Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

17.07.2005

17.07.2005
06.30 Uhr Ich erwache löblichst und strecke mich redlichst. Da ich heute Nashville weiter erkunden möchte, springe ich sofort aus den Federn und absolviere die Morgengymnastik am Fenster. Als ich den Hampelmann mache, blicke ich zum Cenntenial Park hinüber und sehe Dauerläufer und Rentner mit ihren Hunden - wie schön.
07.00 Uhr Verschwitzt nehme ich ein schönes Vollbad und wasche mich redlichst mit dem Schwamm. Nebenbei drücke ich auf meinen leistungsstarken Weltempfänger und lausche dem informativen Radioprogramm von BAYERN 5. HEUREKA - der löbliche Radiosprecher berichtet vom PDS-Parteitag und erzählt, dass sich die SED-Nachfolgepartei einen neuen Namen gegeben hat und nun "Die Linkspartei" heisst - wie unlöblich. Angeblich haben sich 74,6% der Delegierten für eine Namensänderung ausgesprochen und den Weg für einen Zusammenschluss mit der WASG (Wahlgemeinschaft Arbeitslosigkeit und Sozialer Grössenwahn) frei gemacht. HEUREKA - Parteischeff Lothar Bisky erklärt in der Radiozwischenschau (unlöblich: Interview), dass sich das neue Linksbündnis gegen einen "Abbau von Demokratie und Sozialstaatlichkeit" stellen muss. HEUREKA - darüber kann ich nur lachen. Wer in seinem Wahlprogramm für einen utopischen Mindestlohn von 1.400 EUROS eintritt, steht nicht für Demokratie, sondern für noch mehr Bürokratie, noch mehr Arbeitslosigkeit und eine noch höhere Staatsverschuldung - wie schrecklich. Leider gibt es in Deutschland Menschen, denen ein saftiges Arbeitslosengeld wichtiger ist, als eine löbliche Arbeitsstelle. Diese Faulpelze werden wohl bei der nächsten Bundestagswahl ihr Kreuzchen bei der neuformierten Linkspartei machen - wie schade.
08.00 Uhr Nachdem ich mich ordentlich angezogen und eine Dose Dr. Pepper Brause geleert habe, greife ich zum Telefon und rufe bei Herrn Wang an. Schon nach dem zweiten Klingeln meldet sich der gute Mann und fragt nach dem Rechten. Wir plaudern etwas über den heutigen Tag und verabreden uns für 09.00 Uhr im Frühstücksraum - wie schön.
08.30 Uhr Ich greife erneut zum Fernsprecher und wähle die Nummer vom Waldweg 7. Leider ohne Erfolg - Sandra scheint nicht zu Hause zu sein. HEUREKA - ich lege ganz schnell auf und probiere im Waldweg 5 mein Glück. Amanda meldet sich im Rohr und wünscht mir einen schönen Sonntag. Natürlich frage ich das Kind redlichst aus und erfahre, dass Sandra wegen der grossen Hitze an den Badesee gefahren ist. HEUREKA - wo soll das noch hinführen. Nachdem ich mich versichert habe, dass es Katze Jenny gut geht und mein Haus noch steht, lege ich schnell wieder auf und eile in die Hotelhalle hinunter.
08.45 Uhr Ich nehme bequem in einem Ledersessel platz und warte auf Herrn Wang. Der lässt nicht lange auf sich warten und kommt schon wenige Minuten später daher. Wir streben sofort zum hoteleigenen Frühstücksraum hinüber und nehmen direkt neben dem Büffet platz.
09.00 Uhr Während wir uns Rühreier, knusprige Speckstreifen und geröstetes Weissbrot (unlöblich: Toast) munden lassen, sagt Herr Wang, dass wir heute "Opryland" und das "Opry Mills" Einkaufszenter am Cumberland Fluss besuchen sollten - das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich willige natürlich ein und erfahre, dass es im besagtem Zenter mehr als 200 verschiedene Geschäfte gibt - wie aufregend.
10.00 Uhr Wir verlassen gutgelaunt die Hotelanlage und besteigen Herrn Wangs luxuriösen MERCEDES. Mit hoher Geschwindigkeit brausen wir in Richtung Innenstadt. Da Opryland etwas ausserhalb der Stadt liegt, befahren wir eine vierspurige Umgehungsstrasse und finden uns bald im "Music Valley" (löblich: Musik Tal) wieder. HEUREKA - leider müssen wir feststellen, dass das Einkaufszentrum am Sonntag erst um 11.00 Uhr öffnet - wie schade. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, wandern wir zur "Grand Ole Opry" hinüber und sehen uns genau um. Herr Wang ist schlau und erzählt, dass die Radiosendung aus der Grand Ole Opry die langlebigste Sendung des ganzen Landes ist. Angeblich werden hier allwöchentlich Landmusik (unlöblich: Countrymusic) Konzerte übertragen - wie schön. Für Landmusiksterne ist es das grösste, einmal in der legendären Grand Ole Opry aufzutreten.
