Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

15.11.2005

15.11.2005
06.45 Uhr Ich erwache löblichst und vernehme lautes Kreischen im Garten - wie unlöblich. Sofort eile ich auf den Balkon und erblicke zwei streitende Ajaja Vögel am Schwimmbecken. HEUREKA - da ich Krach am frühen Morgen nicht ausstehen kann, laufe ich nach Draussen und bereite dem Schauspiel ein Ende. Gekonnt schleudere ich meinen Hausschuh auf die beiden Schnabelträger und verscheuche sie mit lauten Zischlauten. Die Vögel erheben sich sofort in die Luft und fliegen laut quakend von dannen - endlich herrscht wieder Ruhe und Frieden im Eigenheim.
07.00 Uhr Als ich zurück ins Haus gehen will, kommt Herr Wang an den Gartenzaun und erzählt, dass er heute einen Bekannten in Fort Myers besuchen und erst gegen Abend wieder zurückkehren wird - wie schade. Ich wünsche dem Guten eine schöne Reise und erkläre ihm, dass ich heute einen erquickenden Spaziergang am Strand unternehmen werde. Mein Nachbar überlegt kurz und meint, dass ich doch zum bekannten "Barefoot Beach Country Park" (löblich: Barfuss Strand Landpark) fahren und mir dort löbliche Schildkröten ansehen könnte - wie aufregend. Da ich diese Panzerechsen sehr schätze, nicke ich zustimmend und kehre fröhlich ins Eigenheim zurück.
07.30 Uhr Während ich ein entspannendes Vollbad nehme und mich ordentlich wasche und rasiere, blättere ich im Reiseführer und informiere mich über den besagten Park ganz genau. Ich lese, dass dieses Ausflugsziel nur wenige Meilen vom Ferienhaus entfernt liegt und den verschiedensten Tieren ein artgerechtes Zuhause bietet. Neben Langkopf Wasserschildkröten kann man im Barfuss-Park sogar Delphine und seltene Schmetterlinge bestaunen - wie aufregend.
08.15 Uhr Nachdem ich eine kurze Bermuda Hose, ein farbenfrohes Hawaiihemd mit lustigem Aufdruck und die Strandschuhe angezogen habe, nehme ich das wichtigste Mahl des ganzen Tages ein und verzehre geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), Rühreier mit Speck sowie einen gesunden Apfel aus dem WINN DIXIE Einkaufsmarkt - schmeckt nicht schlecht, Herr Specht.
09.00 Uhr Bevor ich losbrause, schmiere ich mir noch einige Wurstbrote und befülle meine praktische Kühltasche mit einigen Dosen Dr. Pepper Limonade und gesundem Evian Wasser - schliesslich muss man besonders während der heissen Tage auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten.
09.30 Uhr Just in dem Augenblick als ich das Eigenheim verlassen möchte, fährt der hellblaue Ford Minibus der Bauarbeiter vor - wie ärgerlich. Da ich nur sehr wenig Zeit habe, drücke ich dem Vorarbeiter kurzerhand die Haustürschlüssel in die Hand und erkläre ihm, dass ich wegen eines wichtigen Geschäftstermins heute die Bauarbeiten leider nicht überwachen kann. Dem Handwerker scheint das nicht viel auszumachen - wie schön.
10.00 Uhr Verschwitzt zwänge ich mich hinters Lenkrad und lasse den Motor des JEEP aufheulen. Gekonnt brause ich den Lowbank Drive entlang und finde mich schon wenige Augenblicke später auf der Autobahn Nummer 75 wieder. Mit hoher Geschwindigkeit presche ich gen Norden und biege dann auf die Bonita Beach Strasse ein.
10.45 Uhr Nach wenigen Meilen erblicke ich das Meer und komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Der Golf von Mexiko liegt wie ein grosser Spiegel vor mir und schimmert bläulich im Schein der strahlenden Sonne - wie aufregend. Von solch einem Schauspiel können die armen Rentner im kalten Deutschland nur träumen.
