Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

12.07.2005

12.07.2005
06.30 Uhr Ich erwache löblichst und bin voller Tatendrang. HEUREKA - heute werde ich das weltbekannte "Parthenon" im Herzen des "Centennial Parks" besuchen - wie aufregend. Ich springe mit Schwung aus den Federn und absolviere sofort den Hampelmann. Gekonnt hüpfe ich auf und ab und lasse mich vom Geklopfe meiner Zimmernachbarn nicht weiter stören.
07.00 Uhr Bevor ich bei James anrufe, nehme ich ein schönes Vollbad und wasche mich ordentlich. Da ich auf Sauberkeit ganz besonders viel Wert lege, benutze ich sogar die hoteleigene Haarwaschkur namens "J.R. Liggett's Old Fashioned Shampoo" - riecht gar nicht schlecht, Herr Specht.
08.00 Uhr Düdeldü - langsam knurrt mir der Magen. Ich greife zum Telefon, um in James Zimmer anzurufen. Erst nach dem fünften Klingeln meldet sich der gute Junge verschlafen in der Leitung. Da James Musikkombo bis 02.00 Uhr Morgens im Aufnahmestudios war, will James noch etwas schlafen und meint, dass er heute nicht frühstücken wird - wie schade. Obwohl ich dem Buben erkläre, dass das Frühstück das wichtige Mahl des ganzen Tages ist, lässt er sich nicht umstimmen.
08.30 Uhr Verärgert verlasse ich mein Zimmer und fahre mit dem Fahrstuhl nach Unten. Zielstrebig wandere ich in den Frühstücksraum und nehme entspannt an einem Tisch direkt am Büffet platz. Ich lasse mir frischen Kaffee und Orangensaft kredenzen und gehe dann zum reichhaltigen Frühstücksbüffet. Natürlich belade ich meinen Teller ordentlich mit Rühreiern, gesunden Speckstreifen, englischen Frühstückswürstchen und gebutterten Weissbrotscheiben (Toast). Dazu wähle ich eine kleine Schüssel Grits mit Apfelkompott und Zimt. Wie jedes Kind weiss, handelt es sich bei dieser Pampe um eine wohlschmeckende Griesbreispezialität direkt aus den Südstaaten.
08.45 Uhr Ich lasse mir das Mahl redlichst munden und studiere nebenbei meinen löblichen Reiseführer. Als ich einen Bericht über den Staat Tennessee lese, kommt plötzlich ein Herr an meinen Tisch und begrüsst mich freundlichst. HEUREKA - als ich aufblicke, trifft mich fast der Schlag. Vor mir steht doch tatsächlich Herr Wang aus Naples - wie aufregend. Ich umarme den Guten redlichst und frage sofort nach dem Rechten. Herr Wang nimmt erschöpft am Frühstückstisch platz und erzählt, dass er wegen des Wirbelsturms "Dennis" sein Eigenheim in Naples verlassen musste, und vor drei Tagen in Richtung Norden aufgebrochen ist - wie aufregend. Ferner erklärt der nette Mann, dass er nun einige Tage in der Musikstadt verweilen und anschliessend wieder zurückfahren wird. Natürlich lade ich meinen Bekannten sofort zum Frühstück ein und erzähle ihm von meinem aufregenden Aufenthalt in Nashville. Herr Wang ist begeistert und sagt, dass er Nashville ganz gut kennt und mir gerne Gesellschaft leisten wird.
09.45 Uhr Wir verlassen gutgelaunt den Frühstücksraum und streben zur Rezeption. Nachdem sich Herr Wang ein Zimmer gemietet, seine Koffer hinauf gebracht und sich etwas frisch gemacht hat, gehen wir nach Draussen und wandern die 26. Strasse in Richtung "Centennial Park" entlang.
10.00 Uhr HEUREKA - diese grüne Lunge muss man gesehen haben. Herr Wang erzählt, dass dieser Park die erste öffentliche Grünanlage in Nashville war und führt mich zum "Parthenon" hinüber. Weiter gibt er mir zu verstehen, dass der Tempel im Jahre 1887 für die Jahrhundertausstellung erbaut und dem Parthenon in Athen nachempfunden wurde - wie aufregend. Da es heute wieder einmal sehr heiss ist, flüchten wir uns ins Innere des Gebäudes und erfreuen uns an der kühlen Luft. HEUREKA - im Schiff des Baus entdecken wir eine meterhohe Abbildung der griechischen Gottheit "Pheidias" und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Herr Wang ist schlau und erklärt, dass Pheidas der Vater des Zeus in Olympia ist - wie interessant. Obwohl ich nur Bahnhof verstehe, nicke ich zustimmend und sehe mich weiter um.
