Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

05.12.2004

05.12.2004
06.00 Uhr Ich erwache löblichst und freue mich schon auf den heutigen Kirchgang. Sofort springe ich aus dem Bett und absolviere meine Morgengymnastik auf dem Balkon. Löbliche Dehn- und Streckübungen bringen mich auch heute wieder redlichst in Schwung - wie schön.
06.30 Uhr Ich nehme ein gepflegtes Vollbad und wasche mich redlichst mit einer Bürste. HEUREKA - das tut gut. Anschliessend trockne ich mich redlichst ab und werfe mich in Schale. Da ich heute die Morgenmesse besuchen werde, ziehe ich einen sommerlichen Anzug mit Krawatte an.
07.30 Uhr Während der Kaffee redlichst aufbrüht, gehe ich ganz schnell Anschnur und informiere mich auf n-tv.de über die aktuellen politischen Entwicklungen in der Heimat. HEUREKA - ich erfahre, dass unser schöner Bundeskanzler heute zu einem Besuch nach China aufbricht. Dort wird er sich unter Anderem mit Ministerpräsident Wen Jiabao treffen und über das Waffenembargo diskutieren. Wie jedes Kind weiss, setzt sich Herr Schröder für eine Aufhebung des Waffenembargos ein. HEUREKA - anstatt sich redlichst für eine Verbesserung der Menschenrechte einzusetzen, möchte er nun auch noch Waffen an diese Kriminellen liefern - wie unlöblich. Bestimmt wird China dann mit deutschen Waffen löbliche Studenten erschiessen und Taiwan überfallen. Ich fordere den sofortigen Kanzlerrücktritt und Neuwahlen.
07.45 Uhr Verärgert gehe ich von der Leine und nehme auf der Terrasse platz. Ich lasse mir das deftige Frühstück redlichst schmecken und verzehre geröstetes Weissbrot (unlöblich: Toast), Marmelade und Rühreier. Nebenbei studiere ich die Tageszeitung und lese Neuigkeiten aus der Region.
08.15 Uhr Endlich trifft auch Prof. Kuhn am Frühstückstisch ein. Wir plaudern redlichst und geniessen den brühfrischen Kaffee.
08.45 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit für den Kirchgang. Wir räumen die Teller in den Geschirrspüler und verlassen dann löblichst das Eigenheim.
09.00 Uhr Pünktlich auf die Minute trifft Frau Goldsmith mit ihrem schönen Cadillac vor dem Haus ein. Wir besteigen das luxuriöse KFZ und brausen mit hoher Geschwindigkeit zur "NAPLES BIBLE CHURCH" in die Orange Blossom Road.
09.15 Uhr Schon nach kurzer Zeit treffen wir vor dem Gotteshaus ein - wie schön. Wir betreten andächtig das stattliche Gebäude und nehmen in der zweiten Reihe platz. Ich kann nur hoffen, dass diese Messe nicht wieder so ein Reinfall wird, wie vor einigen Wochen.
09.30 Uhr Der Gottesdienst beginnt mit einem schöne Kanon. Da ich den englischsprachigen Text nicht kann, summe ich mit. Anschliessend tritt ein Prediger vor das Mikrofon und beginnt seine Ansprache. HEUREKA - der gute Mann erzählt die Weihnachtsgeschichte und ruft zu mehr Nächstenliebe auf - wie Recht der Mann doch hat. Ich applaudiere redlichst und erfreue mich an der stimmungsvollen Messe.
10.30 Uhr Zu guter Letzt stimmen wir das schöne Weihnachtslied "O Holy Night" (löblich: Oh heilige Nacht) an - wie schön. Diese Messe hat mir wirklich sehr gut gefallen. Zufrieden verlasse ich die Kapelle und wandere gemeinsam mit meinen Freunden zurück zum Wagen. Frau Goldsmith ist so freundlich und lädt uns noch zu einem Umtrunk in ein Gasthaus namens "Sunrise Inn" (löblich: Sonnenaufgang Herein) ein - da sage ich natürlich nicht nein.
11.00 Uhr Löblichst treffen wir in besagter Gaststätte ein und nehmen im Biergarten unter einem grossen Sonnenschirm platz. Wir bestellen Kaffee und Käsekuchen und plaudern redlichst über die Messe. Frau Goldsmith erzählt, dass der Pfarrer ursprünglich aus Irland stammt und schon seit über 25 Jahren täglich die Messe hält - wie schön. Besonders bei den jungen Leuten geniesst der Herr grössten Respekt. HEUREKA - daran kann sich die deutsche Jugend ruhig einmal ein Beispiel nehmen. Ich erzähle, dass in Deutschland nur noch sehr wenige Jugendliche die Messe besuchen. Viel lieber frönt die europäische Jugend dem Hipf Hüpf und der Unzucht.
12.00 Uhr Nachdem Frau Goldsmith die gesalzene Rechnung bezahlt hat, brausen wir wieder nach Hause in den Lowbank Drive.
12.30 Uhr HEUREKA - Amanda und James liegen faul am Schwimmbecken und räkeln sich in der prallen Sonne. Ich mache die Kinder auf das Ozonloch aufmerksam und ermahne sie zur Löblichkeit - leider ohne Erfolg.
12.45 Uhr Während Edelbert weiter auf die Kinder einredet, gehe ich kopfschüttelnd in die Küche und bereite das Mittagessen vor. Heute gibt es Bratkartoffeln mit Spinat. Dazu werde ich noch schmackhafte Spiegeleier zubereiten. HEUREKA - wie gut das duftet.
