Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

09.05.2006

09.05.2006
07.00 Uhr Ich werde durch das löbliche Gezwitscher der Vögel im Garten geweckt und stelle fest, dass ich endlich den Tschetleg überwunden habe - das wurde auch langsam Zeit. Nachdem ich meinen leistungsstarken Weltempfänger aktiviert habe, absolviere ich zu löblicher amerikanischer Landmusik die wichtige Morgengymnastik und stähle meine Muskeln redlichst. Anschliessend begebe ich mich ins Bad und entspanne mich bei einem heisses Vollbad - das tut so richtig gut. Während ich mich ordentlich mit Seife und Schwamm wasche, mache ich mir meine eigenen Gedanken und freue mich auf den heutigen Besuch der weltbekannten Niagarafälle. HEUREKA - der kleine David wird angesichts der herabstürzenden Wassermassen nicht mehr aus dem Staunen heraus kommen - wie aufregend.
07.45 Uhr Düdeldü - nachdem ich einen sommerlichen Anzug angezogen habe, strebe ich mit Fernglas und Digitalkamera in die Küche und finde die ganze Familie frühstückend vor - wie schön. Während ich entspannt platz nehme, kann sich Amanda ein Lachen nicht verkneifen und erkundigt sich, was ich denn mit dem Feldstecher vorhabe. HEUREKA - selbstverständlich gebe ich dem Kind zu verstehen, dass es an den Niagarafällen allerhand zu sehen gibt und ich unter anderem seltene Vögel beobachten möchte. Georg stimmt mir zu und sagt, dass wir so schnell wie möglich aufbrechen sollten, weil während des Vormittages nur wenige Touristen die Fälle bevölkern - das sehe ich genau so. Umgehend verdrücke ich das wichtigste Mahl des ganzen Tages und lasse mir ein köstliches Honigbrot, Rühreier mit Speck sowie einen Apfel munden - das tut gut.
08.15 Uhr Nachdem ich das Frühstück beendet habe, kann die Reise endlich beginnen. Ich nehme den kleinen David von seinem Stuhl und eile nach draussen, um auf dem Rücksitz des Lincoln Stadtwagens platz zu nehmen. Da es Maria vorzieht, lieber zu Hause zu bleiben, setzt sich Amanda auf den Beifahrersitz und aktiviert das Radio. HEUREKA - bei stimmungsvoller John Denver Musik startet Georg den Motor und stattet als erstes einer kleinen Tankstelle in der Nachbarschaft einen Besuch ab. Während mein Bruder den Ölstand überprüft, Scheibenwischwasser nachfüllt und redlichst auftankt, geht meine ehemalige Untermieterin in den sogenannten Shop (löblich: Laden) und erwirbt mehrere Dosen Dr. Pepper sowie drei Donuts für die lange Fahrt. Natürlich kann ich nicht wiederstehen und probiere sofort einen der Schmalzkringel - die in unserem Donutladen schmecken wirklich besser.
09.00 Uhr Just in dem Augenblick als Georg auf den mehrspurigen Highway 401 auffährt, erzähle ich von meiner verantwortungsvollen Menetscher-Tätigkeit im Donutladen und gebe meinem Bruder zu verstehen, dass Amanda ohne mich schon längst Insolvenz angemeldet hätte. Anstatt mir beizupflichten, grinst Amanda frech und behauptet, dass sie bald Pleite machen wird, weil ich sämtliche Freunde zu kostenlosen Leckereien einlade. HEUREKA - darüber kann ich nur lachen. Kopfschüttelnd erhebe ich den Zeigefinger und drohe Amanda mit meiner Kündigung - schliesslich muss ich mir auch von meiner Scheffin nicht alles bieten lassen.
10.00 Uhr Als wir an der beschauliche Stadt Mississauga vorbeikommen, deutet Georg aus dem Fenster und sagt, dass hier der beste Golfplatz des ganzen Landes beheimatet ist - wie interessant. Obwohl ich mir nicht viel aus dieser Angebersportart mache, frage ich genauer nach und höre, dass mein Bruder mit einem Handicap (löblich: Behinderung) von 11 gar nicht schlecht spielt - wie schön.