11.00 Uhr Endlich habe ich den Parkplatz am Leley Boulevard entdeckt und parke den JEEP fachmännisch auf einem sicheren Stellplatz. Ich schnappe mir ganz schnell die Kühltasche vom Rücksitz und spaziere gutgelaunt durch das Dickicht des Barfuss-Parks. Als mir ein Wildhüter (unlöblich: Park Ranger) über den Weg läuft, frage ich umgehend nach dem Rechten und erfahre, dass man am Strand derzeit viele Schildkröten sehen kann. Ferner zeigt er mir auch noch den Weg zum "Butterfly Garden" (löblich: Schmetterlings Garten) - wie aufregend.
11.30 Uhr Nach einem kurzen Fussmarsch durch den Mangrovensumpf erreiche ich den kilometerweiten Sandstrand und stosse auf viele Spaziergänger und Badegäste. Da mich schon der Hunger quält, nehme ich entspannt auf einem Liegestuhl platz und lasse mir ein gesundes Wurstbrot sowie eine Dose Dr. Pepper Brause munden. Als ich das zweite Brot auspacke, kommt ein Kranich angeflogen und quakt mir frech ins Ohr - wie unlöblich. Erschrocken springe ich auf und werfe dem gefrässigen Raubtier ein Stück Brot vor die Füsse. Der unheimliche Vogel verschlingt die Jause umgehend und schwingt sich dann in die Lüfte - was für ein undankbares Vieh.
12.15 Uhr Kopfschüttelnd wandere ich weiter und entdecke hinter der nächsten Sanddüne eine grosse Schildkröte - wie aufregend. Natürlich lasse ich mich sofort in den Sand fallen und beobachte den Panzerträger ganz genau. Das stattliche Tier bewegt sich behäbig über den tiefen Boden und beginnt dann plötzlich mit den Vorderpfoten ein Loch zu schaufeln. HEUREKA - bestimmt baut sich das Tier eine schöne Höhle, um dort die Schildkrötenkinder aufzuziehen.
13.00 Uhr Nun wird es mir zu bunt. Da das faule Tier immer noch mit dem Graben beschäftigt ist, springe ich auf und wandere unaufhaltsam weiter.
13.30 Uhr HEUREKA - als ich von Düne zu Düne laufe, kreuzt plötzlich eine gefährlich aussehende Schlange meinen Weg. HEUREKA - ich bleibe wie angewurzelt stehen und warte zitternd, bis das Reptil endlich verschwunden ist.
14.15 Uhr Da ich nicht von wilden Tieren aufgefressen werden möchte, kehre ich zum Ausgangspunkt zurück und statte Dr. Peppertrinkend dem Schmetterlings Garten einen Besuch ab. HEUREKA - da es bekanntlich keine menschenfressenden Schmetterlinge gibt, kann ich mich hier unbeschwert bewegen - wie schön.
15.00 Uhr Düdeldü - laut pfeifend spaziere ich über die redlichst begrünte Anlage und bestaune seltene Pflanzen, bunte Schmetterlinge und laut schreiende Vögel mit riesengrossen Schnäbeln.
15.30 Uhr Schwitzend und völlig ausser Atem kommt mir ein Eisverkäufer entgegen und fragt, ob ich ein kühles Eis haben möchte - dazu sage ich natürlich nicht nein. Erdbeereisschleckend folge ich der löblichen Holzpromenade und kehre zum Parkplatz zurück.
16.00 Uhr Bevor ich die Heimreise antrete, besuche ich noch den Andenkenladen und erwerbe einen schönen Porzellanteller, Salzstreuer und Zuckerlöffel für meine Familie und Freunde in der Heimat. HEUREKA - Frau Mars wird sich ganz bestimmt über ein Mitbringsel aus dem sonnigen Rentnerparadies freuen - wie schön.
