Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

15.05.2006

15.05.2006
06.00 Uhr Ich werde Dank meines leistungsstarken Weltempfängers mit den aktuellen Nachrichten des Bayerischen Rundfunks geweckt - wie schön. Während ich laut gähnend aus dem Bett steige, berichtet der Radiosprecher, dass der linksradikale Venezuelanische Präsident dem Iran im Falle eines Militärschlags zur Seite stehen will - wie unlöblich. Hugo Chavez hat in einer Fernsehrede damit gedroht, dass er im Fall der Fälle allen Ländern, die den "amerikanischen Aggressor" unterstützen, den Zugang zu den Venezuelanischen Rohölverkommen verweigern werde - das ist wieder einmal typisch. Weiter sagte der verwirrte Volksverhetzer, dass sich die Freundschaft zum Iran darauf gründet, dass beide in Amerika den "grossen Satan" sehen. HEUREKA - nun schlägt es aber Dreizehn - Herr Chavez sollte schnellstens zur Löblichkeit zurückkehren und sich für sein loses Mundwerk beim amerikanischen Volk entschuldigen. Anstatt die älteste Demokratie der Welt als "grossen Satan" zu bezeichnen, sollte sich der Buschindianer lieber um die menschenunwürdigen Zustände im eigenen Land kümmern - wo soll das noch hinführen.
06.30 Uhr Verärgert drücke ich auf den "OFF" (löblich: AUS) Knopf des Radios und blicke nachdenklich auf die Skyline (löblich: Himmelslinie) von Dallas.
07.00 Uhr Nachdem ich die wichtige Morgengymnastik absolviert habe, eile ich ins Bad und entspanne mich bei einem erquickenden Vollbad. Während ich mich ordentlich wasche und Pläne schmiede, klingelt plötzlich das Telefon laut und ganz besonders aggressiv. Ich nehme das Telefonat sofort entgegen und vernehme James Stimme im Rohr. Der Junge seufzt laut und gibt mir zu verstehen, dass er schon heute Mittag gemeinsam mit seiner Familie nach München zurückfliegen wird - wie schön. Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und berichte, dass ich noch mindestens zwei Wochen im Rentnerparadies ausspannen und ausserdem bei der Hochzeit von Frau Goldsmith dabei sein werde - das wird ein Spass.
07.15 Uhr Nachdem wir uns für 8.00 Uhr zum gemeinsamen Frühstück verabredet haben, beende ich das Haustelefonat und tauche luftanhaltend unter, um mein Haar redlichst mit wohlriechendem Schampu zu waschen - Sauberkeit und Ordnung sind in der heutigen Zeit ganz besonders wichtig.
07.45 Uhr Düdeldü - frisch gestriegelt und in Schale geworfen packe ich meine Habseligkeiten in den Rollkoffer und stelle sicher, dass ich auch nichts vergessen habe - das hätte gerade noch gefehlt. Anschliessend verlasse ich das luxuriöse Zimmer auf schnellstem Weg und brause mit dem Hochgeschwindigkeitsaufzug nach unten.
08.00 Uhr Nachdem ich mein Reisegepäck sicher an der Rezeption hinterlegt habe, treffe ich pünktlich im hoteleigenen Frühstücksraum ein und stelle fest, dass sich schon alle am Tisch versammelt haben - wie schön. Ich begrüsse die Kinder redlichst und frage bei Georg und Maria nach, wann sie denn wieder nach Toronto zurückkehren werden. Mein Bruder zuckt mit den Schultern und sagt, dass er nach dem lauten Konzertereignis vom vergangenen Samstag erst einmal ein paar Tage ausspannen und voraussichtlich am Donnerstag oder Freitag zurück nach Toronto fliegen wird - wie aufregend.