10.30 Uhr Wir wandern weiter durch das Music Valley und sehen viele Turisten, die aufgeregt mit ihrem Fotoapparaten hantieren.
11.00 Uhr HEUREKA - Herr Wang führt mich zum Opryland Hotel hinüber und erzählt, dass diese Herberge eines der beeindruckendsten Hotels der Vereinigten Staaten ist. Als wir das Innere betreten, trifft mich fast der Schlag. Im glasbedeckten Innenhof sehe ich tropische Gärten, ein nachgebautes Südstaatendorf, sowie mehrere Wasserfälle - wie spannend. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus und traue meinen Augen kaum. Natürlich kehren wir sofort in ein Gasthaus am Ufer eines künstlichen Sees ein und bestellen kühle Koka Kolas - eine Erfrischung haben wir uns jetzt redlichst verdient.
11.30 Uhr Erstaunt sehe ich, wie kleine Fischerboote über den See fahren und ihre Netze auswerfen - wie aufregend. Herr Wang blickt auf seine Uhr und meint, dass wir nun zum Einkaufszenter hinübergehen sollten.
12.00 Uhr Als erstes besuchen wir ein Geschäft namens "Famous Footwear" (löblich: berühmtes Schuhwerk) und sehen uns die neueste Schuhmode an. HEUREKA - da ich bekanntlich ein grosser Schuhkenner bin, erkläre ich Herrn Wang, dass hier nur billige Massenware aus Fernost feilgeboten wird. Herr Wang gibt mir ganz Recht und legt ein Paar ekelerregende Flip Flops ins Regal zurück.
12.30 Uhr Während mein Begleiter das Schaufenster eines Geschäfts namens "Havana Cigar Co." begutachtet, sehe ich einen Laden mit dem unlöblichen Namen "Hard Rock Cafe Kiosk" (löblich: Hartfelsen Kaffee Kiosk) - wie schrecklich.
13.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit für das Mittagessen. Wir streben direkt zum sogenannten "Food Court" (löblich: Nahrungsmittel Hof) hinüber und betreten ein nettes Gasthaus namens "Great Steak and Potato Company" (löblich: Grossartige Schnitzel- und Kartoffel Firma). Eine rothaarige Bedienung führt uns zu einem schönen Tisch und bringt auch gleich die Speisekarten mit. Während Herr Wang ein blutiges Schnitzel mit keuscher gebackener Kartoffel und Kräuterbutter wählt, entscheide ich mich für ein leichtes Gericht namens "Grilled Chicken Caesar Salat" (löblich: Caesar Salat mit gegrillten Hühnerbruststreifen) - schliesslich muss ich auf meine schlanke Linie achten. Selbstverständlich darf zu solch einem Essen kühles Budweiser Bier nicht fehlen.
13.30 Uhr Herr Wang erzählt kartoffelverzehrend, dass dies sein letzter Tag in der Musikstadt ist. HEUREKA - angeblich will der gute Mann schon morgen nach dem Frühstück zurück nach Naples fahren. Da fällt mir ein, dass auch ich schon am Mittwoch zurück in die Heimat fliegen werde - wie schade.
14.00 Uhr Nachdem Herr Wang die Rechnung mit seinem unlöblichen Zahlungsmittel beglichen hat, verlassen wir das Lokal und wandern gemütlich in Richtung Ausgang. Ich begutachte die Auslagen der Geschäfte und suche nach löblichen Schnäppchen - leider ohne Erfolg. Herr Wang betritt einen kleinen Laden und will unbedingt ein schönes Andenken erwerben, da er bereits morgen abreisen wird. Der nette Mann kauft ein geschmackvolles Polohemd mit Aufdruck "Nashville - Music City USA" und einen lustigen Schlüsselanhänger in Form einer Gitarre - wie aufregend. Ich kann nicht wiederstehen und erwebe ebenfalls solch einen Anhänger.
14.45 Uhr Endlich treffen wir wieder am MERCEDES ein. HEUREKA - wegen der unglaublichen Hitze von 33°C drehen wir die Fenster herunter und stellen die Klimaanlage auf die allerhöchste Stufe. Herr Wang lässt den Motor aufheulen und lenkt den Wagen zielsicher in Richtung Hotel.