10.30 Uhr Nach knapp siebzig Kilometer entlang des Ontario Sees, taucht plötzlich eine stattliche Brücke am Horizont auf. HEUREKA - interessiert frage ich nach dem Rechten und erfahre, dass es sich hierbei um die "James N. Allen Burlington Bay Skyway" Brücke handelt, die zwischen den Jahren 1983 bis 1985 errichtet wurde - wie aufregend. Georg kennt sich aus und gibt mir zu verstehen, dass sich seit der Eröffnung der knapp zehn Kilometer langen Hängebrücke die Reise an die Niagarafälle um zirka eine Stunde verkürzt hat - wie schön.
11.00 Uhr Während wir an der Küste (unlöblich: Shore) des Ontario Sees entlang fahren und an Städten wie Stoney Creek und Grimsby vorbeikommen, aktiviere ich meinen Apfel Empe 3 Spieler und lausche der stimmungsvollen Musik von Herrn Jimmy Buffett. Beim schönen Lied "Cheeseburgers in Paradise" hole ich meinen Reiseführer aus der Tasche und informiere mich über das Gewässer zu meiner Linken ganz genau. Ich lese, dass der Ontariosee (unlöblich: Lake Ontario) der kleinste der fünf grössten Seen Nordamerikas ist und "nur" eine Fläche von 18.960 Quadratkilometern aufweist. Ferner lerne ich, dass das Wasser aus dem See unter anderem für die Trinkwasserversorgung und zur Kühlung von Bürogebäuden in Toronto verwendet wird - wie aufregend.
11.30 Uhr Kurz vor Mittag treffen wir endlich am Ziel ein und parken den Wagen sicher auf einem kostenpflichtigen Parkplatz. Nachdem wir David in den Kinderwagen gesetzt haben, spazieren wir durch die blühende Landschaft und finden uns kurze Zeit später vor den beeindruckenden Wasserfällen wieder - wie aufregend. Während das Kleinkind wie ein Honigkuchenpferd strahlt, Georg sich eine dicke Zigarre anzündet und Amanda ihre Frisur in einem Taschenspiegel betrachtet, werfe ich einen Blick in meinen schlauen Reiseführer und lese, dass sich hier der Eriesee mit dem Ontariosee verbindet und Wasser aus knapp 58 Metern in die Tiefe stürzt. HEUREKA - während der deutsche Rhein einen Wasserdurchfluss von ca. 2.000 Kubikmetern pro Sekunde zulässt, stürzen hier Wassermengen von bis zu 5.700 m³ herab - wie aufregend. Neugierig eile ich zu einer Informationstafel und erfahre unter anderem, dass die Fälle vor über 12.000 Jahren bei der letzten Eiszeit entstanden sind.
12.30 Uhr Wir beginnen mit einer erquickenden Wanderung und stossen auf eine Aussichtsplattform, die dem mutigen Besucher ermöglicht, ganz nah an die Fälle zu gelangen. HEUREKA - da es für Amanda und David viel zu gefährlich ist, steige ich mit Georg die Stufen hinunter und werde plötzlich von kaltem Wasser nassgespritzt - wie unlöblich. Laut schreiend laufe ich ganz schnell zurück und gebe Amanda zu verstehen, dass man hier seines Lebens nicht sicher ist - wo soll das noch hinführen.
13.00 Uhr Da nun ein Mittagessen nicht schaden kann, statten wir einer einladenden Gaststätte namens "Niagara View" (löblich: Niagara Blick) einen Besuch ab. Gutgelaunt nehmen wir an einem Fenstertisch platz und lassen uns die Speisekarten von einem übergewichtigen Ober kredenzen. Ich überfliege die angebotenen Gerichte ganz genau und entscheide mich letztendlich für eine Fleischpflanzerlsemmel mit Käse und Kartoffelstäben (unlöblich: Cheeseburger & French Fries) sowie ein gesundes Labatt Blau Bier. Während Georg meinem Beispiel folgt und das gleiche bestellt, wählt Amanda einen gemischten aber keuschen Salat mit gegrillten Hühnerbruststreifen und Ranch Dressing (löblich: Bauernhof Salatsosse) - schmeckt bestimmt auch nicht schlecht.
