Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

08.12.2004

08.12.2004
06.00 Uhr Ich erwache löblichst und ziehe umgehend meinen modernen und bequemen ADIDAS Sportanzug an.
06.15 Uhr Während das ganze Wohngebiet noch in tiefem Schlaf liegt, absolviere ich meine löbliche Morgengymnastik im Garten. Keusche Dehn- und Streckübungen bringen mich auch heute wieder richtig in Schwung. Während ich den Hampelmann mache, läuft ein keuscher Eichkater an mir vorbei und beäugt mich kritisch - wie aufregend.
06.45 Uhr Ich nehme ein löbliches Vollbad und entspanne mich redlichst. Nebenbei lausche ich den Klängen einer stimmungsvollen Ernst Mosch Kompaktscheibe und denke an Zuhause. HEUREKA - schon in vier Tagen werde ich wieder im Waldweg 7 sein. Dieses angenehme Klima werde ich wirklich vermissen.
07.45 Uhr Düdeldü - gutgelaunt mache ich mich an die Arbeit und bereite das Frühstück vor. Neben Rühreiern, Frühstücksspeck und Kaffee zaubere ich heute auch noch wohlschmeckende Waffeln.
08.15 Uhr Endlich trifft Edelbert in der Küche ein. Wir decken den Tisch im Garten und lassen uns die Köstlichkeiten redlichst schmecken.
09.00 Uhr Nachdem wir das Geschirr und die Gläser in die Spülmaschine eingeräumt haben, brechen wir sofort zu unserem Ausflug nach Fort Myers auf. HEUREKA - heute werden wir das weltbekannte "Edison & Ford Winter Estate Museum" besuchen.
09.30 Uhr Ich steuere den JEEP Karaoke gekonnt auf der Landstrasse Nummer 41 in Richtung Norden. Da wir direkt am Meer entlang reisen, ist uns ein wunderschöner Ausblick auf den Golf von Mexiko gegönnt. Während der Reise plaudern wir redlichst über unseren Rückflug und schmieden Pläne. Da schon bald Weihnachten ist, lade ich den Professor kurzerhand zu meinem alljährlichen Weihnachtsessen in den Waldweg 7 ein. Edelbert ist ganz begeistert und nimmt die Einladung gerne an - wie schön. HEUREKA - ausserdem macht mich der Professor auf mein 70. Wiegenfest am 03. Januar 2005 aufmerksam. Da ich mich noch immer wie 37 fühle, will ich von meinem Geburtstag noch überhaupt gar nichts wissen. Trotzdem werde ich wohl nicht umhin kommen, alle meine Freunde zu einem gemeinsamen Geburtstagsessen einzuladen. HEUREKA - was das wieder kostet.
10.30 Uhr Endlich treffen wir in Fort Myers ein. Während Edelbert die Landkarte studiert, steuere ich das KFZ fachmännisch durch den dichten Stadtverkehr.
11.00 Uhr Nach kurzer Irrfahrt durch die Innenstadt treffen wir endlich im McGregor Boulevard ein. HEUREKA - am Museum angekommen entdecken wir, dass der Eintritt einen Dollar mehr kostet als im letzten Jahr - wie unlöblich. Anstatt 15 müssen wir nun 16 Dollars bezahlen. Wo soll das noch hinführen mit dieser Welt.
11.30 Uhr Wir schliessen uns einer interessanten Führung an und wandern durch die Winterdomizile von Herrn Thomas Alva Edison und Herrn Henry Ford. HEUREKA - als wir das Labor von Herrn Edison besuchen, erfahren wir, dass der gute Mann aus latexhaltigen Pflanzen Gummi herstellen wollte - wie interessant. Neben der Glühbirne machte Herr Edison noch weitere 2.000 Erfindungen, darunter einen elektronischen Stimmzählen, die Schreimaschine, das Telefon und das Betongiessverfahren.
12.00 Auch Herr Henry Ford war ein ganz Grosser seiner Zeit. Wie jedes Kind weiss, gründete er das Automobilunternehmen "Ford Motor Company" und war sogar stolzer Besitzer eines Zeitungsverlages. Er führte als ersten die Fliessbandtechnik im Automobilbau ein und revolutionierte damit die ganze Industrie - wie aufregend. Am Anfang des 20. Jahrhunderts verbrachten beide Herren viele Winter gemeinsam in Fort Myers.
12.45 Uhr Nun betreten wir den prachtvollen Garten des Anwesens. HEUREKA - als Freizeitgärtner darf ich mir dieses Schmankerl auf keinen Fall entgehen lassen. Wir erfahren, dass es sich hier um einen der interessantesten tropischen botanischen Gärten in ganz Amerika handelt. Unter anderem wachsen hier sogar Pflanzen aus Afrika und Asien. Ursprünglich wurde der Garten von Herrn Edison für Forschungszwecke angelegt. Er war sehr interessiert an den Früchten und Nebenprodukten der Pflanzen, weil er sie für seine investigative Forschungsarbeit benötigte. Später pflanzte Frau Edison Orchideen und andere Zierpflanzen, um aus dem Garten ein wahres Schmuckstück zu machen - wie interessant.
13.30 Uhr HEUREKA - mit dieser Pracht kann mein Garten im Waldweg 7 leider nicht mithalten. Wir nehmen auf einer Bank platz und lassen die keusche Botanik auf uns wirken. Trotzdem wird es jetzt höchste Zeit für eine Brotzeit - wir streben zum Ausgang und machen uns auf den Weg zum Parkplatz.
14.00 Uhr Edelbert übernimmt das Steuer und lenkt den FORD Mustang auf die Strasse. Schon nach wenigen Minuten bringt der Professor den Wagen auf einem Shoney`s Parkplatz zum Stehen - wie schön.