10.45 Uhr Auch in den Seitenflügeln des Parthenons finden wir interessante Ausstellungsstücke aus dem alten Griechenland. Unter anderem sehen wir Nachbildungen der Gottheiten Helios, Demeter und Persephone sowie Poseidon.
11.30 Uhr Zum Abschluss unseres Ausflugs in die Antike besuchen wir nun noch die Kunstgalerie und begutachten sogenannte Kunstwerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. HEUREKA - diesen Unsinn muss man gesehen haben. Ich entdecke die Schmiererei einer Künstlerin namens Mildred Jarrett und komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. HEUREKA - Frau Goldsmith aus Naples würde an diesen Farbklecksen ganz bestimmt ihre Freude haben. Herr Wang gibt mir Recht und meint, dass wir nun unser Mittagessen einnehmen sollten - eine ausgezeichnete Idee.
12.15 Uhr Im Park finden wir einen löblichen Brotzeitstand, an dem wir von einem netten Verkäufer begrüsst werden. Wir kaufen vier delikate heisse Hunde (Hot Dogs) mit Senf, Gurken und Zwiebeln. Ausserdem nehmen wir noch zwei Dosen Koka Kola Licht mit und setzen uns dann an einen schattigen Brotzeittisch unter einer eindrucksvollen Eiche.
12.45 Uhr Während wir uns die amerikanischen Spezialitäten munden lassen, plaudern wir redlichst über den unlöblichen Wirbelsturm "Dennis". Herr Wang geht davon aus, dass der Lowbank Drive in Naples diesmal vertschont bleibt, ist aber trotzdem froh, sich in Sicherheit gebracht zu haben. Weiter erfahre ich, dass Frau Goldsmith ebenfalls das Weite gesucht hat und zu ihrer Tochter nach Philadelphia geflogen ist - wie aufregend.
13.00 Uhr Weil wir noch einen halben heissen Hund übrig haben, gehen wir zu einem kleinen Ententeich hinüber und verfüttern das Brot an die löblichen Tiere. Da ich bekanntlich fliessend federviehisch spreche, habe ich sofort einen guten Draht zu den Teichbewohnern.
13.30 Uhr Zurück im Hotel sagt Herr Wang, dass er nach der langen Reise müde ist und nun ein Mittagsschläfchen halten wird - wie Recht der Gute doch hat. Ich ziehe mich ebenfalls auf mein Zimmer zurück und greife sofort zum Fernsprecher - schliesslich muss ich unbedingt überprüfen, ob im Waldweg 7 alles in Ordnung ist. HEUREKA - schon nach dem zweiten Klingeln habe ich meine Untermieterin Sandra in der Leitung - wie schön. Ich begrüsse das Kind redlichst und frage nach dem Rechten. Sandra erklärt, dass sie gerade die informative Tagesschau aus Hamburg angeschaut hat und nun ins Bett gehen wird - wie löblich. Ich ermahne Sandra nochmals zur Löblichkeit und beende dann das teure Ferngespräch. Danach lege ich mich aufs Bett und schlafe schnell ein.
15.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und springe mit Schwung vom Bett. Auf dem Schreibtisch finde ich einen Hotelführer vor und studiere ihn redlichst. HEUREKA - dieses luxuriöse Haus verfügt sogar über ein eigenes Innenschwimmbad - wie schön. Ich fackle nicht lange und verlasse badebemäntelt mein Zimmer im 7. Stock und fahre in die Hotelhalle hinunter. Ohne mich weiter um die anderen Gäste zu scheren, spaziere ich gemütlich durch die Halle in Richtung Schwimmbad.
15.30 Uhr Düdeldü - ich ziehe redlichst einige Bahnen und übe mich im Rückenschwimmen. Da dies glücklicherweise kein Touristenhotel ist, habe ich das ganze Schwimmbecken für mich alleine.
16.15 Uhr Zurück im Zimmer rufe ich gleich bei Herrn Wang im 5. Stock an. Der gute Mann meldet sich laut gähnend und sagt, dass er sich noch etwas ausruhen möchte. Ausserdem lädt er mich für heute Abend redlichst zum Essen ein - wie schön. Wir verabreden uns für 19.00 Uhr in der Lobby (löblich: Hotelhalle). In der Zwischenzeit werde ich mich dem löblichen Anschnurgang widmen.