13.30 Uhr Als das Essen endlich serviert wird, greife ich ordentlich zu und komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Diese Fleischpflanzerlsemmel schmeckt vorzüglich. Mein Bruder nickt zustimmend und sagt, dass man hier wirklich ganz ausgezeichnet essen kann. Ferner deutet der Gute mit seiner Gabel aufs Fenster und erzählt, dass man die Fälle auf der kanadischen Seite auch "Horseshoe Falls" (löblich: Hufeisen Fälle) nennt - wie interessant.
14.15 Uhr Nachdem Georg freundlicherweise die Rechnung mit einem unlöblichen Zahlungsmittel beglichen hat, besuchen wir den angeschlossenen Andenkenladen und sehen uns ganz genau um. Neben allerhand Schickschnack finde ich doch etwas passendes und erwerbe zwei schöne Zuckerlöffel für Frau Mars und Prof. Kuhn - meine Freunde in der Heimat werden sich bestimmt darüber freuen.
14.45 Uhr Wir treffen an der "Rainbow Bridge" (löblich: Regenbogen Brücke) ein und sehen, dass diese Strasse direkt in die Vereinigten Staaten von Amerika führt - wie aufregend. HEUREKA - da ich leider meinen Reisepass in Toronto vergessen habe, bleibt es mir jetzt verwehrt, dass grossartige Land der Freiheit zu betreten - wie schade. Stattdessen wandern wir am Fluss entlang und finden uns nach wenigen Metern vor dem "Niagara Falls Museum" wieder. Da etwas Bildung nun nicht schaden kann, schiebe ich den Kinderwagen kurzerhand ins Gebäude und sehe, dass der Besuch dieser Einrichtung für Familien nur 5 kanadische DOLLARS kostet - dieses Schnäppchen darf man sich nicht entgehen lassen.
15.15 Uhr Interessiert spazieren wir durch das alte Gemäuer und erfahren von einem Mitarbeiter, dass dieses Ausstellungshaus schon im Jahre 1827 eröffnet wurde und zu den ältesten Museen Kanadas zählt - wie aufregend. Wir lernen auf dem Rundgang ausserdem allerhand Interessantes über die Entstehung der Fälle und begutachten sogar Fässer, in denen Lebensmüde den Fluss hinabgefahren sind - wie unlöblich.
16.00 Uhr Langsam aber sicher wird es Zeit, zum Fahrzeug zurückzukehren. Ich werfe noch einen letzten Blick auf das herabstürzende Wasser und dränge dann zur Abfahrt - schliesslich wollen wir es heute noch zurück nach Toronto schaffen. Wir streben unaufhaltsam zurück zum Parkplatz und sind erstaunt, dass sich selbst an einem Wochentag so viele Touristen aus aller Welt hier tummeln.
16.30 Uhr Nachdem wir David sicher neben mir auf dem Rücksitz festgeschnallt haben, kann die Heimreise endlich losgehen. Allerdings muss ich feststellen, dass Amanda nun das Steuer übernommen hat und den schweren Wagen auf die Strasse lenkt - wie unlöblich. Obwohl ich Georg vor Amandas Fahrstil warne, winkt er ab und erklärt, dass er seiner Schwiegertochter voll und ganz vertraut.
17.15 Uhr Während wir erneut die "James N. Allen Burlington Bay Skyway" Brücke überqueren, deutet mein Bruder nach Links und sagt, dass Lauras Häuschen nur etwa 15 Kilometer entfernt in Hamilton steht. HEUREKA - für einen Besuch bei meiner löblichen Nichte bleibt heute aber wohl keine Zeit mehr - wie schade.
18.00 Uhr Endlich sind wir wieder zurück im Stadtgebiet von Toronto. Amanda konzentriert sich redlichst und steuert den Wagen mitten durch den dichten Feierabendverkehr. Selbstverständlich gebe ich dem Kind vom Rücksitz aus fachmännische Ratschläge, wie man das Fahrzeug sicher zu führen hat, aber Amanda scheint sich nicht dafür zu interessieren - wie unlöblich.