14.15 Uhr Wir sitzen gemütlich an einem Tisch direkt am Fenster und bestellen kühle Dr. Pepper Brausen. Ich studiere die Speisekarte und entscheide mich dann für einen leichten "Cesars" Salat mit gegrillten Hühnerbruststreifen - immerhin muss ich auf meine Diät achten. Prof. Kuhn wählt italienische Langnudeln mit würziger Hackfleischsosse und Salat.
15.00 Uhr Frisch gestärkt verlassen wir die Gaststätte und machen uns mit dem Mustang auf den Heimweg. Plötzlich werde ich auf ein Verkehrschild aufmerksam, das den Weg zum Flughafen von Fort Myers weist. HEUREKA - schon am Samstag Vormittag werden wir von genau diesem Flughafen aus abreisen. Wir plaudern redlichst und sind uns einig, dass die Zeit im Sonnenscheinstaat viel zu schnell vergangen ist.
15.30 Uhr Aus heiterem Himmel gibt der Wagen plötzlich seltsame Geräusche von sich und wird immer langsamer. Ich rede unaufhörlich auf Edelbert ein und will wissen, was los ist. Der Professor inspiziert die Instrumententafel und hat den Fehler schnell gefunden. HEUREKA - anscheinend haben wir beide vergessen, die Tankanzeige im Auge zu behalten - wie ungeschickt. Edelbert lässt das Fahrzeug am Strassenrand ausrollen und stellt den Wählhebel auf "Parken".
15.45 Uhr Schon nach wenigen Minuten hält ein freundlicher Verkehrsteilnehmer an und fragt nach dem Rechten. Prof. Kuhn erklärt dem Mann das Malör und steigt dann in den Wagen dieses hilfsbereiten Menschen, um sich zur nächsten Tankstelle kutschieren zu lassen. In der Zwischenzeit werde ich unseren FORD Mustang redlichst bewachen.
16.00 Uhr Edelbert kommt zurück und hat einen löblichen Benzinkanister dabei. Bevor unser Retter in der Not wegfährt, überreicht ihm Edelbert als Dankeschön einen 20 Dollar Schein. Der hilfsbereite Zeitgenosse sträubt sich zuerst, nimmt das Geld aber dann doch - er hat es sich auch redlichst verdient.
16.15 Uhr Nachdem ich den Wagen fachmännisch mit Treibstoff befüllt habe, kann es endlich weitergehen. Sicherheitshalber halten wir bei der nächsten "TEXACO" Tankstelle und tanken das Fahrzeug randvoll - jetzt dürfte eine sichere Heimfahrt gewährleistet sein.
17.00 Uhr Endlich treffen wir im Lowbank Drive ein. Schon von Draussen vernehme ich lautes Telefonklingeln. Ich eile ins Haus und reisse gerade noch rechtzeitig den Hörer von der Gabel. Amanda ist in der Leitung und erzählt, dass sie und James den Aufenthalt in Key West wirklich geniessen - wie schön. Weiter erfahre ich, dass die Kinder übermorgen wieder ins Eigenheim zurückkehren werden. Ich wünsche Amanda noch einen schönen Abend und beende dann das Gespräch.
17.15 Uhr Während Prof. Kuhn sich im Liegestuhl am Schwimmbecken entspannt, beginne ich mit der Anschnurarbeit. Ich sehe mich auf meiner löblichen Heimseite um und beantworte Fragen besorgter Eltern. Ich gebe wertvolle Erziehungsratschläge und helfe, wo ich nur kann.
18.30 Uhr Ich gehe von der Leine und schalte den Heimrechner aus. In der Küche finde ich Edelbert schinkenbrotezubereitend vor. Ich geselle mich dazu und mache mich nützlich, indem ich vitaminreichen Tomatensalat zubereite und keusche Weintrauben auf einen Teller lege.
19.15 Uhr Löbliches Abendessen auf der Terrasse. Wir lassen uns Schinken- und Käsebrote, Gewürzgurken, Weintrauben und Salat redlichst munden und lachen über das Missgeschick mit dem Wagen. Wir vereinbaren, dass wir niemandem von diesem peinlichen Malör erzählen werden.
20.00 Uhr Nach dieser köstlichen Mahlzeit steht einem entspannten Fernsehabend nichts mehr im Weg. Wir sehen uns die Nachrichten auf CNN an und informieren uns über das aktuelle Weltgeschehen.
20.30 Uhr Der Professor meint, dass wir die letzten Abende in diesem Klima auf der Terrasse geniessen sollten - wie recht der gute Mann doch hat. Umgehend setzten wir uns in den Garten und lassen uns frische Biere schmecken. Ausserdem hat Edelbert zwei schöne Fackeln entzündet, die den Garten in ein aufregendes Licht tauchen - wie schön. Wir unterhalten uns über die verbleibende Zeit in Naples und entscheiden uns, am Freitag Abend eine kleine Abschiedsfeier für alle Freunde zu geben.
21.30 Uhr Nach weiteren Budweiser Bieren werde ich langsam müde. Ich wünsche Edelbert noch einen schönen Abend und gehe dann ins Bett.
22.30 Uhr Nachdem ich noch einige Zeilen in der Bibel gelesen habe, schlafe ich ein. Gute Nacht.

Löblicher Halt an einer Texaco Tankstelle:

http://pfaffenberg.permuda.net/texaco.jpg

Das löbliche Thomas Edison Museum in Fort Myers:

http://www.edison-ford-estate.com/

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 08.12.2004
© Reinhard Pfaffenberg