16.30 Uhr Im hoteleigenen Internetzraum im zweiten Stock nehme ich entspannt an einem Heimrechner platz und stelle gekonnt eine Verbindung ins weltweite Internetz her. HEUREKA - auf N24.de erfahre ich, dass SPD Unhold Ludwig Stiegler wieder einmal durch unglaubliche Entgleisungen auf sich aufmerksam macht. Wann zieht der Vorsitzende Herr Müntefering endlich die Konsequenzen und schickt diesen oberpfälzischen Clown im roten Pullover in die Wüste.
16.45 Uhr Selbstverständlich darf ich meine löbliche Heimseite nicht vernachlässigen. Ich überprüfe die Gästebucheinträge und kontrolliere meine elektronische Post. Auch heute sind meine qualifizierten Erziehungsratschläge wieder sehr gefragt. Natürlich beantworte ich alle Briefe und helfe, wo ich kann. Ferner schreibe ich E-Briefe an meinen Bruder Georg in Toronto und an meinen Studienfreund Thomas Kronach in New York.
18.00 Uhr Erschöpft gehe ich von der Leine und eile zurück in mein Zimmer. Nachdem ich eine modische Tschiens, ein weisses Polohemd und ein leichtes Sommersakko angezogen habe, rufe ich bei Herrn Wang an und erfahre, dass es bei unserer Verabredung um 19.00 Uhr bleibt - wie schön.
19.00 Uhr Im Aufzug geht es jetzt Ruck Zuck in die Hotelhalle hinunter. Als sich die löbliche Fahrstuhltüre öffnet, sehe ich auch gleich Herrn Wang und begrüsse ihn redlichst. Der Gute erzählt, dass ihm ein Heini an der Rezeption ein gutes Restaurant empfohlen hat, das nur etwa einen halben Kilometer entfernt ist - wie aufregend. Wir verlassen sofort das Hotel und wandern zu besagter Gaststätte.
19.30 Uhr In "Fleming`s Prime Steak House & Wine Bar" (löblich: Fleming`s erste Güte Schnitzel Haus und Wein Schenke) sitzen wir gemütlich an einem Tisch am Fenster und studieren die löbliche Speisekarte. HEUREKA - diese gesalzenen Preise muss man gesehen haben. Zum Glück bin ich von Herrn Wang eingeladen.
19.45 Uhr Währen ich mich für ein "Prime Ribeye Steak" (löblich: erste Güte Rippenaugenschnitzel) mit keuscher Ofenkartoffel und Kräuterbutter entscheide, wählt Herr Wang ein löbliches Wildlachsfilet aus Alaska mit einer aufregenden Buttersosse. Dazu bestellen wir eine Flasche sündteuren kalifornischen Weisswein.
20.30 Uhr HEUREKA - dieses Essen schmeckt wirklich ganz extraordinär. Allerdings könnte ich mir als armer Rentner einen solchen Luxus niemals leisten. Wir plaudern redlichst und ich erzähle, dass ich gestern sogar mit James im Aufnahmestudio war.
21.00 Uhr Als wir uns Kaffee und eine zweite Flasche Wein munden lassen, spreche ich Herrn Wang auf meinen Ausflug nach Memphis zu Elvis Presleys Eigenheim an. Der gute Mann ist begeistert und sagt, dass er mich nach Memphis auf jeden Fall begleiten wird - wie schön. So können wir uns wenigstens die Benzinkosten teilen.
21.30 Uhr Nachdem Herr Wang die gesalzene Rechnung mit seinem unlöblichen Zahlungsmittel namens American Express (löblich: Amerikanische Schnellkarte) bezahlt hat, verlassen wir das Lokal und spazieren ohne Umwege zurück zum Hotel.
22.15 Uhr Zurück in meinem Zimmer nehme ich eine kalte Dusche und gehe dann gleich ins Bett. Ich lese noch etwas in der Bibel und schlafe bald ein. Gute Nacht.

Das Parthenon von Nashville:

http://pfaffenberg.permuda.net/Panthenon.jpg

Das hoteleigene Schwimmbecken:

http://pfaffenberg.permuda.net/marriott-pool.jpg

Mein schönes Eigenheim im Waldweg 7:

http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html

Herr Wang kommt - wie aufregend:

http://pfaffenberg.permuda.net/freunde2.html#wang

Heimseite des Parthenon:

http://www.nashville.gov/Parthenon/

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 12.07.2005
© Reinhard Pfaffenberg