13.15 Uhr Lautes und sehr aggressives Klingeln stört mich beim kochen. Ich eile an die Türe und finde einen Jugendlichen vor. Der Bub streckt mir einen Werbezettel entgegen und erzählt, dass er für die Aktion "Rettet den Frosch" Spenden einsammelt. HEUREKA - für einen Frosch gebe ich doch gerne einen Dollar her. Ich drücke dem Buben einen Schein in die Hand und wünsche ihm noch einen schönen Sonntag.
13.30 Uhr Löbliches Mittagessen mit Edelbert und den Kindern. Wir lassen uns die Kartoffeln und den gesunden Spinat redlichst schmecken und planen den Ausflug in das Edison Museum nächste Woche.
14.00 Uhr Jetzt trifft mich gleich der Schlag - Amanda erklärt aus heiterem Himmel, dass sie und James noch heute Nachmittag nach Key West abreisen werden. HEUREKA - das ist mir viel zu kurzfristig. Umgehend erkläre ich den Kindern, dass sie auf so einer spontanen Reise nicht mit mir rechnen können. Die beiden sind darüber so traurig, dass sie sich sofort auf ihr Zimmer zurückziehen, um die Koffer zu packen.
14.45 Uhr Während ich die Einfahrt kehre, kommen Amanda und James daher und laden ihr Gepäck in den JEEP. James meint, dass sie heute Abend in Miami übernachten werden, um dann morgen nach Key West weiterzureisen - mir soll das recht sein. Die Kinder brausen davon und ich winke redlichst zum Abschied.
15.15 Uhr Ich sitze entspannt mit Edelbert auf der Terrasse und lasse mir eine Tasse Kaffee und einen keuschen Schokoladendonut schmecken. Der Professor findet es ganz angenehm, dass die Kinder für ein paar Tage weggefahren sind - so herrscht wenigstens Ruhe und Frieden im Ferienhaus. Wie recht der gute Mann doch hat.
16.00 Uhr Löblicher Anschnurgang. Ich segle auf meine löbliche Heimseite und beantworte Fragen besorgter Eltern. Ferner überprüfe ich das Gästebuch und komme aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. Viele Jugendliche haben sich wieder mit dummen Einträgen verewigt - HEUREKA.
17.00 Uhr Ich gehe von der Leine und mache mir Gedanken über das Abendessen. Edelbert schlägt ein löbliches Grillvergnügen vor, da wir noch zwei saftige Steaks (löblich: Schnitzel) im Kühlschrank haben - welch gute Idee. Während ich im löblichen Grill fachmännisch ein Feuer entfache, mariniert Prof. Kuhn das Fleisch und bereitet sogar einen gesunden Tomatensalat zu - wie schön.
17.45 Uhr HEUREKA - diese Glut muss man gesehen haben. Edelbert legt das löbliche Fleisch auf den Rost und reicht mir ein kühles Bier herüber. Der exzellente Duft der Schnitzel muss kilometerweit zu riechen sein - Edelbert ist wirklich ein wahrer Grillmeister.
18.15 Uhr Endlich können wir essen. Wir lassen uns das butterweiche Fleisch redlichst schmecken und essen Salat, Kartoffelspalten und Kräuterbutter dazu. Selbstverständlich darf zu diesem Schmankerl ein frisches Bier nicht fehlen - HEUREKA.
19.00 Uhr Nachdem wir die Köstlichkeiten verzehrt haben, brühe ich noch zwei Tassen Kaffee auf. Dieser kolumbianische Trunk wird die delikate Mahlzeit redlichst abrunden - wie schön.
19.15 Uhr Kaffeetrinkend unterhalten wir uns über die verbleibende Zeit im Sonnenscheinstaat. Ich rechne genau nach und stelle fest, dass wir bereits in einer Woche zurück in der Heimat sein werden. Bei dem Gedanken an eiskalte, graue und matschige Wintertage wird mir ganz übel - HEUREKA.
20.00 Uhr Nachdem ich gemeinsam mit Edelbert in der Küche für Ordnung gesorgt habe, beginnt der löbliche Fernsehabend. Wir sehen uns die spannende Schau "Who want`s to be a Millionair" (löblich: Wer wird Millionär) an und rätseln redlichst mit. Moderator Regis Philbin führt wie immer gekonnt durch die Sendung und macht den Abend zu einem wahren Vergnügen.
21.00 Uhr HEUREKA - lautes und aggressives Telefonklingeln unterbricht den Fernsehabend. Amanda ist in der Leitung und erklärt, dass sie soeben ein löbliches "Holiday Inn" (löblich: Urlaub Herein) Motel am Stadtrand von Miami bezogen haben. Morgen Früh geht es dann schnurstracks weiter nach Key West - wie aufregend. Ich wünsche den Kindern noch einen schönen Abend und lege dann schnell auf.
21.30 Uhr Während Edelbert noch eine wissenschaftlich Reportage ansieht, gehe ich lieber ins Bett. Ich lese noch einige Seiten in einem spannenden Kriminalroman und schlafe dann ein. Gute Nacht.

Die Kirche in der Orange Blossom Road:

http://pfaffenberg.permuda.net/kirchenaples.jpg

Mein Kummerkasten:

http://pfaffenberg.permuda.net/kummerkasten.html

Mein Gästebuch:

http://two.guestbook.de/gb.cgi?gid=626861&prot=bprirl

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 05.12.2004
© Reinhard Pfaffenberg