24.11.2004
24.11.2004
06.00 Uhr Ich erwache löblichst und bin schon ganz aufgeregt. HEUREKA - heute werde ich meine grosse Reise nach Atlanta antreten. Gutgelaunt springe ich aus dem Bett und absolviere meine löbliche Morgengymnastik. Ich recke und strecke mich löblichst und mache den Hampelmann - das tut gut.
06.30 Uhr Löbliches Vollbad mit Rosenöl. Ich wasche und rasiere mich ordentlich und lausche nebenbei einer stimmungsvollen Marianne und Michael Weihnachtskompaktscheibe. HEUREKA - heute in genau vier Wochen ist Weihnachten und ich komme bei fast 30°C überhaupt gar nicht in Stimmung.
07.30 Nachdem ich meinen löblichen Kulturbeutel gepackt, und einige Kleidungsstücke in meinen löblichen Rollkoffer gelegt habe, nehme ich mein Frühstück ein. Da ich gleich losfahren werde, verzehre ich nur eine Kleinigkeit. Ich lasse mir gesundes Schokoladenmüsli mit frischer Milch sowie ein Stück Nusskuchen schmecken und trinke dazu drei Tassen Kaffee. Während des Frühstücks denke ich an Zuhause und mache mir ernsthaft Sorgen - hoffentlich geht es meinen Freunden auch wirklich gut.
07.45 Uhr Ich greife zum Telefon und wähle umgehend Sandras Handtelefonnummer. Schon nach dem dritten Klingeln meldet sich die Maid am Handtelefon - wie schön. Ich begrüsse meine Untermieterin löblichst und frage nach dem Rechten. Sandra meint, dass es allen gut geht und ich mir überhaupt keine Sorgen zu machen brauche. Ausserdem erfahre ich, dass Admiral a.D. Bürstenbinder fast täglich im Waldweg 7 vorbeischaut - wie beruhigend. Zufrieden wünsche ich Sandra noch einen schönen Arbeitstag und lege dann sofort auf. Schliesslich kann ich mir mit meiner kleinen Rente von nur 2.900 EUROS keine langen Ferngespräche leisten.
08.45 Uhr Düdeldü - ich lege meinen Rollkoffer ordentlich auf den Rücksitz des familieneigenen JEEP Karaoke und putze anschliessend noch einmal die Windschutz- und Seitenscheiben des Fahrzeugs. Schliesslich will ich während der Fahrt auch die schöne Natur geniessen können.
09.30 Uhr HEUREKA - nachdem ich in das klimatisierte Handschuhfach eine löbliche Brotzeit hineingelegt habe, bin ich abfahrbereit - wie aufregend. Ich kehre nochmals ins Haus zurück und verschliesse alle Türen und Fenster sorgsam.
10.00 Uhr Jetzt gehe ich zu Herrn Wang hinüber, um mich redlichst zu verabschieden. Der gute Mann will mich aber noch nicht fahren lassen und kredenzt mir ein kühles Glas Eistee. HEUREKA - dazu sage ich natürlich nicht nein. Wir nehmen entspannt auf der Terrasse platz und lassen uns den feinen Trunk redlichst schmecken. Währenddessen erkläre ich dem löblichen Herren, dass ich heute wahrscheinlich bis Gainesville fahren werde. Herr Wang wird hellhörig und meint, dass Gainesville eine sehr schöne Stadt ist und Floridas älteste und grösste Universität beheimatet - wie aufregend.
10.45 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit. Ich verabschiede mich redlichst und besteige dann sofort den JEEP Karaoke.
11.00 Uhr Ich fahre gekonnt in den Wilshire Lakes Boulevard ein und biege dann in die Vanderbilt Beach Road ab. Nach einigen Kilometern brause ich mit hoher Geschwindigkeit auf der Interstate Nummer 75 (löblich: Autobahn 75) in Richtung Norden. Bei lauter amerikanischer Landmusik (unlöblich: Countrymusic) macht die Fahrt wirklich grosse Freude. Ich summe bei den schönen Melodien mit und erfreue mich an der schönen Landschaft.
11.30 Uhr Ich stelle den Tempomaten auf exakt 60 Meilen ein und lehne mich bequem zurück. Im Radio läuft ein Lied namens "King of the Road" (löblich: König der Strasse) - wie passend. Ich lausche den schönen Klängen und singe laut mit:
Trailers for sale or rent
Rooms to let, fifty cents
No phone, no pool, no pets
I ain't got no cigarettes
Ah, but, two hours of pushin' broom
Buys an eight by twelve four-bit room
I'm a man of means by no means
King of the road
12.30 Uhr Während meiner Fahrt an Fort Myers, Port Charlotte und Venice vorbei, geniesse ich die schöne Landschaft und verzehre meine keusche Brotzeit. Dazu lasse ich mir zwei Dosen Dr. Pepper Brause schmecken.
13.30 Uhr HEUREKA - schon von Weitem erblicke ich ein gigantisches Bauwerk namens "Sunshine Skyway" (löblich: Sonnenschein Himmelsweg). Wie jedes Kind weiss, wurde diese beeindruckende Brücke im Jahre 1987 fertiggestellt und verbindet die Städte Bradenton und St. Petersburg. Ausserdem ist die Brücke beinahe zehn Kilometer lang und hat 244 Millionen Dollars gekostet - wie aufregend. Selbstverständlich halte ich sofort an, um ein schönes Foto zu knipsen.