18.15 Uhr Zurück vor dem Eigenheim steige ich mit wackligen Knien aus dem Stadtwagen und gebe Georg zu verstehen, dass nach dieser Fahrt ein kühles Bier nicht schaden könnte. Mein Bruder ist der gleichen Meinung und bittet mich in die Küche, wo wir uns schöne "MOLSON CANADIAN" Biere aus dem Kühlschrank nehmen. Bei dieser Gelegenheit begrüssen wir Maria redlichst und erfahren, dass es heute löbliche Hamburger mit Kartoffelspalten zum Abendessen gibt - wie schön.
18.45 Uhr Nachdem Amanda den erschöpften David ins Bett gebracht hat, gesellt sie sich zu uns ins Wohnzimmer und lässt sich ebenfalls ein gesundes MOLSON Bier direkt aus der Flasche munden. Nebenbei hantiere ich gekonnt mit meiner hochwertigen NIKON Digitalkamera und schaue mir nochmals die Bilder von den Niagarafällen an - wie aufregend.
19.15 Uhr Jetzt wird es aber Zeit für das löbliche Abendessen. Meine Schwägerin kredenzt mir einen selbstgemachten Hamburger (löblich: Fleischpflanzerlsemmel) mit würzigen Kartoffelspalten, Kätschap und Tomatensalat - wie gut das duftet. Natürlich lobe ich Maria für ihre Kochkünste und erkundige mich, ob James heute schon angerufen hat. Bekanntlich wollte ich mit meinem Neffen noch Rücksprache bezüglich unseres gemeinsamen Auftritts in Dallas halten. Leider muss ich erfahren, dass James voraussichtlich erst morgen aus der schönen Stadt San Antonio anrufen wird - das soll mir Recht sein. Dann können wir endlich klären, welches Lied wir zusammen "performen" werden - immerhin muss ich vor dem Auftritt noch ein wenig üben.
19.45 Uhr Nach dem zweiten Hamburger greife ich zur Serviette und erkläre den anderen, dass ich die ganze Familie morgen zum Abendessen ins bekannte Gasthaus "Wildfire Grill" in der Yonge Strasse einlade - schliesslich steht unsere Weiterreise nach Dallas schon am Donnerstag Abend auf dem Programm. Georg kennt dieses Schnitzelhaus sehr gut und meint, dass es sinnvoll wäre, einen löblichen Tisch zu reservieren. HEUREKA - ich winke lächelnd ab und erkläre meinem Bruder, dass ich selbstverständlich schon gestern einen Tisch für 18.00 Uhr bestellt habe.
20.15 Uhr Während Amanda und ihre Schwiegermutter in der Küche für Sauberkeit und Ordnung sorgen, setze ich mich gemütlich zu Georg aufs Sofa und freue mich auf einen geruhsamen Fernsehabend. Mein Bruder schaltet auf und ab und sucht ein löbliches Programm - leider ohne Erfolg. Plötzlich kommt Amanda daher und schlägt vor, eine DVD in die multimediale Unterhaltungsanlage einzulegen - wie unlöblich.
20.45 Uhr Währen die unlöbliche Aktionskomödie "Mr. & Mrs. Smith" (löblich: Herr und Frau Schmitt) mit den Hollywood Sternen Angelina Jolie und Filmunhold Brad Pitt läuft, knabbere ich lustige Kartoffeltschips und lasse mir ein weiteres Bierchen schmecken. HEUREKA - hätte ich nur einige Videoaufzeichnungen alter Musikantenstadl Ausgaben mit Superstern Karl Moik mitgebracht.
21.30 Uhr Weil dieser Film gar nicht nach meinem Geschmack ist, deute ich gähnend auf meine wertvolle ROLEX und verabschiede mich redlichst auf mein Zimmer. Nachdem ich das Fenster geöffnet habe, um die gute Abendluft hereinzulassen, gehe ich zufrieden ins Bett und lese noch etwas in meinem Reiseführer. Gute Nacht.

Die Niagara Fälle - wie aufregend:

http://pfaffenberg.permuda.net/toron0603.jpg

Heimseite der Niagara Fälle:

http://www.city.niagarafalls.on.ca/

Bericht: Rauchen ist sehr unlöblich:

http://pfaffenberg.permuda.net/zigaretten.html

Bericht: Löbliche Haarfrisuren:

http://pfaffenberg.permuda.net/haare.html

Bericht: Unlöbliche Gewaltfilme:

http://pfaffenberg.permuda.net/filme.html

Bald werde ich meinen Neffen James in die Arme schliessen können:

http://pfaffenberg.permuda.net/guido.html#james

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 09.05.2006
© Reinhard Pfaffenberg