Reinhard Pfaffenbergs löbliches Tagebuch Archiv

 

 

03.12.2004

03.12.2004
07.00 Uhr Ich erwache unlöblichst und verspüre pochende Kopfschmerzen. HEUREKA - schnell eile ich in die Küche und hole mir zwei löbliche ASPIRIN Tabletten aus dem Schrank. Dazu trinke ich ein grosses Glas eiskaltes Wasser - das tut gut. Anschliessend lege ich mich im Wohnzimmer aufs Sofa und entspanne mich noch etwas.
07.30 Uhr Endlich sind die Kopfschmerzen verfolgen. Ich trete in den Garten hinaus und absolviere den Hampelmann. Löbliche Ertüchtigung am Morgen vertreibt bekanntlich Kummer und Sorgen.
08.00 Uhr Löbliches Vollbad mit Rosenöl. Ich wasche mich ordentlich und lausche nebenbei einer schönen Bert Kaempfert Kompaktscheibe. Orchestrale Musik ist am frühen Morgen genau das Richtige. Bei "A Swinging Safari" (löblich: Eine schwingende Grosswildjagd) drehe ich das Radiogerät noch lauter und dirigiere mit. Amanda scheint von meinem Musikgeschmack gar nicht angetan zu sein und hämmert mehrmals an die Badezimmertüre. Junge Leute verstehen überhaupt gar nichts von guter Musik - wie schade.
09.00 Uhr Düdeldü - ich ziehe eine lindgrüne Leinenhose sowie ein weisses Seidenhemd an und gehe nach unten. Edelbert steht in der Küche und bereitet gerade das Frühstück vor - wie schön. Ich gehe dem Mann sofort zur Hand und röste wohlschmeckenden Frühstücksspeck heraus - wie gut das duftet.
09.30 Uhr Da der Unrat von der gestrigen Grillfeier immer noch nicht weggeräumt wurde, nehmen wir das Frühstück heute in der Küche ein. Wir verzehren französische Backhörnchen (unlöblich: Croissants), Speck und Rühreier. Dazu lassen wir uns koffeinfreien Kaffee und vitaminreichen Orangensaft schmecken. Während wir redlichst speisen, erzählt Edelbert, dass die Rot-Grüne Kaosregierung immer mehr Waffen ins Ausland exportiert. Angeblich wurden seit 1998 unter anderem Waffenlieferungen an Bangladesch, Algerien, Burkina Faso. Indien, Indonesien, Libanon, Saudi Arabien, Syrien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Jugoslawien, Äthiopien und Sierra Leone genehmigt und durchgeführt. Laut eines auch von Deutschland unterzeichneten Verhaltenskodex der Europäischen Union aus dem Jahre 1998 wurden demnach Waffen in Länder exportiert, die gegen Menschenrechte verstossen, in politisch instabilen Regionen liegen oder sogar in bewaffnete Konflikte verstrickt sind. HEUREKA - und unser schöner Herr Gerhard Schröder lässt sich dann auch noch als "Friedenskanzler" feiern - wie traurig.
10.00 Uhr Amanda kommt torkelnd in die Küche und greift nach der Orangensaftflasche. Die Maid erklärt, dass sie wohl gestern Abend zu tief ins Glas geschaut hat und deswegen grossen Durst verspürt - wie unlöblich. Ich mache Amanda umgehend auf die gefährlichen Auswirkungen des Alkohols aufmerksam und fordere sie zur Abstinenz auf. Amanda lacht nur und verlässt umgehend die Küche.
10.30 Uhr Nachdem wir uns redlichst um den Abwasch gekümmert haben, schlägt Edelbert einen Ausflug mit dem FORD Mustang vor - wie schön. Sofort setze ich meine moderne Sonnenbrille auf und eile nach draussen.
11.00 Uhr Mit hoher Geschwindigkeit brausen wir auf der Vanderbild Beach Road in Richtung Westen. Schon nach wenigen Meilen erstreckt sich vor uns der löbliche Golf von Mexiko. HEUREKA - diesen Anblick muss man gesehen haben. Wir fahren am Meer entlang und biegen dann in den Bay Colony Drive ab. Mit quietschenden Reifen bringe ich unser KFZ vor der Strandpromenade zum Stehen.
11.45 Uhr Nachdem wir einen kleinen Spaziergang am Meer unternommen haben, treffen wir auf einen Bootsverleih mit angeschlossenem Geschäft. Edelbert ist hocherfreut und betritt sofort den Laden. Missmutig gehe ich mit und sehe mich genau um. Neben Taucheranzügen und Bootszubehör werden sogar löbliche Anglerausrüstungen (bestehend aus Angelrute, Schnur, Schwimmer und künstlichem Köder) für nur 19 DOLLARS feilgeboten. HEUREKA - wir überlegen nicht lange und greifen sofort zu.