08.30 Uhr Just als ich mir den zweiten Teller aufgeladen habe und mir lustige Würstchen mit gerösteten Kartoffeln munden lasse, treten James Musikkollegen an den Tisch und verabschieden sich redlichst. Selbstverständlich frage ich genauer nach und erfahre von Herrn Dietz, dass schon in knapp zwei Stunden der Heimflug nach Toronto auf dem Programm steht. James klopft seinen Musikanten ordentlich auf die Schulter und teilt ihnen mit, dass sie sich spätestens im Herbst zu neuen Plattenaufnahmen wieder treffen werden - wie aufregend. Vielleicht komme ich dann wieder in den Genuss, nach Nashville zu reisen, um die Aufnahmen persönlich zu überwachen - das wäre zu schön.
09.00 Uhr Auch für uns rückt nun der Abschied immer näher - wie schade. Da ich nun gemeinsam mit den Kindern zum Airport (löblich: Flughafen) aufbrechen werde, verabschiede ich mich von Georg und Maria redlichst und gebe den beiden zu verstehen, dass ich während meines Floridaaufenthaltes den Heimgarten des Feriendomizils auf Vordermann bringen werde. Mein Bruder freut sich sehr und sagt, dass ich neben der Inspektion des JEEPS auch eine Reinigungsfirma damit beauftragen sollt, das hauseigene Schwimmbecken zu reinigen. Ferner drückt mit Georg auch noch seine Jahreseintrittskarte für das "Naples Philharmonic Orchestra" in die Hand und erklärt, dass ich mit diesem Billett jederzeit kostenlos die Aufführungen des besagten Orchesters besuchen kann - ein bisschen Kultur kann nie schaden.
09.30 Uhr Endlich geht es los - wir werfen unser Gepäck in den plattenfirmaeigenen "Chevrolet Tahoe" und brausen mit quietschenden Reifen auf der Autobahn 183 in Richtung "Dallas / Forth Worth International Airport" davon. Während der Fahrt rede ich unentwegt auf die Kinder ein und erkläre ihnen mehrmals, dass sie während meiner Abwesenheit ein Auge auf mein Eigenheim werfen sollen. Ausserdem müssen die Kinder besonders auf Sandra achten und mir jede Auffälligkeit telefonisch mitteilen - schliesslich kann man nie wissen, auf welch dumme Gedanken meine Untermieterin kommt. Natürlich will Amanda wieder einmal nichts davon wissen und sagt, dass Sandra alt genug ist und auf sich selbst aufpassen kann - das sehe ich leider ganz anders.
10.30 Uhr Wir treffen gutgelaunt am grössten Flughafen Nordamerikas ein und sehen auf einer löblichen Anzeigetafel, dass unsere Flüge nach München via Chicago, bzw. Fort Myers bereits angezeigt werden - wie aufregend. Da ich noch etwas Zeit habe, begleite ich die Kinder zum "United Airlines" Schalter im Terminal B und sehe, wie sie ihre Einsteigekarten überreicht bekommen.
11.00 Uhr Ich drücke James, Amanda und den kleinen David ein letztes Mal an mich und fordere sie auf, mich gleich nach der Ankunft in München anzurufen. Amanda nickt freundlich und wünscht mir eine erholsame Zeit im Rentnerparadies - die werde ich ganz sicher haben.
11.15 Uhr Düdeldü - ich wandere rollkofferziehend zum Abflugbereich der American Airlines Fluggesellschaft und betrete laut pfeifend den Sicherheitsbereich. Nachdem ich endlich das richtige Tor A37 gefunden habe, erfahre ich von einer Flughafenangestellten, dass der Flug mit der Nummer 322 leider erst um 13.05 Uhr in Richtung Fort Myers starten wird - das hat mir gerade noch gefehlt.
12.00 Uhr Um die lange Wartezeit etwas zu verkürzen, besuche ich eine flughafeneigene Gaststätte und erkläre dem Langhaarigen hinter der Bar, dass nun ein kühles Budweiser Bier nicht schaden kann. Zu allem Überfluss schüttelt der Heini den Kopf und sagt, dass hier nur sogenannte "Soft-Drinks" (löblich: weiche Getränke) feilgeboten werden - wie unlöblich. Missgelaunt lasse ich mir eine Dr. Pepper Brause kredenzen und nehme einen grossen Schluck - das tut so richtig gut.
