Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

15.05.2005

15.05.2005
07.00 Uhr Ich erwache löblichst und habe grossen Durst. Sofort öffne ich einen vitaminreichen Fruchtsaft aus der Minibar und trinke ihn mit einem Schluck aus - das tut gut. Als ich meine Morgengymnastik auf dem Balkon durchführe, überkommt mich ein unlöbliches Schwindelgefühl. HEUREKA - ich sollte in den nächsten Tagen auf alkoholische Langgetränke verzichten und mich lieber auf gesunde Budweiser Biere beschränken. Wie jedes Kind weiss, sind Rum und Tequila nicht gerade gesund.
07.30 Uhr Ich nehme ein entspannendes Vollbad und wasche mich ordentlich. Ferner rasiere ich mich und wasche mir die Haare mit dem hoteleigenen Haarpflegeschaum - duftet gar nicht schlecht, Herr Specht.
08.30 Uhr Nachdem ich mich ordentlich angekleidet habe, rufe ich im Zimmer meines Bruders an und lasse es sieben Mal klingeln. Leider ohne Erfolg - anscheinend schläft Georg immer noch. Auch bei Herrn Wang habe ich kein Glück - wie schade. Ich werfe den Hörer auf die Gabel und verlasse laut pfeifend mein schönes Zimmer. Gutgelaunt wandere ich durch die weitläufige Hotelanlage und sehe mich ganz genau um. Viele Touristen tummeln sich schon zur frühen Stunde am Schwimmbecken und baden redlichst. Ich sehe den Badegästen etwas zu und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Neben Englisch wird hier hauptsächlich Deutsch gesprochen - wie unlöblich. Anstatt redlichst in der Heimat zu bleiben und für meine Rente zu arbeiten, faulenzen die Leute in Florida.
09.00 Uhr Kopfschüttelnd gehe ich weiter und nehme in der Hotelhalle bequem in einem Ledersessel platz. Schon nach wenigen Augenblicken kommt eine rothaarige Maid daher und bietet mir eine Tasse Kaffee an - dazu sage ich natürlich nicht nein. Ich lasse mir den kolumbianischen Bohnentrunk redlichst schmecken und beobachte die an- und abreisenden Touristen in der Eingangshalle. Plötzlich kommt ein Jugendlicher daher und schaut mich dumm an. HEUREKA - ich sage dem Buben, dass er schnell wieder zu seinen Eltern laufen soll. Leider ohne Erfolg - der Rüpel fragt mich nun auf deutsch, ob ich Reinhard Pfaffenberg bin. HEUREKA - als ich zustimmend nicke, freut der sich der Junge redlichst und fordert ein Autogramm. Angeblich verfolgt er schon seit Jahren meine löbliche Heimseite und ist ein grosser Bewunderer meiner Anschnurarbeit. Ich fühle mich geschmeichelt und greife sofort zu meinem Füllfederhalter. Gekonnt stelle ich dem Buben ein Autogramm aus und wünsche ihm noch einen schönen Urlaub. Es gibt anscheinend doch noch brave Kinder auf dieser Welt - wie schön.
09.30 Uhr Langsam wird es mir zu dumm. Ich rufe auf einem Hoteltelefon nochmals im Zimmer meines Bruders an und bekomme Georg endlich an die Strippe. Der Gute ist gerade erst erwacht und möchte nun ein Bad nehmen. HEUREKA - wo soll das noch hinführen. Während ich mir hier hungrig die Beine in den Bauch stehe, sind Georg und Herr Wang immer noch im Reich der Träume.
10.15 Uhr Endlich treffen die beiden Herrschaften in der Halle ein. Gemeinsam eilen wir in die hoteleigene Gaststätte und nehmen bequem auf der Sonnenterrasse platz. Ein Hotelschnösel kommt daher und bringt eine Kanne Kaffee sowie einige Teller an unseren Tisch. Sofort schnappe ich mir ein Porzellan und eile ans Büffett. HEUREKA - diese Auswahl muss man gesehen haben. Ich entscheide mich für Rühreier mit Speck, geröstete Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast) und englischen Bohnen in Tomatensosse (unlöblich: Baked Beans). Da Vitamine ganz besonders wichtig sind, nehme ich ausserdem noch eine halbe Grapefrucht. Ich lasse mir das wichtigste Mahl des ganzen Tages schmecken und plaudere mit meinen Mitreisenden über den heutigen Tag. Während Herr Wang noch einen Bummel durch die Innenstadt von Miami unternehmen möchte, will Georg viel lieber nach Naples zurück reisen. HEUREKA - schon morgen wird seine Tochter Laura mit ihrem Sohn Paul im Lowbank Drive eintreffen. Da wir noch Vorbereitungen zu treffen haben, dränge ich ebenfalls zur Abreise. Herr Wang erklärt sich einverstanden und meint, dass wir gegen Mittag losfahren sollten - wie schön.
11.00 Uhr Wir haben das Frühstück beendet und verabreden uns für 12.00 Uhr in der Hotelhalle. Ganz schnell fahre ich mit dem Aufzug in den dritten Stock und besuche nochmals mein schönes Zimmer. Ich packe meine Kleidung ordentlich in die Sporttasche und kehre dann ganz schnell in die Halle zurück. An der Rezeption erkundige ich mich redlichst nach einem Internetzkaffee im Hotel und erfahre, dass den Gästen im ersten Stock die Möglichkeit geboten wird, Anschnur zu gehen - wie aufregend. Ich eile nach oben und werde schnell fündig. Gekonnt stelle ich an einem Heimrechner die Internetzverbindung her und besuche meine schöne Heimseite. Ferner lese ich meine elektronische Post und beantworte Anfragen von besorgten Eltern. Wie immer helfe ich, wo ich nur kann.