12.15 Uhr Nachdem wir die Rechnung in Bar bezahlt haben, steht einem keuschen Angelvergnügen nichts mehr im Weg - wie aufregend.
12.45 Uhr An einem Steg bauen wir die Angel zusammen und bestücken den Haken mit dem Köder. Edelbert fackelt nicht lange und wirft die Schnur gekonnt aus. HEUREKA - nun können wir nur noch warten. Ich erinnere mich an das Buch "Der alte Mann und das Meer" von Herrn Ernst Hemingway und träume von einem Schwertfisch. Bei dem Gedanken an ein deftiges Schwertfischschnitzel läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.
13.30 Uhr Leider beisst kein Flossenträger an. Wir werfen die billige Angel verärgert ins Meer und kehren zum Wagen zurück. HEUREKA - gleich um die Ecke finden wir ein schniekes griechisches Fischlokal, in dem sogar Schwertfisch auf der Tageskarte steht - wie schön.
14.00 Uhr Wir bestellen löbliche Schwertfischschnitzel auf exotischem Gemüse und trinken ein schönes Fläschchen kalifornischen Weisswein dazu. Da ich nachher noch autofahren muss, geniesse ich den Traubentrunk nur in kleinen Schlucken. Aber der Fisch schmeckt wirklich extraordinär. Dieses Gasthaus kann man auf jeden Fall weiterempfehlen - HEUREKA.
14.30 Uhr Zur Nachspeise genehmigen wir uns noch ein schönes Eis mit Sahne und zwei italienische Schaumkaffees. Vom Blick auf den Ozean bin ich wirklich sehr beeindruckt. Mir wird jetzt schon bei dem Gedanken ganz übel, in der nächsten Woche in die Heimat zurück zu kehren. HEUREKA - bestimmt herrscht im Waldweg 7 schon unlöbliches Schneekaos.
15.15 Uhr Da ich heute die Spendierhosen anhabe, übernehme ich grosszügigerweise die gesalzene Rechnung über 53,70 DOLLARS. Bestimmt muss ich nach meinem Aufenthalt im Sonnenscheinstaat gleich ins Armenhaus umziehen.
16.00 Uhr Zurück im Ferienhaus gehe ich sofort Anschnur, um an meiner löblichen Heimseite zu arbeiten und eine neue Umfrage zum Thema "Der löblichste Mensch 2004" vorzubereiten. Ich nehme Kontakt zu Dr. Kerner im Institut Kuschmelka (München) auf und lasse mir die letzten Geheiminformationen zu dieser Reportage übermitteln - wie aufregend.
17.00 Uhr Während Prof. Kuhn faul am Schwimmbecken liegt, beantworte ich noch einige Fragen besorgter Eltern und gebe nützliche Erziehungsratschläge.
17.45 Uhr Ich beende die anstrengende Anschnurarbeit und gehe von der Schnur. Amanda kommt ins Arbeitszimmer und erklärt, dass sie mit James in die Stadt fahren wird, um löbliche Weihnachtsgeschenke einzukaufen - wie schön. Nachdem ich Amanda meinen Wunschzettel überreicht habe, verlässt die Maid gemeinsam mit meinem Neffen das Eigenheim.
18.15 Uhr Heute gibt es zum Abendessen nur ein leichtes Gericht. Ich stehe zusammen mit Edelbert in der Küche und bereite einen grossen bunten Salat mit italienischem Dressing (löblich: Sosse) zu.
19.00 Uhr Wir sitzen salatessend auf der Terrasse und geniessen die gute Abendluft. Zum Salat lassen wir uns knuspriges Knoblauchbrot und kühle Biere schmecken - das tut gut. Der Professor meint, dass wir nächste Woche einen Ausflug zum bekannten Edison Museum in Fort Myers unternehmen könnten - welch gute Idee.
20.00 Uhr Nachdem wir den Tisch abgeräumt und die Geschirrspülmaschine eingeräumt haben, beginnt der löbliche Fernsehabend. HEUREKA - auf dem Fernsehkanal TCM 132 wird heute ein ein richtiges Schmankerl ausgestrahlt. Wir sehen uns den Westen "Rio Grande" mit John Wayne und Maureen O`Hara an. Diesen Klassiker muss man einfach gesehen haben.
22.15 Uhr Ich wünsche Edelbert eine gute Nacht und gehe dann in mein Schlafzimmer. Ich lese noch etwas in der Bibel und schlafe dann zufrieden ein. Gute Nacht.

Schwertfischschnitzel sind sehr schmackhaft:

http://pfaffenberg.permuda.net/schwertfisch.jpg

Neue Umfrage: "Der löblichste Mensch 2004":

http://pfaffenberg.permuda.net/menschen2004.html

 

verfasst von Reinhard Pfaffenberg am 03.12.2004
© Reinhard Pfaffenberg