16.30 Uhr Erschöpft besteige ich den JEEP und brause ganz schnell in Richtung Süden. Auf halber Strecke sehe ich ein löbliches "SUBWAY" Werbeschild am Strassenrand und entschliesse mich spontan zu einem Besuch dieser Brotzeitstube - ein kleine Jause kann schliesslich nicht schaden. Ich betrete entspannt den kleinen Laden und studiere die Speisekarte ganz genau. HEUREKA - angesichts des reichhaltigen Angebots fällt mir die Auswahl gar nicht leicht. Letztendlich entscheide ich mich für eine Semmel namens "Fresh toasted Subway Chicken & Bacon Ranch" (löblich: Frisch herausgeröstete Unterführung Hühner und Schinken Bauernhof Semmel) bestehend aus Hühnerbrust, Schinkenstreifen, Käse, Tomaten, Oliven und gerösteter Langsemmel. Dazu wähle ich einen kleinen gemischten Salat mit Speckwürfeln und einen halben Liter Kola mit Eiswürfeln - das tut so richtig gut.
17.30 Uhr Erschöpft treffe ich wieder im Lowbank Drive ein und sehe, dass die Bauarbeiter ihre Arbeit bereits beendet haben - wie schön. Einem kleinen Nachmittagsschläfchen dürfte somit nichts mehr im Weg stehen. Ich lege mich in den Liegestuhl auf der Terrasse und entspanne mich von diesem aufregenden Ausflug redlichst.
18.30 Uhr Lautes und sehr aggressives Schellen stört mich bei meiner Ruhe - wie schade. Ich eile zur Türe und finde meinen Nachbarn Herrn Wang vor. Der gute Mann erzählt, dass er gerade den Grill aufgebaut hat und löbliche Schnitzel (unlöblich: Steaks) herausbraten will - dazu sage ich natürlich nicht nein.
19.15 Uhr Während ich mir das zarte Fleisch mit köstlichen Kartoffelspalten, Kätschap und Salat munden lasse, berichte ich von meinem aufregenden Besuch im Barfuss-Park und erzähle, dass ich von wilden Tieren umzingelt wurde und mich in Lebensgefahr befand. Erst nachdem der Park Ranger ein sieben Meter langes Krokodil mit mehreren Schüssen verjagt hatte, konnte ich mich zum sicheren JEEP retten. Herr Wang lacht ungläubig über meine schöne Geschichte und kredenzt mir ein weiteres Schnitzel - das habe ich mir auch redlichst verdient.
20.15 Uhr Nachdem wir die Küche sauber aufgeräumt haben, kehre ich in mein Ferienhaus zurück und nehme entspannt vor dem Fernseher platz. HEUREKA - als ich mich durch die vielen Kanäle schalte, stosse ich plötzlich auf die Direktübertragung des Nationalen Landmusikpreises (unlöblich: Country Music Award) direkt aus New York - wie schön. Natürlich haben sich alle bekannten Supersterne der hiesigen Landmusikszene im Madison Square Garden versammelt und erhoffen sich einen der begehrten Preise. HEUREKA - wenn mein Neffe James weiter so zielstrebig an seiner Karriere bastelt, wird er bestimmt auch bald zu dieser Feierlichkeit eingeladen - wie aufregend. Ich sehe mich schon neben Sternen wie Dolly Parton oder sogar Clint Black im Publikum sitzen.
21.30 Uhr Langsam werde ich müde. Ich gähne laut und mache zu den Klängen eines schönen Kenny Chesney Liedes einen Rundgang durch das Eigenheim. Nachdem ich Fenster und Türen sicher verschlossen habe, gehe ich ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.

Der "Barfuss Strand Park":

http://pfaffenberg.permuda.net/barfusspark.jpg

Heimseite des "Barfuss Strand Parks":

http://www.explorenaples.com/brochure.phtml?memberno=1398

Bericht: Löbliche Schuhe:

http://pfaffenberg.permuda.net/schuhe.html

Mein löblicher Neffe James:

http://pfaffenberg.permuda.net/guido.html#james

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 15.11.2005
© Reinhard Pfaffenberg