14.00 Uhr Die Fahrt über dieses eindrucksvolle Bauwerk war ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Aber jetzt wird es trotzdem Zeit für eine Stärkung. Ich steuere eine kleine Gaststätte in der schönen Stadt St. Petersburg an und parke den JEEP sicher direkt am Eingang. Ich werde zu einem Tisch am Fenster geführt und bestelle umgehend ein grosses Glas Koka Kola. Zum Essen wähle ich ein löbliches "Turkey Club Sandwich" (löblich: Truthahn Vereinsbrot) mit hausgemachten Kartoffelstäben.
14.30 Uhr Während ich mir das delikate Mahl munden lasse, blättere ich im Strassenatlas und plane den Rest der heutigen Strecke.
15.00 Uhr Jetzt geht die Reise weiter. Bevor ich wieder auf die Autobahn fahre, lenke ich den Wagen zu einer löblichen BP Tankstelle, um Kraftstoff zu tanken. Ein stets voller Tank ist mir nämlich sehr wichtig - HEUREKA.
15.30 Uhr Endlich zurück auf der Autobahn, reise ich nun wieder mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Nordosten. Schon nach wenigen Kilometern auf der Interstate 275 lasse ich den dichten Stadtverkehr hinter mir und biege gekonnt auf die Interstate 75 nach Norden ab.
16.30 Uhr Ich entferne mich immer weiter von den grossen Städten St. Petersburg, Tampa und Clearwater und fahre gemütlich durch eine ländliche Gegend - wie schön. Um der Langeweile vorzubeugen, schiebe ich eine Marianne und Michael Kompaktscheibe in die Musikanlage und unterhalte mich hervorragend. Bei den bekannten Melodien singe ich laut mit und geniesse die schöne Fahrt. Nur schade, dass die anderen Verkehrsteilnehmer auf diese löblichen Klänge verzichten müssen.
17.00 Uhr Da es schon dunkel wird, sehe ich mich nach einer geeigneten Unterkunft um. HEUREKA - am Strassenrand stehen viele Werbeschilder, die unter anderem auf Gaststätten, Hotels und Motels hinweisen. Schliesslich sehe ich ein "Howard Johnson Inn Ocala" Werbeschild. Ich lese, dass Zimmer ab 39,99 Dollars angeboten werden und dass es sogar eine moteleigene Gaststätte gibt - das ist ganz genau, wonach ich suche.
17.30 Uhr Ich verlasse die Autobahn bei Ausfahrt 354 und sehe auch gleich besagtes "Howard Johnson Inn" (löblich: Howard Johnson herein). Ich parke direkt vor der Rezeption und betrete das Gebäude. Eine kleine Frau namens Lisa begrüsst mich freundlichst und fragt nach dem Rechten. Ich erkläre dem Fräulein, dass ich auf dem Weg nach Atlanta bin und dringend eine Unterkunft für die Nacht brauche. Fräulein Lisa meint, dass ich ein schönes Zimmer inklusiv Frühstück für 44,95 Dollars bekommen kann. HEUREKA - ich greife umgehend zu und fülle die Anmeldung aus.
17.45 Uhr Ich parke den JEEP genau vor Zimmer Nummer 14 und rolle meinen eleganten Koffer redlichst hinein. Zufrieden stelle ich fest, dass diese Unterkunft keine Wünsche offen lässt - wie schön.
18.30 Uhr Jetzt wird es wirklich Zeit für das Abendessen. Ich spaziere über die löbliche Anlage und kehre schliesslich im moteleigenen Howard Johnson Gasthaus ein. Eine reizende Dame führt mich zu einem schönen Fenstertisch und überreicht mir die Speisekarte. Ich lese alles genau durch und entscheide mich dann für ein Gericht namens "Heavenly Chicken" (löblich: Himmlisches Huhn). Dabei handelt es sich um gegrillte Hühnerbrüste mit Pilzen, Zwiebeln und Schweizer Käse. Als Beilagen werden Kartoffelbrei und gesundes Gemüse gereicht - wie aufregend. Zum Trinken bestelle ich ein kühles Bier - das habe ich mir auch redlichst verdient.
19.00 Uhr Während ich das schmackhafte Essen verzehre, blättere ich die Speisekarte durch und suche nach einer keuschen Nachspeise. Ausserdem bestelle ich noch ein Budweiser Bier.
19.30 Uhr HEUREKA - nach dieser reichhaltigen Mahlzeit werde ich wohl besser auf die Nachspeise verzichten - immerhin muss ich auf meine Diät achten. Ich bezahle die Zeche in Bar und verlasse dann das schöne Lokal.
20.00 Uhr Zurück im Zimmer lege ich mich aufs Bett und entspanne mich redlichst. Ich schalte den Fernseher an und informiere mich auf CNN über das aktuelle Weltgeschehen. Die lange Fahrt war wohl doch anstrengender als vermutet - schon nach wenigen Minuten schlafe ich ein.
21.45 Uhr Ich nehme noch schnell eine kalte Dusche. Danach verschliesse ich das Zimmer sicher und gehe ins Bett. Gute Nacht.
Der Sunway Skyway:
verfasst
von Reinhard Pfaffenberg am 24.11.2004
©
Reinhard Pfaffenberg |
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