15.30 Uhr Zurück im Marriott gähne ich laut und erkläre Herrn Wang, dass ich jetzt unbedingt ein kleines Nickerchen brauche. Nachdem wir uns für 19.00 Uhr zum Abendessen verabredet haben, ziehe ich mich schnell auf mein löbliches Zimmer im 7. Stock zurück. Ich lasse mich erschöpft aufs Bett fallen und schlafe gleich ein.
17.00 Uhr Als ich gerade vom Musikantenstadl mit Karl Moik träume, werde ich durch lautes und sehr aggressives Telefonklingeln geweckt. HEUREKA - ich reisse den Hörer von der Gabel und habe meinen Neffen James in der Leitung. Der gute Junge sagt, dass er jetzt mit seiner Musik Kombo in Richtung Tonstudio aufbrechen wird. Ausserdem lädt mich James für morgen Abend zu einem Grill- und Musikvergnügen auf der Ranch (löblich: Bauernhof) seines Produzenten ein - wie aufregend. Angeblich werden wir um 18.00 Uhr in ein Kaff namens Fairview, westlich von Nashville, abfahren. Ich wünsche meinem Neffen einen erfolgreichen Abend im Studio und lege dann schnell auf.
18.00 Uhr Nachdem ich mich redlichst geduscht und rasiert habe, ziehe ich eine moderne Tschiens und ein gelbes Polohemd an - ein gepflegtes Äusseres ist nämlich gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig. Daran könnten sich die zotteligen Jugendlichen gerne ein Beispiel nehmen.
18.30 Uhr Im Aufzug geht es jetzt ruckzuck in die "Lobby" (löblich: Hotelhalle) hinunter. Ich nehme in einem bequemen Ledersessel platz und blättere eine Ausgabe der Zeitung "USA Today" (löblich: USA Heute) durch. Auf der Wetterseite lese ich, dass das Wetter bis zum Abflug am Mittwoch gewittrig und sehr heiss bleiben soll - wie unlöblich.
19.00 Uhr Pünktlich auf die Minute kommt Herr Wang daher. Wir verlassen umgehend das Hotel und spazieren zur löblichen Gaststätte "Parkers Bar & Grill" nur wenige Hundert Meter entfernt. Bedienung Jessica begrüsst uns freundlichst und weist uns einen schönen Tisch direkt am Fenster zu.
19.30 Uhr Nachdem wir mit frischgezapften, kühlen Bieren redlichst angestossen haben, bestellen wir das löbliche Abendessen. Herr Wang nimmt einen hausgemachten Hamburger mit Zwiebeln, Gurke, Kätschap und Kartoffelstäben. Ich wähle italienische Langnudeln mit herzhafter Fleischsosse und Salat - wie gut das duftet.
20.00 Uhr Wir lassen uns die Spezialitäten redlichst munden und lassen die letzten Tage Revue passieren. Herr Wang meint, dass besonders der Ausflug nach Memphis und zu Jack Daniels ein voller Erfolg war - da kann ich nur zustimmen. Der Gute sagt, dass er auf der Rückfahrt nach Naples seiner Tochter in Tallahassee einen Besuch abstatten wird - wie schön.
20.30 Uhr Nach einer weiteren Runde Bier lasse ich mir von Frau Jessica da Rechnung bringen und lade Herrn Wang redlichst ein. Wir treten in die Hitze des Abends hinaus und wandern langsam zum Centennial Park hinüber. HEUREKA - schon von weitem sieht man den bekannten "Parthenon" Tempel aus dem Jahre 1887. Dieses eindrucksvolle Bauwerk muss man wirklich erlebt haben.
21.15 Uhr Zurück im Hotel wünsche ich Herrn Wang eine gute Nacht und eile dann in den Internetzraum in den zweiten Stock. Ich schaue schnell auf meiner löblichen Heimseite nach dem Rechten und gehe schon bald wieder von der Leine. Danach fahre ich im Aufzug in den 7. Stock und ziehe mich auf mein schönes Zimmer zurück.
22.00 Uhr Ich gehe zufrieden ins Bett und lese noch etwas in der Bibel. Gute Nacht.

Ein kühles Bier ist sehr gesund:

http://pfaffenberg.permuda.net/bierkrug.jpg

Das Opry Mills Einkaufszenter:

http://www.oprymills.com/

Das aufregende Opryland Hotel:

http://www.gaylordhotels.com/gaylordopryland

Mein Eigenheim im Waldweg 7:

http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html

Bericht: Löbliche Schuhe:

http://pfaffenberg.permuda.net/schuhe.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 17.07.2005
© Reinhard Pfaffenberg