12.45 Uhr Endlich ist das Flugzeug einsteigebereit - wie schön. Ich dränge mich als einer der Ersten in die Maschine der Marke "McDonnell Douglas MD-81" und lasse mich bequem am Fenster nieder. HEUREKA - da nur wenige Passagiere nach Fort Myers fliegen, bleibt der Platz neben mir sogar frei - wie praktisch.
13.15 Uhr Mit einer knapp halbstündigen Verspätung setzt sich der Vogel endlich in Bewegung und hebt laut scheppernd vom Rollfeld ab - wie aufregend. Ich blicke derweilen Empe 3 hörend aus dem Fenster und kann sogar noch einen letzten Blick auf Dallas erhaschen - wie schön.
13.45 Uhr Nachdem der Warnhinweis "FASTEN YOUR SEATBELTS" endlich erloschen ist, kommt auch schon eine hübsche Flugbegleiterin daher und serviert eine kleine Brotzeit in Form einer mit Käse belegten Semmel und einer warmen Coca Cola - wie unlöblich. Eigentlich hatte ich auf ein reichhaltiges Festessen spekuliert. Ich lasse mir den Imbiss trotzdem schmecken und freue mich auf meinen wohlverdienten Aufenthalt in Naples.
14.30 Uhr Während die anderen Mitreisenden gelangweilt in ihren Zeitungen blättern oder ihre Knieoberseitenrechner (unlöblich: Laptop) benutzen, lehne ich mich bequem zurück und entspanne mich redlichst. Schon bald schlafe ich ein und sehe mich im Traum mit James Musikbande auf der Bühne stehen - wie aufregend.
15.30 Uhr Ich erwache unlöblichst und höre, wie der Pilot per Sprechdurchsage mitteilt, dass wir bereits in knapp einer Stunde in Fort Myers landen werden. Ferner sagt der löbliche Kapitän, dass es in Fort Myers mit 30°C sehr warm ist - wie schön. Gleich nach meiner Ankunft im Rentnerparadies werde ich in meine Badehose schlüpfen und einen Kopfsprung ins hauseigene Schwimmbecken wagen.
16.30 Uhr Mit fünfzehnminütiger Verspätung setzt das Flugzeug auf der Landebahn des Flughafens von Fort Myers auf und rollt polternd zum Ankunftsgebäude - wie schön. HEUREKA - ich kann es gar nicht mehr erwarten, endlich das Rentnerparadieses nach knapp fünfmonatiger Abwesenheit wieder zu betreten - verdient habe ich es mir allemal.
17.00 Uhr Als einer der letzten erscheint jetzt auch mein löblicher Delsey Koffer auf dem Gepäckband. Ich lupfe das gute Stück vom Band und strebe dann ohne Umwege zum Ausgang. HEUREKA - mein guter Freund Herr Wang steht bereits im Ankunftsbereich und erwartet mich ungeduldig. Ich begrüsse den Guten mit Handschlag und erkundige mich nach dem werten Befinden. Wir laufen Ruck Zuck zu Herrn Wangs komfortablen Mercedes und laden meinen Koffer ein, um dann mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Lowbank Drive zu brausen.
17.30 Uhr Während der kurzweiligen Fahrt auf der Autobahn 75 plaudern wir redlichst über meinen Aufenthalt und schmieden Pläne für lustige Unternehmungen. Herr Wang schlägt sogar einen Ausflug in das sogenannte Disney World (löblich: Disney Welt) nach Orlando vor, was ich aber umgehend ablehne, weil sich dort bekanntlich Tausende jugendliche Rabauken herumtreiben.
18.00 Uhr Düdeldü - endlich treffen wir vor dem Ferienhaus im Lowbank Drive ein. Ich springe ganz schnell aus dem Wagen und freue mich redlichst, wieder hier zu sein. Gemeinsam mit Herrn Wang betrete ich das Haus und muss feststellen, dass es hier viel zu heiss ist. Natürlich eile ich sofort in die Küche und stelle die zentrale Klimaanlage auf die höchste Stufe. Während das Haus redlichst abkühlt, werde ich Herrn Wang in sein Eigenheim begleiten, um dort eine kleine Brotzeit einzunehmen - die habe ich mir nach der anstrengenden Reise redlichst verdient.
