schönen Arbeitstag und laufe dann geschwind in Richtung Gepäckausgabe.
17.00 Uhr Während ich auf mein Gepäck warte, plaudere ich redlichst mit einer löblichen Dame (79) aus der schönen Stadt Cleveland. Die gute Frau berichtet, dass sie jedes Jahr im November für drei Monate nach Florida kommt, um dem garstigen Winter im Norden ein Schnippchen zu schlagen - wie schön. Als meine Gepäckstücke endlich auf dem Band erscheinen, lasse ich die blauhaarige Frau links liegen und greife beherzt nach der DELSEY Reisetasche - das klappt wie am Schnürchen.
17.15 Uhr In der Ankunftshalle treffe ich sofort auf Herrn Wang und werde freundlichst in Empfang genommen. HEUREKA - der Gute sieht blendend aus und hat sich kein bisschen verändert. Gemeinsam schleppen wir das Gepäck nach Draussen und verfrachten es direkt in den Kofferraum von Herrn Wangs luxuriösen Mercedes. Danach verplempern wir keine Zeit und brausen zu den Klängen von Frank Sinatras "Summerwind" (löblich: Sommerwind) ohne Umwege auf die Autobahn Nummer 75 in Richtung Süden. HEUREKA - da fühle ich mich gleich wieder zuhause.
18.15 Uhr Nach einer kurzweiligen Fahrt biegen wir in den Lowbank Drive ein und ich höre von Herrn Wang, dass er bereits die Wasserversorgung aktiviert sowie die Klimaanlage im Ferienhaus angestellt hat - wie freundlich. Nachdem mir mein Nachbar den Schlüssel für Georgs Haus überreicht hat, lädt er mich sogar noch zu einem kleinen Imbiss zu sich ein. HEUREKA - nach dieser anstrengenden Reise kann eine Brotzeit sicher nicht schaden.
18.45 Uhr Im Haus herrschen glücklicherweise angenehme Temperaturen und ich kann meine Kleidung entspannt in die Schlafzimmerschränke einräumen. Ausserdem schaue ich im Kühlschrank nach dem Rechten und stelle fest, dass dort gähnende Leere herrscht - wie schrecklich. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als gleich morgen mit dem familieneigenen JEEP Karaoke zum Abschoppen zu fahren.
19.30 Uhr Düdeldü - nachdem ich meinen Bruder Georg in Toronto angerufen habe, verlasse ich das Eigenheim in einem frischen Hawaiihemd, um zu Herrn Wangs Grundstück hinüber zu gehen. Der gute Mann sitzt neben seinem Grill auf der Terrasse und fordert mich auf, gleich am Tisch platz zu nehmen - wie schön. Just als wir zwei eisgekühlte Budweiser Biere öffnen und redlichst auf meine Reise anstossen, wirft Herr Wang lustige Grillwürstchen auf den Rost und sagt, dass es als Beilage einen Tomatensalat sowie knusprige, aber keusche Kartoffelspalten gibt - da läuft mir gleich das Wasser im Munde zusammen.
20.00 Uhr Wir lassen uns die Grillspezialitäten redlichst schmecken und plaudern nebenbei über meinen Aufenthalt in Atlanta. Natürlich erzähle ich ausführlich von dem Besuch im bekannten Coca Cola Museum und den interessanten Studios von CNN. Während zwei karibische Fackeln den Garten in ein aufregendes Licht tauchen, meint Herr Wang, dass er Haus und Grundstück am Wochenende mit löblicher Weihnachtsbeleuchtung schmücken wird - wie aufregend. Ich frage sofort nach und höre, dass man im Heimwerkerladen "Home Depot" wunderschöne Weihnachtsdekoration bekommt. HEUREKA - selbstverständlich werde ich mich nicht lumpen lassen und auch mein Ferienhaus redlichst mit Lichterketten und weihnachtlichen Figuren verschönern.
20.45 Uhr Bei weiteren Bieren unterhalten wir uns weiter über das Weihnachtsfest und sorgen gemeinsam auf der Terrasse für Sauberkeit und Ordnung. Ich lösche noch fachmännisch die Glut im Grill und verabschiede mich dann laut gähnend von meinem löblichen Nachbarn.
21.15 Uhr Zurück im Eigenheim lasse ich mich erschöpft aufs Sofa fallen und trinke eine Dr. Pepper Brause, die ich glücklicherweise doch noch im Kühlschrank gefunden habe. Weil ich nach der langen Reise sehr müde bin, unternehme ich jetzt einen Rundgang durchs Haus und verschliesse alle Fenster und Türen sicher. Danach gehe ich zufrieden ins Bett und schlafe schon sehr bald ein. Gute Nacht.

Ich fliege mit einer Boing 757 nach Fort Myers - das ist ganz schön aufregend:

http://pfaffenberg.permuda.net/delta757.jpg

Das Ferienhaus meines Bruders in Naples:

http://pfaffenberg.permuda.net/georghaus2.jpg

Meine Reise nach Atlanta bzw. Naples:
http://pfaffenberg.permuda.net/florida2006.html

Mein Eigenheim im Waldweg 11:
http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html

Herr Wang empfängt mich redlichst:
http://pfaffenberg.permuda.net/freunde2.html#wang

Bericht: Das Weihnachtsfest:
http://pfaffenberg.permuda.net/weihnachten.html

Heimseite des "Georgia Aquarium":
http://www.georgiaaquarium.org/

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 28.11.2006
© Reinhard Pfaffenberg