11.45 Uhr Endlich ist die anstrengende Anschnurarbeit beendet. Ich kehre in die Hotelhalle zurück und warte auf meinen Bruder und Herrn Wang.
12.00 Uhr Pünktlich auf die Minute treffen die beiden ein. Wir bringen unsere Schlüsselkarten zur Rezeption zurück und bezahlen die gesalzene Rechnung redlichst. Anschliessend eilen zum Parkplatz und besteigen den JEEP Karaoke.
12.30 Uhr Mit hoher Geschwindigkeit geht es nun zurück nach Naples. Noch bevor wir die Stadtgrenze erreichen, besuchen wir eine Tankstelle und erwerben einige Dosen Koka Kola Diät und belegte Brote. Ausserdem tankt mein Bruder redlichst und bezahlt die Einkäufe mit seiner goldenen Meisterkarte.
13.00 Uhr Wir haben die Autobahn 75 erreicht und brausen unaufhaltsam in Richtung Westen. HEUREKA - Georg meint, dass wir für die 130 Meilen etwa zweieinhalb Stunden brauchen werden. Ich lehne mich entspannt zurück und halte ein kleines Mittagsschläfchen.
14.15 Uhr Gerade als ich vom Musikantenstadl mit Karl Moik träume, werde ich durch einen Bremsvorgang unsanft geweckt. Georg hat den Wagen von der sogenannten "Alligator Alley" (löblich: Alligator Allee) gelenkt und einen Rastplatz angesteuert. Wir nehmen an einem gemütlich Brotzeittisch platz und verzehren die löblichen Truthahnbrote und die Kolas. Nebenbei studiere ich die Strassenkarte und stelle fest, dass wir uns inmitten der Everglades befinden und schon etwas mehr als die Hälfte der Strecke geschafft haben.
15.00 Uhr Zurück auf der gebührenpflichtigen Autobahn 75 geht es nun weiter in Richtung Westen. Als ich ein schönes Wanderlied anstimme, legt Georg ganz schnell eine Clint Black Kompaktscheibe ein und dreht die Lautstärke hoch. HEUREKA - offensichtlich hält mein Bruder nichts von meiner Sangeskunst.
16.00 Uhr Endlich haben wir es geschafft. Wir verlassen die Autobahn und steuern zielsicher den Lowbank Drive an - wie schön. Wir verabschieden uns redlichst von Herrn Wang und schleppen dann unser Gepäck ins Haus.
16.30 Uhr Nach dieser anstrengenden Reise haben wir uns ein kühles Bier redlichst verdient. Wir nehmen erschöpft am Schwimmbecken platz und lassen uns den Hopfentrunk schmecken. Als ich nochmals das Treffen mit dem Schneefräsenvertreter erwähne, lacht Georg laut und kann es immer noch nicht glauben. Es ist wirklich ganz erstaunlich, welche Zufälle das Leben manchmal bereithält.
17.15 Uhr Mein Bruder greift zum Fernsprecher, um seine Tochter im schönen Toronto anzurufen. Die Gute ist auch gleich in der Leitung und freut sich redlichst über den Anruf. Sie sagt, dass sie morgen um 16.58 Uhr mit einer Maschine der "Delta Airlines" (löblich: Dreieck Luftlinien) aus Atlanta eintreffen wird - wie aufregend. Georg notiert Flugnummer und Ankunftszeit und beendet dann das kostspielige Ferngespräch.
18.00 Uhr Nach den Anstrengungen des Tages werden wir uns heute den Luxus leisten, beim Pizzabringdienst zu bestellen. Georg ruft an und bestellt zwei schöne Salamipizzas und zwei gesunde Salate. Während wir auf den Lieferanten warten, gehe ich in die Küche und öffne eine Flasche chilenischen Rotwein - schliesslich braucht der keusche Tropfen Luft.
18.45 Uhr Endlich wird das löbliche Abendessen geliefert. Wir nehmen gemütlich auf der Terrasse platz und lassen uns die italienischen Spezialitäten munden. Georg erzählt, dass er sich schon sehr auf Laura und den kleinen Paul freut. Angeblich werden die beiden zwei Wochen in Naples verbringen, um dann gemeinsam mit ihm zurück nach Toronto zu fliegen. HEUREKA - meine Abreise steht ja bereits am nächsten Freitag auf dem Programm. Obwohl ich über eine eigene TIKI Bar im Waldweg 7 verfüge, werde ich das Lebensgefühl im Sonnenscheinstaat sicher vermissen.
19.30 Uhr Nachdem ich die fettigen Pizzaschachteln in der Mülltonne entsorgt habe, nehme ich entspannt im Wohnzimmer platz und aktiviere das hochwertige Fernsehgerät. Einem gemütlichen Fernsehabend sollte jetzt nichts mehr im Weg stehen - wie schön.
20.00 Uhr Georg gesellt sich dazu und wir schauen uns gemeinsam eine spannende Sherlock Holmes Folge an. HEUREKA - der Meisterdetektiv ermittelt redlichst und erfreut Jung und Alt.
21.30 Uhr Als mein Bruder sich eine weitere Sherlock Holmes Folge ansieht, gähne ich laut und ziehe mich auf mein Schlafzimmer zurück. Ich falle müde ins Bett und schlafe schnell ein. Gute Nacht.

Ein wohlschmeckenes Abendessen - Pizzas vom Bringdienst:

http://pfaffenberg.permuda.net/pizzaschachtel.jpg

Eltern fragen - Reinhard Pfaffenberg antwortet:

http://pfaffenberg.permuda.net/kummerkasten.html

Mein schönes Eigenheim im Waldweg 7:

http://pfaffenberg.permuda.net/eigenheim.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 15.05.2005
© Reinhard Pfaffenberg