18.30 Uhr Da Herr Wang sich in der Küche zu schaffen macht, nehme ich bequem auf seiner Terrasse platz und lasse mir ein kühles Budweiser Bier schmecken. HEUREKA - ich lausche dem Gezwitscher der exotischen Vögel und kann noch gar nicht glauben, dass ich wirklich hier bin. Laut Reiseplan müsste ich mich jetzt eigentlich in einem Flugzeug in Richtung München befinden - aber spontane Menschen wie ich sind eben immer für eine Überraschung gut.
19.00 Uhr Als ich gerade am Teich stehe und nach Alligatoren Ausschau halte, kommt Herr Wang in den Garten und kredenzt wohlriechende Fertigpizzas - wie schön. Ich nehme umgehend platz und lasse mir die Pizza Salami mit Tomatensalat redlichst schmecken. Dazu trinken wir eisgekühlte Biere und plaudern über meinen unglaublichen Konzertauftritt in Dallas. Herr Wang kann es gar nicht fassen und meint, dass er zu grosses Lampenfieber hätte, um vor so vielen Menschen aufzutreten - darüber kann ich nur lachen.
19.45 Uhr Nachdem wir gemeinsam in der Küche für Sauberkeit und Ordnung gesorgt haben, setzen wir uns nochmals auf die Terrasse und geniessen die angenehme Luft. Bei 27°C und wunderschönem Abendrot lässt es sich wirklich aushalten.
20.30 Uhr Mittlerweile sollte mein Häuschen redlichst klimatisiert sein. Ich verabschiede mich von Herrn Wang und gehe durch den Garten zum Ferienhaus hinüber. HEUREKA - im Haus herrscht jetzt eine angenehme Temperatur von 21°C. Zufrieden ziehe ich meinen Koffer in den hinteren Teil des Gebäudes und steuere zielsicher das schöne Gästezimmer mit Blick auf Garten und Teich an. Da ich heute keine Lust mehr habe den Koffer auszupacken, gehe ich in die Küche und inspiziere Kühlschrank und Schränke. Leider muss ich feststellen, dass ausser einer Packung Langnudeln, einer Fertigpizza, zwei Flaschen Coca Cola, einem Budweiser, einer Tüte Kartoffeltschips und einer Dose Thunfisch praktisch nichts vorrätig ist - wie unlöblich. Morgen muss ich wohl oder übel in den Supermarkt fahren, um mich mit Lebensmitteln für die nächste Woche einzudecken.
21.00 Uhr Ich nehme gemütlich vor dem Fernseher platz und verfolge auf CBS die Nachrichten. HEUREKA - unter anderem höre ich, dass der löbliche Präsident George W. Bush plant, etwa 6000 Nationalgardisten an der 2000 Kilometer langen Grenze zu Mexiko einzusetzen. Weiter wird berichtet, dass in den USA ungefähr 12 Millionen illegale Einwanderer leben, von denen ein Grossteil über die grüne Grenze zum südlichen Nachbarn eingereist ist - wie aufregend.
21.45 Uhr Nachdem ich in einer lokalen Nachrichtensendung auch noch gesehen habe, dass im Osten von Fort Myers ein Alligator in den Wintergarten eines Eigenheims eingedrungen ist, drücke ich angeekelt auf den "OFF" (löblich: AUS) Knopf der Fernbedienung und unternehme einen Kontrollgang durchs Haus. Ich verschliesse alle Fenster und Türen sicher und gehe dann zufrieden ins Bett. Gute Nacht.

Endlich wieder im Lowbank Drive:

http://pfaffenberg.permuda.net/naplessatellit.jpg

Mein Neffe James:

http://pfaffenberg.permuda.net/guido.html#james

Herr Wang erwartet mich bereits am Flughafen:

http://pfaffenberg.permuda.net/freunde2.html#wang

Bericht: Löbliche Haarfrisuren:

http://pfaffenberg.permuda.net/haare.html

Meine Reise nach Nashville im letzten Jahr:

http://pfaffenberg.permuda.net/nashville2005.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 15.05.2006
© Reinhard Pfaffenberg